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G.10   NEGATIVE WERTUNG

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1. (etwas ist) doppelt gemoppelt (ugs.)

verwendet man, um auszudrücken, dass etwas unnötigerweise zweimal gesagt, gemacht wurde (Duden - Redewendungen, ³2008)


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http://49suns.de/2007/02): < Sprachempfehlungen> Es regnet draußen. Veröffentlicht von juliaL49 vor 1 Jahr, 6 Monaten unter Alltag. Das ist doppelt gemoppelt, weil es selbstverständlich ist, dass es draußen regnet. Sollte es einmal wider Erwarten drinnen regnen, dann darf man das ruhig erwähnen, aber ansonsten reicht ein einfaches "Es regnet". P.S. Es regnet tatsächlich gerade mehr oder weniger. Das ändert sich alle paar Minuten. Aber ich sitze ja schön im Trockenen.-

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www.hochzeits-forum.de/wbb2/hochzeit30981.html): < Anfrage im Internet zur Gestaltung von Hochzeitskarten.> Guten Morgen! Gestern Abend haben wir unseren Einladungstext entworfen. Wir lassen die Karten drucken. Sie sind cremefarben und der Text wird in bordeaux aufgedruckt. Was haltet ihr von folgendem Einladungstext? Auf der Vorderseite ist ein großes "Ja" eingestanzt. Auf der linken Innenseite steht: Wir heiraten ... P. M.. Zwischen unseren Namen ist ein Herz eingezeichnet. In kleinerer Schrift steht drunter: Alle, die was möchten schenken, / bitten wir höflich dabei zu bedenken:/ Unsere Wohnung ist schön, doch auf Dauer zu klein./ Ein eigenes Haus soll es möglichst bald sein./ Doch Haus und Hochzeit – das wird teuer,/ drum schenkt uns Bares für´s neue Gemäuer./ Und wem dieses nicht gefällt,/ dem haben wir im “xxx“ ´nen Tisch bestellt. - Auf der rechten Innenseite steht: Unsere kirchliche Trauung findet am Pfingstsonntag, dem 04. Juni 2006, um 15:00 Uhr in der Pfarrkirche xxx in xxx statt. Zur Mitfeier der Brautmesse, sowie zur anschließenden Hochzeitsfeier im xxx, laden wir recht herzlich ein. Wir bitten um Rückantwort bis zum 30. April 2006 unter Tel. xxx/xxx.- Was meint ihr zum Text? Steht alles wichtige drin, oder fehlt was bzw. ist zu lang? Besonders wichtig ist mir, ob euch der Geschenketext gefällt? Wie ist eure erste Reaktion, wenn ihr ihn lest? Ich habe schon so oft drüber gelesen und ihn immer wieder verändert... Wäre schön, wenn ihr mir schnell weiter helfen könntet. DANKE!!! LG, M.. - (Antwort): Hi, klingt gut, aber:   drum schenkt uns Bares für´s neue Gemäuer -> Es wird "fürs" ohne Apostroph geschrieben. Pfingstsonntag, dem 04. Juni 2006, um 15:00 Uhr -> Bin mir nicht sicher, aber ich glaub vorm "um" muss das Komma weg. Zur Mitfeier der Brautmesse -> Sagt man das so? Mitfeier und Brautmesse finde ich klingt seltsam. Vielleicht zur "Teilnahme (Feier hast du in dem Satz sonst doppelt) an der Hochzeitsmesse" oder einfach "zur Trauung und anschließender Hochzeitsfeier ..." Wir bitten um Rückantwort -> Rückantwort ist doppelt gemoppelt. Entweder "um Antwort" oder "um Rückmeldung". Gibt es eine Mailadresse für Zusagen? Den Geschenkesatz finde ich ok, würde den ersten Satz aber evtl. kürzen, weil er sonst so lang wirkt im Vergleich zum Rest und der Takt holprig klingt. Dass eure Wohnung schön ist, ist ja eigentlich irrelevant, daher: Unsere Wohung ist auf Dauer (leider?) zu klein./ Ein eigenes Haus soll es möglichst bald sein./ Doch Haus und Hochzeit – das wird teuer,/ drum schenkt uns Bares fürs neue Gemäuer./ Sorry, dass es so lang geworden ist. Lieb grüßt j.. Stütze des Forums. -

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www.unikosmos.de/forum/showthread.php?t=53): < Anfrage im Internet zur Gestaltung einer Kurzgeschichte.> Eine Weihnachtsgeschichte. Moin Leute, ich habe für eine Weihnachtsfeier eine Kurzgeschichte geschrieben. Ihr kennt das ja: Kurze Geschichte, soll von vier Leuten vorgespielt werden und es sind einige Worte vorgegeben. Für Kritik (positiv und negativ) bin ich dankbar -ich schreib sonst eher nicht viel.(...). Moin Ruckel, sehr hübsche Geschichte. Vor allem der Part mit den WM-Tickets hat mir gut gefallen. Nur zwei kleine Bemerkungen. Erstens: "ABM-Maßnahmen" ist doppelt gemoppelt, denn das "M" in "ABM" steht wofür? Genau! Zweitens Die beiden Fußballfans leben ebenfalls hinterm Mond, wenn sie noch nicht mitbekommen haben, dass nicht mehr Rudi Völler unsere Nationalkicker trainiert sondern Jürgen Klinsmann. Viel Spaß beim Vortragen, L.-

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http://wordpress.35xxx.de/?p=726): <Anfrage im Internet zum Gebrauch der ungewöhnlichen Kollokation 'billig' und 'Preis'. Aus der Antwort geht hervor, dass Werbeleute oftmals großen Einfluss auf die Sprachentwicklung ausüben können.> 28. November 2006: Billige Preise II. Vorhin im LIDL ist mir beim Warten in der Schlange aufgefallen, dass auf den Dingern, die keinen richtigen Namen haben, also diese Plastikteile, die auf dem Band liegen und die Einkäufe der Kunden voneinander abgrenzen, also diese Balken, … Auf denen steht “Wir machen die billigen Preise” geschrieben. Heisst das wirklich so? Sind Preise wirklich ‘billig’ oder sind Preise niedrig bzw hoch? Die Google-Suche nach ‘Billige Preise’ gibt über 70.000 Treffer aus. Unter anderem auch diesen hier. Hatte mir also vor Monaten schon mal das Hirn zermartert (und keine Antwort bekommen). Vielleicht mache ich mir einfach zu viele Gedanken über solche trivialen Dinge … (8 Antworten zu “Billige Preise II”). - (1. Antwort): B.: Das Ding heisst Warenstrennstab, Warentrenner oder ähnliches, vielleicht auch Warentrennprisma bei den so geformten. (http://de.wikipedia.org/wiki/Warentrenner ) - (6. Antwort): m.: Billiger Preise ist doppelt gemoppelt. Das Wort “billig” oder “teuer” beinhaltet schon den Begriff “Preis”. Man sagt ja auch nicht, ich fahre mit schneller Geschwindigkeit. Die Wörter schnell oder billig, beziehen sich ausschließlich auf einen Begriff, der dann im weiteren Textverlauf nicht erwähnt wird. Billig oder teuer können nur Waren sein, der Preis selber ist dann hoch, niedrig. Irgendeine Supermarktkette (war es Penny?) hat den Begriff der “billigen Preise” als Werbeslogan kreiert. Das war so vor Schätzungsweise 9-10 Jahren. Seitdem ist diese hirnrissige Bezeichnung nicht wieder aus dem deutschen Wortschatz herauszubekommen. Bei einer Google Suche nach “billiger Preis” bin ich sogar auf Artikel von n-tv und der Süddeutschen gestossen. Traurig!



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2. es/alles geht drunter und drüber (ugs.) < Vgl. F.20,3>

es, alles geht planlos, ohne eine bestimmte Ordnung vor sich; es herrscht heillose Unordnung (Duden - Redewendungen, ³2008)


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www.bezirk-schwaben.de/index.php?id=435&no_cache=1&tx_theaterkalender_pi1%5BshowUid%5D=51&no_...): <Theaterkritik> Landstorfer, Peter: Der bayerische Protectulus. Schwank. Beim Gustl geht alles drunter und drüber. Seine Frau erwischt ihn, als er wieder einmal betrunken nach Hause kommt und zu allem Übel hat er auch noch seinen besten Ochsen verspielt. Kein Wunder, denn sein Schutzengel hat sich ein paar Tage Urlaub gegönnt und ist nun entsetzt, was sein Schützling in seiner Abwesenheit alles angestellt hat. Er muss nun alles wieder geradebiegen, um seiner Position als Schutzengel erneut gerecht zu werden und Gustl aus der Patsche zu helfen. -

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www.kg-1884-enkirch.de/Folgeseiten/Theatergruppe/Theatergruppe_2000.html): <Theaterkritik> Das Stück. Emma und Emanzipa von Erika Elisa Karg. Schwank in drei Akten. Emma, unverheiratet, kann nicht länger mit ansehen, wie Paula und Rosa von ihren Männern unterdrückt werden. Sie überredet die beiden Frauen zu einer Ferienreise nach Spanien. Paula und Rosa stellen ihre Männer vor vollendete Tatsachen. In Spanien erwartet die Frauen allerdings eine böse Überraschung. Zuhause geht alles drunter und drüber. Opa angagiert eine Köchin, Otto eine Sekretärin und der Inhaber des „Hotels“ aus Spanien sucht verzweifelt einen Kompagnon in Deutschland.-

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www.dvd-palace.de/dvd-datenbank/22213.html): < Filmkritik> DVD 3: Louis und seine verrückten Politessen. In Louis' versäumtem (sic) Polizeirevier geht es drunter und drüber. Die Wache wird mit einem Computer ausgestattet. Außerdem sollen vier attraktive Politessen ausgebildet werden und selbst Perfektionist Louis hat Mühe, das Chaos unter Kontrolle zu halten. Die Mädels stellen bald das gesamte Revier auf den Kopf. Kaum haben die schönen Polizeischülerinnen den Flics von St. Tropez den Kopf verdreht, sind sie auch schon entführt. Eine solche Schmach kann Louis, der Gendarm vom Dienst, unmöglich auf sich sitzen lassen. Er und seine Truppen schwirren zu einer chaotischen Verfolgung aus.-

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www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/1739981_0_2147_uni-eichstaett-der-bischof-als-marionette.html): < Das Phrasem in der Übrschrift soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken. Der Beitrag behandelt universitäre Querelen der Katholischen Universität Eichstätt. Er enthält eine ganze Reihe weiterer Phraseme, die kursiv markiert sind.> Eichstätt - An der einzigen katholischen Uni Deutschlands geht es drunter und drüber. Erst annullierte der zuständige Bischof die Wahl eines Präsidenten, dann schob er den Uni-Kanzler aufs Abstellgleis. Der Oberhirte sei dennoch nur ein Getriebener, meinen die Kirchenreformer. Von Michael Trauthig. Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke gilt als ruhig, bedächtig, unauffällig. Er geht Streit möglichst aus dem Weg, meidet öffentliche Auftritte und wird deshalb jenseits der Grenzen seiner überschaubaren Diözese kaum wahrgenommen. Nur einmal - beim Besuch des Heiligen Landes vor einem Jahr - schaffte er es mit einer unbedachten Bemerkung in die Tagesschau. Da hatte der Theologe für die Zustände in den Palästinensergebieten das historisch belastete Wort Getto gebraucht und dafür Prügel eingesteckt. Hanke gab sich schuldbewusst, so dass sein Name bald in Vergessenheit geriet. Jetzt hat der Bischof wieder - auf unrühmliche Art - von sich reden gemacht, weil er die Wahl eines Uni-Präsidenten in Eichstätt aufhob. Professoren fühlen sich nun von seinen Eingriffen in die akademische Selbstverwaltung brüskiert. Studenten protestierten. Manche sehen den 53-Jährigen nun als willfährigen Vollstrecker derjenigen Strömungen in der Kirche, für die die Freiheit von Lehre und Forschung wenig, aber Linientreue viel zählt. "Für mich ist Hanke nur eine Marionette", sagt etwa Walter Hürter. Der Sprecher der Kirchenvolksbewegung in dem Bistum hält den Bischof für einen Getriebenen der konservativen Kräfte. Rom, aber auch die Bischöfe Gerhard-Ludwig Müller (Regensburg), Walter Mixa (Augsburg) und Reinhard Marx (München) haben seiner Meinung nach Hanke unter Druck gesetzt. Für diese These spricht, dass Hanke den Konflikt nicht nur spät vom Zaune brach, sondern dabei auch noch einen erstaunlichen Sinneswandel an den Tag legte. Denn die Querelen begannen mit der Weigerung des Bischofs, den vom Hochschulrat zum neuen Unipräsidenten gekürten Theologen und Manager Ulrich Hemel zu bestätigen. Der Schritt kam überraschend. Nach der Wahl im Januar hatte der Bischof zunächst nicht nur Glückwünsche ausgesprochen, sondern auch Hemel mit seiner Frau zum Abendessen eingeladen. Das, so ließ Hemel wissen, habe in angenehmer Atmosphäre stattgefunden. Das Verständnis zwischen den Verantwortlichen war sogar so gut, dass Hemel schon im Voraus erste Termine für die Uni wahrnahm. (...). Der Klimawandel war dann drastisch. Rom leitete ihn mit ein. Es verweigerte die formal wohl nicht nötige, einen furchtsamen Bischof aber bindende Unbedenklichkeitserklärung für Hemel als Uni-Präsidenten. Die Gründe dafür bleiben bis heute im Dunkeln. Das Privatleben des Hochschullehrers, der zum dritten Mal verheiratet ist, aber nur eine kirchlich gültige Eheschließung vornahm, sei es nicht, hieß es. Auch dass Hemel nicht gerade als Papstfreund gilt, soll keine Rolle gespielt haben. Hanke behauptet neuerdings, er wolle mit seinen Eingriffen am Profil der Uni feilen und die Qualität sichern. Seinen Schwenk kann der Bischof so aber kaum plausibel machen. Dass ihn seine bayerischen Amtsbrüder ins Gebet genommen haben, erscheint deshalb nicht aus der Luft gegriffen. Immerhin sind die an der Finanzierung der Uni mit acht Fakultäten und 4500 Studenten beteiligt. Den Löwenanteil muss allerdings der Freistaat zusteuern. "Hemel ist den konservativen Kräften wohl zu liberal", vermutet Hürter. Die Kirchenreformer bemängeln den schlechten Stil. Sie fürchten um das Image der Uni und um das Ansehen der Kirche, die auf einen autoritären Kurs abdrifte. Dass jedenfalls der Unabhängigkeit der Hochschule zumindest in Verwaltungsfragen enge Grenzen gesteckt sind, hat der Bischof jetzt klar gemacht. Nachdem im Zuge des Richtungsstreits bereits der kommissarische Vorsitzende der Hochschulleitung und der Senatsvorsitzende von ihren Ämtern zurückgetreten waren, beurlaubte der Bischof auch den Uni-Kanzler. Der wiederum rechtlich gegen die Entscheidung vorgehen will. Außerdem beauftragte Hanke eine Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, die Hochschule zu durchleuchten. Der Verdacht auf Unregelmäßigkeiten scheint dabei im Hintergrund auf. Klar ist auch die Absicht, die nächste Wahl eines Uni-Präsidenten zu steuern. "Mit dem Großreinemachen will der Bischof den aufmüpfigen Professoren, die protestiert hatten, klar machen, wer das Sagen hat", meint Hürter. So sehen das auch einige bayerische Hochschulrektoren. Sie gaben in einer Erklärung ihrer Sorge Ausdruck, dass die Weiterentwicklung der gesamten bayerischen Universitätslandschaft von der Auseinandersetzung in Mitleidenschaft gezogen würde. Die Studenten reagieren da gelassener. Der Bischof habe versichert, dass die Autonomie der Uni in Forschung und Lehre unangetastet bleibe, sagt Jessica Weppler, die Vorsitzende des studentischen Konvents. "Wir sind optimistisch, dass die kommissarische Hochschulleitung uns aus dieser Krise herausführt. 20.06.2008.



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3.  jmdn./etwas zum alten Eisen werfen (ugs.) < A.3,4 > < Das Phrasem ist auch mit Abstrakta verwendbar. >

jmdn. als untauglich, als nicht mehr verwendungsfähig ausscheiden (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://pflege.klinikum-grosshadern.de/campus/soziolog/wandel/wandel.htm): < Das Phrasem wird hier in Zusammenhang mit älteren Personen verwendet.> Strukturwandel des Alters von Roswitha Horschk, Hans-Weinberger-Akademie, München. Referat für den Fachbereich Soziologie, KPDL 95/97 . (...). Zukunftsperspektiven. Konflikte scheinen hier unausweichlich: Das Problem einer alternden und vergreisenden Gesellschaft muß gelöst werden, auch im Hinblick auf die drohenden Kosten. Hier sind wir alle gefordert. Eine neue, sozusagen kundenorientierte Altenpolitik ist gefragt. Diese setzt sich angesichts des Alters- strukturwandels auch allmählich durch. Zeitgemäße Konzepte müssen entwickelt werden. Dazu sind in allen Bereichen Fachleute nötig, die dieser anspruchsvollen Aufgabe gerecht werden können. Dies betrifft sowohl staatliche und soziale Einrichtungen ebenso wie Betriebe und Bildungseinrichtungen. Die Gerontologie nimmt hier immer mehr eine zentrale Stellung ein. Die Gesellschaft muß lernen, vom Wissen und den Erfahrungswerten ihrer Alten zu profitieren. Es kann nicht angehen, jeden bei Eintritt ins Rentenalter zum alten Eisen zu werfen, obwohl jahrzehntelang in ihn investiert wurde. Das Potential der älteren Generation darf nicht ungenutzt verstauben. Wir Jungen können viel von den Alten lernen. Und die Alten selbst? Sie denken gar nicht daran, sich nach Erreichen der Altersgrenze aufs Altenteil abschieben zu lassen. Die Rentner nehmen ihr Schicksal selber in die Hand und lernen, die dritte Lebensphase sinnvoll zu nutzen. Sie reisen und frönen ihren Hobbies, treiben Sport und studieren, übemehmen soziale, kulturelle und kirchliche Aufgaben. Wo sind sie geblieben, die vergeßlichen, passiven, hilflosen und gebrechlichen Alten?

(
www.amazon.de/review/RU0OOC668GL1P): <Ein Loblied auf die lateinische Sprache. Das Phrasem wird in Zusammenhang mit der Sprache verwendet.> Regina Linguarum, 8. Juni 2007 Von Gaudimax. Wie oft schon wurde Latein totgeredet, wurde der Sprache der praktische Nutzen für die ganz von "business" und Technologie beherrschte Gegenwart abgesprochen. Und wie oft wurde schon dagegengehalten, dass Lateinschüler auch in allen anderen Fächern statistisch besser abschneiden, dass sich Fremdsprachen um vieles leichter lernen lassen, dass Geist und Denken des Lernenden in unvergleichlicher Weise geschult und zu Präzision angehalten werden? Aber wie kann sich die Sprache denn auch behaupten, wenn selbst einige neuzeitorientierte Geisteswissenschaftler an so mancher Universität kurzsichtig das Latein zum alten Eisen werfen wollen, da es nicht in die Welt der BA- und MA-Module passt? Ganz so, als wäre Latein in einigen Fächern nicht bis vor wenigen Jahrzehnten noch Wissenschaftssprache gewesen, als wären Geschichte und Kultur des Abendlandes bis in die Gegenwart ohne Latein auch nur im Ansatz zu begreifen. Einer ihrer besten Kenner und größten Liebhaber, der bekannte Freisinger Altphilologe Wilfried Stroh (Latein ist tot, es lebe Latein!: Kleine Geschichte einer großen Sprache von Wilfried Stroh, hat der "Königin der Sprachen" nun eine Geschichte gewidmet, die in der Vorzeit Roms beginnt und mit den Bemühungen heutiger Tage für lebendiges Latein endet. Ihm ist dabei nicht nur eine fesselnde Sprachgeschichte gelungen, sondern eine Liebeserklärung an die Sprache und ihre Schönheit, egal ob sie aus augusteischer Zeit, aus dem Mittelalter oder der Neuzeit zu uns spricht. Dabei vertritt auch der Autor die Meinung, dass Latein tot und bereits im augusteischen Zeitalter "in Schönheit" entschlafen ist: nur so, im Zustand der Vollendung in Grammatik und Syntax erstarrt, konnte es die Zeitläufte überdauern und bis heute zur erfolgreichsten Sprache der Welt werden. "Latein ist tot, es lebe Latein" ist ein spannendes, sprachlich elegantes Werk, das immer wieder den Bezug zur Gegenwart sucht und dem Leser wirklich den Zauber des Lateinischen zu vermitteln vermag. So mancher wird sich dabei ertappen, wie er sich selbst an Übersetzungen der vielen Quellenstellen versucht, die der Autor aber nicht nur selbst überträgt, sondern ebenso fachkundig kommentiert. Abgerundet wird das schöne Buch durch einen Anhang zur Aussprache und Betonung im Lateinischen, das neben Bekanntem (caesar = kaisar) so manches Unbekannte und Überraschende bereit hält. Ein rundum gelungenes Buch, ein eloquentes, liebevolles Plädoyer für das Lateinische, dem ich viele Leser wünsche. Gratias ago.-

< Das Phrasem wird hier in Zusammenhang mit dem künstlerischen Werk eines Komponisten verwendet.>- Max Reger selbst hat prognostiziert: „In einigen Jahren wird man mich als reaktionär bezeichnen und zum alten Eisen werfen, aber meine Zeit wird kommen“.
 
< Das Phrasem wird hier in Zusammenhang mit älteren Personen verwendet.> Was mich viel mehr ankotzt ist, dass die Arbeitswelt einen 45 jährigen schon bald zum alten Eisen werfen will

(
http://oraclesyndicate.twoday.net/stories/4191016/. ): < Das Phrasem wird hier in Zusammenhang mit älteren Personen verwendet.> (Ein Beitrag von Karl Weiss): Brasilien hat begonnen, den 100. Geburtstag von Oscar Niemeyer zu feiern. Am 4. August 2007 wurde hier in Belo Horizonte im „Kultur-Palast“ die offizielle Ausstellung zu diesem Ereignis eröffnet. Die Hauptstadt von Minas Gerais kam zu dieser Ehre, weil hier die ersten bedeutenden Bauten erstellt worden waren, die der Architekt von Weltruf entworfen hatte und weil hier sein wohl bedeutendstes Werk steht, die kleine Sankt-Franziskus-Kirche am Ufer des Pampulha-Sees. Beeindruckend an Niemeyer auch: Er ist immer noch in voller Aktivität. Hier in Belo Horizonte, wo seine Karriere begann, ist gerade das neue Zentrum der Landesregierung in Bau, das von ihm entworfen wurde. Die deutschen Manager, die bereits Menschen ab 50 zum alten Eisen werfen, dürften rot werden, wenn nur sein Name erwähnt wird. Sie haben sich diesen roten Kopf redlich verdient. (...).



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4. weder Fisch noch Fleisch sein (ugs.)

nicht zu bestimmen, einzuordnen sein; nichts Halbes und nichts Ganzes sein; nichts Richtiges; weder so richtig das eine, noch so richtig das andere (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.linguistik-online.de/27_06/hallsteinsdottir_et_al.html): < Beispiele aus einer Fachzeitschrift zum phraseologischen Optimum.> Linguistik online 27, 2/06. Phraseologisches Optimum für Deutsch als Fremdsprache. Ein Vorschlag auf der Basis von Frequenz- und Geläufigkeitsuntersuchungen. Erla Hallsteinsdóttir (Odense)/ Monika Šajánková (Bratislava)/ Uwe Quasthoff (Leipzig)  (...). 9. Gruppe EF - Die 123 Phraseologismen mit niedriger Frequenz (weniger als 100 Belege) und niedriger Geläufigkeit (0-50) gehören nicht zum phraseologischen Optimum. Bsp.: mit Kanonen nach/auf Spatzen schießen, weder Fisch noch Fleisch sein. Mit dieser Einteilung schließen wir uns Ďurčos (2001: 104) Schlussfolgerungen an, - dass ein phraseologisches Optimum als "ein Extrakt der Korrelation zwischen Bekanntheit und Häufigkeit" bestimmt werden kann, und - dass ein phraseologisches Optimum "als graduelle Kategorie angesehen werden [kann], d. h. in Abhängigkeit von der Stufe und Etappe des Deutschlernens" in Relation zu den erwünschten sprachlichen Fertigkeiten bestimmt werden sollte (cf. dazu auch Hessky 1992 und 1997b).-

(
http://community.movie-infos.net/thread.php?threadid=14414). < Filmkritik und persönlicher Kommentar zur Besprechung>     Der Rote Baron. Kinostart Deutschland: 10.04.2008. Genre: Abenteuer, Krieg. Land: Deutschland 2007. Budget: €20 Mio. . Regie: Nikolai Müllerschön. Drehbuch: Nikolai Müllerschön. Darsteller: Matthias Schweighöfer, Lena Headey, Til Schweiger, Jan Josef Liefers, Hanno Koffler, Volker Bruch, Tino Mewes, Joseph Fiennes. Story: Europa 1916: Freiherr Manfred von Richthofen ist das größte Flieger-Talent des preußischen Korps - bereits zu Lebzeiten ein Held und selbst bei seinen Gegnern, wie dem Piloten der Alliierten Brown, ebenso gefürchtet wie respektiert. Für ihn und seine Kameraden, die Leutnants Voss, Sternberg und Lehmann, stellen die Luftduelle ausschließlich eine sportliche und technische Herausforderung dar, die die Schrecken der Schlachtfelder unter ihnen ignoriert. Und sein zunehmender Erfolg lässt von Richthofen, der aufgrund der provokanten roten Bemalung seines Flugzeuges den Beinamen "der Rote Baron" erhält, zum Idol, zum symbolischen Hoffnungsträger für Millionen werden. Von der obersten Heeresleitung immer stärker zu Propaganda-Zwecken missbraucht, lernt das junge Flieger-As aber bald die Realität des Krieges kennen. Als von Richthofen sich in die attraktive und resolute Krankenschwester Käte verliebt, zeigt sie ihm, dass der Krieg kein Spiel ist und zwingt ihn zum Umdenken. Doch trotz des Verlusts vieler Kameraden, kann er sich nicht endgültig von der Fliegerei abwenden. Während er zum lebenden Mythos wird, könnte jedes Duell in den Lüften das letzte sein. - (Kommentar): Habe gerade gesehen, dass versucht wird, den Film fürs weibliche Publikum schmackhaft zu machen indem der Film in den Ladynight Events positioniert wird. Ob das gut geht? Der Film soll weder Fisch noch Fleisch sein (Lovestory einerseits, Kriegsfilm andererseits, wieder eine Assoziation mehr die an Bay erinnert > Pearl Harbor). -

(
http://derstandard.at/?id=3384277): < Leserkommentar zu einem Zeitungsbericht>. 19. Juni 2008. Krise der Sozialdemokratie: Die Partei auflösen? Bloß das nicht! Wie Kollegen im nahen Westen versuchen, dem Niedergang der institutionalisierten Sozialdemokratie entgegenzuwirken - Rote Markierungen zum Zustand der SPD - ein Kommentar der anderen. Alles, was die SPD einmal ausmachte, hat sich ihr inzwischen entwunden. Für sozialdemokratisch sozialisierte Kleinbürger stehen die Grünen. Sozialdemokratische Arbeiter werden von der Linkspartei glaubhafter repräsentiert. Damit verglichen erscheint die Formation, die immer noch "SPD" heißt, als Simulacrum ihrer selbst. Sie existiert nur noch als der Anspruch, das alte System zweier sich im Regieren abwechselnder "Volksparteien" möge weiter bestehen. Es war doch so wünschenswert stabil! Doch wie soll sich noch eine "linke Mehrheit" um diese Fassade einer Partei sammeln, die es im Grunde gar nicht mehr gibt? (...).  <Leserkommentar>  M.  antwortet am 19.06.2008, 21:38. Das größte Problem einer großen "Volkspartei" . Man will es allen recht machen, kann das aber nicht. Die SPD bzw. SPÖ versuchen vom Notstandshilfebezieher bis hin zum Mittelstandsbezieher mit 5.000 Euro brutto alle zu vertreten. Und um das zu schaffen, muss man zwangsläufig Kompromisse eingehen, um alle Wählerschichten unter einen Hut zu bringen. Und irgendwann ist man vor lauter Kompromissen weder Fisch noch Fleisch. "Solidarität" ist zwar schön und gut. Nur der Notstandshilfebezieher will nicht mit dem Mittelstandsbezieher solidarisch sein (Stichwort Vermögenszuwachssteuer) und der Mittelständer will aus demselben Grund (Egoismus) nicht mehr solidarisch mit dem Notstandshilfebezieher sein. Und das alles kann man einfach als Partei nicht mehr unter einem Hut bringen.-

(
www.taz.de/regional/berlin/aktuell/artikel/1/weder-fisch-noch-fleisch/ ): < Einige Phraseme werden hier in wortspielerischer Funktion verwendet: "weder Fisch noch Fleisch sein", "es geht um die Wurst" und "etwas ist jmdm wurst". Das Phrasem in der Pberschrift soll das Interesse des Lesers wecken.>. 20.08.2008.  Weder Fisch noch Fleisch. Kleine Raucherkneipen müssen laut Urteil des Verfassungsgerichts auf "zubereitete Speisen" verzichten. Doch die Behörden drücken sich um eine Definition. VON LINDA HORN. In den Kneipen geht es weiter um die Wurst. Denn immer noch ist unklar, welche Speisen in Raucherkneipen verkauft werden dürfen. Hintergrund ist das Urteil des Bundesverfassungsgerichts von Ende Juli, das Zigarettenqualm in sogenannten Einraumkneipen wieder erlaubt hat. Eine Bedingung dafür: Es dürfen keine "zubereitete Speisen" serviert werden. Doch welches Essen fällt darunter: der Kartoffelsalat aus der Packung? Die Brezel? Gar die Bulette, das bisher unangefochtene Standard-Inventar der Berliner Eckkneipe? Drei Wochen nach dem Urteil aus Karlsruhe gibt es noch keine allgemeingültige Definition von "zubereitete Speisen". Offenbar ist das dem Senat sogar wurst. Denn auf Anfrage verweist die Sprecherin der Senatsverwaltung für Gesundheit, Marie-Luise Dittmar, lediglich auf den Hotel- und Gaststättenverband Berlin (DeHoGa), also die Kneipenlobbyisten. Der Verband selbst hat bisher einen nicht sehr erfolgreichen Versuch unternommen, seine Mitglieder mit einem Rundschreiben aufzuklären. Darin heißt es unter anderem, dass Wirte, die das Rauchen erlauben, keine belegten Brote oder Mahlzeiten aus der Konserve anbieten dürfen. Ungeschältes Obst, Nüsse, Salzstangen, Kekse, Brezeln und Dauerwurst könnten dagegen serviert werden. Ob auch die vom Fleischer bezogene Bulette, die Bockwurst oder der im Handel gekaufte Kartoffelsalat angeboten werden darf, sei allerdings noch unklar, heißt es in dem Rundschreiben weiter. Doch die Position des DeHoGa ist eindeutig: Natürlich soll der hauptsächlich getränkeorientierte Kleingastronom diese eigentlich "fertigen Speisen" erwärmen dürfen. Sie würden bei reiner Erwärmung auch nicht zu- oder vor-, sondern nur nachbereitet. Albrecht Winkler vom DeHoGa Berlin, der auch als Ansprechpartner in dem Rundschreiben für die Gastronomen genannt wird, sieht deshalb noch Hoffnung für die Bulette und Co.: "Der Sinn des Karlsruher Urteils sollte die Stärkung der Kleingastronome sein. Die Entscheidung zwischen Zigarette und Bulette würde den Charakter der Berliner Eckkneipe zerstören." (...) . Ohne eine Klärung dieser Bulettenfrage durch die Behörden könne es in den Bezirken aufgrund unterschiedlicher Interpretationen der Vorgaben zur Wettbewerbsverzerrung kommen, befürchtet der DeHoGa. Momentan liegt es in der Verantwortung der Ordnungsämter und der Gastronomen, abzuwägen, wie sie die Vorgaben des Gerichts praktisch umsetzen. Allzu große Angst, dass sie bei Kontrollen auffallen, müssen Wirte nicht haben. Denn die Ordnungsämter können momentan kaum die Zigarette in der Hand und die Bulette auf dem Tisch kontrollieren. Allein im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg gibt es laut Ordnungsamt 4.000 Einrichtungen, in denen Bier verkauft wird, davon sei etwa die Hälfte Kneipen. "Die Vorgaben des Karlsruher Urteils beeinflussen unsere Arbeit kaum. Die Kontrollen beschränken sich auf die bekannten größeren Kneipen. Solange keine Beschwerde vorliegt, sind Eckkneipen von den Kontrollen nicht betroffen", so Peter Beckers, zuständiger Bezirksstadtrat in Friedrichshain-Kreuzberg. Der Grund: Nur drei Mitarbeiter des Ordnungsamts stünden dafür zur Verfügung.



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5. etwas ist ein alter Hut (ugs.) < Vgl. F.1,12 >

sagt man von etwas, das längst nichts Neues mehr darstellt, auch wenn es als Neuigkeit vorgebracht wird (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dccv.de/.../forumsarchiv/komplementaermedizin/homoeopathie-neue-erklaerung-fuer-wirksamkeit/): < Bloggerkommentare zur Homöopathie> Homöopathie: Neue Erklärung für Wirksamkeit: - (Kommentar): "Die Homöopathie ist ein alter Hut und schon längst als Blödsinn und Schwindel entlarvt." -(Kommentar): Wenn dem so ist, verwundert es mich doch, dass sie nicht schon lange verteufelt und verdammt wurde, sondern im Gegenteil immer mehr Anhänger findet - auch unter seriösen Medizinern. - (Kommentar): Auch Piraten gibt es noch auf den Weltmeeren und sie haben Zulauf. Piraterie muß demnach ein hochseriöses Geschäft sein.-

(
www.dw-world.de/dw/article/0,2144,589654,00.html): < Redewendung und Erläuterungen zu "Hut">. - Sprecherin: Jahrelang galt Mallorca als das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Die Flüge dorthin sind günstig, das Wetter ist selten schlecht, und von Deutschland aus ist man innerhalb von zwei Stunden bereits am Urlaubsziel. Doch seit einiger Zeit bleiben viele Hotel-Betten auf der balearischen Insel frei.- Monika Schmitz: "Mallorca kennen so viele. Ist ein alter Hut, ja. Und das Wetter ist ja jetzt auch woanders schön. Zum Beispiel auf den Kanaren. Viele möchten dahin, weil es da ja nie so richtig heiß wird. Der Atlantik ist im Sommer zwar etwas kühler, aber der sorgt dann wenigstens für Abkühlung. Das Mittelmeer ist ja auch im Sommer viel wärmer geworden, und was ist dann noch Abkühlung, wenn das Wasser 25 Grad warm ist?" -  Sprecher: Kulturgeschichtlich bedeutsam waren – und sind es teilweise noch heute – Kopfbedeckungen und die Funktionen, die man ihnen beimisst. Im öffentlichen wie privaten Leben ist der Hut ein Zeichen von Herrschaft und sozialem Prestige. Eine Fülle von Redensarten hat sich um ihn entwickelt. Oft steht dabei der Hut bildlich für den Kopf, etwa, wenn man jemandem was auf den Hut oder Deckel gibt, er also eins auf den Hut kriegt, das heißt getadelt wird. Ein alter Hut ist etwas Altbekanntes, das als Neuigkeit vorgebracht wird.-

(
www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18113/1.html): <Manche technische Neuheit stellt nicht immer Neues dar.> Alte Musik in neuen Schachteln. Alfred Krüger 17.08.2004. Kundenfang per Doppelpack: Die Musikindustrie will mit so genannten Dual-Discs verlorenes Terrain zurückgewinnen Die Dual-Disc ist ein alter Hut. Die Dual-Disc ist eine doppelseitig beschichtete Hybrid-CD/DVD und von der Idee her eigentlich ein alter Hut. Als Flip-Disc gibt es sie bereits seit gut vier Jahren im guten Einzelhandel. Bislang sahen die musikindustriellen Marktstrategen in dieser Kombischeibe kein großes wirtschaftliches Potenzial. Die Flip-Disc fristete ein unbeachtetes Dasein als Nischenprodukt für Sammler und Musikfreaks. Erst die hohen Verkaufszahlen der Doppelpacks aus CD und DVD brachten die US-amerikanischen Musikindustriellen auf den Hybrid-Geschmack.



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6.  das ist (alles) kalter Kaffee (salopp) < Vgl. H.4,4 >   

das ist längst bekannt, uninteressant, nicht mehr aktuell (Duden - Redewendungen, ³2008)

(http://dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/32558/Das): < Zur Etymologie des Phrasems>  Das ist [alles] kalter Kaffee! Die saloppe Wendung nimmt darauf Bezug, dass Kaffee, wenn er kalt wird, sein Aroma verliert, und ist in der Bedeutung »das ist längst bekannt und daher uninteressant« gebräuchlich: Das ist doch alles kalter Kaffee, was der Vereinsvorsitzende da von sich gibt.-


(www.mv-schlagzeilen.de/regierungskoalition-schmettert-antrag-der-fdp-fraktion-zum-kag-ab/868/): < Eigenwilliger Kommentar zu einer möglichen Automobilentwicklung.>  One Response to “Regierungskoalition schmettert Antrag der FDP-Fraktion zum KAG ab” u.XXXSays: Dezember 8th, 2007 at 23:00. (...). Es ist bemerkenswert, das beispielsweise in Deutschland Solarzellen hergestellt werden, die lediglich einen Wirkungsgrad von 10% haben. Laut Internetinformationen sind in Deutschland Solarzellen mit 90% Wirkungsgrad entwickelt worden. Die Produktion wurde durch Konzerne in Deutschland verhindert und das Projekt wurde wohl nach Japan ausgelagert. Die Welt braucht auch keine neuen Verbrennungsmotoren für PKWs. Dies ist alles kalter Kaffee. Was die Bevölkerung benötigt ist ein PKW mit Preßluftmotor. Die Preßluft ( 350 Bar), wird über eine mehrstufige Entspannungsmaschine in Arbeit umgewandelt. Die Versuche waren sehr erfolgreich und werden von gewissen Kreisen verschwiegen. Eine Tankfüllung kostet nur wenige Euros und reicht für 200 km. Getankt wird Preßluft. Benötigt werden keine Zapfsäulen für Kraftstoffe mehr, sondern ein Verdichtertyp, der auch als Schiffsladeverdichter bekannt ist. Ein flächendeckendes Netz solcher Stationen wäre schnell aufgebaut. Natürlich kann man einen solchen Motor auch zu Hause auftanken. Als alternative Energie zum Betrieb der Kompressoren gibt es viele Möglichkeiten. Die naheliegendste und preiwerteste wäre die, mit einem speziellen Sonnenofen, ein Ofen von 6m Durchmesser erreicht im Sommer bereits Leistungen von mehr als 100 Kilowattstunden pro Tag, genug, um ein Arbeitsmedium auf Druck zu bringen und über eine Turbine den Kompressor zu betreiben. Alternativen gibt es sehr viele. Wir könnten uns vollkommen frei von Erdöl- und Erdgasimporten machen. Doch was machen unsere Politiker, die lassen die letzten Kohlestollen absaufen, so das sie nie wieder genutzt werden können und haben vor kurzer Zeit die letzte funktionsfähige Produktionsanlage für Benzin aus Kohle an China verschenkt. China hat sofort begonnen einen Testlauf zu fahren. Ich sage folgendes: Die Zeit nach dem Finanzcrash wird sehr hart und vielen ausweglos erscheinen.-

(
www.blick.ch/news/schweiz/volle-kraft-zurueck-94319): < Probleme bei der SBB.> Meyers Kurs im SBB-Cargo-Debakel von Susanne Mühlemann | 14:52 | 29.06.2008. Erste Resultate des runden Tischs bei SBB Cargo zeigen: Die Bahn hat nach dem Streik im Tessin zurückbuchstabiert. «Tempomacher» Andreas Meyer steht wieder dort, wo der Vorgänger Benedikt Weibel schon vor zwei Jahren war. „Erfolg für runden Tisch“, titelte die «Basler Zeitung» am Dienstag. Am Montag hatte das Verkehrs-Departement Uvek erste Resultate der langwierigen Verhandlungen im SBB-Cargo-Streit präsentiert. Das problembeladene Werk in Bellinzona soll wettbewerbsfähiger werden, bis 2010 sind Leistungsverbesserungen von zehn Millionen Franken vorgesehen. Das heisst höhere Einnahmen bei tieferen Kosten dank Massnahmen im Bereich Marktbearbeitung, Einkauf und Logistik, Personal, Produktivität und Strukturkosten. Für SBB-Insider ist das alles kalter Kaffee: «Ich stelle mit Erstaunen fest, dass das neue Management am runden Tisch eine Lösung erarbeitet hat, die bereits vor eineinhalb Jahren unter dem alten Management stand.» Tatsächlich: Ein vergleichbarer Plan war noch vom alten Management unter Benedikt Weibel (61) und Cargo-Chef Daniel Nordmann (52) ausgehandelt worden – mit Personal und Gewerkschaften. Die Bahn hatte im April 2007 über diese Pläne informiert. Es ging um die Modernisierung des Werks Bellinzona, eine deutliche Produktivitätssteigerung sowie den Abbau von 70 Stellen. Das war drei Monate nach Amtsantritt von Andreas - Meyer (47). Der Ökonom analysierte die Lage bei Cargo jedoch neu und legte noch radikalere Abbaupläne vor. Die Folgen seines überforschen Kurses: Seit Anfang März herrscht Stillstand, erst gab es vier Wochen Streik, dann monatelange Gespräche am runden Tisch. Im September soll jetzt der bereinigte Massnahmen-Katalog besprochen werden. Eigentlich hätte Meyer das alles schon vor über einem Jahr haben können, ohne Streit und Image-Schaden, kritisieren Kenner der Materie. Der jetzige Ansatz unterscheidet sich kaum von dem, was ursprünglich vereinbart war. Das wollen auch die SBB nicht in Abrede stellen: «Natürlich hatten auch die alten Pläne zum Ziel, das Werk wettbewerbsfähig zu machen, aber sie sind überholt», so SBB-Sprecher Roland Binz. 2007 wollten die SBB noch 30 Millionen Franken in die Modernisierung der Werke stecken. «Solche Investitionen sind jetzt nicht vorgesehen», betont Binz. Gewerkschafter Peter Moor meint dagegen: «Man könnte auch sagen, dass die alten Pläne gar nicht so schlecht waren.» Transport-Unternehmer Ulrich Giezendanner (54, SVP) wundert sich, dass nach all dem Wirbel so wenig herausschaut: «Das sind blosse Planspiele. Wenn ich meinem Verwaltungsrat so etwas präsentierte, würde er es zurückweisen.» -

(
www.optikur.de/community/thema/diaten-in-zeitschriften): < Bloggerkommentar zu Diäten bzw. zum Abnehmen.> Lesen sie weiter...Jede Woche erscheinen in den Frauenzeitschriften verschiedene Diäten, wo man viel abnehmen kann. Jetzt habe ich gelesen, dass eine Frau ihr Gewicht innerhalb von 2 Jahren halbiert hat. Sie speckte 70 kg ab. Ich finde das schon etwas extrem und auch etwas unglaubwürdig. Wenn das so einfach wäre, gäbe es nicht so viele dicke Menschen in Deutschland. Sind diese Diäten in den Zeitschriften wirklich sinnvoll? - (Antwort): Ljubica hat völlig Recht, wenn die Diäten alle so toll sind, warum kommt dann jede Woche eine neue raus? Das ist doch alles kalter Kaffee! Wenn Du abnehmen willst, dann rede erstmal mit Deinen Freunden und einem Arzt. Vielleicht mußt Du ja gar nicht abnehmen und läßt Dir von den Medien nur was einreden. Mit dem Arzt kannst Du dann das Ziel festlegen und ggf. auch Deine Gesundheit überwachen lassen. Wenn Du dauerhaft abnehmen willst, führt an einer dauerhaften Ernährungsumstellung und regelmäßigem Sport kein Weg vorbei. Faustregel: Was Du Dir in Jahren an Pölsterchen zugelegt hast, kannst Du nicht in vier Wochen loswerden! Frag' mal bei Deiner Krankenkasse nach 'nem Kurs für die Ernährungsumstellung - viel Kassen finanzieren das. Damit Du Dich nicht allein beim Sport quälen mußt, machst Du im Fitnesstudio Kurse mit, oder gehst in einen Sportverein. Denk' aber daran: Mach etwas, das Dir Spaß macht (Schwimmen, Tanzen, Volleyball, Badminton, Fit-Boxen, ... oder sogar mehrere unterschiedliche Sachen). Sonst mußt Du auch hier immer gegen Dich selbst kämpfen. Und ganz wichtig: Lass Dir nichts von Herbalife oder sowas einreden!



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7. ins Kraut schießen < Dieses Phrasem wird oft verwendet, wenn es sich - vom Sprecher aus gesehen - um negativ konnotierte Abstrakta handelt, deren Wahrheitsgehalt nicht leicht überprüfbar ist, wie z. B. Gerüchte, Gerede, Spekulationen, Vermutungen, Erwartungen, Phantasien, Utopien, Machbarkeitsillusionen, Verschwörungstheorien, Katastrophenszenarien usw. >

in unliebsamer Weise rasch zunehmen; sich übermäßig ausbreiten (Duden - Redewendungen, ³2008)


( http://www.capital.de/unternehmen/100009658.html): <Wirtschaftstexte enthalten in der Regel viele Phraseme.> V. stehen Neuigkeiten ins Haus. Die Gerüchteküche brodelt: wie es in Finanzkreisen heißt, steht der Kölner Immobilienkonzern V. kurz vor der Bekanntgabe von positiven Nachrichten. Um welche Neuigkeiten es sich im Detail handelt, ist zwar noch nicht bekannt. Allerdings lässt eine Einladung des Unternehmens zu einer außerordentlichen Pressekonferenz am Freitagvormittag aufhorchen. Aus aktuellem Anlass lädt V. Pressevertreter am 8. Februar um 11.30 Uhr zu einem außerordentlichen Gespräch mit Vorstandssprecher M. J. nach Frankfurt ein. Die geheimnisvolle Botschaft lässt Spekulationen ins Kraut schießen: einige Marktteilnehmer rechnen mit einer größeren Immobilientransaktion, vereinzelt wird in Finanzkreisen sogar von einer Übernahme gesprochen. Angesichts des rapiden Kursverfalls, den die Aktie im Zuge der sich ausweitenden US-Hypothekenkrise in den vergangenen Wochen hinter sich hat, ist selbst diese Spekulation nicht völlig aus der Luft gegriffen. Notierte das Papier noch im September 2007 bei Kursen von über 20 Euro mit einem Börsenwert von 400 Millionen Euro, wird V. derzeit an der Börse lediglich noch mit 250 Millionen Euro bewertet. Dabei läuft es operativ bei den Kölnern nach wie vor rund: im Jahr 2007 wird der Konzern wie erwartet einen Gewinn zwischen 54 Millionen Euro und 58 Millionen Euro erwirtschaften, 2008 soll das Ergebnis nach eigenen Aussagen sogar auf über 60 Millionen Euro steigen. (...)..-

(
www.buchreport.de/nachrichten/verlage.htm?tx_ttnews%5Bpointer%5D=3&cHash=0567ea3a14): <Wirtschaftstexte enthalten in der Regel viele Phraseme.> Montag, 07. Juli 2008 (09:07 Uhr) Weltbild an Bertelsmann? Eine Vorab-Meldung des Magazins „Focus“ und eine Pressemitteilung der Weltbild-Gruppe lassen Spekulationen ins Kraut schießen. Das Magazin meldet, der Buch- und Medienkonzern Weltbild stehe vor dem Verkauf, wenn nicht sogar vor der Zerschlagung. Weltbild hat daraufhin gestern abend flugs eine Mitteilung über seine Geschäftszahlen hinterhergeschoben. Darin formuliert das Unternehmen vorsichtig, „dass sich der Gesellschafterkreis der Verlagsgruppe Weltbild in einer sorgfältigen Prüfung der Frage befindet, welche Gesellschafterstrukturen für ein weiteres langfristiges und kontinuierliches Wachstum des Unternehmens sinnvoll sind. Als Ergebnis dieser Prüfung ist auch eine Ergänzung oder Änderung des Gesellschafterkreises möglich. Dieser besteht zurzeit aus 14 katholischen Bistümern und der Soldatenseelsorge Berlin.“ Das „Handelsblatt“ erinnert sich bei dieser Gelegenheit daran, dass Bertelsmann einmal ein Auge auf den Augsburger Konkurrenten geworfen hatte. DirectGroup-Chef Ewald Walgenbach habe seinerzeit Gespräche initiiert, die aber im Sande verlaufen seien. Sprecher von Bertelsmann und Weltbild haben zu entsprechenden Überlegungen keinen Kommentar abgegeben, berichtet die Wirtschaftszeitung. „Handelsblatt“ (Seite 14). -

(
www.monde-diplomatique.de/pm/2007/12/14.mondeText.artikel,a0002.idx,9): < Wortspiel mit dem Phrasem "etwas ist ein gordischer Knoten">. Der kurdische Knoten. Die Debatte über eine neue türkische Verfassung wird seit Oktober vom Kurdenproblem überlagert. Die offensiven Aktionen der PKK, deren Basen im Nordirak liegen, haben die türkische Armee gereizt, die seit über zwanzig Jahren die Kurdenpolitik der Türkei bestimmt. Diese Wirkung war von der PKK einkalkuliert. Eine Ausweitung türkischer Militäraktionen, die stets auch den türkischen Chauvinismus eskalieren lässt, soll die Kurden im Südosten des Landes wieder in die Arme der PKK treiben. Deren schärfste politische Konkurrentin ist inzwischen die AKP, die bei ihrem Wahlsieg im Juli die Mehrheit der kurdischen Stimmen gewinnen konnte, und zwar im Südosten wie in den Städten des Westens. Dieser Erfolg ist sowohl der PKK als auch der Armee ein Dorn im Auge. Kein Wunder, dass die Verschwörungstheorien über die Ursache der jüngsten Krise ins Kraut schießen. Eine plausible Theorie lautet, die türkische Armee wolle durch die Mobilisierung an der irakischen Grenze die AKP-Regierung in die Defensive drängen, nachdem ihr mit Präsident Gül ein "feindlicher" Oberbefehlshaber vor die Nase gesetzt wurde. Eine kühnere Theorie wird von den irakischen Kurden kultiviert: PKK-Führer Öcalan sei auf der Gefängnisinsel Imrali unter Kontrolle des türkischen Militärs, die PKK-Offensive sei also auf Bestellung erfolgt. Die Regierung Erdogan versuchte die Krise klein zu halten. Durch einen Vorratsbeschluss des Parlaments, der die Armee zu Aktionen jenseits der irakischen Grenze ermächtigt, wurde die Volksstimmung bedient, ohne dass es zu einer großen Invasion gekommen wäre. Die wird es auch so schnell nicht geben. Selbst heißspornige Generäle wissen, dass eine reguläre Armee gegen eine Guerilla auf deren vertrautem Terrain nicht gewinnen kann, schon gar nicht im kurdischen Winter. Gefährlicher ist die innenpolitische Wirkung der Kurdenkrise. Denn die wird von den Kemalisten genutzt, um die AKP-Regierung in die Enge zu treiben. So hat der Generalstaatsanwalt eine Verbotsverfahren gegen die prokurdische DTP eröffnet, der damit der Verlust ihrer Parlamentssitze droht. Tags zuvor hatte Regierungschef Erdogan gewarnt: Wer die DTP aus dem Parlament verweist, treibt sie in die Berge. Entscheidend wird aber sein, ob die AKP den Kurden ein echtes Integrationsangebot macht. Zum Beispiel indem die neue Verfassung den Unterricht in kurdischer Sprache an staatlichen Schulen erlaubt. N. K. Le Monde diplomatique Nr. 8455 vom 14.12.2007, 84 Zeilen, N. K.
 
-Die Wendung meint ursprünglich, dass eine Pflanze zu viele Blätter und zu wenig Blüten und Früchte treibt, dass also ihre Wachstumskraft zu sehr auf die krautigen Bestandteile gerichtet ist.



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8. unter aller/jeder Kritik sein (ugs.)  

sehr schlecht in bezug auf eine zu beurteilende Leistung sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.holidaycheck.de/hotelbewertung-Hotel+Gruenes+Tuerl+Unter+aller+Kritik-ch_hb-id_981518.html?typ=2): < Kritische Hotelbewertung>.  Hotel G. T. in Bad Sch.:  Unter aller Kritik. Ich war bereits 2000 in diesem Hotel. Dazumal war es schon unhygienisch und nicht schön. Auch ich war froh, nach einer Nacht abzureisen. Ich glaube nicht, dass es jemand länger dort aushält. Eine Dusche mit schlechtem Wasserdruck und die tropft, zerrissene Teppiche, nach dem Gesamteindruck des Zimmer war mir eigentlich nicht danach ins Bett zu liegen. Anscheinend hat sich nicht sehr viel geändert. So was passiert mir dank www.holidaycheck.de sicherlich nicht mehr so schnell. Mein Tipp: Meidet dieses Hotel - schlaft lieber im Auto.-

(
http://forum.garten-pur.de/Atelier-26/Kiesgarten-Gravel-garden-3228_msg740079A.htm): <Probleme der Wasserversorgung in England.> Teils – teils. In Oxford z.B. (dorthin hab ich halt nun einmal die meisten Kontakte...) wechseln Gießverbot und Land unter einigermaßen ab. Hängt auch damit zusammen, daß die privatisierte Wasserversorgung in der Regel unter aller Kritik ist. Meine liebe Frau war jetzt drüben - zwei Wochen Canterbury recht feucht, eine Woche Oxford etwas trockener.-

(
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=41599823&top=SPIEGEL): < Kommentar aus dem Jahre 1974 zu den politischen Tätigkeiten von Grass und Böll.> DER SPIEGEL 50/1974 vom 09.12.1974, Seite 140. Autor: Daniel Doppler. Offener Brief an Graß/Böll. Immer mehr sowjetische Dissidenten und tschechische Schachgroßmeister wenden sich immer täglicher mit offenen Briefen (wobei die "Welt" den Postboten spielt) an Böll und Graß, die es gewagt haben, darauf aufmerksam zu machen, daß "Kontinent", die neue Heimstatt des unerschrockenen Protests gegen den Stalinismus, bei Springer verlegt wird. Um den Protestierern ihr ebenso schwieriges wie eintöniges Geschäft zu erleichtern, empfehlen wir nachstehenden Musterprotestbrief, der sich im Bedarfsfall an alle westlichen sogenannten Linksintellektuellen richten läßt. Er ist zu adressieren an Herrn G. Z., "Die Welt", der ihn gerne befördert. Herr Graß/Böll! Früher dachte ich, daß Sie ein anständiger Schriftsteller sind, doch jetzt -- pfui Teufel! Sie haben es in einem unverfroren-unverschämten Ton, auf den ich mich nur unter meiner Wurde überhaupt einlassen könnte, gewagt. Herrn Solschenizyn darauf anzusprechen, daß "Kontinent" bei Springer erscheint. Dieser Ihr sogenannter offener Brief (respektive: Ihr Interview) ist ein Akt des Terrors, wie er uns seit den Tagen der Moskauer Schauprozesse nicht mehr begegnet ist. Nur im Freien Westen können Sie dennoch frei herumlaufen. Merken Sie sich das! Früher las ich Ihre Werke mit Hochachtung, doch Ihr letztes Buch ist leider unter aller Kritik. Schreiben Sie vielleicht aus materialistischen Antrieben? Sie werden in der Sowjet-Union gedruckt und nehmen, wie ich zu meiner Bestürzung erfahre, dafür auch noch Geld. Ich muß mich sehr wundern, daß es Ihnen angesichts der Realität von GULAG nicht die Sprache verschlagen hat. Aber wahrscheinlich haben Sie nicht begriffen, daß die Welt nur nach unseren zutiefst moralischen Vorstellungen erneuert werden kann. Sie aber zersetzen den Westen, indem Sie Herrn Springer angreifen zu müssen glauben -- ein Signal Ihrer niedrigen Perversität. Während wir für hohe Ideale auf die Barrikaden der Menschheit steigen, bewegen Sie sich in den Sümpfen kleinlich gehässiger Querelen, die niemanden außerhalb Deutschlands interessieren. Oder ist vielleicht Herr Springer in Prag einmarschiert, hat er Panzer nach Budapest rollen lassen? Na also! Besonders niederschmetternd ist Ihr billiger Vergleich mit Chile. Aber ich möchte Ihren vulgären Nihilismus nicht mit gleicher Münze heimzahlen. Wer nicht mindestens fünf Jahre unterdrückt war, soll schweigen. Wissen Sie denn nicht, daß die hemmmungslose Ausnutzung der Pressefreiheit, wie Sie sie ohne die geringsten Gewissensbisse betreiben, der Vorbote jener Unfreiheit ist, gegen die wir aufstehen, Ich unterdrücke mit Genugtuung sowohl die "freundlichen Grüße" wie auch das "Hochachtungsvoll!" und sehe mit Zuversicht Ihrer Rente entgegen. Ändern Sie sich! Noch ist es nicht zu spät.-

(
www.diemucha.at/message/message.php?message=000028&ref=%2Fmessage%2Fcatindex.php%3Fal_start%3D820%26c... ):   < Kundenkommentar zu einer Lebensmittelkette>. M.l W. (4.8.2000, 00:00). Die B.-Manager sollten sich mal in der neuen Filiale in 8302 N. bei Graz umsehen! Die Feinkostabteilung ist wirklich unter jeder Kritik!! Einige Mitarbeiter sind äußerst ungepflegt (fette Haare mit Schuppen, schwarze Fingernägel, verschmutzte Dienstkleidung, usw...) und die Anrichtung der aufgeschnittenen Wurst wird, obwohl fast keine Kunden um die Mittagszeit das Personal "stören", meistens ohne Handschuhe und mit Lieblosigkeit auf's Papier geklatscht! Da die Feinkostabteilung ja innerhalb des B.-Konzerns eine eigene Firma ist, wäre es wohl angebracht mit solchen Missständen aufzuräumen, um das B. -Image nicht noch mehr zu schädigen!! m.f.G. M. W. - (Zusätzlicher Kommentar> H. H. (4.8.2000, 00:00). Ich bin normalerweise mit B. zufrieden aber die Filiale K. in Linz ist unter jeder Kritik. - J. B. (3.8.2000, 00:00). In meiner B. Filiale in Wien 4 Rechte Wienzeile stimmt die Bedienung, Feinkost und Fleischabteilung ist zu empfehlen. Immer frisches Obst und Gemüse. An den Kassen wird freundlich, aber bestimmt das Geld abgenommen. Diese Filiale ist zu empfehlen.



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9. keinen (20 200) /nicht einen (321) Pfifferling wert sein (ugs.) < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die am 5. 9. 2008 im Internet gefundenen Belege. >

überhaupt nichts wert sein (Duden - Redewendungen, ³2008)

(www.duffner-pr.de/pfifferling.html): <Etymologische Überlegungen zu diesem Phrasem.>  Feinschmeckern ist er lieb und teuer: der Pfifferling. Wie es um die Aktualität der Redewendung "keinen Pfifferling wert sein" bestellt ist, haben wir in der dritten Rubrik für Sie nachgeschlagen: Keinen Pfifferling wert sein = Umgangssprachlich: "gar nichts wert sein": Der nach seinem pfefferähnlichen Geschmack benannte Pilz (mittelhochdeutsch "pfefferlink") ist ein gutes Beispiel dafür, dass Wörter oder Redensarten nicht mehr "stimmen", weil sich die ihnen zugrunde liegenden Verhältnisse geändert haben. Der früher in Massen auftretende Pilz ist heute durch die Umweltzerstörung zu einer teuren Rarität geworden. Zu den Wörtern und Wendungen, die nicht mehr zu ihrem Ursprung passen, gehören z. B. Papier (nicht mehr aus Papyrus), Brille (ihre Gläser sind nicht mehr aus Beryll), Bleistift (heute nicht mehr aus Blei, sondern aus Grafit), zur Feder greifen (die Vogelfeder zu diesem Zweck hat ausgedient) und viele andere. Aus: Duden, Redensarten. Mannheim 2007-

(
www.sueddeutsche.de/politik/909/308851/text/): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse wecken.> 08.08.2008. 12:57. Beckstein zu Magets Wahlversprechen. "Keinen Pfifferling wert". Ministerpräsident Beckstein wirft Maget "Wählertäuschung" vor. Der SPD-Spitzenkandidat hatte zuvor eine Koalition mit der Linken ausgeschlossen. Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) hat der SPD im Freistaat angesichts der Debatte über den Umgang mit der Linken eine "groß angelegte Wählertäuschung" vorgeworfen. "Der Schulterschluss der SPD mit der SED-Nachfolgepartei der Linken ist längst beschlossene Sache", erklärte Beckstein. In Hessen sei es offensichtlich, dass die dortige SPD-Chefin Andrea Ypsilanti ihre Partei bis an den äußersten linken Rand führen wolle und eine feste Zusammenarbeit mit der Linken anstrebe. Die Absicht, diesen "Wortbruch gegenüber den Wählern" erst nach der Landtagswahl Ende September zu verkünden, zeige, dass es auch die SPD im Bayern auf Wählertäuschung anlege. Die Beteuerungen des SPD-Spitzenkandidaten Franz Maget, nicht mit den Linken zu kungeln, sind keinen Pfifferling wert", sagte Beckstein. Mit dem Kurs verabschiede sich auch die Bundes-SPD als ernstzunehmende Volkspartei. Parteivize Frank-Walter Steinmeier und SPD-Chef Kurt Beck müssten tatenlos zuschauen, "wie sich ihre Partei selbst zerlegt". Die hessische SPD will am kommenden Mittwoch über eine Verschiebung ihres Parteitags auf die Zeit nach der Landtagswahl in Bayern beraten. Die hessischen SPD-Delegierten sollen bei dem Parteitag darüber entscheiden, ob Ypsilanti einen zweiten Anlauf für eine rot-grüne Minderheitsregierung unter Duldung der Linken nimmt.- 

(
www.eco-world.de/.../basics.prg?session=42f9420248bf6ad9_677993&nap=intern&a_no=18438&r_index=13): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse wecken.> Eva Bulling-Schröter: Meeresschutzgebiete sind momentan keinen Pfifferling wert. "Greenpeace hat mit seiner Aktion vor dem Sylter Außenriff auf die absurde Praxis beim Vollzug des EU-Umweltrechts aufmerksam gemacht. Denn selbst die wenigen nach europäischem Recht ausgewiesenen Meeresschutzgebiete sind momentan meist nichts anderes, als Wirtschaftsräume für Saugbagger und Grundschleppnetze. Aus Naturschutzsicht sind solche "Schutzzonen" keinen Pfifferling wert", kommentiert Eva Bulling-Schröter, umweltpolitische Sprecherin der LINKEN im Bundestag, das Versenken von Steinen durch die Umweltorganisation. Sie erklärt weiter: "Wer Greenpeace jetzt verurteilt, sollte sich an die Verklappung von Dünnsäure in der Nordsee erinnern, die vor 25 Jahren gängige Praxis war. Erst die spektakulären Schlauchboot-Attacken der Umweltschützer unter den Auslaufrohren der Transportschiffe hatten damals einen Rechtssetzungsprozess in Gang gebracht. Der beendete schließlich dieses düstere Kapitel der Meeresverschmutzung. Ein ähnliches Zeichen ist offensichtlich heute notwendig, um die wenigen ausgewiesenen Meeresschutzgebiete endlich zu dem zu machen, was ihr Name verspricht: Weitgehend ungestörte natürliche Lebensräume, in denen die Fischerei - erst recht die vor Sylt praktizierte zerstörerische Grundnetzfischerei mit Eisenketten - genauso verboten ist, wie der Abbau von Sanden, Kiesen und anderen Bodenschätzen. Solche Schutzgebiete würden im Übrigen auch der Fischerei nutzen. Das wurde in der Adria, vor Neuseeland, in den USA und den Philippinen bewiesen. Die Fischereierträge rund um Totalreservate erhöhen sich durch die Atempause in kurzer Zeit auf ein Vielfaches, die Artenvielfalt steigt. (...). Im Ernstfall stehen die Interessen von Fischereiflotten genauso vor aktivem Naturschutz, wie noch 30 Jahre in die Zukunft reichende Abbaurechte einzelner Firmen. Das ist unter anderem deshalb möglich, weil die Kompetenzen im Meeresschutz zersplittert sind. So liegt die Regelung der Fischerei ausschließlich in den Händen der Fischereiminister, die Umweltminister haben da nichts zu melden. Beim Abbau von Bodenschätzen können sogar die Bundesländer gegen ausgewiesene Schutzgebiete entscheiden. Dies macht strikte Managementpläne fast unmöglich. Die LINKE unterstützt darum die Forderung von Greenpeace, ein politisches Gremium zu schaffen, das mit allen Kompetenzen ausgestattet ist, den Meeresschutz ganzheitlich zu regeln." F.d.R. Michael Schlick Pressesprecher Fraktion DIE LINKE. im Bundestag Platz der Republik 1, 11011 Berlin Telefon +4930/227-52800 , Telefax +4930/227-56801, pressesprecher@linksfraktion.de , www.linksfraktion.de -

(
http://annewill.blog.ndr.de/2007/12/14/die-redaktion-beschliest-den-klimawandel/): <Kommentar zum Klimawandel >. E.-G. B. 16. Dezember 2007 22:18 Uhr. Es ist doch ganz einfach. Am besten alle Kernkraftwerke abschalten, die liefern ca. 30% der Energie in unserem Land. Diese Auswirkung werden wir tatsächlich spüren. Alles andere ist Kaffesatzleserei und Pseudowissenschaft. Unsere Vorfahren haben ganz andere Auswirkungen des Klimawandels ertragen, warum freuen wir uns nicht über das bißchen Warmzeit, die wir gerade haben? Seit 2001 sinkt die globale Temperatur ungeachtet der Propaganda des IPCC. Minister Gabriel wird schon im Januar, wenn der Mittelwert für das Jahr 2007 vorliegt, lernen müssen, daß es wieder global kälter geworden ist. Eine kleine Eiszeit hat begonnen. Europa ist nicht der Nabel der Welt. Die millionenteuren Computerprogramme der IPCC Klimaforscher sind nicht einen Pfifferling wert. Es wird Zeit, daß solche Phantasieveranstaltungen wie in Bali aufhören und der UNO das Mandat entzogen wird.- 



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10. unter aller Sau (derb)

unbeschreiblich schlecht (Duden - Redewendungen, ³2008) 


(
http://tages-anzeiger.ch/dyn/news/print/zuerich/838350.html): < Empörende Reaktion auf eine "Zeitungsente">.             Zürich. 03. Februar 2008, 16:15 – Von Niels Walter. Zeitung weiss von Stockers Rücktritt. «Stocker kurz vor dem Rücktritt» titelte heute die «NZZ am Sonntag». Vertreter der Stadtzürcher Grünen wissen davon nichts und zeigen sich verärgert über den Bericht. - Die gesundheitlich angeschlagene Sozialvorsteherin solle «kommende Woche ihren Abgang bekanntgeben», weiss die Zeitung. «Die Anzeichen» dafür hätten «sich verdichtet». «In einem kleinen Kreis gut unterrichteter Politiker» habe sich die Nachricht verbreitet, dass Stocker Ende Februar zwar in ihr Amt zurückkehren werde, «aber nur für wenige Monate». Quellen und Personen gab die Zeitung keine an. Nun, wo haben sich die Anzeichen verdichtet? Welches ist der kleine Kreis, der von Stockers Rücktritt weiss? Telefongespräche mit Fraktions- und Parteipräsident, mit Zürcher Gemeinderäten und Personen, die die «NZZ am Sonntag» als potenzielle Nachfolger nennt, haben ergeben: Niemand weiss etwas von einem Rücktritt. Von der Zeitung kontaktierte Grüne sagen, der Journalist habe sie am Samstag am Telefon mit der Aussage überrascht, ja überfallen, Stocker werde abtreten. «Da wissen Sie mehr als ich», zitierte die Zeitung Stadtpräsident Elmar Ledergerber. Manch andere sagten dem Journalisten sinngemäss dasselbe, sie wurden jedoch nicht zitiert. Vertreter aus der Parteispitze zeigten sich heute verärgert. Sie sprachen von «plumpen Fangfragen des Journalisten», einer «Zeitungsente», Stadtparteipräsident Markus Kunz sagte gar, es sei «unter aller Sau», mit welchen Methoden Druck auf Monika Stocker ausgeübt werde. Die 59-jährige Stadträtin befindet sich nach einem Spitalaufenthalt wegen Herzkreislaufproblemen in einem einmonatigen Erholungsurlaub. Schon Anfang November hatte die «NZZ am Sonntag» exklusiv berichtet, der Zürcher SVP-Präsident Hansjörg Frei werde demnächst zurücktreten. Diese «Neuigkeit» war sogar für diesen selber neu. Frei ist noch heute Parteipräsident.- 

(
www.rund-ums-baby.de/partnerschaft/beitrag.htm?id=95498): <Bloggerkommentar> Geschrieben von v. am 03.09.2008, 17:36 Uhr. Re: willst du wirklich ein zweites kind von so einem mann? überspitzt gesagt finde ich das verhalten deines mannes "unter aller sau". so geht man nicht mit dem geliebten lebenspartner um. du hast dich ihm in einer für dich unkontrollierbaren situation gezeigt, sozusagen dein innersten nach aussen gekehrt und er macht sich darüber lustig?!? das zeugt nicht gerade von respekt und feingefühl und ist in meinen augen allerunterste schublade lg.-

(
www.amazon.de/review/product/3899402650?filterBy=addTwoStar): <Hörerkritik an einem Hörspiel.> Schlechtes Hörspiel mit noch schlechterer Beschreibung, 12. März 2006. Von "m." - Alle meine Rezensionen ansehen. Auch ich, als Mittelerde-Fanatiker, kann von diesem Hörspiel nur abraten. Bis auf die Stimmengebung ist eigentlich alles auf irgendeine Weise störend und unvollkommen. Dazu zählt sowohl die musikalische Untermalung als auch die krasse Kürzung, welcher oftmals wichtige und handlungsprägende Stellen zum Opfer fallen. Allen, die sich also lieber dieses Hörspiel als die Bücher zu Leibe ziehen wollen (sic), um sich mit dem Herrn-der-Ringe Inhalt vertraut zu machen, muss daher der dringendste Rat erteilt werden, eben dies zu unterlassen. Es verfälscht lediglich Tolkiens Epos. Über all dies hinaus muss noch gesagt werden, dass die Kurzbeschreibung zu dieser CD-Box wortwörtlich unter aller Sau ist. Ich selbst habe noch nie einen derart schlechten und mangelhaften Begleitsatz zu einem Mittelerde-Werk gelesen. Der Autor hat ganz offensichtlich die Trilogie nicht gelesen, oder nicht verstanden!-
 
-»Sau« steht in dieser Wendung für etwas sehr gering Geachtetes, vgl. auch »säuisch« im Sinne von »sehr schlecht, hundsmiserabel«. Möglicherweise ist die Fügung in dieser Form in Analogie zu »unter aller Kritik« oder »unter aller Kanone« entstanden. (Duden).



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11.  (etwas ist) fauler Zauber  (ugs.; abwertend) < Vgl. E.15,14
 

etwas ist Schwindel; etwas, durch das jmd. getäuscht werden soll (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.presseanzeiger.de/meldungen/gesundheit-medizin/238885.php): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse wecken. > - Hypnose bei Psoriasis – kein fauler Zauber. 17.09.2007. Der Juckreiz lässt nach, die schuppigen Stellen verblassen, die Haut fühlt sich kühl, weich und glatt an – solche Suggestionen, im Rahmen einer Hypnose wahrgenommen, können Psoriatikern tatsächlich helfen. Warum nicht einmal ausprobieren? Hypnose ist kein billiger Jahrmarkttrick. Im Gegenteil: Die Kraft von Suggestionen wird in der Medizin durchaus sinnvoll eingesetzt. Wunden heilen schneller, der Blutdruck wird beeinflusst, und selbst das Immunsystem spricht auf Suggestionen an. Zur Hypnose bei Schuppenflechte gibt es neben Fallberichten eine klinische Studie, die erste hoffnungsvolle Ergebnisse brachte. Was dahinter steckt, wie Hypnose funktioniert und wo man geeignete Therapeuten finden kann, lesen Sie in der soeben erschienenen Ausgabe von PSO aktuell, einem Ratgeber für Menschen mit Schuppenflechte. Ein kostenloses Probeheft kann unter dem Link http://www.psoaktuell.com/probeheft.htm angefordert werden.-

(
www.uni-bayreuth.de/departments/fiz/termine.html): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse wecken. > - Alles fauler Zauber – oder was?  Zur heutigen Attraktivität von Magie. Kooperationsveranstaltung mit der Konferenz der Landeskirchlichen Beauftragten für Sekten- und Weltanschauungsfragen in der EKD. Würzburg, 5.-7.11.2006. Das Etikett »Magie« ist in der Gegenwart zu einem viel gebrauchten Zauberwort für allerlei Faszinierendes geworden. Doch nicht nur das Wort »Magie« begegnet inzwischen inflationär. Auch ein Verhalten, das gängigerweise als »magisch« bezeichnet wird, greift in vielen Lebensbereichen um sich. An der Alltagspraxis lassen sich bedeutsame Verschiebungen in der Weltbildorientierung ablesen. Phänomene wie Exorzismus, Mondmagie, Hexenrituale, Neo-Schamanismus, Voodoo und vieles mehr geben nur einen kleinen Ausschnitt eines breiten Spektrums religiöser Gegenwartskultur an. Zu allen Zeiten ist es ein Grundanliegen christlicher Theologie und Gestaltung religiöser Praxis gewesen, auf wirkungsvolle Weise das eigene Glaubensverständnis gegen ein »magisches Missverständnis« zu schützen. Aber die Unsicherheit heute ist groß. Dies zeigt sich auch bei Informations- und Beratungsfragen in der Weltanschauungsarbeit. Was ist überhaupt Magie? Gibt es nicht auch eine Verbindung zwischen christlichem Glauben und »magischen« Elementen? Und wenn ja, wieviel Magie verträgt der christliche Glaube? Die Konferenz der Weltanschauungsbeauftragten möchte mit dieser Studientagung zu Klärungen in der Wahrnehmung und Beurteilung »magischer« Phänomene beitragen.-

(
www.gruene-fraktion-bayern.de/cms/pressemitteilungen/dok/168/168574.htm): < Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse wecken. > 13. Februar 2007. Fauler Zauber beim Killerspiele-Verbot. Keine Strafbarkeitslücke bei so genannten Killerspielen. Die Grünen-Fraktion im Bayerischen Landtag hat die Bundesratsinitiative der Staatsregierung zum Verbot von Killerspielen als faulen Zauber kritisiert. "Der neue Gesetzentwurf verspricht Strafrechtsverschärfung, Kontrolle und Verbote", so die medienpolitische Sprecherin der Fraktion, Ulrike Gote. Doch statt einer echten Lösung missbrauche die Staatsregierung nur die Sorgen von Eltern und biete Lösungen an, die keine seien. "Denn es besteht überhaupt keine Strafbarkeitslücke – der Gewaltdarstellungs-Paragraf 131 im Strafgesetzbuch gewährleistet bereits den notwendigen Schutz vor Killerspielen." "Nicht nachvollziehbar ist auch, dass Spiele wie Gotcha oder Paintball verboten werden sollen, weil sie in menschenverachtender Weise reale Verletzungs- oder Tötungshandlungen simulieren, Cowboy- und Indianerspiele von Kindern oder Fechten als traditionell anerkannte Sportart dagegen ausgenommen werden", betont die Abgeordnete. Die Grenzen würden hier völlig willkürlich gezogen, es sei nicht einzusehen, warum nur Spiele mit dem Gebrauch von Schusswaffen geahndet werden sollen und nicht auch andere Spiele wie brutale Boxkämpfe. "Es gibt sicher gefährliche Computerspiele, die verboten werden sollten. Aber nicht alle Spiele sind grundsätzlich schlecht, sondern Teil der Jugendkultur", gibt Ulrike Gote zu Bedenken. Statt einer Verschärfung des Verbots fordert sie daher einen aufgeklärten Umgang mit Computerspielen. Um die Qualität von Computerspielen beurteilen und Gefahren richtig einschätzen zu können, müsse die Medienkompetenz viel früher geschult werden – in der Schule und im Elternhaus.



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12. etwas ist ein alter Zopf  (ugs.)   < Vgl. F.1,30 >

etwas ist eine völlig veraltete Einrichtung, Idee, Sache (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.kreuz.net/article.6950.html): <Das Phrasem "etwas unter den Teppich kehren" wird hier in einer interessanten idiolektalen Umformung "nicht mehr unter dem Teppich bleiben" verwendet.???>. Freitag, 4. April 2008 16:09. Der Zölibat ist kompletter Irrsinn. Bevor die Gender-Mainstreamer den Zölibat noch als eigenes Geschlecht definieren, sollten wir die Sache stoppen. Von einem Ex-Priester für das ‘Vatican Magazine’.(kreuz.net) Unfaßbar – es gibt junge Leute, die sagen ja zum Zölibat! Das finde ich großartig. Hoffentlich schenkt uns Gott viele solcher moderner Helden. Hoffentlich, hoffentlich werden all diejenigen abgeschreckt und vertrieben, die vor Jahren aus welchen Gründen auch immer ins Priesteramt gekommen sind und zur Zeit die Kirche von innen heraus zerstören. Es ist so viel Unglaubliches passiert. Fast möchte man sagen: Wir können nur noch Heilige gebrauchen. Nun, wo die Dinge Gott sei Dank nicht mehr unter dem Teppich bleiben, kommen sie wieder aus den Löchern, die wackeren Streiter eines besseren Christentums. Der Zölibat ist ein alter Zopf, sagen die Ewigmodernen. Er ist ein einziger Krampf, sagen die Pragmatiker. Er ist ein Residuum der Weltflucht, sagen die Historiker. Er ist ein typischer Beweis für katholischen Haß auf die Lust, sagen die Hedonisten. Er ist eine krankmachende, perverse, unerfüllbare Forderung, sagen die Psychologen. Es ist ohnehin alles egal, sagen die Postmodernen. Er ist die scheußliche Fratze der Männerherrschaft, sagen die Feministinnen. Bevor die Gender-Mainstreamer den Zölibat noch als eigenes Geschlecht definieren, sollten wir die Sache stoppen. Es ist nicht zu bestreiten, daß all die Kritiker recht haben. Der Zölibat ist kompletter Irrsinn. Allerdings nur für zehn, vielleicht zwanzig Prozent der derzeitigen Priester. Für den Rest ist es das, was er für gute Priester immer war: Liebe und der Weg zu Gott. Daß zehn bis zwanzig Prozent der Priester nämlich keine Priester sind, obwohl sie so tun, sich so kleiden, ihre Gehälter empfangen und ihre Würdigungen kassieren, merkt man langsam – und zwar nicht nur in Wien, St. Pölten, Boston, St. Louis, Regensburg und Rom. Man spürt es in den Gemeinden, wo die Seele überkocht, weil es viel zu viele Kleriker gibt, die Wasser predigen und Wein trinken, Priester, die eine oder mehrere erotische Beziehung laufen haben, Geistliche, die in bürgerlichem Wohlleben ersaufen, Pfarrer, die ihren Passionen nachgehen und Gott einen guten Mann sein lassen. „Wenn das die Leute wüßten“ – hörte ich letzthin einen Priester – einen von den wirklichen – sagen. Keine Sorge, sie wissen es. Die Leute sind doch nicht blöd. (...). Der Beitrag erschien ursprünglich im ‘Vatican Magazine’.-

(
www.alchemia.de/Alchem_4.htm): <Die beiden bekannten Phraseme mit "Zopf" werden in diesem Zitat verwendet.1. "einen alten Zopf/alte Zöpfe abschneiden und 2. "etwas ist ein alter Zopf". Vgl. hierzu die etymologische Erklärung des Dudens. - In dem Beitrag wird eine studentische Verbindung vorgestellt und auf die Vorteile hingewiesen, die Burschenschaften haben können.>.       Alchemia - was ist denn das? Wir hätten uns auch anders nennen können, als wir vor 45 Jahren beschlossen, einen Freundeskreis für's Leben zu gründen. Zum Beispiel "Vereinigung von Studenten zur Pflege freiheitlicher, freundschaftlicher und wissenschaftlicher Interessen außerhalb des Lehrbetriebs". Das erschien uns zu lang und da wir uns damals alle für die Chemie entschieden hatten, nannten wir uns einfach Alchemia. Mittlerweile sind wir nicht mehr nur auf die Chemie beschränkt - in unseren Reihen finden sich die unterschiedlichsten Fachrichtungen. Studentenverbindungen sind altmodisch und politisch rechtsstehend! ...werden Sie jetzt vielleicht sagen. Wir jedenfalls nicht! Wir haben schon eine ganze Menge alter Verbindungszöpfe abgeschnitten. Im Gegensatz zu vielen anderen studentischen Verbindungen nehmen wir auch Frauen als Vollmitglieder auf. Wir sind an keiner politischen oder religiösen Richtung orientiert und daher absolut unparteilich und überkonfessionell. Unser Wahlspruch lautet "Freiheit, Freundschaft, Wissenschaft". Jeder kann und soll mit eigenen Ideen, Fähigkeiten, Eigenschaften und Überzeugungen das Verbindungsleben mitgestalten. Andererseits stehen den Verbindungsangehörigen diverse Hilfen für die Ausbildung zur Verfügung. Das Tragen von Verbindungsfarben ist ein alter Zopf, wie bei einem Trachtenverein - was soll denn das heute noch! Aber ein wenig Tradition sollte schon sein. Und vor allem: Farbe tragen und zeigen heißt, sich einer Idee solidarisch zu erklären. Unsere Farben sind übrigens violett, weiß und gold. Viele sagen: "In einer Verbindung wird viel gesoffen und gegröhlt, und dann das mit der Narbe im Gesicht!" Ob nichts oder viel getrunken wird liegt ganz im Ermessen des Einzelnen. Bei uns wird niemand gezwungen mehr zu trinken als er will. Mensuren schlagen, also studentisches Fechten, wird bei uns nicht betrieben. Freunde habe ich genug! Das mag wohl sein. Aber können Sie diese Freunde im Studium und später im Beruf wirkungsvoll unterstützen? Nach dem Studium ist sowieso alles vorbei! Wir meinen, daß es dann erst richtig los geht! Jetzt ist es wichtig Freunde zu haben, die schon lange im Leben und im Beruf stehen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn Sie jetzt diese Vorurteile abziehen, was bleibt dann? Eine Vereinigung in der ein wissenschaftliches und kulturelles Programm geboten wird, Sie eine berufliche Starthilfe bekommen können, Sie immer einen Ansprechpartner finden werden und in der es gesellig zugeht.-

(
www.schiffer.at/publications/promotionsrede.htm ): <Die beiden bekannten Phraseme mit "Zopf" werden in diesem Beitrag verwendet.1. "einen alten Zopf/alte Zöpfe abschneiden und 2. "etwas ist ein alter Zopf". Vgl. hierzu die etymologische Erklärung des Dudens.>.Die Rolle der Absolventen als Bindeglied zwischen Universität und Öffentlichkeit. Rede zur Sponsions- und Promotionsfeier der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz am 3. Juli 1997. Stefan Schiffer. (...).Und damit komme ich zu meinem Hauptanliegen, der Präsentation der Arbeiten von Absolventen in der Öffentlichkeit. Präsentation von Dissertationen und Diplomarbeiten. Dissertationen müssen zu den Spitzenleistungen einer Universität gehören und auch Diplomarbeiten sollen gehaltvoll sein. Ich bin überzeugt davon, daß an dieser Universität viele exzellente Dissertationen und Diplomarbeiten geschrieben wurden, aber weiß die Öffentlichkeit davon? Vor einigen Jahren wurde eine Veranstaltung ins Leben gerufen, die sowohl bei den Instituten als auch in der Öffentlichkeit ein positives Echo hervorrief - die Präsentation von Forschungsergebnissen. Bei dieser frei zugänglichen Veranstaltung zeigen Wissenschaftler über mehrere Tage hinweg, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen und zu welchen Ergebnissen sie gelangt sind. Das ist ein guter Anfang, aber zuwenig. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, und vermutlich auch ein Interesse daran, beispielsweise alle Dissertationen im Rahmen einer institutionalisierten Veranstaltung vorgestellt zu bekommen und dazu Stellung nehmen zu dürfen. Die Verteidigung einer Dissertation, wie eine solche Veranstaltung bezeichnet wird, ist in vielen Ländern üblich, in Österreich aber nicht. Der akademische Grad eines Doktors der technischen Wissenschaft wurde mir heute deshalb verliehen, weil ich erstens eine Dissertation verfaßt und zweitens das Rigorosum, das ist die mündliche Doktorprüfung, bestanden habe. Dieses Rigorosum ist ein alter Zopf, der dringend abgeschnitten gehört und durch Zeitgemäßeres ersetzt werden muß. Ich schlage statt des Rigorosums "Dissertationstage" vor. Etwa zwei Wochen vor jedem Promotionstermin, d.h. viermal im Jahr, sollten die Doktoranden aller Fakultäten verpflichtet sein, ihre Dissertation im Rahmen eines Kolloquiums zu präsentieren und zu verteidigen. Eingeladen wären dazu nicht nur Angehörige der Universität, sondern auch die Öffentlichkeit, insbesondere Experten aus der Praxis. Alle Teilnehmer wären berechtigt, Fragen zur Dissertation an den Kandidaten zu richten, allerdings nicht in Form einer Prüfung, sondern in Form eines offenen Disputs. Eine ebenfalls anwesende Doktoratskommission hätte nicht über eine Note zu befinden, sondern darüber, ob der Kandidat sein Fach beherrscht. Eine Note gäbe es ausschließlich für die schriftliche Arbeit. Durch ein solches Vorgehen wäre die Öffentlichkeit viel stärker als bisher in das wissenschaftliche Geschehen an der Universität einbezogen, und die Präsentation vor Praktikern sollte für die Doktoranden ein Ansporn sein, den Zusammenhang von Theorie und Praxis überzeugend darzustellen. Als positiver Nebeneffekt könnte sich anschließend so manches Karrieregespräch ergeben. Aus diesen Gründen sollten auch Diplomanden, die ausgezeichnete Diplomarbeiten verfaßt haben, eingeladen sein, ihre Arbeiten im Rahmen der Dissertationstage vorzustellen.-

-In dieser und der folgenden Wendung steht »Zopf« für Überholtes, nicht mehr Zeitgemäßes. Nach der Französischen Revolution wurde die Mode des 18. Jahrhunderts, nach der Männer (Perücken mit) Zopf trugen, nur noch von Konservativen beibehalten; daher galt der Zopf in späterer Zeit als Sinnbild für Rückständigkeit. (Duden)

 

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