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F.7   GEFAHR - RISIKO

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1. den Bock zum Gärtner machen (ugs.) < Vgl. C.19,5 >

 jmdn. in gutem Glauben eine Aufgabe übertragen, für die er aufgrund seiner Veranlagung oder seiner Fähigkeiten ganz ungeeignet ist, weil er Schaden anrichtet (Duden - Redewendungen, ³2008)


(www.wer-weiss-was.de/theme143/article1042571.html): <Lockere Erläuterungen zur Etymologie des Phrasems.>  Den Bock zum Gärtner machen. Kann mir jemand den Spruch erklären?- (Antwort): OK, der Spruch ist vielleicht etwas männerfeindlich (dafür müssen wir Frauen uns ja als Zicken bezeichnen lassen, gell?). Eine Ziege - ob Männlein oder Weiblein - ist ein Pflanzenfresser. Was passiert, wenn Du eine Ziege in den Garten läßt? Geeeenau: das Vieh frißt Dir denselbigen kahl. Anders ausgedrückt: Du weißt ganz genau, daß jemand unfähig oder nicht in der Lage ist, die Aufgabe zu erfüllen, setzt ihn aber trotzdem dafür ein. Besonders beliebte Sparte in dieser Hinsicht: Politik, aber da wählt man ja eh das kleinere Übel. Beste Grüße T.-

(www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,505657,00.html): < Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzunf wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> 13. September 2007. Neuer Stoiber-Job. Beckstein bestätigt Überlegungen - Opposition lästert von Sebastian Fischer. "Verkorkst", "Lachnummer", "Bock zum Gärtner gemacht": Kaum ist das EU-Angebot an CSU-Chef Stoiber bekannt, witzelt die Opposition über seine mögliche neue Rolle als Anti-Bürokrat. Bayerns designierter Ministerpräsident Beckstein aber lobt die Überlegungen. Nach Informationen von SPIEGEL ONLINE will die EU den scheidenden bayerischen Ministerpräsidenten und Noch-CSU-Chef Edmund Stoiber nach Brüssel holen: EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso und sein Vize Günter Verheugen haben Stoiber angeboten, als Vorsitzender eines Gremiums von renommierten Polit-Rentnern Europa auf Anti-Bürokratie-Kurs zu bringen (mehr...). Bayerns Innenminister und designierter Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) äußerte sich dazu im Gespräch mit SPIEGEL ONLINE: "Ich kann diese Meldung nicht bestätigen, weiß aber von solchen Überlegungen." Wenn Stoiber "eine EU-Arbeitsgruppe führen sollte, die den Bürokratie-Abbau vorantriebe, würde ich dies als außerordentlich positiv empfinden", bemerkte Beckstein - bewusst im Konjunktiv. In Bayern habe man die Entbürokratisierung "seit Jahren als einen Schwerpunkt der Politik". Auf Letzteres zielt auch die bayerische Opposition ab - allerdings mit umgekehrten Vorzeichen. Grünen-Fraktionschefin Margarete Bause sprach mit Blick auf Stoibers neue Aufgabe von einer "wahren Lachnummer". Die EU würde so den "Bock zum Gärtner" machen: "Es gibt niemanden, unter dem die Bürokratie so angewachsen ist wie unter Stoiber." Der Noch-CSU-Chef sei der "Ober-Bürokrat". Bayerns SPD-Fraktionschef Franz Maget bezweifelte ebenfalls Stoibers Kompetenz für den Bürokratieabbau: "Wir hoffen vor allem, dass ihm das besser gelingt als bei der verkorksten Verwaltungsreform in Bayern, die sein politisches Ende mit herbei befördert hat."

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http://78.47.137.204/genpost/2004/Jul-Dec/msg00207.html): <Forschungen zu den Folgen der Gentechnik in der Lebensmittelproduktion darf man nicht denjenigen überlassen, die ein ökonomisches Interesse am Verkauf von Gentech-Saatgut haben.> Gleichwohl glauben die Wissenschaftler auch, dass eigentlich noch gar nicht ausreichend erforscht worden ist, was passiert, wenn gentechnisch veränderte Organismen im Freiland ausgesetzt werden. Erfahrungen in Mexiko zeigen wenig Gutes: Dort ist heimischer Wildmais bereits mit Genen von gentechnisch verändertem Mais aus den Vereinigten Staaten verunreinigt worden, mit fatalen Folgen für die Ökosysteme. Daraus sei zu lernen, sagt der Meteorologe Hartmut Graßl, wir müssen erfahren, was die Folgen der Gentechnik im Pflanzenbau sind, und zwar durch unabhängige Forscher: Zur Zeit gibt es praktisch keine breite Forschung auf dem Sektor: Was passiert denn, wenn gentechnisch veränderte Organismen auf Feldern ausgebracht wird. Diese Art der Forschung muss nicht aus dem gleichen Topf kommen, und sie muss völlig aus öffentlichen Mitteln gespeist werden. Stellen Sie sich vor, man hätte Shell und BP mit der Klimaforschung beauftragt. Was wäre passiert? Es hätte keine wesentliche Warnung vor Klimaänderungen durch den Menschen gegeben! Und genauso wenig sollte man natürlich heute den Bock zum Gärtner machen, indem man diejenigen forschen lässt, die ein ökonomisches Interesse am Verkauf von Gentech-Saatgut haben. Und überhaupt: Dass die Gentechnik, wie stets behauptet, unerlässlich sei für die Ernährung von Menschen weltweit, das sei leicht zu widerlegen, sagt Hartmut Graßl: Wenn man nachfragt: Warum hungern Menschen wo? - stellt man fest, nicht weil zu wenig produziert wird, sondern weil sie kein Geld haben, sich Nahrungsmittel aus dem eigenen Land zu kaufen. Äthiopien, das seit 16 bis 17 Jahren am internationalen Tropf hängt, hat ausreichend Energie in Form von Nahrungsmittel für jeden Bürger des Landes. Es ist nur, wie immer schon in der Menschheitsgeschichte, ein Verteilungsproblem. -

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www.faz.net/s/.../Doc~E2E0F6B4095574F448773CF99E5217BE2~ATpl~Ec...). <Nach dem Irak-Krieg befürwortet eine amerikanische Altertums-Lobby " eine Lockerung der gegenwärtig starken Einschränkungen hinsichtlich des Eigentums an Altertümern und ihrer Ausfuhr". Das Phrasem deutet an, dass dieser „American Council for Cultural Policy“ (ACC> vielleicht doch andere Pläne hat als nur die Bewahrung des kulturellen Erbes des Zweistromlandes.> 15. April 2003. Irak-Krieg. Ausverkauf des Erbes. Die Deutsche Unesco-Kommission hat vor einem Ausverkauf des irakischen Kulturerbes gewarnt. Sie appellierte am Dienstag in Bonn an die Bundesregierung, alles in ihren Kräften Stehende zu tun, um das kulturelle Erbe des Iraks vor weiteren Beschädigungen durch Plünderung zu schützen. Auch gegen illegalen Antiquitätenhandel müsse vorgegangen werden, wie Walter Hirche, Präsident der Deutschen Unesco-Kommission laut dpa sagte. „Wir dürfen nicht zulassen, dass die Wiege der Menschheit, wie das Zweistromland wegen seiner unschätzbaren kulturellen Bedeutung genannt wird, auf immer verloren geht.“ Militärs sollen die Wiege der Menschheit bewachen. (...). Den Bock zum Gärtner machen. Mit Sorge erinnert man sich, dass eine Koalition amerikanischer Sammler und Händler von Altertümern sich mit Vertretern des amerikanischen Verteidigungs- und des Außenministeriums getroffen haben. Diese Altertums-Lobby, die sich selbst „American Council for Cultural Policy“ (ACCP) nennt, hat die irakische Gesetzgebung als extrem „einengend“ bezeichnet, und ihre Mitglieder befürworten eine Lockerung der gegenwärtig starken Einschränkungen hinsichtlich des Eigentums an Altertümern und ihrer Ausfuhr ( vgl F.A.Z. vom 11. April). Zwar hat der ACCP während einer Sitzung im Januar seine Hilfe bei der Bewahrung der unersetzlichen archäologischen Sammlungen in der Nachkriegszeit des Irak erklärt. Doch ein Vertreter des Britischen Museums in London sagte, gerade solche Art von Nachrichten würden Plünderer ermutigten. -

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www.el-aviso.com):<Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.>. -  Den Bock zum Gärtnergemacht? Ausgerechnet ein Mitglied der ausländerfeindlichen Union Mallorquina leitet jetzt das Tourismusministerium –

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www.europagymnasium.at/Inhalt%20Faecher/2D0304/seiten/eulenspiegel/bock.html): <In dieser Erzählung werden Phraseme wörtlich genommen.> Wie Till Eulenspiegel den Bock zum Gärtner machte von Christof Plaschke. Till Eulenspiegel kam zu einer Gärtnerei und suchte dort Arbeit. Der Gärtner sagte:„ Ja, ich brauche noch einen Helfer“. Till freute sich, denn der Gärntner sagte, dass er sofort mit der Arbeit beginnen könne. „Geh zum reichen Friedrich Fritz und jäte ja alles, was dir unter die Finger kommt!“, befahl der Gärntner. Till machte sich sogleich auf den Weg und als er an seinem Arbeitsplatz ankam, sah er vor sich eine riesige Villa. Er läutete an der Türglocke und ein alter Mann im Rollstuhl öffnete ihm. Er sagte zu Till: „Bist du der Gärtner? Du kannst gleich mit der Gartenarbeit beginnen!“ Till fragte: „Wo ist mein Arbeitsmaterial?“ Der Mann erwiderte: „Es liegt alles im Garten bereit“. Als Till hinter das Haus ging, sah er einen riesigen Garten, der so schön war, dass man dort für immer bleiben wollte. Voller Energie und guter Laune begann er, alles aus der Erde zu reißen, was ihm unter die Finger kam. Als ihn der Mann sah, schrie er: „Was machst du hier, du solltest das Unkraut jäten, nicht aber die Blumen auszupfen!“ Till antwortete mit Unschuldsmiene: „Mein Meister sagte, ich solle alles jäten, was mir unter die Finger kommt!“ „Du Narr, dann kann ich gleich den Bock zum Gärtner machen!“ Zornig ging Herr Fritz wieder ins Haus. Till dachte sich: „Sein Wunsch sei mit Befehl!“ Er lief zu einer Weide, wo er einen Bock grasen sah. Sogleich band er ihn los und zog ihn mit aller Kraft in den Garten. Dort machte sich der Bock über die restlichen Blumen her. Als Friedrich Fritz zum Fenster hinaus schaute und das sah, schrie er zu Till: „Du unfähiger Bursche, du solltest mein Unkraut jäten und nicht einen Bock in den Garten stellen“. Till antwortete: „Nein, Ihr habt gesagt, ich sollte den Bock zum Gärtner machen!“ Herr Fritz schrie so laut, dass alle Leute, die in der Nähe waren, es hören konnten und fürchterlich lachen mussten. Till schmunzelte und verschwand sogleich.-

(
www.abendblatt.de/daten/2006/11/08/635862.html) :< Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzunf wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> Den Bock zum Gärtner machen? "Machtpoker im Rathaus" - NZ vom 4./5. November. Nachdem im Kulturleben der Stadt Norderstedt wieder versucht wird, alles - im Hinblick auf die "TriBühne" - in gemäßigte Bahnen zu lenken, gibt es Meldungen, dass dieselbe Parteiengruppierung, die für das "TriBühnen"-Desaster die Hauptverantwortung trägt, jetzt abermals entschlossen ist, durch Abwahl des nicht ihrer Partei angehörenden, aber sonst untadeligen Herrn Dr. Fr., eine neue Katastrophe für das Norderstedter Kulturleben heraufzubeschwören. Als Gegenkandidat wird ausgerechnet das Mitglied dieser Partei genannt, das sich bei einer öffentlichen Sitzung, trotz der Warnungen aller anwesenden Kulturträger, für das desaströse, jetzt abgeschaffte Bühnen-Verwaltungskonzept einsetzte. Haben unsere Politiker immer noch nichts gelernt und wollen abermals den Bock zum Gärtner machen? M. M., Norderstedt. -

(
www.europa-im-blick.de/spip.php?article105): < Idiolektale Umformung des Phrasems.> - Europa im Blick : Nach Gartenplünderung empfiehlt der Bock, zum Gärtner gemacht zu werden. Weltbank und Internationaler Währungsfond wollen Probleme lösen, die ohne ihre Politik überhaupt nicht entstanden wären. Freitag 16. Mai 2008 von Christine Wicht. Meldungen und Fotos von Unruhen aus Ländern, deren Bürger sich gegen die gestiegenen Grundnahrungsmittelpreise wehren, gehen um die Welt. Die Weltbank hat ein schnelles und entschlossenes Vorgehen gefordert. Jean Ziegler, UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, die Welthungerhilfe und die Organisation Foodwatch verurteilten die Verwendung von Nahrungsmitteln für die Herstellung von Biosprit und die Agrarsubventionen in den USA und der Europäischen Union. Die Welthungerhilfe beziffert die Zahl der Menschen, die Hunger leiden, auf über 850 Millionen. Nach Angaben der Weltbank sind die Preise für Lebensmittel in den vergangenen drei Jahren weltweit um 83 Prozent gestiegen. Als wichtigste Gründe wurden die verstärkte Produktion von Biokraftstoffen, Dürren und veränderte Ernährungsgewohnheiten in aufstrebenden Ländern wie China genannt. Eine der Hauptursachen, die vom Internationalen Währungsfond (IWF) verordneten Strukturanpassungsprogramme (SAP), wurden jedoch verschwiegen. Dominik Strauss-Kahn sagte.: „Hunderttausende Menschen werden hungern müssen, Kinder an Mangelernährung leiden, die Wirtschaft von Staaten kann zerstört werden. Es ist nicht nur eine humanitäre und wirtschaftliche Frage, sondern auch eine, die die Demokratie betrifft“. Diese Aussage des IWF-Direktors ist an Zynismus nicht zu überbieten, da der IWF maßgeblich für die Ursachen dieser Katastrophe verantwortlich ist.-

(
http://globalisierungsklima.wordpress.com/2008/02/05/den-bock-zum-gartner-gemacht/): < Das Phrasem in der Überschrift des Beitrags soll die Neugier des Lesers wecken. In der politischen Auseinandersetzung wird dieses Phrasem häufiger verwendet.> - Den Bock zum Gärtner gemacht. 5. Februar 2008. Nachdem es zwischen Deutschland und Frankreich in den vergangenen Monaten einigen Streit über die von der EU-Kommission vorgelegten CO2-Grenzwerte für Autos gegeben hatte, wollen nun die Umweltminister beider Länder gemeinsam einen Kompromiss erarbeiten. Gabriel und Borloo haben hierzu eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die noch im Februar tagen soll und zum Ziel hat, ein gemeinsames Vorgehen zu entwickeln. Man wolle weg von der Konfrontationsstellung, beteuerte Gabriel. Gleichzeitig solle am Ziel der Kommission von 120 g CO2 pro Kilometer angeblich nicht gerüttelt werden. Nun, man könnte hier anfügen, dass der erste Schritt zur Weisheit die Einsicht ist, aber so weit ist es dann doch noch nicht. Denn in der Arbeitsgruppe sitzen neben Vertretern der beiden Umweltministerien auch die Autokonzerne mit am Tisch – kritische NGOs müssen draußen bleiben. Der französische Umweltminister Borloo findet das auch konsequent: „Wir wollen wirklich vermeiden, dass Interessengruppen sich einschalten und den Diskussionsprozess schädigen“. Ja nun, dass die Autoindustrie schon mit am Tisch sitzt, schädigt den „Diskussionsprozess“ natürlich nicht, sondern kann nur als nützliche Bereicherung angesehen werden… Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!



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2. jmdm. brennt der Boden unter den Füßen (ugs.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege für dieses Phrasem. >

jmdm. wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich; jmd. spürt, dass er in Gefahr ist (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.focus.de/finanzen/news/anlagebetrug-probleme-mit-der-wahrheit_aid_141330.html): <Da immer mehr geprellte Anleger gegen eine dubiose Aktienvermittlungsfirma erfolgreich prozessieren, brennt den "Drahtziehern" der Boden unter den Füßen".>- Archiv Aus FOCUS Nr. 30 (1993). FOCUS Magazin Wirtschaft ANLAGEBETRUG. Probleme mit der Wahrheit. Hartnäckig: Die Firma Wellshire bringt mit Larifari-Aktien und erfundenen Referenzen seit Jahren ahnungslose Anleger um Millionen von Marian von Korff. H. H. K. (vorbestraft) und D. E. B., den Drahtziehern der dubiosen Aktienvermittlungsfirma Wellshire, brennt der Boden unter den Füßen. Immer mehr der am Telefon weichgeklopften Anleger prozessieren gegen Wellshire Securities (Düsseldorf/München). Und bekommen vor Gericht recht. Erst Mitte Mai verurteilte das Landgericht Düsseldorf – auf Betreiben der Münchner Anwaltskanzlei Michael-Christian Rössner – die Firma in drei Fällen zu vollem Schadenersatz: Drei geprellte Anleger bekommen insgesamt 498 000 Mark zurück. Begründung: fehlerhafte Aufklärung. Wellshire – über 55 Millionen Mark Umsatz pro Jahr – verschwieg den Kunden die Risiken der ihnen am Telefon aufgeschwatzten amerikanischen Billigaktien („Penny Stocks“). Probleme mit der Wahrheit hat Wellshire nicht nur in diesem Punkt: Die Firma ist nach eigenen Angaben Mitglied bei der Vereinigung lizenzierter Börsenmakler in den USA (NASD). Kein Wort davon ist wahr. Geschäftsführer D. E. B. hat weder – wie behauptet – eine Broker-Lizenz, noch darf er sich Wirtschaftsprüfer nennen. Auch die Firma Wellshire selbst besitzt keine Broker-Lizenz. Nicht in Utah und auch nicht in New York. Trotz – oder gerade wegen der offenkundigen Lügen: Die Geschäfte gehen gut. Die Wellshire-Chefs und Starverkäufer können sich leicht Luxus-Limousinen leisten. Auf dem Firmengelände parken Jaguar-Cabrio, 850er BMW, Bentley und Corvette. Ein ehemaliger Wellshire-Telefonverkäufer: „Ich habe den Verdacht, daß das Geld der Kunden nicht wirklich investiert wird. Einige der Aktien-Gesellschaften existieren wohl nur auf dem Papier.“ Wellshire vertreibt – wie viele andere Abzocker-Truppen – ihre ominösen Aktien fast ausschließlich per Telefon. Raffiniert: Die Verkäufer halten sich an eine zwanzigseitige Broschüre mit Anmachsprüchen der Klopper-Szene. Das erleichtert ihnen das Überreden der Kunden. Kostproben: „Schicken Sie Ihr Geld zum Arbeiten. Wir zeigen Ihnen den richtigen Arbeitsplatz für Ihr Kapital.“ „Sie sind zu beschäftigt? Normalerweise rufen Interessenten bei uns an!“ „Sie möchten kein Risiko eingehen? Nichts geschieht ohne Risiko, aber ohne Risiko geschieht nichts!“ „Haben Sie jemals etwas begonnen, wobei Sie sich vom ersten Tag an wohl gefühlt haben?“ Die Profis am Telefon teilen sich die Arbeit: Die einen baggern, die anderen blocken. Die Baggerer (Loader) keilen neue Opfer, die Blockierer vertrösten lediglich die reingelegten Altkunden. Darin ist Wellshire kaum zu schlagen. Nicht wenige geneppte Anleger fallen ein zweites Mal herein. Diesmal auf dubiose Angebote, die Aktien zu tauschen – gegen eine Aufzahlung, versteht sich.-



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3.  jmdm. wird der Boden unter den Füßen zu heiß (ugs.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege für dieses Phrasem. >

jmdm. wird es an seinem Aufenthaltsort zu gefährlich (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.redensarten-index.de/register/b.php): < Knappe Beispiele aus dem Redensarten Index zu diesem Phrasem.> - "Dem Verbrecher wurde der Boden unter den Füßen zu heiß, und so setzte er sich ins Ausland ab"; "Als den Angeklagten der Boden zu heiß wurde, verschwanden sie nach Österreich"; "Er machte glänzende Geschäfte, verwickelte sich aber während der Belagerung von Belgrad in eine undurchsichtige Spionageaffäre. Am Ende wurde ihm der Boden zu heiß, und er setzte sich nach Venedig ab"; "Dem derzeitigen Premierminister Chuan Leekpai wird der Boden unter den Füßen heiß, kann er sich doch einer Wiedererlangung der Mehrheit für seine Koalition keineswegs sicher sein"; "Ein Bauer von Abtsgreuth soll seinerzeit die Kronacher Schatzgräber zu Nachforschungen nach dem Schatz gerufen haben. Diese scheinen sich auf Kosten dieses Bauern einige gute Tage gemacht zu haben, um dann spurlos zu verschwinden, weil ihnen wahrscheinlich der Boden unter den Füßen zu heiß wurde"-

(
www.freitag.de/2003/30/03310301.php): < Vgl. hierzu das patriotische Rheinlied  "Es schallt ein Ruf wie Donnerhall...".http://ingeb.org/cgi-bin/bbs.cgi?head=default&id=4581.>                                                                           Ein Ruf schallt durch Alteuropa. Den Blitzkrieg gegen die irakische "Barfuß"-Armee haben Army und Marine Corps erwartungsgemäß schnell gewonnen - nicht zuletzt, weil gegnerische Kommandeure schlicht qua Bestechung vom Schlachtfeld weggekauft wurden. Der Frieden danach - die weitaus schwierigere Herausforderung - misslingt den High-Tech-Kriegern. Weder können sie für Ruhe und Ordnung sorgen, noch die völkerrechtlich verbindlichen Grundpflichten einer Besatzungsmacht erfüllen. Prompt schallt ein Hilfsappell quer durch das "alte Europa" - an Unverfrorenheit und Dreistigkeit nicht zu überbieten: Dem Räuber wird der Boden unter den Füßen zu heiß, in seiner Zwangslage sucht er nach willigen Heloten, denen Teilhabe an der Beute winkt. Der Eindruck liegt mithin nahe, dass Friedensstiftung kein essentieller Auftrag der US-Streitkräfte ist, sondern sie einzig und allein dem Zweck dienen, effizient und siegreich Krieg zu führen. Damit steigen die USA zur Chaosmacht auf, die in Abkehr von Clausewitz den Krieg nicht mehr als "Fortsetzung von Politik unter Einmischung anderer Mittel" betreibt. Diese Macht erhebt den Krieg per se zum Zweck - legitimiert als "Kampf gegen Terror und Massenvernichtungswaffen". Der aber kann niemals endgültig gewonnen werden und lässt sich insofern endlos führen, was den USA dank der Suggestion permanenter Terrorgefahr auf Dauer den hegemonialen Anspruch sichert. Patriotische Verblödung und ein massenmedial inszenierter Terror der Hysterie sorgen für die psychologische Eskortierung dieser autoritären Hybris. Im Kern entpuppt sich der "Vierte Weltkrieg" (CIA-Direktor a.D. James Woolsey) als Operation zur Absicherung der ökonomischen Kolonialisierung des Planeten mit militärischen Mitteln. Europa ist demzufolge mit dem Umstand konfrontiert, dass die größte Gefahr für den Weltfrieden und die internationale Sicherheit auf absehbare Zeit vom Weißen Haus in Washington ausgeht. Eine autonom handlungsfähige "Europäische Verteidigungsunion" stellt die einzig tragfähige sicherheitspolitische Antwort auf diese Gefahr dar - mit de Gaulle gegen Bush, lautet die Devise. (Dipl. Päd. Jürgen Rose ist Oberstleutnant der Bundeswehr. Er vertritt in diesem Beitrag nur seine persönlichen Auffassungen.).



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4.  den Bogen überspannen < Vgl. C.19,6 >

etwas auf die Spitze treiben, zu hohe Forderungen stellen; etwas übertreiben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.capital.de/finanzen/steuern): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und gibt in Kurzform häufig das Wesentliche des Inhalts wieder. Im folgenden Ziitat wird ausgedrückt, dass die Regierung mit ihrem „Steueränderungsgesetz 2007“ den Bogen überspannt habe.>  Den Bogen überspannt. Vom Arbeitszimmer über die Pendlerpauschale bis hin zur Zinssteuer: Zum 1. Januar 2007 müssen Steuerzahler tiefe Einschnitte hinnehmen. Doch sie können sich wehren. „Die Kunst der Besteuerung besteht ganz einfach darin, die Gans so zu rupfen, dass man möglichst viele Federn bei möglichst wenig Geschrei erhält.“ Jean Baptiste Colbert (1619 – 83), Finanzminister Ludwigs XIV. Die Erkenntnis Colberts mag alt sein – die Regierungskoalition ließ sich davon trotzdem nicht leiten. Das Geschrei über die aktuelle Rupfaktion mit Namen „Steueränderungsgesetz 2007“ dürfte lauter ausfallen denn je. Ob bei der Fahrt zur Firma, dem Check des aktuellen Depotauszuges oder der fehlenden Kindergeldüberweisung – diesmal muss fast jeder Steuerzahler Einbußen hinnehmen, die er täglich spürt. Doch das Gesetz enthält Ungereimtheiten, die nicht nur zu Proteststürmen, sondern auch zu zahllosen Gerichtsverfahren führen werden. Besonders kritisch: Die Reform ist unvereinbar mit dem Prinzip, die Steuerlast der Bürger nach ihrer Leistungsfähigkeit zu bemessen. „Danach muss das zu versteuernde Einkommen grundsätzlich um Ausgaben gemindert werden, die aufgrund des Jobs anfallen“, erläutert Jürgen Brandt, Präsident des Deutschen Finanzgerichtstages. „Die Einschnitte bei Pendlerpauschale und Arbeitszimmer sind deshalb rechtlich höchst problematisch.“ -

(
www.gruene.de) < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die Aufmerksamkeit des Lesers wecken und gibt in Kurzform häufig das Wesentliche des Inhalts wieder.> -  17.09.2007): Grüne fordern Rücktritt von Jung. Bundesverteidigungsminister Franz Josef Jung hat den Bogen überspannt. "Skandalös" findet Grünen-Parteichef Reinhard Bütikofer den jüngsten Vorschlag des CDU-Politikers, entführte Passagierflugzeuge auch ohne gesetzliche Grundlage abzuschießen. "Das ist nicht tragbar", so Bütikofer. Eine solche Forderung passe nicht zu der Verpflichtung eines Bundesministers, die Verfassung zu schützen, sagte Bütikofer. Ein Minister müsse die Grenzen, die ihm das Grundgesetz setze, akzeptieren. Jung solle seinen Rücktritt erklären. "Der gehört weg." Jung hatte sich dafür ausgesprochen, von Terroristen entführte Passagiermaschinen notfalls abschießen zu lassen. Begründet hatte er dies mit einem "übergesetzlichen Notstand". Das Bundesverfassungsgericht hatte allerdings im Februar 2006 den Abschuss einer entführten Passagiermaschine im Terror-Fall verboten. Die Abwägung "Leben gegen Leben" verstoße gegen das Grundgesetz, hieß es in der Begründung. -

(
www.faz.net; 23.02.2005, Nr. 45 / Seite 11 ): < "Der bemerkenswerte Aufstieg der Slowakei aus sozialistischer Rückständigkeit zum Klassenbesten unter den Wirtschaftsreformern und zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte des europäischen Kontinents" könnte auch Bush und Putin, die sich in Bratislava trafen, Anregungen für die eigene Wirtschaftspolitik geben. Der Autor des Beitrags stellt die Frage, ob die Reformer "nicht doch den Bogen überspannt haben".> - Leitartikel Wirtschaft. Markenzeichen Slowakei von Carola Kaps, Brüssel. Ob wohl die Präsidenten George Bush und Wladimir Putin während ihres Treffens in der slowakischen Hauptstadt Bratislava Zeit haben werden, einen genaueren Blick auf das gastgebende Land zu werfen? Lohnen würde es sich für beide. Denn von dem bemerkenswerten Aufstieg der Slowakei aus sozialistischer Rückständigkeit zum Klassenbesten unter den Wirtschaftsreformern und zu einem der attraktivsten Investitionsstandorte des europäischen Kontinents können auch Bush und Putin Anregungen für die eigene Wirtschaftspolitik mitnehmen. (...) Wenn dennoch Zweifel bleiben, ob die Reformer in ihrer Eile nicht doch den Bogen überspannen, liegt dies vor allem an dem derzeitigen Zustand der slowakischen Gesellschaft. Die Slowakei ist keine urbane, moderne Gesellschaft, sondern relativ arm, ländlich in Ausrichtung und Denken, überdies ohne echte Eliten, da viele junge, gut ausgebildete Menschen zur Zeit des Sozialismus, aber auch in den Meciar-Jahren ausgewandert sind. Urban, modern, weltoffen und wohlhabend ist allein Bratislava. In den weiter östlich liegenden Regionen herrscht bei einer Arbeitslosenrate bis zu 30 Prozent tiefe Armut. Mit diesen Menschen ist der Sprung in die Wissensgesellschaft sobald nicht möglich. Hier müssen erst einmal die mentalen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine dauerhafte Überwindung der Armut geschaffen werden. Das kostet Zeit und verlangt nach geduldiger Aufbauarbeit. Je mehr die Regierung daneben in Schulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen investiert, desto besser. Die Wissensgesellschaft mag noch sehr fern sein, hochkarätige Ausbildungssysteme sind jedoch ein guter Start.

-»Bogen« in dieser Wendung meint die Schusswaffe, die entzweigeht, wenn man sie zu stark spannt; vgl. aus Schillers »Tell«: Allzu straff gespannt zerspringt der Bogen. (Duden).



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5.  das dicke Ende kommt nach (902) /noch (14 600) (ugs.) < Vgl. C.12,3 >     < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die am 19. 5. 2008 im Internet gefundenen Belege. >

die unerwarteten größten Schwierigkeiten stehen noch bevor, das Unangenehmste kommt zum Schluss (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.stern.de/sport-motor/olympia2004/:Olympia-2004-Athen-2004/527150.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages gibt in Kurzform häufig das Wesentliche des Inhalts wieder.>                                                                            29. August 2004: Olympia-Kater. "Das dicke Ende kommt noch." Mit dem Erlöschen des Olympischen Feuers sind die Spiele noch nicht vorbei. Griechenland sitzt nicht nur auf einem riesigen Schuldenberg, sondern auch auf Sporthallen und Stadien, mit denen es nichts so recht anzufangen weiß. "Das dicke Ende kommt erst noch", prophezeit die Zeitung "To Vima". Zum Ende der Spiele gab es für die Griechen zunächst einmal Lob und Schulterklopfen. Die Organisation funktionierte perfekt, die Wettkampfstätten erwiesen sich als tadellos, und selbst das allseits befürchtete Verkehrschaos blieb aus. Über all die Anerkennung konnten sich die Hellenen jedoch nur in Maßen freuen. Sie wissen, dass die Regierung dem Land nun einen eisernen Sparkurs auferlegen wird. Experten erwarten, dass die Griechen noch wenigstens zehn Jahre an der Last der Olympia-Kosten zu tragen haben. -

(
www.embjapan.de/forum/die-probleme-der-citibank): <Wirtschaftlichen Probleme einer Bank werden durch politisches Eingreifen noch verstärkt.> Die Citibank hat scheinbar Geld von verscheiden Firmen schlecht angelegt und dabei hohe Verluste gehabt. Das alleine wäre ja noch nicht so schlimm (kann ja jeder Bank mal passieren...), aber das Dicke Ende kommt noch. Da die Citibank in den USA Kerry, den politischen Gegner von Bush, unterstützt, hat das Weiße Haus bei seinem japanischen "Schoßhund" Koizumi seinen Unmut darüber geäußert und ihn indirekt aufgefordert, etwas gegen die Citibank in Japan zu unternehmen. Deshalb wurde der oben beschrieben Skandal sehr aufgebauscht, um dem Ansehen der Citibank zu schaden.-

(
www.waterkant.info/wt_2001-03.html): < Der Bau des Wesertunnels war von Anfang an mit Problemen behaftet. Kosten und Fertigstellungstermine konnten nicht eingehalten werden, Allen Beteiligten war schnell klar, dass "das dicke Ende noch kommt",>  war.Waterkant. Heft 3 – 2001: Teurer Tunnel, alte Trassenpläne. Schluss mit Lügen und Dementis: Die Küstenautobahn war niemals tot. Es ist manchmal befriedigend, wenn man recht behält - auch wenn es in der Sache nicht immer schön ist. Die Nachrichten sind einfach und unmissverständlich: Der Wesertunnel wird teurer als versprochen und vereinbart. Und: Er soll umgehend Teil einer Küstenautobahn werden. Beides hat WATERKANT in den vergangenen Jahren wieder und wieder vorhergesagt, beides ist von der Politik immer dementiert worden - und wird jetzt doch eingeräumt beziehungsweise gefordert. Ende Juli hat das Konsortium, das den umstrittenen Wesertunnel bei Dedesdorf südlich von Bremerhaven baut, angekündigt, dass der vertraglich zugesicherte Preis von 284 Millionen Mark für die beiden Röhren nicht zu halten sein werde. Als erste Nachforderung wurde ein Betrag von "mindestens 23 Millionen Mark" genannt - und niemand wird sich wundern, wenn's noch mehr wird. Man erinnere sich: Als der Tunnel noch in der Planungsphase war, hieß es immer, das Projekt werde rund 570 Millionen Mark Baukosten verschlingen, einschließlich Refinanzierung war seitens der Bundesregierung von rund einer Milliarde Mark die Rede. KritikerInnen hatten schon immer von Gesamtkosten in der Größenordnung von anderthalb Milliarden gesprochen. Um so erstaunter waren alle, als dann Ende 1997 die niedersächsische Landesregierung den Vertrag mit dem jetzigen Baukonsortium präsentierte und auf einmal von besagten 284 Millionen (zuzüglich 140 Millionen für die Straßenanbindung) ausging. Von "Schönrechnerei" war damals die Rede, denn in Niedersachsen war Wahlkampf. Angesichts leerer öffentlicher Kassen hatte seit Jahren eigentlich nur der Preis einer Realisierung des jahrzehntelang geforderten Tunnels im Wege gestanden. Und auf einmal sollten alle vorher veröffentlichten amtlichen Schätzungen nicht mehr gelten? Nicht nur die GegnerInnen des Projekts, auch verschiedene Medien waren überzeugt: Hier ist mit einem ganz krummen Bleistift gerechnet worden, um den Preis zu drücken und das Projekt zu "pushen". Und es war allen klar: Das dicke Ende kommt nach. Es ist bekannt, dass der Bau des Wesertunnels von Anfang an mit Problemen behaftet war. Ursprünglich wurde nicht nur der niedrige Preis des Konsortiums, sondern auch sein außerplanmäßig frühes Zeitziel - Fertigstellung 2002 - als herausragend gefeiert. Das hatte sich schon bald erledigt, hier gab es Schwierigkeiten mit dem Bohrkopf, dort mit dem zähen Lauenburger Ton im Wesergrund: Man hatte den Eindruck, als hätten all die Planungsjahre keinerlei Vorab-Untersuchungen stattgefunden, so naiv klangen manchmal die Berichte über den zögerlichen Baufortschritt. Oder eben: Es mussten Ausreden her, um den zu niedrig angesetzten Preis nach oben zu treiben. Im Juli dieses Jahres war es dann soweit: Mehraufwand und Verlegung der Tunneltrasse "aus Sicherheitsgründen" machten es unmöglich den Preis zu halten, hieß es. Offiziell gefordert wurden bislang "mindestens 23 Millionen Mark", Gerüchte sprechen auch von 65 Millionen. Warten wir's ab, wie's endet...



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6.  ein heißes Eisen (anfassen/anpacken) (ugs.)

eine heikle, bedenkliche, Sache; sich an ein heikles, problematisches Thema heranwagen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=22896198&top=SPIEGEL): < Dänemarks Ministerpräsident  Rasmussen will als EU-Ratspräsident "ein heißes Eisen anfassen" und das Problem mit der russischen Exklave Kaliningrad lösen.> - DER SPIEGEL 25/2002 vom 17.06.2002, Seite 122: "Vielleicht waren wir zu liberal". Dänemarks Ministerpräsident Anders Fogh Rasmussen über seine rigide Ausländerpolitik, die Kritik der europäischen Nachbarn und die am 1. Juli beginnende EU-Ratspräsidentschaft. Rasmussen 49, studierter Ökonom und ehemaliger Wirtschaftsminister, ist Chef der rechtsliberalen Venstre-Partei und steht seit November 2001 an der Spitze eines neuen Mitte-rechts-Bündnisses in Kopenhagen. SPIEGEL: Herr Ministerpräsident, wann haben Sie zuletzt bei einem Ausländer gegessen? - Rasmussen (lacht): Das weiß ich nicht mehr genau. Aber ich habe nichts gegen Ausländer und schon gar nichts gegen deren Küche. Ich esse gern Französisch, Chinesisch oder Japanisch. - SPIEGEL: Anders gefragt: Wenige Tage vor Beginn Ihrer EU-Ratspräsidentschaft hat Dänemark nicht mehr das tolerante Image wie früher. Stattdessen zeigt es, so werfen Ihnen Kritiker vor, ein hässliches Gesicht fremdenfeindlicher Politik. - Rasmussen: Unsere Kritiker zeichnen ein völlig falsches Bild. Dänemark bewegt sich doch jetzt völlig im europäischen Mainstream. Vielleicht waren wir in der Vergangenheit in der Asyl- und Zuwanderungspolitik einfach zu liberal. (...). SPIEGEL: Sie wollen außerdem ein heißes Eisen anpacken und als EU-Ratspräsident das Problem mit der russischen Exklave Kaliningrad lösen. Wie? - Rasmussen: Gute Frage. Wenn ich die Antwort schon hätte, wäre das Problem bereits aus der Welt. Aber bis zum Gipfel mit Russland im November müssen wir eine flexible Regelung für den künftigen Zugang in die russische Exklave finden. Sie muss mit unserem Schengen-Abkommen über die Sicherung der Außengrenzen vereinbar sein. - SPIEGEL: Einen Korridor, wie der russische Präsident Wladimir Putin meint.- Rasmussen: Ich mag keine Korridore. Aus historischen Gründen werden damit bei allen starke Gefühle berührt und ungute Erinnerungen wachgerufen. Das kommt definitiv nicht in Frage. Aber wir wissen um die Bedeutung einer Transitregelung für die Russen. Und wir werden eine Lösung finden. (...) INTERVIEW: MANFRED ERTEL, SYLVIA SCHREIBER.

(
www.bdkj-bayern.de/uploads/media/07-10-24_Bildung_Version2.pdf): < Der Landesverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern äußert sich zu Bildungsfragen und "packt damit ein heißes Eisen an".> -Pressemeldung. Das bayerische Schulsystem ist ungerecht! München, 24. Oktober 2007;- Mit deutlichen Worten meldet sich der Landesverband des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) in Bayern in der aktuellen Bildungsdiskussion zu Wort. Die Delegierten der Diözesan- und Mitgliedsverbände des BDKJ in Bayern formulierten einen Beschlusstext mit Forderungen an die Verantwortlichen in der Politik. (...). „In der derzeitigen Form stellt das bayerische Bildungssystem nach Ansicht des BDKJ Bayern keine Antwort auf diese zentrale bildungspolitische Herausforderung dar.“ Daher komme der BDKJ Bayern zu der Auffassung, dass das Schulsystem in der bestehenden Form der abzuschaffen sei. Für ein neues Schulsystem wurden mehrere Kriterien formuliert: 1. Den Fähigkeiten und dem Entwicklungsstand entsprechende individuell gestaltete Lernangebote. 2. Verbesserung der LehrerInnenbildung bezüglich pädagogischer Kompetenzen 3. Ausweitung und bedarfsgerechte Differenzierung des personalen Angebots an Schulen 4. Längere gemeinsame Schulzeit unabhängig vom angestrebten Schulabschluss 5. Wohnortunabhängige Chancengleichheit für Zugang zu allen Schulabschlüssen für die Kinder und Jugendlichen. Johannes Merkl betont: „Jetzt sind die Politiker in der Pflicht eine neue Weichenstellung vorzunehmen. Bisher fährt unsere Landesregierung eine sehr zögerliche Reform der Bildungspolitik. „Uns ist durchaus klar, dass wir damit ein heißes Eisen anpacken,“ erklärt Diana Sturzenhecker zur Motivation des Jugendverbandes. „Aber im Interesse aller Kinder und Jugendlichen in Bayern fordern wir den Aufbau eines Schulsystems, das deren Bedürfnissen und Anforderungen gerecht wird und allen einen gelungenen Start ins Leben ermöglicht.“ Redaktion: Eva Maier, V.i.S.d.P.: Johannes Merkl. Der BDKJ ist Dachverband katholischer Jugendverbandsarbeit. Seine Mitglieds- und Diözesanverbände erreichen mit ihren Aktivitäten regelmäßig ca. 320.000 Kinder und Jugendliche. -

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www.raketa.at/index.php?id=5170 ): < Ironischer Vorschlag aus Wien, Hunde vor Kindern in den Wiener Parkanlagen besser zu schützen. Der Beitrag enthält einige, für Binnendeutsche nicht ohne weiteres verständliche, Austriazismen ('äußerln führen' oder 'Gfraster')!- Siehe hierzu Wienerisch – Wikipedia de.wikipedia.org/wiki/Wienerisch >
- Wien will Hunde besser vor Kindern schützen 28.10 2005, Freitag, 15:45. Häupl fordert Abbau von Spielplatzanlagen in allen städtischen Parks. Wien - Nach seiner Wiederwahl wird Bürgermeister Häupl nun offensichtlich endlich ein heißes Eisen anpacken: Er will das Überhandnehmen von Kinderspielplätzen in den Wiener Parkanlagen stoppen und den Zehntausenden Wiener Hunden wieder mehr Raum zum „Gassigehen“ geben. Bürgermeister Häupl ließ gestern aufhorchen, als er sich nach jahrelangem Zögern einer wichtigen Forderung der Wiener Hundehalterverbände anschloss und feststellte: „Wir können nicht länger tatenlos zusehen, wenn Tag für Tag Horden lärmender Kinder unsere Wiener Hunde bei der Verrichtung ihrer Notdurft stören!“ Häupl weiß eine breite Mehrheit der Bevölkerung hinter sich, wenn er seine Pläne erläutert: „Es muss jetzt endlich Schluss sein mit dem unerträglichen Kinder-Radau in den Wiener Parks. Meinungsforscher bestätigen, dass viele Menschen die Grünanlagen meiden, weil sie auf Schritt und Tritt auf Kinder treffen. Unsere Mitbürger mit Hunden fühlen sich in die Enge getrieben und nicht mehr sicher, wenn sie ihre vierbeinigen Lieblinge äußerln (!) führen!“ Das Überhandnehmen von Kinderspielplätzen, so Häupl, sei der Hauptgrund für die wachsende Unzufriedenheit der Wiener mit ihren Parkanlagen. Hundebesitzerin Gerti S. (Name ist der Redaktion bekannt), 67, ist jedenfalls vom Vorstoß des Bürgermeisters begeistert und verrät: „Endlich kann ich meinen Michi (ein hellgrauer Rauhaardackel, Anm. d. Red.) wieder in den Park kacken lassen, ohne dass irgendwelche Rowdy-Eltern mir die angschissenen Schuhe ihrer verzogenen Gfraster (!) unter die Nasen halten. Sowas is doch grauslich!“ Bürgermeister Häupl bringt es auf den Punkt: „Die Hundesteuer ist ein wichtiger Bestandteil des Stadthaushalts. Von einer Kindersteuer hab ich noch nie was gehört!“-

(
www.gangway.de/gangway.asp?client=gangway&cat1id=2&cat2id=1941): < Mit einem Geschichtsspiel "packen die Autoren ein heißes Eisen an". Die Autoren sehen sich alltäglich mit jungen Menschen konfrontiert, die neben vielen Fragen über bedauernswert wenig Wissen verfügen. > Geschichtsspiel. Wir haben es schon wieder getan! Alle Infos & Bestellung auf der eigenen Website: www.allesallesueberdeutschland.de . Nach unserem Brettspiel zum Thema "Drogen" haben wir uns nun eines weiteren Tabus angenommen, das uns in unserer täglichen Arbeit immer wieder begegnet: der deutschen Geschichte. Unser Spiel "Alles alles über Deutschland" widmet sich der Vermittlung von Wissen zu verschiedenen Themengebieten rund um die Geschichte dieses Landes und seiner Bewohner/innen. Wir sind uns durchaus darüber im klaren, dass wir damit ein "heißes Eisen" anpacken, aber wir sehen uns alltäglich mit jungen Menschen konfrontiert, die neben vielen Fragen über bedauernswert wenig Wissen verfügen. Leider wird die Vermittlung solchen Wissens nur allzu oft vernachlässigt, nur langweilig präsentiert oder aber aus Gründen politischer Opportunität gänzlich vermieden. All dies können wir uns nicht leisten. Zu häufig sehen wir uns mit jungen Menschen konfrontiert, deren "Interesse an deutscher Geschichte" rasch zu "Begeisterung für das Dritte Reich" mutiert und die alle positiven historischen Inhalte schlicht ignorieren, weil sie sie nicht kennen Also suchten wir nach einer Form der pädagogischen Auseinandersetzung mit solchem Gedankengut, wurden jedoch nicht recht fündig. Was lag also näher, als selbst etwas zu entwickeln, eine spielerische Möglichkeit, Kenntnisse und Werte unters Volk zu bringen, ohne dabei jedoch ständig den pädagogischen Zeigefinger zu heben. Herausgekommen ist besagtes Spiel, in dem Quiz-Elemente ebenso vertreten sind wie "Mensch-ärgere-dich-nicht" und "Activity". Unterstützt wird das Ganze durch eine pädagogische Hilfestellung, die den Betreuer (denn ein solcher sollte unbedingt mitspielen, schließlich handelt es sich ja nicht bloß um irgendein Brettspiel) in die Lage versetzt, Hintergrundwissen zu vermitteln, Diskussionen anzuregen und Argumente zu vertreten. Das inhaltliche Niveau der Fragen entspricht etwa dem des Lehrstoffes 8./9. Klasse Hauptschule und vor allem für eine entsprechende Klientel sollte es auch interessant sein. Die optische Umsetzung erfolgte durch unsere Partner von www.lebensbuero.de und entspricht unserem Gesamtanspruch: nämlich, für junge Menschen attraktiv zu sein, ohne dabei anspruchslos zu werden. Nicht um die oberflächliche Befriedigung von Sensationsgier geht es uns und auch mit einem platten "Let's have fun" geben wir uns nicht zufrieden. Doch spannend und lustig geht es dennoch zu, das haben uns unsere jugendlichen Tester/innen begeistert bestätigt.



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7. etwas auf eigene Faust tun (ugs.) < Im Internet finden sich sehr viele Belege für dieses Phrasem. >

etwas selbständig, auf eigene Verantwortung tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.wikisource.org/wiki/Das_Schloß/Das_siebente_Kapitel): < Literarischer Beleg.> Franz Kafka, Das Schloß: Das siebente Kapitel: „Nun ja“, sagte der Lehrer mit einem Achselzucken, als schüttle er jede eigene Verantwortung von sich ab. „Der Herr Vorsteher befürchtet, daß Sie, wenn die Entscheidung Ihrer Angelegenheit zu lange ausbleibt, etwas Unbedachtes auf eigene Faust tun werden. Ich für meinen Teil weiß nicht, warum er das befürchtet; meine Ansicht ist, daß Sie doch am besten tun mögen, was Sie wollen. Wir sind nicht Ihre Schutzengel und haben keine Verpflichtung, Ihnen auf allen Ihren Wegen nachzulaufen. Nun gut. Der Herr Vorsteher ist anderer Meinung. Die Entscheidung selbst, welche Sache der gräflichen Behörden ist, kann er freilich nicht beschleunigen. Wohl aber will er in seinem Wirkungskreis eine vorläufige, wahrhaftig generöse Entscheidung treffen, es liegt nur an Ihnen, sie anzunehmen: Er bietet Ihnen vorläufig die Stelle eines Schuldieners an.“ Darauf, was ihm angeboten wurde, achtete K. zunächst kaum, aber die Tatsache, daß ihm etwas angeboten wurde, schien ihm nicht bedeutungslos. Es deutete daraufhin, daß er nach Ansicht des Vorstehers imstande war, um sich zu wehren, Dinge auszuführen, vor denen sich zu schützen für die Gemeinde selbst gewisse Aufwendungen rechtfertigte. Und wie wichtig man die Sache nahm! Der Lehrer, der hier schon eine Zeitlang gewartet und vorher noch das Protokoll aufgesetzt hatte, mußte ja vom Vorsteher geradezu hergejagt worden sein. Als der Lehrer sah, daß er nun doch K. nachdenklich gemacht hatte, fuhr er fort: „Ich machte meine Einwendungen. Ich wies darauf hin, daß bisher kein Schuldiener nötig gewesen sei; die Frau des Kirchendieners räumt von Zeit zu Zeit auf, und Fräulein Gisa, die Lehrerin, beaufsichtigt es. Ich habe Plage genug mit den Kindern, ich will mich nicht auch noch mit einem Schuldiener ärgern. Der Herr Vorsteher entgegnete, daß es aber doch sehr schmutzig in der Schule sei. Ich erwiderte, der Wahrheit gemäß, daß es nicht sehr arg sei. Und, fügte ich hinzu, wird es dann besser werden, wenn wir den Mann als Schuldiener nehmen? Ganz gewiß nicht. Abgesehen davon, daß er von solchen Arbeiten nichts versteht, hat doch das Schulhaus nur zwei große Lehrzimmer ohne Nebenräume, der Schuldiener muß also mit seiner Familie in einem der Lehrzimmer wohnen, schlafen, vielleicht gar kochen, das kann natürlich die Reinlichkeit nicht vergrößern. Aber der Herr Vorsteher verwies darauf, daß diese Stelle für Sie eine Rettung in der Not sei und daß Sie daher sich mit allen Kräften bemühen werden, sie gut auszufüllen; ferner meinte der Herr Vorsteher, gewinnen wir mit Ihnen auch noch die Kräfte Ihrer Frau und Ihrer Gehilfen, so daß nicht nur die Schule, sondern auch der Schulgarten in musterhafter Ordnung wird gehalten werden können. Das alles widerlegte ich mit Leichtigkeit. Schließlich konnte der Herr Vorsteher gar nichts mehr zu Ihren Gunsten vorbringen, lachte und sagte nur, Sie seien doch Landvermesser und würden daher die Beete im Schulgarten besonders schön gerade ziehen können. Nun, gegen Späße gibt es keine Einwände, und so ging ich mit dem Auftrag zu Ihnen.“ „Sie machen sich unnütze Sorgen, Herr Lehrer“, sagte K. „Es fällt mir nicht ein, die Stelle anzunehmen.“ - „Vorzüglich“, sagte der Lehrer, „vorzüglich, ganz ohne Vorbehalt lehnen Sie ab“, und er nahm den Hut, verbeugte sich und ging.-

(
www.predigten.uni-goettingen.de/archiv-6/040425-4-konfirm.html ): < Predigtauszug.> PIA hat (wer kann es einem Engel verdenken) meinen Lieblingsspruch ausgewählt (Ps 91, 11): Denn ER hat seinen Engeln befohlen, dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen. Engel müssen gehorsam sein. Sie können nichts auf eigene Faust tun, aber alles mit Gottes Willen. Und wer sich einem Engel anvertraut, der wird immer beschützt. Egal, wohin er geht. Egal, wovor ihm graut. „Es ist unmöglich,“ zittert die Angst, „es übersteigt meine Kräfte, ich bin doch auch nur ein Mensch, ich schaffe das nie!“ – „Wir können`s gemeinsam!“ tröstet der Engel: „Fürchte dich nicht!“ Von Mutter Theresa, dem Engel der Armen im indischen Kalkutta, wird erzählt. Als sie am Straßenrand neben einem Sterbenden kniete, seinen schmutzigen Schweiß von der Stirn wischte und ihm etwas zu trinken gab, sprach ein amerikanischer Reporter sie an: „Ich würde das nicht mal für 1.000 Dollar tun!“ Sie erwiderte: „Ich auch nicht!“ Engel kommen kostenlos, aber nie umsonst. Sie bilden etwas ab von Gottes heiler Welt und können Vorbild sein für Menschen, die ihnen trauen.-

(
www.suedafrika.net/verschieden/suedafrika_sicherheit.html):<Reiseempfehlungen für Südafrika.> Sicherheit in Südafrika. Über die Kriminalität in Südafrika wird in der europäischen Presse viel und gern berichtet. Üblicherweise wird dabei Schwarzmalerei betrieben, und Südafrika als ein Land dargestellt, in dem es von Verbrechern nur so wimmelt und die Polizei sich im Nichtstun übt. Südafrikaner - zumindest diejenigen, die den Tourismus im Lande fördern möchten - tendieren auf der anderen Seite dazu, ein allzu rosiges Bild von der Sicherheit in Südafrika zu zeichnen und die Kriminalität herunterzuspielen. (...). Ratschläge für Ihre Sicherheit. 1. Meiden Sie Townships. Wer Einblick in das Leben innerhalb eines Townships bekommen möchte, der sollte dies nicht auf eigene Faust tun,sondern nur im Rahmen einer geführten Tour.

-Die Wendung schließt an »Faust« als Sinnbild der Stärke und Machtvollkommenheit an. (Duden).



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8.  mit dem Feuer spielen

leichtsinnig eine Gefahr herausfordern; aus Leichtsinn handeln und dadurch sich oder andere in Gefahr bringen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.tusdoch.net/strindberg.htm): <Theaterkritik. Das Phrasem als Titel eines Stückes von August Strindberg git dem Leser bereits einige Vorinformationen.> Theater Tusdoch präsentiert „Mit dem Feuer spielen“ von August Strindberg. In "Mit dem Feuer spielen" behandelt der bedeutendste schwedische Dramatiker August Strindberg (1849-1912) einmal mehr das schwierige Verhältnis zwischen Mann und Frau. Strindberg, selbst dreimal verheiratet und geschieden, hat den Kampf der Geschlechter oft bis zum Äußersten gesteigert. So auch in diesem selten gespielten Einakter, der 1893 uraufgeführt wurde und bereits 1894 in Berlin am Lessing-Theater zu sehen war. Ursprünglich als Komödie angelegt, wird in der zeitgenössischen Inszenierung von Bodo Gierga ein packendes Kammerspiel daraus: Knut und Kerstin verbringen, wie jedes Jahr, den Urlaub mit ihrem Kind und Knuts Vater am Meer. Doch die Situation ist keineswegs idyllisch: Ihre Ehe ist leidenschaftslos, geprägt von Zynismus und der Sehnsucht nach authentischem Leben, der Vater nutzt ihre finanzielle Abhängigkeit aus und dessen Pflegerin macht aus ihrer Abscheu über den Lebensstil der Beiden keinen Hehl. Da erscheint der gemeinsame Freund Axel zu Besuch und wird für beide zur Projektionsfläche ungelebter Phantasien. Das Spiel mit dem Feuer beginnt. Denn Axel ist in Kerstin verliebt. Als sie sich einander offenbaren, bietet sich die Chance zum Ausbruch. Doch anstatt durchzubrennen, beschließen sie, der Welt "ein Beispiel ehrlicher Menschen" zu geben: Sie fragen ausgerechnet Knut, was sie tun sollen... In der Enge des Strandhauses prallen die Träume und Lebenslügen von fünf Menschen aufeinander; es geht um Selbsttäuschung, aber auch um die Freiheit, sein Leben zu jedem Zeitpunkt selbst zu bestimmen. Wie kaum ein anderer Autor hat Strindberg - übrigens ein Zeitgenosse Ibsens - sein Leben zur Literatur und damit öffentlich gemacht. Das enorm umfangreiche Gesamtwerk spiegelt ebenso sein wegweisendes Genie wie auch seine seelische Zerrissenheit bis hin zu paranoiden Wahnvorstellungen wieder: „Fräulein Julie“ gilt als Klassiker des Naturalismus, „Totentanz“ benutzt psychoanalytische und symbolistischen Komponenten und nimmt das absurde Theater Becketts teilweise vorweg. Größenwahn, Neid und Hass, vor allem gegenüber Frauen, prägten sein Leben und damit auch seine Schriften: „Gerade in diesem Augenblick liebe ich dich nicht, weil mir alles egal ist! Im nächsten Augenblick hasse ich dich vielleicht, da der Widerwille gegen jeden Kontakt mit einer anderen Seele mich von dir entfernt – was nicht hindert, dass ich dich in einer halben Stunde für ewig liebe, mit ebenso notwendigen Unterbrechungen wie beim Transformator.“ Ingo N. Behne.-

(
http://muenchen.kijiji.de/c-Kontaktanzeigen-Flirt-Abenteuer-Erotik-Er-sucht-Sie-Erotik-Verheiratet-gebunden-und-... ): <Kontaktanzeige.> -Verheiratet, gebunden und trotzdem mit dem Feuer spielen? (...) Region: München - München Allach. Erstellungsdatum: 16.04.08. Weil es einfach zu viel Spaß macht? Weil du mehr Facetten hast als nur die, die dein Mann kennt? Weil du Fantasien hast, die du eigentlich nicht mit deinem Mann besprechen oder leben möchtest? Du bleibst du, aber mit mir lebst du diese Seiten von dir aus. Ich bin in derselben Situation, Erotik fängt beim Küssen an, Respekt gehört zum Sex dazu genauso wie das Verständnis, das Genießen sowohl Geben als auch Nehmen heißt. Du findest einen 36 Jahre alten, schlanken Akademiker, 180 cm, gut aussehend, gebunden, und eine Welt in sich, die du alleine kennenlernen könntest. Liebe Grüße J.-

(
www.zeit.de/1990/37/Eine-neue-Welt): < Das Phrasem wird hier in einem politischen Kontext verwendet und bezieht sich auf militärische Auseinandersetzungen im Nahen Osten. > -Eine neue Welt? | © DIE ZEIT, 07.09.1990, Nr. 37. Beim Gipfel in Helsinki testen Amerikaner und Russen das künftige Ordnungsmuster von Matthias Naß. Erst als die Krise am Golf in ihre fünfte Woche ging, gab in Moskau Michail Gorbatschow seine Zurückhaltung auf. Die Lage sei „explosiv", warnte der sowjetische Präsident; alle Anstrengungen müßten auf eine politische Lösung des Konfliktes zielen, jede Zuflucht zu militärischer Gewalt sei „unannehmbar". Die fast schon abgeschriebene Supermacht meldete sich mit einer unmißverständlichen Botschaft zurück: Nicht allein für die Vereinigten Staaten, auch für die Sowjetunion stehen in Arabien vitale Interessen auf dem Spiel. Mit wachsendem Argwohn hatten die Moskauer Militärs den gewaltigen amerikanischen Truppenaufmarsch unweit ihrer Südgrenze verfolgt. Gorbatschow schien es an der Zeit, Washington ein Warnsignal zu geben: Nicht mit dem Feuer spielen! Wollten die Sowjets aus der gegen den Aggressor Saddam Hussein geschmiedeten internationalen Front ausbrechen? Die Stimmen aus Moskau klangen bedrohlich - und dies zu einem Zeitpunkt, zu dem die Einladung aus Bushs Urlaubsdomizil Kennebunkport zum Gipfeltreffen in Helsinki bereits auf Gorbatschows Schreibtisch lag. George Bush, der sich in der ersten großen Bewährungsprobe seiner Präsidentschaft ebenso entschlußkräftig wie besonnen zeigt, hat seit dem Überfall des irakischen Diktators auf Kuwait größten Wert auf eine reibungslose Abstimmung mit dem Kreml gelegt. Fast täglich telephonierten die Außenminister Baker und Schewardnadse miteinander. Die nach dem Ende des Kalten Krieges beschworene Partnerschaft zwischen Moskau und Washington schien sich zu bewähren.-

(
www.perlentaucher.de/feuilletons/2007-05-03.html): < Nach Meinung des Historiker Tony Judt "spielen" diejenigen, die Europa spalten oder schwächen wollen, "mit dem Feuer ". > - Die Zeit, 03.05.2007. Der in New York lehrende Historiker Tony Judt bekennt, dass er Frankreichs scheidenden Präsidenten Jacques Chirac vermissen wird. "Weder Sarkozy noch irgendeiner der anderen Kandidaten hat, wie Chirac, einen historischen Blick dafür, warum das europäische Haus so wichtig ist, was auf dem Spiel steht und warum diejenigen, die Europa spalten oder schwächen wollen, mit dem Feuer spielen. Einige der neuen EU-Mitglieder wollen beides haben - niedrige Steuern, abgesichert durch Zuwendungen der 'ineffizienten' Steuerzahler in Westeuropa. Polen und Tschechien kassieren Brüsseler Subventionen, ohne in der Frage der Stationierung von US-Abwehrsystemen ihre europäischen Nachbarn auch nur zu konsultieren. (...) Als Chirac den Osteuropäern, die den Irakkrieg unterstützten, erklärte, sie hätten besser den Mund halten sollen, regten sich viele Leute über seine ruppige Formulierung auf, die das Ansehen Frankreichs nicht gerade steigerte. Aber Chirac hatte recht."



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9.  jmdm. in die Finger fallen/geraten (ugs.) < Bei diesem Phrasem steht „jmdm.“ für kriminelle Elemente, wie z. B. Verbrecher, Betrüger, Räuber, Piraten. > < Vgl. E.19,1 >

in jmds. Gewalt geraten; jmds. Opfer werden (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.media-mania.de/index.php?PHPSESSID=44459196deffe8bd2f3784270eedb5b0&action=rezi&id=7069): < Kurze Inhaltsangabe einer Sendung. Waren und Personen "fallen in die Hände von Piraten".>
Folge 45: Die Flußpiraten des Mississippi. (...). In der Nähe der Kleinstadt Helena am Mississippi gibt es eine Bande von Piraten, die vorbeifahrende Schiffe überfällt, die Mannschaft und Passagiere ausraubt und ihre Opfer dann umbringt. In Helena beginnen die Menschen, sich Gedanken um die seltsamen Überfälle zu machen und einer der Einwohner macht sich auf dem Weg, um den Piraten zu folgen. Im dichten Nebel findet er die Insel der Freibeuter, auf denen ihr Unterschlupf ist. Doch die Piraten bemerken, dass sie verfolgt wurden, und finden auch das Ruderboot des Mannes, den sie daraufhin auf der ganzen Insel suchen. Gleichzeitig ist ein Schiff mit Tabak und Baumwolle auf dem Mississippi unterwegs, um seine Waren zu verkaufen. Der Schiffsführer möchte die Händler überreden, nicht in Helena Halt zu machen, damit sie mit ihren kostbaren Waren direkt in die Arme der Piraten gelangen. Doch die Händler lassen sich nicht davon abbringen in Helena anzulegen. So muss sich der Schiffsführer eine neue List einfallen lassen. Ein als interessierter Kaufmann verkleideter Pirat bietet den Händlern einen ordentlichen Batzen Geld, wenn diese ihre Waren in eine andere Stadt bringen. Auf diesem Wege sollen sie nach der Rechnung der Banditen den Piraten in die Finger fallen. Die Händler stimmen zu, werden aber bald misstrauisch, als sie beobachten, dass der ihnen als Kaufmann vorgestellt Mann einen Nagel in die Flinte einer der Händler steckt. Plötzlich ergibt alles, was sie in Helena gehört haben, einen Sinn. Sie sind kurz davor, den Piraten in die Hände zu fallen. Wie sollen sie sich nur retten?-

(
http://www.mjackson.net/forum/showthread.php?1301-Ooooooooooooops!/page3.): <Harscher Kommentar eines Bloggers zu einem Gerichtsurteil. Der Text enthät weitere, kursiv markierte Phraseme.> 17. Juni 2005. Michael Jacksons Freispruch vom Vorwurf des Kindesmissbrauchs. Mir wird übel. He ihr Träumer, macht euch nichts vor, dieser Freispruch stinkt zum Himmel. Ist doch komisch, dass nicht einem einzigen Zeugen geglaubt wurde zumal dieser Zombie öffentlich zugibt, mit kleinen Jungs ins Bett zu gehen. In einem Land in dem ein Mike Tyson oder OJ Simbson freigesprochen wird, ist dieser Freispruch nichts wert! Ich kenne keinen in meinem Umfeld, der diesen Freispruch ok findet. Jetzt kann dieser verhaltensgestörte Vollidiot weiter sich mit seiner verlogenen Peter Pan Masche an Jungs ran machen und sie mit ins Bett nehmen. Oder demnächst wieder Millionen Dollar Schweigegeld an kleine Jungs zahlen, damit sie ihn nicht anzeigen. In einem Rechtssystem in dem es eine gängige Praxis ist, mit Winkeladvokaten jeden Zeugen zu kriminalisieren oder öffentlich zu demontieren, wobei es im Endeffekt gar nicht mehr um Schuld oder Unschuld geht, sondern die Zeugen in den Dreck zu ziehen. Eins ist sicher, seine Karriere ist beendet und die Verdachtsmomente werden ihm immer anhaften. Ich bin mir sicher, er kann seine Finger nicht von kleinen Jungs lassen und der Tag wird kommen wo er erwischt wird und doch noch für seine Sauerreien gerade stehen muss. Mir wird kotzübel, wenn ich sehe, wie dieses Urteil allen, die kleine Jungs mit ins Bett nehmen, einen Freibrief gibt. Betet zum lieben Gott, dass, wenn ihr mal Kinder haben solltet, sie nicht so einem verschrobenen verhaltensgestörten Vollidioten in die Finger fallen! Würdest du es ok finden, wenn ein 46 jähriger Mann dein 10 oder 12 jähriges Kind zum Kuscheln mit ins Bett nimmt?-

(
http://math.sun.ac.za/~prodinger/schmugglerfahrten.pdf): <Abenteuergeschichten.> »Angst habe ich nicht im geringsten!« rief ich lachend. »Ich würde mich leicht an die Küste retten, wenn die Dschunke in Bedrängnis geriete.« »Dann wären Sie vielleicht schlimmer daran, als wenn Sie Ihre Rettung nach der Seeseite suchten,« erwiderte der Steuermann trocken. »Wenn Sie den hiesigen Eingeborenen in die Finger fallen, dann sind Sie ein toter Mann. Sie hassen die Weißen.«-

(
www.politikforen.de/showthread.php?t=47503):<Bloggerkommentar>  05.08.2007. WDR-Sendung zu Türkengewalt: (Kommentar): Es ist erstaunlich, was das WDR heute brachte. In der Sendung Tag7 sagt ein Oberstaatsanwalt aus Berlin: “Die Türken haben keine hohe Meinung von "deutschen Schlampen". Wenn junge Mädchen ihnen auf der Straße in die Finger geraten, kommt es immer zu sexuellen Übergriffen.“ Ein wahres Wort, doch - wie immer - ohne Konsequenzen.



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10. Gefahr laufen [, dass .../, + Infinitv]

in Gefahr geraten, sein, kommen (, dass .../, + Infinitiv) (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.swr.de/swr1/rp/tipps/gesund/-/id=446860/nid=446860/did=1144934/hnl24r/index.html): <Experten geben Tipps zu Gesundheitsfragen.> Hörerfragen und Expertenantworten. Rückenschmerzen. Wir alle kennen das Problem: Wir sitzen zu viel und bewegen uns dabei viel zu wenig. Heute ist der Tag der Rückengesundheit und SWR1 berichtet aus diesem Grund ausführlich über das Thema Rückenschmerzen. Zu Gast im Studio ist dazu Dr. Hermann Schmitt, Orthopäde und Schmerztherapeut aus Neustadt an der Weinstraße. Er beantwortete Fragen der SWR1 HörerInnen. (...). (Frage): Immer nach Belastung z.B. durch Joggen oder Tennisspielen habe ich Rückenschmerzen, die sich über dem Steißbein bilden und über die Hüfte in die Beine ziehen. Was kann das sein und was kann ich dagegen tun?- (Antwort): Wenn man das so hört, ist dringend eine orthopädische Untersuchung angebracht. Es kann verschiedene Ursachen haben: Die unteren Facettengelenke, also die kleinen Wirbelgelenke, es kann das Kreuz-Darmbein-Gelenk sein, der Übergang der Lendenwirbel in den Beckenbereich; es kann aber auch bandscheibenbedingt sein, da ich ja nicht weiß wie sich die Ausstrahlung lokalisiert. Weiterhin könnte es eine Bandscheibenvorwölbung sein. Man kann auch Gefahr laufen, dass daraus ein Bandscheibenvorfall wird. Aus diesen Fakten ersehen sie sicher schon, dass eine gute fundierte Untersuchung erforderlich ist, so dass sie ihrem Sport weiter frönen können ohne Risiken eingehen zu müssen.-

(
www.nordkurier.de/afghanistan/teil2.php): <Fragen zum Krieg in Afghanistan.> Unterwegs in Afghanistan. Es hat in der jüngsten Vergangenheit erhebliche Verluste unter der afghanischen Zivilbevölkerung gegeben. Ist das ein Grund für die NATO, daraus Konsequenzen zu ziehen?- (Antwort): Es geht nicht darum, in Afghanistan einen Krieg zu führen. Es geht darum, eine Operation durchzuführen, die letztendlich die afghanische Regierung in Verantwortung bringt und weiter die afghanischen Streitkräfte in die Lage versetzt, selbst für Schutz und Sicherheit sorgen zu können. Dann können die NATO-Kräfte im Rahmen von ISAF Schritt für Schritt in die zweite Reihe treten. Der Afghane muss sehen, dass seine Regierung, seine Polizei, seine Armee imstande ist, das Land aus der ersten Reihe heraus zu führen. Das ist der richtige Weg, auf dem wir nicht Gefahr laufen, dass man uns einen falschen Ruf anhängt - nämlich den eines Besatzers.-

(
www.familienhandbuch.de/cmain/f_Programme/a_Familienpolitik/s_402.html): <Zur Familienpolitik.> -Familienpolitik der Österreichischen Bundesregierung von Maria Orthofer. (...). Zusammenfassend ist noch einmal festzuhalten, dass angesichts der sinkenden Geburtenrate und der Umkehrung der Alterspyramide die Politik für einen fairen Ausgleich sorgen muss. Der Ausgleich muss zwischen Menschen mit und ohne Kindern, zwischen Alten und Jungen und zwischen Männern und Frauen erfolgen. Dies ist notwendig, wollen wir nicht Gefahr laufen, dass die Bereitschaft nachlässt, sich auf die Verantwortung, die Kinder bedeuten, einzulassen. Dazu wird es notwendig sein, das bestehende Sozialsystem durchlässiger zu machen. Es muss, um den unterschiedlichen Lebensentwürfen gerecht zu werden, Brüche und Diskontinuitäten erlauben. Die Politik muss mit den veränderten Leitbildern und Lebensplanungen übereinstimmen. Sind die Ehe und die Zwei-Eltern-Kind(er)-Familie auch weiterhin unser Leitbild, weil sie für das Wohl des Kindes grundsätzlich die besten Voraussetzungen bieten, muss die Familienpolitik der Vielfalt der Lebensentwürfe und den realen Gegebenheiten Rechnung tragen. Lebt die Mehrzahl der Kinder weiterhin in einer Vater-Mutter-Kind-Familie, so ist doch nicht zu übersehen, dass Eineltern- und Stieffamilien immer stärker vertreten sind.



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11.  nicht in jmds. Haut stecken mögen (ugs.) < Diese Redewendung kommt bevorzugt in der ersten Person Singular und mit Verneinung vor: „Ich möchte nicht in ... Haut stecken“. >

nicht an jmds. Stelle, in jmds. Lage sein mögen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.wdr.de/themen/gesundheit/1/bse/5_jahre/index.jhtml): <Die BSE-Fälle in Deutschland erforderten ein rasches Handeln. Die Politiker standen unter enormem Handlungsdruck. Obwohl Professor Detlev Riesner, Leiter des Instituts für Physikalische Biologie an der Universität Düsseldorf, manche Reaktion kritisiert, gibt er ehrlicherweise zu: "Ich hätte damals nicht in der Haut der Politiker stecken mögen". > - "BSE-Testergebnis war wie ein K.O.-Schlag". Vor fünf Jahren gab es in Deutschland den ersten BSE-Fall von Kathrin Heßling. (...). Aufmerksamkeit hat nachgelassen - zu sehr? "Diese Herdenschlachtungen waren restlos übertrieben", urteilt Professor Detlev Riesner. Der Leiter des Instituts für Physikalische Biologie an der Universität Düsseldorf gibt aber zu: "Ich hätte damals nicht in der Haut der Politiker stecken mögen. Sie standen unter enormem Handlungsdruck." Zwei von ihnen, Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke (SPD) und Bundesgesundheitsministerin Andrea Fischer (Grüne) stolperten sogar über den Fleischskandal: Nach mehreren Pannen im Umgang mit der Seuche traten beide Anfang 2001 zurück. Verrückte Kühe, verzweifelte Landwirte, verunsicherte Verbraucher - eine Welle der Hysterie erfasste das Land, erinnert sich Detlev Riesner. "Mich haben tatsächlich Leute gefragt, ob sie sich auf ein Rindsledersofa setzen dürfen", erzählt der Wissenschaftler kopfschüttelnd. Inzwischen hat sich die Lage längst beruhigt und die Aufmerksamkeit nachgelassen - nach Ansicht Riesners vielleicht sogar etwas zu sehr: "Wenn es um eine tödliche Krankheit geht, sollte man einfach aufmerksam bleiben.-

(
www.neon.de/kat/sehen/gesellschaft/218243.html): <Pädagogische Reflexionen zum Erwachsen-Werden.> - Kleine Helden in Not. 18.11.2007 18:28 Uhr. Jungen auf der Suche nach Männlichkeit von Talisman. Neulich im Café gerate ich an einem (sic) typischen „Mutter-Sohn-Gespräch“ und erlebe ein grausiges Déjà-vu. Zitat: „Sieh mir in die Augen, wenn ich mit dir rede und zappel´ nicht so rum, sei ein Mann!“ Na toll, denken wir (ich und der Sohn) uns! Ein toller Ratschlag für einen 12-jährigen. Da fällt mir der alte Spruch ein, dass der schlimmste Schlag ein Ratschlag sei. Der Junge schaut verloren drein und beißt sich auf die Lippen. Ich möchte jetzt ehrlich nicht in seiner Haut stecken. Was soll man darauf denn sagen? Nur weil er gern verträumt in seinem Tee rührt und mit seinen Haaren spielt, nur weil Worte leise, schüchtern und zögerlich seinem Mund entschlüpfen und er ungern Menschen in die Augen sieht soll er kindisch sein? Muss denn ein Mann immer wie ein Ritter in Rüstung und Schwert angetrabt kommen, um die Jungfrau zu retten? Es würde mich nicht wundern, wenn er in der Schule gehänselt und verprügelt wird, wenn er Fingernägel kaut und wenn er keine wirklichen Freunde hat. Wahrscheinlich redet er mit niemandem über seinen Kummer und gibt sich die Schuld an allem und jedem. Er spielt wahrscheinlich viel Computer, liebt Lara Croft und seine schulischen Leistungen sind mäßig bis schlecht. Nachhilfe-Unterricht ist bestimmt auch auf dem Programm. So oder schlimmer ergeht es vielen jungen, aufwachsenden und pubertierenden Männern. Die meisten richten die daraus resultierende Aggression nach innen, andere schlagen verbal und physisch um sich oder sie verfallen in eine automatisierte Trotzreaktion. Wie soll ein so verwirrter, gedemütigter und geschundener Mensch, der dazu noch so jung ist, ein „Mann“ werden? Wo doch meistens die dafür nötigen Vorbilder in seiner Umgebung fehlen und er keine Unterstützung von einem gemäßigten und „stabilen“ Erwachsenen erwarten darf? In vielen, aus unserer Sicht, primitiven Kulturen, finden die jungen Männer eine warme und herzliche Gemeinschaft mit vorgegebenen Ritualen und Wegen (z.B. Ritueller Jagd bei den Afrikanern, Fasten bei einigen Indianerstämmen), die ihnen über die schwierige Phase des Erwachsen-Werdens helfen. Sie wissen irgendwann: „Aha! Ja jetzt bin ich ein Mann!“. Es ist Jemand da, der ihnen echte emotionale Aufmerksamkeit schenkt und sie an der Hand nimmt. Sie fühlen sich nicht so allein gelassen, wie die Jugend in der westlichen Welt, den Medien und der meistens sehr rauen Umgebung schutzlos ausgeliefert. Weil wir in einer immer noch ziemlich patriarchischen Gesellschaft leben und Frauen das „schwache“ Geschlecht darstellen, werden die jungen, männlichen und immer noch sehr formbaren Individuen der Gesellschaft einfach vergessen. Sie können ja selber sehen, wie sie klar kommen. Und was von dem weiblichen Anteil der Gesellschaft auch gern vergessen wird, ist dass auch ein Mann aus dem Leib einer Frau geboren wurde und (meistens jedenfalls) die Erziehung einer Frau genossen hat. Wäre es da nicht konstruktiver, die zukünftigen Männer verantwortungsvoller, ausgeglichener und selbstbewusster zu erziehen? Übrigens ist der Titel meines Textes geklaut aus einem gleichnamigen Buch vom Dieter Schnack und Rainer Neutzling. Wer Interesse an dem Thema hat, sollte sich das Buch besorgen. Viel Spaß beim lesen. von Talisman.-

(
www.soldatentreff.de/modules.php?name=eBoard&file=print&fid=16&tid=1541): <Freies Wochenende bei der Bundeswehr.> > Der jeweilige Disziplinarvorgesetzte muss im Rahmen der Fürsorgepflicht für seine Soldaten dafür Sorge tragen, dass diese die Möglichkeit haben auch am Freitag noch nach Hause zu fahren. Zumindest solange kein regulärer Dienst angesetzt ist. Und ich möchte, ehrlich gesagt, nicht in der Haut jenes Chefs stecken, der seinem Kdr (= Kommandeur ?) erklären muss, warum einige Soldaten nicht nach Haus gekommen sind, obwohl kein Wochenenddienst angesetzt war.




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12.  für jmdn./etwas seine Haut zu Markte tragen (ugs.)

für jmdn., für etwas einstehen und sich dadurch in Gefahr begeben (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.bistum-eichstaett.de/pfarrei/schwabach-peter-und-paul/info/): < Auszug aus einer Predigt.> Herzlich willkommen auf der Seite der katholischen Pfarrgemeinde St. Peter und Paul Schwabach! (...). Zum Pfingstfest ließ ich auch auf unserem Abendmahlsbild heute/ gestern eine Fläche verhüllen. Dadurch ist ebefalls eine Leere entstanden. Es ist nun fast so, wie wenn Sie im Urlaub eine Kirche besichtigen und feststellen müssen, dass ein berühmter Altar wegen Renovierungsarbeiten mit Plastikfolie eingepackt ist. Am liebsten würden Sie diese Kirche nach einem Vaterunser enttäuscht verlassen. Bleiben Sie aber bitte trotzdem hier und schauen sie mit mir wieder einmal das Abendmahlsbild von Frau Weber- Hohengrund an: Die Mitte ist verborgen, sie ist leer. Die Mitte, um die sich bisher alles gedreht hat, fehlt. Was bleibt auf dem Bild übrig? 12 Gestalten, die wie aufgeregte Hühner durcheinander reden und wild gestikulieren. Lassen sie uns diesen gestandenen Mannsbildern einige Worte in den Mund legen. Wo ist Jesus? Was sollen wir ohne ihn machen? Wer soll uns anführen? Warum musste er uns verlassen? Eine Panik ist am Ausbrechen und jeder von den Zwölfen - eigentlich sind es ja nur noch 11 ohne Judas - geht ein wenig anders mit der neuen Situation um. Der eine, Batholomäus, der für Jesus seine Haut zu Markte tragen wird, steht grimmig von seinem Stuhl auf. Andreas nimmt einen „Ohne- mich- Standpunkt“ ein. Zwei andere, Petrus und Johannes, die Wettläufer zum Grab, sie tuscheln aufgeregt miteinander. Einige wie Jakobus der Ältere und Philippus zerfließen fast vor Selbstmitleid und eine Gruppe von erfahrenen Männern wie Matthäus, Thaddäus und Simon verlegt sich auf eine philosophisch- theologische Diskussion. Nur die Reaktion von Thomas und von Jakobus dem Jüngeren ist nicht eindeutig zu bestimmen. -

(
www.kozikowski.de/geilenkirchen/rittergut_muthagen.htm): <Bauern mussten im Mittelalter monatelang irgendwo "für fremde Interessen ihre Haut zu Markte tragen", konnten daher ihre Felder nicht mehr bestellen und stellten sich deshalb unter den Schutz adeliger Herrschaften. Auf diese Weise begaben sie sich in die Abhängigkeit des Adels und verloren ihre Freiheit.> - Nach den Römern siedelten in unserer Gegend Germanen als freie Bauern und Krieger. Wie konnte es dazu kommen, dass es im 12. Jahrhundert kaum nach vollfreie Bauern gab? Das war die Schattenseite des Lehnswesens. Man kann den sozialen Abstieg einer einstmals tragenden Bevölkerungsschicht beklagen, doch folgte er einer inneren Zwangsläufigkeit. Allzu häufig riefen Kaiser und Fürsten zu Kriegszügen auf. Kein Bauer konnte seinen Acker ausreichend bewirtschaften, wenn er monatelang irgendwo für fremde Interessen seine Haut zu Markte tragen musste. Auch wurde die Ausrüstung eines Kriegers immer kostspieliger. Kleinere und mittlere Bauern bemühten sich daher, den drückenden Wehrdienst loszuwerden. Sie stellten sich unter den stellvertretenden Schutz adeliger Herrschaften, die ihnen gern das Geschäft anboten: Gib mir dein Land, dann zieh ich für dich in den Krieg. Was die Bauern bei diesem Handel aufgegeben hatten, wurde deutlich, nachdem sie persönlich unfrei und politisch bedeutungslos geworden waren. Herren waren die geworden, die bewusst das Risiko des Kriegers mit Mühen und auch leibliche Opfer auf sich genommen hatten. Damit der Adel seinerseits die oft lang andauernde wirtschaftliche Belastung eines Krieges tragen konnte, hielt er sich naturgemäß bei seinen Bauern schadlos. Der Zehnt der Kirche drückte den Bauernstand noch mehr ins wirtschaftliche Elend.

-Die Wendung geht von der Vorstellung aus, dass die Haut im Kampf Hieben, Stichen usw. zuerst ausgesetzt ist. Jemand, der seine Haut für etwas einsetzt, hergibt (= zu Markte trägt), ist also bereit, Verwundungen hinzunehmen und sein Leben zu riskieren. Vgl. dazu die Wendungen »sich seiner Haut wehren« und »mit heiler Haut davonkommen« sowie die heute nicht mehr übliche Wendung »mit der Haut bezahlen« (= sein Leben für etwas lassen). (Duden).



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13. alles auf eine Karte setzen < Vgl. C.19,10 > < Viele Phraseme des Deutschen sind Kartenspielen entnommen.>


bei einer einzigen Chance alles riskieren; alles tun und riskieren, um etwas Bestimmtes zu erreichen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.vnr.de/vnr/finanzenkapitalanlagen):  <Diversifizierung ist bei einer Geldanlagen wesentlich besser als "alles auf eine Karte zu setzen".> Nobelpreisträger Harry Markowitz bewies, dass es für einen Investor besser ist, wenn er verschiedene Wertpapiere von unterschiedlichen Unternehmen und Staaten kauft, als wenn er sein ganzes Vermögen in eine einzelne Aktie oder Anleihe steckt. Die Auswahl verschiedener Anlageklassen – darunter sind Aktien, Anleihen, Immobilien, Rohstoffe, Gold, Cash und Fonds – erbringt bessere Renditen als wenn Sie alles auf eine Karte setzen. Die Portfolio-Mischung senkt zwar kurzfristig Ihre Rendite, sie reduziert aber zugleich auch das Risiko. Sehr bedeutend ist die Korrelation der Wertpapiere untereinander. Strategische Studien in den USA belegen, dass rund zwei Drittel der Depot-Performance von der Portfolio-Mischung abhängen. Sie erzielen langfristig bessere Renditen, wenn Sie vorsichtig vorgehen und nicht alles auf eine Karte setzen. Das ist wie im Casino: Nur wenn Sie mit System arbeiten und Geduld mitbringen, können Sie langfristig die Bank schlagen. Die Bedeutung der Diversifizierung für die praktische Vermögensanlage haben Investoren wie Buffett und Lynch deutlich bewiesen. -

(
www.spielfilm.de/special/interviews) : <Ein junger Schauspieler vertritt die These:"Im übrigen war und bin ich der Meinung, dass man im Leben manchmal alles auf eine Karte setzen muss, wenn man etwas erreichen will. > (Frage) Spielfilm.de: Ihre Eltern - der Vater ist Synchronregisseur, die Mutter Schauspielerin - waren damit einverstanden? (Antwort) Jascheroff: Nein, als ich Ihnen das in der elften Klasse mitteilte, gab es schon heftige Diskussionen. Sie fanden einen Schulabschluss wichtig, ich wollte das machen, was mir Spaß macht. Sogar meine Großeltern waren Schauspieler am Berliner Ensemble und am Deutschen Theater. Da war mein Weg fast schon vorbestimmt. Im übrigen war und bin ich der Meinung, dass man im Leben manchmal alles auf eine Karte setzen muss, wenn man etwas erreichen will. -

(
http://forum.meinungsschreiber.net ): <Bloggerkommentar.>  Dir geht es wie mir - verliebt in den Chef. Ich würde auch meinen Job aufgeben, aber ist das eine wirkliche Alternative, um mit ihm zusammen zu sein? Andererseits warum soll man nicht risikobereit sein und alles auf eine Karte setzen? Doch was passiert, wenn die Gefühle nicht erwidert werden? Ich weiß es nicht. Ich sitze auch schon seit zwei Jahren meinem Chef gegenüber und lasse mir nichts anmerken. Stattdessen habe ich eine freundschaftliche Bindung zu ihm aufgebaut, was mir bestimmt nicht leicht fällt. Wenn ich auch nur ein Fünkchen spüren würde, dass er meine Gefühle erwidert, würde ich sofort alles für ihn aufgeben.   



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14. die Katze im Sack kaufen (ugs.) < Vgl. F.2,12 >

etwas ungeprüft übernehmen, kaufen (und dabei übervorteilt werden) (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.geo.de/GEOlino/mensch/redewendungen/4648.html):  <Zur Etymologie des Phrasems.> Wenn ihr euch etwas Neues kaufen wollt, dann schaut ihr es euch meist vorher einmal genauer an. Schließlich wollt ihr ja nicht die Katze im Sack kaufen! Früher war es so, dass auf Märkten auch Tiere verkauft wurden. Also Kaninchen, Hasen oder Ferkel. Diese Tiere waren ziemlich teuer und wurden in einen Sack gepackt, damit der neue Besitzer sie so mitnehmen kann. Manchmal waren die Tiere aber auch schon im Sack, als sie verkauft wurden. Und wenn der Besitzer dann zu Hause nachgesehen hat, fand er statt des Ferkels oder Hasen eine einfache Katze. Der Verkäufer hat ihn also ausgetrickst, weil er das Geld für ein Ferkel bekommen, aber nur eine billige Katze abgegeben hat. Deshalb sagt man noch heute "Die Katze im Sack kaufen" wenn man etwas erwirbt, was man vorher nicht genau angeschaut hat.-

(
www.digidias.de/html/katze_im_sack.html): < Das Phrasem wird hier zu Werbezwecken benutzt.> Aktion: Katze im Sack. Damit Sie nicht die Katze im Sack kaufen müssen, bieten wir Ihnen an, 5 Dias kostenlos für Sie einzuscannen. Sie tragen lediglich die Versandkosten, wir machen uns die Arbeit. Schicken Sie uns einfach formlos und unbürokratisch Ihre 5 Dias per Post zu und legen Sie unbedingt einen ausreichend frankierten Rückumschlag mit Ihrer Adresse bei. Wir scannen Ihnen die Dias, schicken Ihnen das Ergebnis per mail zu und die überlassenen Dias bekommen Sie auf dem Postweg zurück.-

(
www.robertnussbaumer.com/performance-consulting_katze-im-sack.htm):< Das Phrasem wird hier zu Werbezwecken benutzt. Zur besseren Information wird ein Testtraining angeboten.> - Erfahrungsgemäss gibt es immer wieder Klienten, welche sich nicht nur durch ein Erstgespräch oder gut gestaltete Broschüren ein Bild vom Anbieter machen wollen. Um Ihnen eine solide Basis als Entscheidungsgrundlage zu bieten und Sie nicht die "KATZE IM SACK" kaufen müssen, gestalte ich für Sie ein individuelles Testtraining nach Ihren Bedürfnissen und Vorstellungen. Bei diesem Testtraining erlangen Sie einen qualifizierten Einblick in die Arbeitsmethodik und Vorgehensweise meiner Person.-

(
www.eintracht.de/meine_eintracht/forum/11/11130893,11702829/goto/): <Beim Kauf von Karten für Fußballspiele kann man anscheinend bei manchen Spielen nur eine Kategorie wählen, ohne genauere Angaben zu den jeweiligen Plätzen.>  Karten Deutschland Wales: (H. / 22.10.07 19:35). Ich habe Karten in der zweithöchsten Kategorie bestellt und diese auch bekommen ( verstehe ich zwar nicht, denn diese Karten sind echt alles andere als prickelnd und 50 € pro Karte ist echt der Hammer). Von Eintracht bekam ich die Antwort, ich solle versuchen im Forum zu tauschen bzw. ich hätte im Bestellformular was von meiner Höhenangst erwähnen sollen. Ich weiss nur eines : Das war das allerletzte Mal, dass ich die Katze im Sack gekauft habe. Ich konnte lediglich die Preiskategorie wählen, sonst nix !!! 



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15. Kopf und Kragen riskieren/verlieren; seinen Kopf riskieren

das Leben, die Existenz aufs Spiel setzen, verlieren (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=313&etag=27.03.2008): < Warnung vor einem riskanten Pyramidespiel.> - Die Schwachen brauchen Schutz. Eine Truppe von Werbern für ein gefährliches Pyramiden-Spiel zieht derzeit durch die Dorfgasthöfe im Meißner Land. Einige der Teilnehmer können dabei reich werden. Andere dürften Kopf und Kragen verlieren. Geld vermehrt sich nicht aus sich selbst heraus. Wo es mehr wird, ist es zuvor anderen weggenommen worden. Zyniker können sich freilich auf den Standpunkt stellen, dass die Verlierer selbst Schuld sind an ihrem Verlust.-

(
www.extradienst.at/jaos/page/main_archiv_content.tmpl?ausgabe_id=94&article_id=17428):< Journalisten riskieren ihre Gesundheit oder gar ihr Leben für eine Reportage.> -Medien an der Front. (05.03.2006).  Stell dir vor, es ist Krieg, und kein Journalist geht hin! - Wie belanglos erschiene ein militärischer Feldzug ohne die entsprechenden Medienberichte an die Heimatfront. Während Soldaten selten gefragt werden, ob sie Kopf und Kragen riskieren wollen, melden sich Kriegsreporter sogar freiwillig für gefährliche Einsätze. 38 Reporter wurden allein im Bosnien-Krieg gezielt getötet, mehr als 60 Medienvertreter fielen bisher im jüngsten Irakkrieg, dutzende Kollegen wurden im Zuge von Kriegswirren seit den 1990er- Jahren verletzt, gekidnappt oder gefoltert. Was um Himmels Willen kann einen Journalisten dazu veranlassen, seine Gesundheit, oder gar sein Leben für eine Reportage zu riskieren? Als Motive, um sich als Kriegsberichterstatter zu verdingen, werden immer wieder Abenteuerlust oder Karrieregeilheit unterstellt, zuweilen ein Helfersyndrom, oder aber Geltungsdrang und Profitgier. Nun, der schnöde Mammon kann der Hauptgrund wohl nicht sein, warum sich Korrespondenten und Fotografen aus freien Stücken in Gefahr begeben. Zumindest die österreichischen Medien finanzieren ihren Reportern in Krisenregionen in der Regel keineswegs üppige Gefahrenzulagen und Prämien. Das Nachrichtenmagazin profil etwa zahlt seinen - meist freien - Kriegsreportern für Hintergrundberichte aus dem Irak, oder aus Afghanistan, lediglich die für konventionelle Berichte üblichen Honorare. Die Austria Presse Agentur hatte in den Kriegen der 1990er-Jahre im ehemaligen Jugoslawien vornehmlich einheimische Journalisten beschäftigt. Nur in Ausnahmefällen gewährte die APA diesen Mitarbeitern kleinere Krisenzulagen. Keine goldene Nase an der Front. Seit 1999 berichtete Thomas Seifert im Angestelltenverhältnis für das Nachrichtenmagazin News, unter anderem aus Krisenregionen im Kaukasus, auf dem Balkan und in Ostafrika. Immerhin Prämien "circa in der Höhe eines Weihnachtsgeldes" konnte Seifert als Sonderbonus für besonders gefährliche Einsätze verbuchen.-

(
www.medienwerkstatt-online.de/lws_wissen/vorlagen/showcard.php?id=10761&edit=0):<Konstruiertes Beispiel.> Der Dompteur riskierte Kopf und Kragen, als er zu dem neuen Tiger in den Käfig ging.-

(
www.focusm.de/artikel_pdf/PsychologiederVeraenderung.pdf): <Mitarbeiter sagen ihrem Chef nicht immer die volle Wahrheit. "Wer will schon im direkten Kontakt mit dem Vorgesetzten seinen Kopf riskieren?">  Mit der Suche nach Verbündeten wird der Verlust an Sicherheit kompensiert. Wie schön, dass alle anderen die gleichen Probleme haben. Ein verbreiteter Irrtum von Changemanagern liegt darin, sich auf die Aussagen in Einzelgespräche mit Mitarbeiter zu verlassen und den Wahrheitsgehalt der Aussagen höher einzuschätzen, als die gruppendynamischen Abläufe. Wer will schon im direkten Kontakt mit dem Vorgesetzten seinen Kopf riskieren? Deshalb: „Alles paletti Chef! Ich habe kein Problem!“ -

(
http://kulturreportonline.net/story02.htm): < Zur Lage in Kuba.> Kuba ist bis in die kleinste denkbare menschliche Gruppe, also auch bis in die Familien hinein, mit Spitzeln durchsetzt. Große Teile des Staatshaushaltes werden für das Militär und die „innere Sicherheit“ ausgegeben. Das langandauernde amerikanische Wirtschaftsembargo und das daraus abgeleitete kollektive Feindbild ist eine tragende Säule im Reiche Castros. Wenn man so will, ist die Politik der USA am Ende Castro-freundlich, dient sie doch wie nichts anderes zur Legitimation aller Drangsaal. Seit Jahrzehnten unterstützen Exilkubaner ihre Familien auf Kuba. Die potenzielle Macht ist mehr oder weniger in Klüngelrunden bereits aufgeteilt. Alle Betroffenen warten auf Fidel Castros Ende, in Kuba wie in den USA. Warum noch heute seinen Kopf riskieren? Kubanische Gefängnisse sind bitter. Mit Hilfe von außen ist nicht zu rechnen.-

-Diese Redewendung mit der Formel »Kopf und Kragen« gehen auf die Rechtssprache zurück und bezieht sich auf die Hinrichtung mit Schwert und Strang (Kragen = Hals; vgl. »jmdm./jmdn. den Kragen kosten«). (Duden).



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16.  es geht jmdm. an den Kragen (ugs.) < Vgl. E.19,3 >
 


a) Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass jmd. für sein mehr oder minder gravierendes normabweichendes Verhalten zur Verantwortung gezogen oder bestraft wird bzw. dass ihn seine gerechte Strafe, sein Schicksal ereilt.

„Kragen“ wird hier noch in seiner ursprünglichen juristischen Bedeutung von „Hals“ verwendet und bezieht sich auf den Tod durch Erhängen. Vgl. auch noch die anderen bei DUDEN erwähnten Phraseme, wie z.B. „Kopf und Kragen riskieren/wagen/aufs Spiel setzen/verlieren“; „sich um Kopf und Kragen bringen/reden“; jmdm./jmdn Kopf und Kragen kosten“; „ jmdm den Kragen umdrehen“; jmdm./jmdn. den Kragen kosten (ugs.) E.19,4 

 

b) es geht einer Sache/Abstrakta an den Kragen.

Mit diesem umgangssprachlichen Phrasem drückt man aus, dass gegen eine zumeist negativ konnotierte Sache vorgegangen wird. - Diese Bedeutung fehlt bislang in den gedruckten Wörterbüchern.

 


ad a) (
http://kaernten.orf.at/magazin/studio/stories/174137/): < Zum Problem der Raucher in Österreich. Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages..> - 03.12. 2007. Den Rauchern geht es an den Kragen. Anti-Raucher-Gesetze sind in Europa nichts Neues. Während bei uns in Österreich über ein strenges gesetzliches Rauchverbot noch debattiert wird, soll Slowenien schon ab Juni zu den Ländern mit den strengsten Anti-Tabak-Bestimmungen gehören. Arbeitsplätze sollen rauchfrei werden. 63 Prozent der erwachsenen Bevölkerung Sloweniens sind laut einer aktuellen Studie ständig dem Tabakrauch ausgesetzt. Der Gesetzgeber reagierte auf diese Studie und kam zu der Überzeugung, die Freiheit von Rauchern müsse eingeschränkt werden, um dem Europäischen Standard zu entsprechen. Punkt eins des neuen Gesetzes: Der Kauf von Zigaretten soll künftig erst ab 18 Jahren möglich sein. Der zweite Punkt betrifft die Arbeitsplätze - sie sollen nikotinfrei werden. Qualmen nur mehr in Raucherzimmern erlaubt. Der wohl wichtigste Punkt, von dem wir bei uns in Österreich noch weit entfernt sind, betrifft das Rauchverbot in Lokalen. Das Qualmen wird in Slowenien künftig nur noch in abgetrennten Raucherzimmern erlaubt sein - dort werden die Raucher allerdings eng zusammenrücken müssen, da für den Nikotinkonsum maximal zehn Prozent der gesamten Lokalfläche bereitgestellt werden dürfen. Außerdem schlägt das Gesundheitsministerium in allen öffentlichen Gebäuden und in allen Restaurants ein generelles Rauchverbot vor.-

(
www.ftd.de/unternehmen/finanzdienstleister/:Ratingagenturen%20Kragen/250063.html): < In den Artikeln der Zeitungen, die über die wirtschaftliche Entwicklung berichten, finden sich überdurchschnittlich viele Phraseme. Oftmals fasst ein Phrasem in der Überschrift des jeweiligen Beitrages in prägnanter Form den Inhalt zusammen. In dem folgenden Zitat wird berichtet, dass die Ratingagenturen wegen ihrer bisherigen Vorgehensweise einer starken Kritik ausgesetzt seien. Man könnte sich auch die Überrschrift "Ratingagenturen am Pranger" vorstellen. Interessant auch das neugebildete Präfixvverb "herausbuttern".> - Ratingagenturen geht es an den Kragen. Im Zuge der Hypothekenmarkt-Krise in den USA geraten nun die großen Ratingagenturen laut einem Zeitungsbericht verstärkt ins Visier der Aufsichtsbehörden. Die Ermittler stellen die Unabhängigkeit der Agenturen in Frage. (...).Untersucht werde, wie die Agenturen bezahlt werden und ob sie unabhängig genug von den Wall-Street-Firmen seien, deren Anleihen sie bewerten, berichtete das "Wall Street Journal" am Freitag in seiner Onlineausgabe. Wall-Street-Banken hätten in den vergangenen Jahren Gewinne herausgebuttert, indem sie Hypotheken in Wertpapiere gebündelt und sie dann an Investoren verkauft hätten. Die Rating-Agenturen hätten dabei eine wichtige Rolle gespielt. Sie hätten vielen dieser Wertpapiere Investment-Ratings gegeben. Damit sei es für die Wall-Street-Firmen leichter gewesen, diese Anleihen zu verkaufen. Hunderte dieser Wertpapiere seien inzwischen von den Ratingunternehmen heruntergestuft worden. Zwar sei dies nur ein kleiner Teil aller von den Ratingagenturen bewerteten Titel, doch habe dieser Umschwung mit zu der Flucht aus den Kreditmärkten beigetragen und habe die Kritik an den Ratingfirmen verstärkt. Die Rating-Firmen betonen nach Darstellung der Zeitung, dass sie nicht unangemessen gehandelt hätten.-

(
www.stern.de/sport-motor/autoservice/596035.html?nv=ct_mt): < Neue strengere Gesetze im Verkehrsrecht. "Den Dränglern auf den Autobahnen geht es an den Kragen".> - Artikel vom 01. Mai 2006. Verkehrsrecht. Dränglern geht es an den Kragen. Am 1. Mai treten im Verkehrsrecht einige Novellen in Kraft. Und das bedeutet zum Beispiel: Für Drängler auf der Autobahn zum Beispiel wird das Leben schwerer - sie müssen mit einem Bußgeld von 250 Euro rechnen. Außerdem wird ihr Führerschein bis zu drei Monate lang eingezogen. Bislang lag die Höchststrafe bei 150 Euro und nur einem Monat ohne Führerschein. Drastische Strafen von bis zu 450 Euro drohen Autofahrern, die einen gesperrten Bahnübergang überqueren. Auch hier kann die Fahrerlaubnis für bis zu drei Monate eingezogen werden.-

(
www.beamtenrepublik.de/pressestimmen.htm): < Buchbesprechung> - Pascal Beucker/ Frank Überall, Die Beamtenrepublik. Der Staat im Würgegriff seiner Diener? 276 Seiten, gebunden, 21,90 Euro. Campus Verlag, Frankfurt / New York. Besprechung in der AACHENER ZEITUNG vom 08.03.2004: Adieu Staatsdiener? Deutschlands Beamten geht es an den Kragen. Angesichts leerer öffentlicher Kassen stehen die tatsächlichen und vermeintlichen Privilegien der Staatsdiener zur Debatte. Ein überfälliger Prozess, schreiben die Kölner Journalisten Frank Überall und Pascal Beucker in ihrem gerade erschienenen Buch „Die Beamtenrepublik - Der Staat im Würgegriff seiner Diener?“ „Ich kann mir sehr gut ein Deutschland ganz ohne Beamte vorstellen“, sagt Pascal Beucker. In der deutschen Geschichte blieben gleich mehrfach Gelegenheiten ungenutzt, das Berufsbeamtentum abzuschaffen, bedauerte der NRW-Korrespondent der Berliner Tageszeitung „taz“. So hatten sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs auch die West-Siegermächte USA und Großbritannien gegen die Rückkehr des Beamtentums in Deutschland ausgesprochen. Dies sei allerdings nur in der DDR abgeschafft worden. Heute kommt rund ein Drittel der deutschen Parlamentarier aus dem öffentlichen Dienst. Sie bilden eine „wirksame Sperrminorität gegen Veränderungen am Beamtensystem“, kritisiert Beucker und fordert, das passive Wahlrecht für Beamte auf den Prüfstand zu stellen: „In den USA muss man sich auch zwischen dem Staatsdienst und einer politischen Laufbahn im Parlament entscheiden, beides zusammen geht nicht.“ In Deutschland können sich Beamte hingegen für ihre Zeit in der Politik freistellen lassen - mit fatalen Folgen, wie Beucker findet: „Wenn eine Lehrerin nach zwei Legislaturperioden wieder in den Schuldienst zurückkehrt, ist das weder für sie noch für die Schüler besonders angenehm.“ Die von Befürwortern des Berufsbeamtentums angeführte besondere Treuepflicht des Beamten zu seinem Staat vermag der Politikwissenschaftler nicht zu erkennen: „Auch in anderen Berufen ist man gehalten, sich an Recht und Gesetz zu halten. Zudem ist der öffentliche Dienst durch zahllose Erlasse und Dienstverordnungen zusätzlich juristisch reglementiert.“ Auch den Begriff der „besonderen hoheitlichen Aufgaben“ der Beamten halten die beiden Sachbuchautoren für überholt: „In den 70er Jahren war es selbstverständlich, auch Bahn und Post den hoheitlichen Aufgaben des Staates zuzurechnen. Auf diesen Gedanken käme heute niemand mehr.“ Zwar seien Beamte für ihren Arbeitgeber Staat auf den ersten Blick billiger als Angestellte. Aufgrund der hohen Pensionslasten ticke in den öffentlichen Kassen eine finanzielle Zeitbombe: „Sie wird dadurch verschärft, dass Beamte oft nicht bis zum Erreichen der Altersgrenze arbeiten.“ Beucker geht davon aus, dass die Finanznot besonders in den Bundesländern zu einem Umdenken führen wird: „Irgendwann wird der Leidensdruck so groß, dass der Status des Beamten und besonders seine Versorgung reformiert werden muss - trotz der Beamtenlobby im Parlament.“ Für den Autor ist bereits bewiesen, dass eine Gesellschaft ohne Beamte möglich ist: „In der Schweiz hat man in den vergangenen Jahren das Beamtensystem drastisch abgebaut, auch in vermeintlich hoheitlichen Feldern wie Polizei und Finanzverwaltung. Mir ist nicht bekannt, dass bei den Eidgenossen deshalb Chaos und Anarchie ausgebrochen ist.“

 

ad b)  Es geht dem Unkraut ordentlich an den Kragen | Bosch https://www.bosch-garden.com/.../   Es geht dem Unkraut ordentlich an den Kragen von Funny08. < Es handelt sich hier um einen umgangssprachlichen Testbericht. Die Orthographie wurde leicht verbessert.> 

Servus, Grützi und Hallo,
In diesem Test geht es um den ART 26-18 Li Rasentrimmer, seine vielen Stärken und wenigen  Schwächen.  Vornweg aber erstmal vielen Dank an Bosch und 1-2-do.com, dass ich dieses Gerät testen durfte.
Als ich - stolz wie klein Oskar - die Verpackung öffnete und mir das Gerät so das erste Mal anschaute, dachte ich „Ganz putzig das kleine Teil – sehr handlich und kompakt – ob das wirklich bis runter auf den Boden reicht?“ – aber was soll ich schreiben – es reicht!!!
Der Auszugsmechanismus verbirgt ein echt langes Rohr – ich konnte mit meinen 1.84 Meter Körpergröße recht gut damit arbeiten – mein Rücken freute sich darüber fast noch mehr als ich.
Vom Material her wirkt der ART wirklich Ordentlich und Stabil – manch einer kennt ja die billigen Plastikteile, welche schon die Farbe verändern und Risse bekommen, wenn man sie nur lange anschaut. Auch sind keine scharfen Kanten - an welchen man sich schneiden könnte - an den Gehäuseteilen des ART 26-LI vorhanden, es gibt keine größeren Schlitze oder ungenauen Kanten zwischen den einzelnen Elementen und es wackelt und knarzt auch nichts.
Der Zusammenbau – naja – der war etwas holprig – es waren zwar ein kleiner Aufkleber auf der Spindel und eine Skizze in der Bedienungsanleitung vorhanden, welche zeigen wie man den Schutzkorb befestigt, aber es dauerte etwas bis ich begriffen hatte, das da noch Schrauben vorhanden sind. (...).
Der Rasentrimmer liegt im normalen Betrieb recht gut in der Hand, wird die Kantenschneiderposition jedoch genutzt - um z.B. unter einer Bank zu arbeiten - find ich das Handling nicht ganz so toll, da der Zusatzgriff in meine Richtung zeigt und der Handgriff mit Schalter von mir weg, umgekehrt wäre es mir lieber gewesen – so muss man den Schalter etwas komisch betätigen.
Aber im Gegenzug ist der Trimmer in dieser Form zum richtigen Kantenschneiden wirklich gut zu halten – von daher wäre wohl die einzige Lösung, dass der Kopf jeweils in beide Richtungen drehbar sein müsste – ob das technisch geht….
Die Akkulaufzeit ist hervorragend – ich war mit dem Trimmer so um die 25-30 Minuten mit einer Akkuladung unterwegs – dabei ging es dem Rasen und Unkraut richtig an den Kragen. Die U-Steine meiner Sitzbank, die Rasenkantensteine zum kleinen Teich hin, der Ritz im Boden am Hochbeet , die Mauer zum Nachbarn usw. ließen sich prima mit dem Akkurasentrimmer freischneiden.
Das ich nicht die ganze Zeit ein Kabel hinter mir herziehen musste, machte die Sache dann auch noch richtig entspannend, da ich laufen konnte wie ich wollte und nicht ständig auf die Kabelführung achten musste. (...)

(Albstadt: Sträuchern geht es an den Kragen - Schwarzwälder Bote www.schwarzwaelder-bote.de › Zollernalb › Albstadt  Sträuchern geht es an den Kragen 
Von
 

Albstadt. Zum 23. Mal ist am Samstag, 8. Oktober, Landschaftspflegetag in Albstadt. Alle engagierten Bürger und alle Vereine sind aufgerufen, sich an den verschiedenen vom Forstamt koordinierten Landschaftspflegemaßnahmen zu beteiligen. Wie immer geht es darum, kleinere Bäume und Sträucher aus den artenreichen Wachholderheiden und Feuchtgebieten oder von Felsköpfen zu entfernen und so die Landschaft offen zu halten und vor der Verwaldung zu bewahren. Die Förster werden in Abstimmung mit dem Naturschutz die zu pflegenden Flächen vorbereiten, so dass die freiwilligen Helfer nur den Gehölzschnitt aus der Fläche heraustragen, zu Haufen aufschichten und gegebenenfalls verbrennen müssen. Wer mitarbeiten möchte, sollte wetterangepasste Arbeitskleidung und festes Schuhwerk anziehen und außerdem Arbeitshandschuhe mitbringen.

Die Pflegeeinsätze finden zwischen 8 und 12 Uhr statt. In Burgfelden, wo die Strauchsukzession am Heersberg eingedämmt wird, ist der Wasserbehälter Heersberg Treffpunkt, in Ebingen das Feuchtbiotop Sandgrube, um das sich der Aquariumsverein kümmert.

Ebenfalls auf Ebinger Gemarkung liegt der Schnecklesfelsen, an dem die Mitglieder des Deutschen Alpenvereins (DAV) Sträucher zurückschneiden oder entfernen. Sie treffen sich um 8 Uhr auf dem Parkplatz Kälberwiese; Klettergurt, Helm, alte, aber noch sichere Schlingen, Schraubkarabiner und Sicherungsseile gehören mit zu ihrer Ausrüstung. In Tailfingen beteiligen sich die Mitglieder des Albvereins am Landschaftspflegeeinsatz teil; sie treffen sich um 8 Uhr in der Petrusstraße 10.

In Lautlingen wird beim Feuchtbiotop ausgelichtet, Treffpunkt ist die Wendeplatte bei der Straßenmeisterei, in Laufen wird das Landschaftsschutzgebiet Brandhalde gepflegt, das man über die Obere Halde erreicht.

In Pfeffingen nehmen sich die Landschaftspfleger des Biotops Kornberg an; Treffpunkt ist der Parkplatz "Schöne Egert". In Onstmettingen ist diesmal die Wacholderheide Allenberg an der Reihe; die Helfer treffen sich im Schmiechaweg nahe der Traufgangliege.

Das Truchtelfinger Landschaftsschutzgebiet Winterhalde wird vom Verschönerungsverein gepflegt; man trifft sich 300 Meter nach der Firma Küfner links. Für Vesper und Getränke wird gesorgt; an jedem Einsatzort steht den Helfern ein Vertreter des Forstamtes mit Rat und Tat zur Seite.

 

 

(Abbrucharbeiten: Der Königstherme geht es an den Kragen  www.augsburger-allgemeine.de › Lokales (Schwabmünchen)

< Es handelt sich um einen Zeitungsbeitrag, der den Rückbau bzw. Abbruch eines Thermalbades beschreibt. Der sachlich gehaltene Bericht enthält keine weiteren Phraseme. Die negative Konnotation könnte darin bestehen, dass die Königstherme längere Zeit leerstand und als öffentliches Ärgernis empfunden wurde.>

11. Oktober 2016 14:05 Uhr.  Kreis Augsburg

Abbrucharbeiten: Der Königstherme geht es an den Kragen

Ein Augsburger Spezialunternehmen baut den Rutschenturm der ehemaligen Königstherme ab. Die Zukunft der restlichen Immobilie ist weiter offen. Von Helga Mohm und Hermann Schmid


Die Becken der Königstherme liegen schon seit einigen Monaten trocken, jetzt hat man konsequenterweise damit begonnen, auch den Rutschenturm im Außenbereich abzubauen.

Gestern machte sich das Augsburger Abbruchunternehmen Walter Baumgartl ans Werk. Bis Ende der Woche wird vom Rutschenturm nichts mehr zu sehen sein. Über die Pläne der Stadt für die künftige Nutzung der Immobilie des Freizeitbads – oder des Areals – war gestern nichts zu erfahren.

Ein großer Autokran auf dem Parkplatz zwischen Therme und Gymnasium kündet seit Montagvormittag von den Arbeiten. Mitarbeiter der Firma Baumgartl fingen mit dem Abbau der großen Familienrutsche an. Sie ist die älteste der Rutschen der Königstherme, wurde mit dem Turm 1988 errichtet. Über 78 Meter führt sie von etwa acht Metern Höhe in das Außenbecken. Die Röhre ist unten aus hellgrünem Kunststoff, oben aus Plexiglas zusammengeschraubt.

Die Abbrucharbeiten der Königstherme sind sehr aufwendig

Die Abbruch-Experten lösten zuerst alle Verschraubungen der Rutschenröhren untereinander und mit den Stützen. Dann wurden die einzelnen Elemente von einem Bagger mit Greifarm entfernt. Die Firma wählte diesen aufwendigen Weg, weil man überzeugt war, dass der gealterte Kunststoff bereits sehr porös ist und wohl beim Abreißen zerspringen würde.

Arbeiter waren gestern auch schon dabei, die Stahlträger, auf denen die Rutschenröhren auflagen, mit Schneidbrennern unten abzuschneiden. Sie waren alle bis obenhin mit Wasser vollgelaufen, das musste erst mal abgelassen werden. Parallel zu diesen Arbeiten wurden gestern auch die Glasscheiben vom Turm entfernt. Ab heute wird dann dessen „Innenleben“ wie Treppe und Geländer entfernt.

Die Stadt wollte die Therme damals nicht kaufen

Im Anschluss daran wird der Turm entweder von oben stufenweise abgetragen und entsorgt oder auf halber Höhe durchtrennt, damit man ihn gezielt umwerfen kann. Die Entscheidung ist noch offen.

Gestern war aus dem Rathaus keine Auskunft über die weiteren Pläne für die Therme zu erhalten. Die Stadt Königsbrunn hat Anfang Juli Immobilie und Erbbaurecht der Königstherme vom Insolvenzverwalter erworben.

Ende Juli 2015 hatte der Besitzer Uwe Deyle, dessen Vater die Therme konzipiert und 1984 eröffnet hatte, Insolvenz angemeldet. Die Stadt hatte es damals abgelehnt, die Therme von ihm zu kaufen.

 
 
Weiter Beispiele mit Sachobejekten:
 






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17. es ist/herrscht dicke Luft  (ugs.) < Die Variante „es herrscht dicke Luft“ ist im Internet wesentlich häufiger belegt als die Variante „ es ist dicke Luft“. >

es droht etwas Unangenehmes (ein Streit, Schelte o. ä.) (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.hansdieterbaroth.de/html/streuselkuchen_in_ickern.html): < Auszug aus einem Roman.> - Hans Dieter Baroth, Streuselkuchen in Ickern. Roman, Köln 1980. (...). Das befürchtete Unglück brach über die drei Frauen nicht herein. Zwar hatte er sie tatsächlich angesehen, er muß aber nicht richtig wach gewesen sein. Sein kurzes Starren war vielleicht nur ein Stück eines Alkoholtraumes gewesen. Sein Gehirn war derart von Schnaps benebelt gewesen, daß er den Vorgang des Ausraubens, bleiben wir bei seinem Begriff, nicht bewußt wahrgenommen hatte. Am anderen Morgen wußte er nichts mehr. Seine Frau und zwei seiner Töchter hatten eine schlimme Nacht verbracht. Am nächsten Morgen, es war wieder ein Sonntag, schlurfte er aus seinem Bett, die Hose hatte er noch an, das grauweiße Hemd war am Kragen geöffnet, ein Hosenträger hing herab und baumelte in Kniehöhe, der Haarschopf war wirr. Er hatte seine Hausschuhe an, mit denen er noch besser schlurfen konnte. Die Jacke, mit der er im Bett gelegen hatte, hängte er über eine Stuhllehne. Im Schlafzimmer befand sich nur ein Stuhl, der noch weniger als die anderen zu den wenigen Möbeln der Küche paßte. Er wurde nur hervorgeholt, wenn mal ein Besucher kam, ein Zechbruder oder ein Nachbar. Mein Großvater schlurfte durch die Küche, ging durch die Tür auf den Flur, öffnete hier die Tür des Etagenklos, ließ sie halb geöffnet und pinkelte hörbar in das Klo. Anschließend in der Küche nestelte er noch an seinem Hosenlatz, den er umständlich schloß. Die Hände wusch er sich nicht – er wusch sich nach dem Rausch morgens überhaupt nicht -, er setzte sich an den Tisch und sagte nur: “Kaffee.” Als eine Tochter durch die Tür in die Küche schaute, sagte er nur: “Hau ab.” Und dann halblaut, nur zu sich: “Fresser.” Das hieß, für ihn war das Kind ein überflüssiger Esser, den er jetzt, mit seiner schweren Arbeit, durchzubringen hatte. Mit Blicken deutete meine Großmutter an, verschwinde hier, es ist dicke Luft.-

(
http://leistbar.com/SPACECLEARING.html): < Das Phrasem wird im Zusammenhang mit Energiefeldern gesehen.> Space Clearing. Die balinesische Raumreinigungszeremonie reinigt tiefgehend Räume von alten und belastenden Energien. Durch unsere persönlichen Absichten kann es mit positiven Energien aufgeladen und so zu einem kraftvollen und inspirierenden Zuhause werden. Viele Menschen entgiften ihren Körper im Frühling, um alten körperlichen und seelischen Ballast loszuwerden und dadurch neue Energie zu tanken. Doch was hat sich in unseren Räumen an Ballast angesammelt, in denen wir leben, wohnen, arbeiten? Alle Räume, in denen wir uns dauerhaft aufhalten, privat oder geschäftlich, hat Einfluß auf die persönlichen Energiefelder des Menschen. Die Menschen, die in den Räumen leben und auch gelebt haben, drücken ihr ihren Stempel auf. Eine Wohnung ist nicht nur eine Anhäufung von Materie, sondern eine Anhäufung von Energie der verschiedenen Frequenzen. Die einen sind für uns sichtbar und in der Materie manifestiert, andere sind von höherer Frequenz und für unser Auge nicht sichtbar, aber dennoch existent. Sie können sehr stark auf uns wirken und man kann sie oft sehr gut spüren oder zumindest ihre Auswirkungen wahrnehmen. Ein Beispiel ist die Situation nach einem Streit; die Atmosphäre ist noch geladen; es herrscht „dicke Luft“. Gerade belastende Emotionen sind sehr starke Energiefelder, die sich lange nicht auflösen und auch in den Räumen verbleiben, wenn die Vormieter schon ausgezogen sind. Reinigen wir das Energiefeld unserer Wohnung, reinigen wir auch unser Leben, denn die Wohnung ist unser Spiegel; eine Veränderung der Energien der Räume verändert auch unsere Energie. Reinigungsmethoden wurden von allen Völkern entwickelt, um Plätze und Gebäude energetisch zu reinigen. Insbesondere auf Bali wurden sehr differenzierte Reinigungsrituale entwickelt. Die von der auf Bali lebenden Britin Karen Kingston entwickelte balinesische Raumreinigungszeremonie, das space clearing vollzieht sich in mehren Schritten: (...).

(
www.konfliktuere.ch/pages/presse.html ):< Ein Mitspieltheater spielt häusliche Szenen nach.>  Unser Forumtheater ist eine wunderbare Möglichkeit "Konflikt-Türen" auf spielerische und humorvolle Weise zu öffnen. So zeigen sich immer wieder neue Perspektiven. Darin sind wir gut. Sehr gut. Seit über 12 Jahren. (...). Ein "Mitspieltheater" hatte sich angekündigt. Vorsichtshalber nahm man deshalb in den hintersten Reihen des Walkringer Bärensaals Platz. Zu sehen, wie das Publikum mitspielt, mag ja ganz lustig sein, solange man nicht selber betroffen ist. Doch bald zogen die fünf Akteure die Anwesenden dermassen in den Bann, dass ihnen Antworten und Anregungen wie aus einer besonders fleissigen Schulklasse zuflogen. Das Thema hatte es in sich: das Zusammenleben von Kindern, Eltern und Grosseltern. Streit vermeiden. Ohne Requisiten, Bühnenbild, Kostüm oder Schminke zauberten die Theaterleute eine Familienszene auf die Bühne, die einem in ihrer Echtheit unter die Haut ging. Einen Alltag auf dem Bauernhof, wo nichts mehr ist, wie es einmal war. Der Vater steht kochend in der Küche, der Bub müht sich mit Französischaufgaben ab, und die Mutter kommt gestresst von der Arbeit nach Hause. Es herrscht dicke Luft, das Essen ist nicht parat, dabei muss sie in einer Stunde wieder weg, zu einem Weiterbildungskurs. Zu allem Überfluss platzt jetzt noch die Grossmutter mit einem Korb voll Äpfel herein, die sie aufgelesen hat, weil ja sonst niemand Zeit hat! Es entwickelt sich ein handfester Familienkrach.



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18.  etwas liegt in der Luft (ugs.) < Als Subjekte der Redewendung finden sich häufig Abstrakta mit negativer Bedeutung, wie z. B. Gefahr, Drohung, Streit, Krieg usw., wobei das Verb oft in der Vergangenheitsform verwendet wird. >

etwas steht unmittelbar bevor, ist schon fast zu spüren; etwas droht, sich zu entladen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www3.ndr.de/ndrtv_pages_std/0,3147,OID2585840,00.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken.> - Dokumentation. Krieg lag in der Luft. Es gehört zu den bemerkenswertesten Entwicklungen zu Beginn des 20. Jahrhunderts, dass eine Generation sündhaft teurer und bis an die Zähne bewaffneter Schiffe plötzlich Alteisen waren. Die neue "Dreadnought"-Klasse ersetzte sie alle. Das geschah in wenigern Jahren und muss die Finanzminister um den Verstand gebracht haben. Die Zeit der Entschlusslosigkeit und des Experimentierens war vorbei. England, Deutschland, Italien, Frankreich, Amerika und Japan legten neue Großkampfschiffe auf Kiel. Die Briten betrieben das Wettrüsten mit mehr Eifer und Erfolg, als ihre Konkurrenten, insbesondere die Deutschen. 1914 hatte Großbritannien mehr Dreadnoughts als Deutschland - nicht viel mehr aber doch genug. Und es kam, wie es kommen musste. Ganz Europa hatte 1914 zum Krieg gerüstet. Die Fronten waren klar. Und die Royal Navy stand zwischen Deutschland und dem Atlantik. Großbritannien hatte die mächtigste Flotte der Welt, eine Flotte ohne Kampferfahrung. Um die britische Blockade zu brechen, musste die kleinere deutsche Flotte die Briten auf offener See herausfordern. Ein Katz-und-Maus-Spiel begann. (...) Auch die Briten suchten den Kampf. Ihre einzige Hoffnung war, dass die Deutschen sich herauswagten, damit die Grand Fleet der Royal Navy ihre Überlegenheit ausspielen konnte. Und genau das passierte in der Skagerrakschlacht - aber nicht so ganz, wie die Briten sich das vorgestellt hatten. Die Skagerrakschlacht sollte der Entscheidungskampf sein - wenn auch nicht geplant. Am 31. Mai 1916 dampft eine Vorhut deutscher Schlachtkreuzer entlang der dänischen Küste nach Norden. Sie wird von einem Verband britischer Schlachtkreuzer entdeckt. Es kommt zu einem heftigen Gefecht, das den Briten schwer zusetzt. Und die deutsche Hauptstreitmacht nähert sich schnell von Süden. Als der kommandierende Vizeadmiral Sir David Beatty erkennt, dass er die gesamte deutsche Hochseeflotte vor sich hat, lockt er sie genau vor die Geschützrohre der nachrückenden britischen Grand Fleet. Die kaiserliche Schlachtflotte unter dem Befehl von Vizeadmiral Reinhard Scheer hält Kurs auf einen waffenstarrenden Horizont. 99 deutsche Schiffe gegen 149 britische. Kurz vor 18.30 Uhr eröffnen die Briten das Feuer. Und in 13 Kilometer Entfernung sehen die Deutschen vom Feind nichts als das Mündungsfeuer und den Gefechtsqualm am Himmel. Die Deutschen hatten nur eine Chance: Nichts wie weg! Man nennt das "Gefechtskehrtwendung". Sie wendeten um 180 Grad und verschwanden im Dunst. Als schwächere Flotte hatten die Deutschen eine besondere Rückzugstaktik. Die Briten brauchten das nicht, weil sie den Gegner immer angriffen. Der britische Oberbefehlshaber Admiral Sir John Jellicoe ist von diesem Manöver überrascht und folgt dem Gegner nicht - aus Furcht vor Minen und U-Booten. (...) Völlig unerwartet wenden die Deutschen erneut und dampfen geradewegs auf die britische Linie zu. Die Briten bekommen eine zweite Chance und feuern aus allen Rohren. Um 19.10 Uhr sind die deutschen Schiffe vor der untergehenden Sonne ein leichtes Ziel. Scheer erkennt die ungünstige Lage und befiehlt eine dritte Kehrtwendung. Unter mörderischem Beschuss müssen seine Schlachtkreuzer und Torpedoboote den Rückzug decken. Diesmal zieht Jellicoe sich aus Furcht vor den Torpedoangriffen zurück. Im Schutz der Dunkelheit hat Scheers Hauptflotte sich von der Grand Fleet endlich gelöst. Jellicoes Versuch, dem Gegner den Rückweg abzuschneiden, bleibt erfolglos. Es kommt im Laufe der Nacht noch zu Einzelkämpfen, doch im Morgengrauen erreichen die deutschen Schiffe die eigenen Küstengewässer. Die Briten hatten ihr Ziel, die deutsche Hochseeflotte zu versenken, verfehlt. Und den Deutschen war es immerhin gelungen in der Schlacht die übermächtige britische Flotte stark zu dezimieren. Man könnte sagen, dass es ein Sieg für die Deutschen war. Natürlich hatten sie damit nicht die Seeherrschaft gewonnen. Am Ende der Skagerrakschlacht beherrschte Großbritannien die Weltmeere jenseits der Nordsee genauso wie zuvor. Die Dunkelheit nahm Jellicoe nicht nur den Sieg, sondern auch die Chance, den Wert der neuen Schlachtschiffe zu beweisen. Es ist fraglich, wie die Schlacht ein paar Stunden später ausgegangen wäre. Der erste große Kampfeinsatz der Dreadnoughts war auch ihr letzter. Die deutschen Großkampfschiffe saßen bis Kriegsende in Wilhelmshaven fest. Die Kaiserliche Marine setzte nur noch auf den U-Boot-Krieg gegen Handelsschiffe im Atlantik.-

(
www.zeit.de/2005/09/Reuters): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken. Das Zeitungszitat zu den Auswirkungen der Globalisierung enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme. > Die Datensammler von Bangalore von John F. Jungclaussen | © DIE ZEIT 24.02.2005, Nr.9. Die Globalisierung erreicht den Journalismus. Viele Meldungen der Agentur Reuters werden nicht mehr in New York oder London geschrieben. Sondern in Indien. Ein Streik lag in der Luft. Die Gewerkschaften schrien auf, die Zeitungen schrieben – und brachten das Feuer in der Gerüchteküche zum Lodern. Reuters, die Grande Dame der Nachrichtenagenturen, wolle in der Londoner Zentrale in der Fleet Street mehr als zehn Prozent der Mitarbeiter feuern, hieß es vergangenen Herbst. In einer Abstimmung im November habe sich die überwältigende Mehrheit der Reuters-Journalisten für Kampfmaßnahmen ausgesprochen. Eine endgültige Abstimmung werde es im Januar geben. Nun ist der Januar verstrichen, der Februar auch, und von einem Streik spricht niemand mehr. »Wir wollten nur klar machen, dass wir zum Arbeitskampf bereit sind, jetzt hören wir uns an, was Reuters im Detail plant«, sagt Jeremy Dear, Chef der Journalistengewerkschaft NUJ. Anlass der Aufregung war ein Wort, das in der westlichen Welt mittlerweile als Synonym für die Bedrohung von Arbeitsplätzen gilt: Off-Shoring – die Verlagerung von Jobs ins billigere, meist weit entfernte Ausland. Einst waren es nur Industrieunternehmen, die ihre Fließbandjobs umsiedelten. Doch längst haben auch Fluggesellschaften, Versicherungen und Computerfirmen ganze Büroabteilungen und Call-Center auf die andere Seite des Globus verlegt. Zuletzt sorgte die Deutsche Bank für Aufsehen mit der Ankündigung, sie werde Jobs in Frankfurt, London und New York streichen und dafür 1200 neue Arbeitsplätze in Osteuropa, Indien und China schaffen. Das kommt günstiger. Kosten sparen – das will auch Reuters-Chef Tom Glocer. Jeder kennt Reuters als Nachrichtenagentur. Die weltweite Verbreitung von Neuigkeiten spielt für den Konzern allerdings längst eine Nebenrolle. 90 Prozent seines Umsatzes erzielt Reuters mit der Aufbereitung und dem Vertrieb von Firmendaten für Banken und Investmentgesellschaften. 400000 Abonnenten, Börsenmakler, Finanzökonomen und Analysten von New York bis Tokyo bekommen rund um die Uhr Firmeninformationen, Börsenkurse und die Zusammenfassung von Quartals- oder Jahresberichten auf ihren Reuters-Bildschirm gespielt. Es ist ihr Handwerkszeug, mit dem sie den globalen Wirtschaftskreislauf antreiben. Zwar ist Reuters nach wie vor Marktführer, aber in den vergangenen zehn Jahren unterliefen dem Management schwerwiegende Fehler. Vor fünf Jahren, am Ende des New-Economy-Booms, hatte Reuters einen Marktwert von 23 Milliarden Pfund. Heute sind es gerade mal 1,4 Milliarden Pfund. Der Umsatz schrumpfte auf zuletzt 2,89 Milliarden Pfund im Jahr 2004. Konkurrenten wie Bloomberg und das Wall Street Journal haben der ehrwürdigen Firma in den vergangenen Jahren hart zugesetzt.-

(
www.nettcook.de/presse.html): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken.> Welt – 28.02.2007. Mit digitalem Kochbuch an die Spitze von „Jugend forscht". Spannung lag in der Luft, als Staatsrat Michael Voges und Peter Kleinschmidt, Vorstandsmitglied der Beiersdorf AG, am Dienstag die Sieger des Landeswettbewerbs „Jugend forscht" bekannt gaben. Insgesamt 127 Jugendliche von 24 Hamburger Schulen stellten ihre Arbeiten aus sieben Fachbereichen im Forschungszentrum Beiersdorf vor. Die Jury kürte sechs Gewinner, die im Mai Hamburg im Bundeswettbewerb vertreten. Einer der Preisträger ist Zacharias Klußmann, der im Fachgebiet „Chemie" mit seinem selbst gebauten Hochofen zur Eisengewinnung überzeugte. „Seit zwei Jahren arbeite ich schon an diesem Projekt. Die Herausforderung dabei war, im Hochofen die richtige Temperatur zu erzeugen, um einerseits Eisen zum Schmelzen zu bringen, andererseits aber die Wände zu verschonen", so der 16-Jährige, Mit einem digitalen Kochbuch holten sich Tobias Kühn, Jan Winter und Ann-Kathrin Bastian den ersten Platz im Gebiet „Arbeitswelt". Mit dieser Küchenkonsole kann man über das Internet Rezepte herunterladen, sammeln und speichern. "In die Konsole ist ein sehr leistungsstarker Computer integriert, und das System bietet eine Fülle von Möglichkeiten, wie zum Beispiel auch Fernsehen", erklärt der 17-jährige Tobias Kühn. In „Mathematik" und „Technik" wurden keine ersten Plätze vergeben, dafür aber in „Geo- und Raum Wissenschaften" und „Physik". In „Biologie" teilten sich gleich zwei Schüler den ersten Platz. Für die Erstplatzierten gab es je ein Preisgeld von 250 Euro. Insgesamt traten die 14- bis 21-Jährigen mit 65 Forschungsarbeiten gegeneinander an. -

(
www.pm-magazin.de/de/suche/?s=korrupte): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken.> P.M. Magazin 12/2004. Geschichte & Religion. Jesus: Warum uns dieser Mann nicht loslässt. Es war eine unruhige Zeit. Aufruhr lag in der Luft. Und Hass: auf die römischen Besatzer und die korrupte Elite. Die Juden fieberten einem Befreier entgegen. Wanderprediger zogen durch Palästina und heizten die Stimmung an. Und dann kam er: Jesus aus Nazareth. Das ist der Anfang von Ereignissen, die die Welt verändern sollten. Wir erzählen hier Jesu Leben. Wie in seinem Namen eine kleine Sekte entstand – und daraus eine Bewegung wurde, die unser Denken bis heute prägt. Ob wir glauben oder nicht.

 



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19. Lunte riechen (ugs.) < In der Sportberichterstattung wird dieses Phrasem häufig mit einer bislang in den Wörterbüchern noch nicht verzeichneten Bedeutung verwendet nämlich „sich (nach einem Etappensieg) berechtigte Hoffnungen auf weitere Erfolge machen“, „sich gute Chancen ausrechnen für den weiteren Spielverlauf“, „nach ersten Erfolgen Freude an einer Sportart bekommen haben“ (Vgl. hierzu mit ähnlicher Bedeutung das Phrasem „Blut geleckt haben“.). Das zunächst negativ konnotierte Objekt der Redewendung, wie z.B. Gefahr, Bedrohung usw., wird durch etwas Positives bzw. Angenehmes ersetzt. - < Das Internetwörterbuch  http://www.redensarten-index.de weist bereits auf diese neuere Bedeutung hin. 1. eine Gefahr rechtzeitig erkennen; ahnen, in eine Falle getappt zu sein und dadurch in der Lage sein, sich rechtzeitig dagegen zu schützen 2. allgemeiner: einen Trend rechtzeitig erkennen; beginnen, sich für etwas zu interessieren; auf den Geschmack kommen. >

eine Gefahr, Bedrohung, etwas Unangenehmes frühzeitig bemerken (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://utopix.org/wiki/DdrOek20030514W.html):   < Es geht in dem Zitat um Fragen der Wirtschaftsentwicklung in der DDR (NÖSPL ("Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung")). Günter Mittag, der wichtigste Partner Ulbrichts für diese Wirtschaftsreform, erkennt frühzeitig eine Gefahr und Bedrohung - Breshnew hatte in der SU schon wieder den Rückzug befohlen - und wendet sich deshalb von Ulbricht ab. - Die Ausrufezeichen fanden sich bereits im Originaltext.> - In den sechziger Jahren bereiteten sich in der Sowjetunion einige Ansätze zu einer Wirtschaftsreform vor, die der bewußten Anwendung des Wertgesetzes einen größeren Spielraum öffnen und so Leistungstriebkräfte verstärken sollte. U.a.; Libermann "Was der Gesellschaft nützt, muß auch für den Einzelnen von Nutzen sein!" In der DDR führte das zum NÖSPL ("Neues Ökonomisches System der Planung und Leitung"), also etwas mehr auch "mit ökonomischen Hebeln" statt vorwiegend nur mit staatlicher Administration, was von Ulbricht auch dann noch energisch fortgesetzt wurde, als Breshnew in der SU schon wieder den Rückzug befohlen hatte. Ulbricht wollte u.a., daß die weiterhin primären technisch- und gebrauchswertorientierten Leistungskriterien der Betriebe sich doch irgendwie in dem einen Gewinn-Kriterium konzentrieren lassen sollten und daß die zentrale Leitung und Planung begrenzt und den Betrieben eine größere Eigenverantwortung übertragen werden sollte. Doch sein wichtigster Partner für die Wirtschaftsreform im Politbüro, Günter Mittag, der den Ulbricht vorher am eifrigsten unterstützt hatte, roch rechtzeitig Lunte, sprang ab, wendete sich gegen Ulbricht, der dann gestürzt wurde, und leitete unter Erich Honnecker genau eine rigide Gegenentwicklung zu noch viel mehr zentraler Leitung und Planung als zuvor ein. Auf der 14. ZK-Tagung Anfang Dezember 1970 "formulierte" Mittag das so: "Bestimmender Grundzug der Regelungen für 1971 ist die Verstärkung des demokratischen Zentralismus. Das ist überhaupt der einzige Weg (!), auf dem ein der allseitigen Stärkung der DDR dienendes ökonomisches System gestaltet werden kann. Alle bisherigen Erfahrungen und die Erfordernisse der Zukunft bestätigen ganz eindeutig, daß es geradezu eine Gesetzmäßigkeit (!) ist, daß der demokratische Zentralismus mit fortschreitender sozialistischer Entwicklung unablässig gestärkt werden muß (!). Hier geht es um Kernfragen der Macht (!), der führenden Rolle der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei zur allseitigen Stärkung der DDR." Das waren, Satz für Satz, ziemlich unverhohlene und radikale Ohrfeigen für Ulbricht, der "Kernfragen der Macht" in Gefahr gebracht hatte.-

(
www.rundschau.co.at/lokales/artikel/2008/04/02/scs-hat-lunte-gerochen): <Neue Bedeutungsvariante des Phrasems.> SCHWANENSTADT/ Frühjahrs-Krösus SC Schwanenstadt trifft in den nächsten beiden Runden auf die Top-Teams SV Kapfenberg und Verfolger Austria Lustenau. RUNDSCHAU. Drei Spiele, neun Punkte: Der SCS ist 2008 das Topteam der Red Zac Liga. Wie stark die Schmid-Elf wirklich ist, wird sich in den nächsten beiden Partien gegen Spitzenreiter Kapfenberg und Verfolger Austria Lustenau weisen. „Wir haben jedenfalls Lunte gerochen“, betont der Schwanenstadt-Coach. Will heißen: Nachdem Saisonziel Nummer 1, der Klassenerhalt, praktisch geschafft ist, orientiert sich die Mannschaft nach oben. „Die Mannschaft ist bissig, wir können jeden schlagen, wir wollen weiter nach oben“, lautet die Kampfansage Schmids an die beiden Erstplatzierten.-

(www.derwesten.de/nachrichten/sport/handball/2007/11/2/news-2353331/detail.html ):
<Neue Bedeutungsvariante des Phrasems. Das Phrasem im Titel des Zitats soll das Interesse des Lesers wecken. Es kommt später im Text nocheinmal vor. In diesem Beitrag finden sich noch weitere, kursiv markierte Phraseme.> Tusem hat Lunte gerochen. Handball, 02.11.2007, SABINE HANNEN, HANDBALL-BUNDESLIGA. Bei der zweiten Auflage des Duells mit dem HSV Hamburg wollen die Essener noch mutiger aufspielen. Auf ein Neues! Zum zweiten Mal innerhalb von vier Tagen nimmt es Handball-Bundesligaaufsteiger Tusem mit dem HSV Hamburg auf. Heute Abend (19 Uhr) geht es in der Colorline-Arena um wertvolle Punkte in der Meisterschaft. Für beide Vereine. Haushoher Favorit ist natürlich erneut der mit Weltstars gespickte HSV, der als ambitionierter Tabellenvierter keinen Boden verlieren will gegen einen Aufsteiger, der bisher ausschließlich gegen die Großen der Zunft punktete, aber das nur vor heimischer Kulisse. Den Kampf annehmen. Nach dem durchaus forschen Pokal-Auftritt kündigte Essens Trainer Jens Pfänder an, mit noch mehr Mut als in der "Gruselnacht" zu Werke zu gehen. Da hatte der Tabellenvorletzte eine Halbzeit lang mehr als nur gut mitgehalten. Martin Schwalb, Trainer der Hamburger und ehemaliger Essener Spieler, warnte vor der Neuauflage: "Das wird wieder ein Spiel, in dem wir den Kampf annehmen müssen. Tusem hält seine Gegner sehr lange in der Abwehr und versucht, wenige Gegenstöße zuzulassen. Die Aufgabe heute wird nicht einfacher, da die Tusemspieler sicherlich Lunte gerochen haben." Tusem-Trainer Jens Pfänder hatte das Pokal-Aus schnell abgehakt und blickte entschlossen nach vorne: "Sicherlich hatten wir uns nicht allzu viel vor dem Pokal-Spiel ausgerechnet. Jetzt müssen wir auf Samstag gucken und versuchen, so lange wie möglich im Spiel zu bleiben. Wir werden mit mehr Mut in das heutige Spiel gehen." Beim HSV Hamburg steht noch ein kleines Fragezeichen hinter dem Einsatz von Weltmeister Torsten Jansen und Bertrand Gille. Pascal Hens hatte in der ersten Halbzeit eine überragende Leistug gezeigt. Im zweiten Spielabschnitt, als die Partie binnen weniger Minuten nach der Pause entschieden war, schonte Schwalb den Rückraumtorjäger. Schwalb lobte die Leistung von Matthias Flor, der sechs Treffer im zweiten Abschnitt markiert hatte. "Er spielt sehr aggressiv und hilft sehr viel." Beim Tusem zeigten die beiden Nationalspieler Vaclaw Vrany und David Katzirz eindeutig eine Leistungssteigerung, die sie heute Abend bestätigen wollen.-

(
www.giessener-anzeiger.de/artikel/3422977): <Neue Bedeutungsvariante des Phrasems. Das Phrasem im Titel des Zitats soll das Interesse des Lesers wecken.> Lunte gerochen und klaren Aufwärtstrend bestätigt. Bezirksliga Gruppe IV Herren: TSV Stockheim besiegt TTC Höchst III - FSV Glauberg verbessert sich mit Erfolg in Wölfersheim auf vierten Platz. ALTENSTADT (wn). In der Tischtennis-Bezirksliga Gruppe IV der Herren überraschte der TSV Stockheim mit einem 9:5-Erfolg über den TTC Höchst III und darf sich Hoffnungen machen, sich noch weiter nach vorne zu arbeiten, nachdem man nach dem sechsten Spieltag mit 0:12-Punkten auf dem letzten Platz gelegen hatte. Der FSV Glauberg verbesserte sich durch einen 9:4-Erfolg beim Tabellenletzten TSG Wölfersheim auf den vierten Platz. -

(
www.handballecke.de/thread.php?postid=461246): <Neue Bedeutungsvariante des Phrasems. > Wer hätte das gedacht, nach dem Start mit 0:8 Punkten. Jetzt können die Mädels locker aufspielen, aber ich denke, die haben jetzt Lunte gerochen und alle wollen alles versuchen, um für eine Überraschung zu sorgen.-

(
www.reitforum.de/lpo-2008-und-wbo-2008-das-diskussionsthema-150375-23.html): <Neue Bedeutungsvariante des Phrasems.> Ich bin vor drei Wochen mein allererstes Turnier gegangen, mit 24 Jahren. Früher hab ich mich dafür nie interessiert. Jetzt hab ich aber Lunte gerochen und möchte unheimlich gern aktiv in den Turniersport.-

(
www.humanbiologie-marburg.de/netzwerk/netzwerk%20treffen%202001.html): <Neue Bedeutungsvariante des Phrasems. Der Organisator eines Ehemaligentreffens hofft, dass die teilnehmer "auf den Geschmakck hekommen sind, Freude an dem Treffen hatten, Lust bekommen haben und deshalb gerne im  folgenden Jahr wiederkommen werden.Das Phrasem ist hier nicht mehr negativ konnotiert.>  Erstes Ehemaligen- und Studierendentreffen am 6. Oktober 2001. Das war's dann also mit unserem ersten Ehemaligen- und Studierenden-Treffen. Wir hoffen, es hat allen, die da waren, gefallen, und vielleicht haben ein paar von Euch anderen ja "Lunte gerochen" und haben Lust bekommen, im nächsten Jahr auch noch zu uns zu stoßen?! Wir freuen uns jedenfalls schon auf das nächste Treffen im Herbst 2002 - über das wir Euch natürlich rechtzeitig informieren werden! Bis zum nächsten Mal!

-Mit »Lunte« ist in dieser Wendung die brennende Zündschnur an einem Geschütz, einer Sprengladung gemeint. Wer den stechenden Geruch der Lunte verspürt, der weiß, daß bald ein Schuß, eine Explosion zu erwarten ist. (Duden).



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20.  jmdm. die Pistole auf die Brust setzen < Vgl. E.19,5 > < Den Internetbelegen nach zu urteilen findet sich diese Redewendung häufig in Bloggerbeiträgen bei der Beschreibung zwischenmenschlicher Beziehungen. >

jmdn. zu etwas zwingen; jmdn. unter Druck setzen; jmdn. durch Drohungen zwingen, etwas zu tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


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www.forum-alkoholiker.de/ftopic5993.html): <Bloggerbeitrag.>. Hallo, bin erst heute auf diese Seite gestoßen. Ich bin 43 Jahre, habe eine 7 jährige Tochter und einen Ehemann, der Alkoholiker ist. Aber: Er sieht sich nicht als Alkoholiker. Er trinkt seit Jahren regelmäßig Alkohol, aber seit 2 Jahre vermehrt, d.h. mindestens 2 - 3 Liter Wein, Bier, Schnaps oder was gerade so da ist. Das Trinken beginnt meist schon nach dem Frühstück, Pausen gibt es nur, wenn er Nachmittags den ersten Rausch ausschlafen muss. Seit 2 Jahren ist er arbeitslos, obwohl hochqualifiziert (Dipl. Betriebswirt) bekommt er keine neue Stelle, auch weil er schon 47 Jahre ist. Seine Persönlichkeit hat sich sehr stark verändert, Gedächtnislücken tauchen immer mehr auf, seine sozialen Kontakte sind auf mich und die Tochter reduziert. Spreche ich ihn darauf an, dass er Alkoholiker ist, reagiert er ungehalten und sagt, er habe kein Problem. Ich bin am Ende, fertig mit den Nerven, die Tochter leidet auch unter seinen unkontrollierbaren Ausbrüchen, manchmal habe ich richtig Angst. Ich muss dazu sagen, dass ich Halbtags arbeite und sie an 3 Nachmittagen mit ihrem Vater alleine zu Hause ist. Wie bringe ich ihn dazu, endlich was zu ändern? Er geht nicht zum Arzt. Muss ich ihm wirklich die Pistole auf die Brust setzen - sprich, mit Trennung drohen ? LG A..-

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www.lycos.de/life/gesundheit/sex-beratung/brief.html,,1874/sexfrust-mein-freund-bestimmt-alles-und-laesst... ): <Bloggerbeitrag.> Liebe U., ich habe den Eindruck, dass dein Freund nicht nur sehr dominant ist und sehr über eure Beziehung und den Sex bestimmt, sondern dass er auch denkt, seine Art und Denkweise sei genau richtig und so wird das eben gemacht, Punkt. Ferner habe ich den Eindruck, dass du dich da zu sehr anpasst, statt Widerstand zu zeigen und die eigenen Bedürfnisse durchzusetzen. Kann sein, dass du so erzogen wurdest, kann sein, dass du Angst hast, er würde sonst davonlaufen, kann sein, dass du dich dann zu aggressiv fühlen würdest - vermutlich alles drei. Auf der anderen Seite fühlst du dich ungeliebt, unbegehrt und zutiefst gefrustet - das kann ich gut nachvollziehen. Allerdings ich persönlich würde da definitiv die knallrote Karte zeigen. "Soll ich ihm die Pistole auf die Brust setzen und mit Trennung drohen, wenn er sich nicht ändert?" Ja, unbedingt. Rede endlich Klartext, sag ihm ganz genau, wie beschissen dir zumute ist und dass so eine Beziehung für dich auf Dauer keinen Sinn macht. (...) Liebe Grüße B.-

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www.emma.de/forum.html?&view=single_thread&cat_uid=1&conf_uid=52&thread_uid=92&page=2): <Bloggerbeitrag.> Mit Mitte oder Ende 30 (sind ja Akademikerinnen) bekommen sie ein Kind und verschwinden erst mal drei Jahre in Elternzeit. Dann ist es plötzlich klar, dass sie die Elternzeit nehmen. Mit dem Partner (auch wenn er weniger verdient) die Elternzeit teilen? Steht wohl nie zur Diskussion. Wenn sie wieder in den Beruf zurückkehren, dann jahrelang nur halbtags. Wenn sie irgendwann wieder ihre Arbeitszeit aufstocken, ist der Zug völlig abgefahren. Ich will gar nicht über unterschiedliche Lebensentwürfe, wenn sie gewollt sind, urteilen. Und auch nicht von fehlenden Betreuungsmöglichkeiten reden. Aber ich glaube, dass Frauen die klassische Rolle oft selber übernehmen und zu wenig auf Alternativen pochen oder dem Partner in Sachen Kinderbetreuung kaum "die Pistole auf die Brust setzen". Nicht jede Frau will Karriere machen, muss sie ja auch nicht. Aber solange die meisten Frauen das Klischee erfüllen, werden die Männer sich ins Fäustchen lachen.



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21. auf dem/einem Pulverfass sitzen

in einer brisanten Lage sein; in einer sehr gefährlichen Situation sein (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.stuttgarter-zeitung.de/page/detail.php/1138411): < Bericht über das erdbebengefährdete San Francisco am San Andreas Graben. Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> San Francisco: Stadt auf dem Pulverfass. Szenario nach der drohenden seismologischen Katastrophe. San Francisco - Als Chefin der Rettungsdienste von San Francisco schärft Annemarie Conroy den Einwohnern der Westküstenstadt ein, dass sie auf einem Pulverfass sitzen. "Wer das Glück hat, das schwere Beben zu überleben, muss sich darauf einstellen, die ersten drei Tage alleine klar zu kommen", predigt die energische Mittvierzigerin. Das Szenario nach dem drohenden "Big One", der seismologischen Katastrophe für Nordkalifornien, könnte das Ausmaß der Verwüstung durch Hurrikan "Katrina" in den Südstaaten noch übertreffen. Bis zu 5000 Tote, 225.000 Obdachlose, zerstörte Stadtviertel, Straßenzüge und Brücken, lautet die Prognose. Warnrufe treffen derzeit auf offene Ohren. Seit Wochen werden die Bürger am San-Andreas-Graben an das Trauma von 1906 erinnert. An jenem Dienstag (18. April) vor 100 Jahren riss die berüchtigte Verwerfung auf einer Länge von 470 Kilometern auf. Das schlimmste Beben in der Geschichte der USA legte das "Paris des Westens" in Schutt und Asche, tötete 3000 Menschen und machte die Hälfte der Bevölkerung odbachlos. San Francisco war mit 400.000 Einwohnern damals die größte Stadt westlich des Mississippi, Bankenzentrum, Hafen und Tummelplatz für Abenteurer und Genießer. Der Polizist Jesse Cook, der um 5.00 Uhr morgens Dienst hatte, beschrieb die Aufwölbung der Straßen mit "Wellen des Ozeans, die auf mich zurollen". Was der Erdstoß der Stärke 7,9 nicht zerstörte, besorgte der nachfolgende dreitägige Feuersturm. Schon eine Stunde nach dem Beben tobten 50 Feuer, durch zerborstene Gasleitungen angefacht, die schnell die Holzbauten erfassten. Der italienische Star-Tenor Enrico Caruso, der am Vorabend des Bebens in der Oper auf der Bühne stand, beschrieb den Blick aus dem prachtvollen Palace Hotel, das dem Erdstoß standhielt, später aber ausbrannte: "Was ich sehe, lässt mich vor Angst erzittern. Ich sehe Gebäude einstürzen, große Mauerstücke fallen, und von der Straße höre ich Weinen und Schreie von Männern, Frauen und Kindern." Er hielt sein Versprechen, nie mehr nach San Francisco zurückzukehren. Heute leben rund sechs Millionen Menschen in der Bay Area um San Francisco, Oakland und San José. Am Jahrestag des Bebens startet das Rote Kreuz das ehrgeizige Projekt "Prepare Bay Area": Eine Million Menschen sollen in Erster Hilfe geschult werden, Notfallvorräte anlegen und einen Evakuierungsplan für den eigenen Haushalt ausarbeiten. Die 109-jährige Lucille Meyer zählt zu den etwa 80 Prozent der Anwohner, die noch kein "Earthquake-Kit" mit Wasser, Notproviant und Taschenlampe griffbereit am Eingang stehen haben. Die älteste Überlebende des Bebens von 1906 wohnt mit ihrer 81-jährigen Tochter in einem Vorort von San Francisco. Sie war neun Jahre alt, als ihr Elternhaus in Flammen aufging. Sie erinnere sich noch gut, mag aber nicht darüber sprechen. Die Stadt wird ihre Überlebenden am 18. April wie Berühmtheiten feiern. Die immer kleiner werdende Gruppe der "Survivors" - jetzt noch ein gutes Dutzend - trifft sich alljährlich im Morgengrauen an einem Brunnen in der Innenstadt, der damals das Beben überstand. Zum 100. Gedenktag werden 20.000 Schaulustige, viele in historischen Kostümen, erwartet. Das Palace Hotel lockt mit einem Erdbeben-Paket für 1500 Dollar, Übernachtung und Galadinner. Über eine Million Dollar lässt die Stadt für die Jahrhundert-Feier springen. Nach dem Beben von 1906 fasste die Stadt überraschend schnell wieder Fuß. Bei einer der größten Hilfsaktionen unterstützten das Militär, Banken und Spenden aus aller Welt die Stadt und ihre Menschen. Parkanlagen verwandelten sich in Zeltstädte, im Schnellverfahren wurden über 5000 Notunterkünfte gezimmert. "San Francisco wurde quasi in drei Jahren wieder aufgebaut", sagt der Historiker Randolph Delehanty. Der legendäre Phönix-Vogel, der triumphierend aus der Asche aufsteigt, ist über Jahrzehnte zum Symbol der Stadt geworden. So werde es auch nach dem nächsten großen Beben wieder sein, meint Delehanty mit unerschütterlicher Zuversicht. "Schließlich möchte jeder hier leben". Dpa. 16.04.2006 - aktualisiert: 05.09.2007 20:23 Uhr.

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www.seelenraum.at/Bachblueten/Bach_Blueten_C.htm): <Empfehlungen zum Gebrauch eines Medikamentes. Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> <Cherry Plum hilft Menschen, die innerlich auf einem Pulverfass sitzen. Sie haben Angst davor durchzudrehen, verrückt zu werden. Die Gefahr einer Kurzschlusshandlung liegt nahe. Gefühlsenergien, die unter Verschluss gehalten wurden oder in die Tiefe verdrängt waren, drohen an die Oberfläche zu kommen. Cherry Plum hilft wieder zu mehr Gelassenheit und Spontaneität. Bei sehr negativer Cherry Plum Symptomatik, zum Beispiel bei Suizidgedanken: bitte unbedingt sich in die Hände eines erfahrenen Arztes oder Therapeuten begeben. Vor Selbstversuchen eines Laien wird in solchen Fällen dringend abgeraten! Bedenken Sie, dass es bei Einnahme von Bachblüten auch zu Erstverschlimmerungen kommen kann. Cherry Plum sollte immer bei psychotischen Zuständen zumindest als zusätzliches Mittel versucht werden. Cherry Plum ist ein Bestandteil der Bach-Blüten-Notfalltropfen. Cherry Plum für Kinder. Etwas schwächer ausgebildet findet man Cherry Plum auch bei Kindern. Wutanfälle, Schreien und destruktives Zerstören, aber auch Nägelbeißen, Stottern oder Bettnässen können ein Ausdruck von angestauten und unterdrückten Gefühlsimpulsen sein. Cherry Plum hilft den Kindern Gefühlen freien Lauf zu lassen.-

(
www.amazon.de/Das-Schuldenimperium-Niedergang-amerikanischen-Finanzkrise/dp/3570500748): < Buchbesprechung>  Das Schuldenimperium: Vom Niedergang des amerikanischen Weltreichs und der Entstehung einer globalen Finanzkrise (Gebundene Ausgabe) von Bill Bonner (Autor), Addison Wiggin (Autor), Roland Rottenfußer (Herausgeber), Ursel Schäfer (Übersetzer), Thomas Pfeiffer (Übersetzer). - An diesem Buch sollte keiner einfach so vorbeigehen. Denn wenn Amerika ins Wanken gerät, dann droht auch dem Rest der Welt Ungemach. Und nur allzu bald könnte es so weit sein, wenn die Autoren Bonner und Wiggin mit ihrer Prophezeiung Recht behalten. Die beiden Finanzexperten zeigen anhand unzähliger Fakten, dass die USA auf einem Pulverfass sitzen: Konsum auf Pump, Immobilienspekulation und militärisches Engagement in der ganzen Welt lassen den amerikanischen Schuldenberg immer gewaltiger werden. Wann dieser Vulkan ausbricht, wissen auch die Autoren nicht. Aber in einem sehr packenden Stil, mit deutlichem Hang zum Sarkasmus, schildern sie detailliert, wie es zur Entstehung des Schuldenbergs kam und wie bedrohlich die Situation in den USA derzeit ist. Ihr Porträt der amerikanischen Verhältnisse macht den Leser nicht nur nachdenklich, sondern lässt ihn auch die Situation in Europa kritisch hinterfragen. Mit nur der Hälfte an Seiten und weniger Wiederholungen hätte das Werk allerdings erheblich an Qualität gewonnen. Auch der eine oder andere brauchbare Praxistipp wäre wünschenswert gewesen. Wir sind der Meinung: Für Investmentmanager und historisch Interessierte ist das Buch zu empfehlen.-

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www.khaolak.de/Doring2000/suedamer/dinfosam.htm): < Reisebericht aus Südamerika.> Ein paar Gedanken... Bei den Reisen durch die südlichen Länder Südamerikas hatten wir das Gefuehl, dass diese Länder auf einem Pulverfass sitzen. Die sozialen und wirtschaftlichen Probleme erschienen uns so gigantisch, dass wir glaubten, jeden Moment könne es zu einem Volksaufstand kommen. Immer wieder fragten wir uns, warum das Volk sich so lange mit seiner miserablen Lage abfand, ohne auf die Barrikaden zu gehen. Wann wird in Peru der Aufstand gegen das korrupte und diktatorische Regime von Alberto Fujimori losbrechen? Wie lange lässt sich das Volk von Argentinien noch die Ausplünderung durch eine inkompetente Politikerkaste gefallen? Wie lange nimmt der verarmte Mittelstand sein unverschuldetes Los fast klaglos hin? Es ist uns unbegreiflich, wieviel Leidensfähigkeit die Menschen Südamerikas aufbringen.



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22. auf Sand gebaut haben < Vgl. F.2,21 >

sich auf etwas höchst Unsicheres verlassen (haben) (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.wikipedia.org/wiki/Gijón): < Es handelt sich hier bei diesem Zitat um einen sachlichen Bericht über die spanische Stadt Gijón. Viele Immobilien-Investoren und Spekulanten dürften "auf Sand gebaut haben", da sie die Entwicklung der Stadt falsch eingeschätzt haben.> Gijón (asturisch Xixón) ist eine Hafen- und Industriestadt in Asturien und zugleich wirtschaftliches Zentrum dieser spanischen Region. Hier, am Golf von Biskaya, befindet sich einer der wichtigsten Häfen der spanischen Nordküste. In der 273.931 Einwohner (Stand: 2005) zählenden Stadt überwiegt vor allem die Schwerindustrie mit Hüttenwerken, Werften und Maschinenbau. Im Mittelalter und in der Römerzeit hieß sie Gigia. Geschichte . Entwicklung seit 1900. In der Statistik spiegeln sich zwei Perioden starken Wachstums: Gijón, das 1900 (im Jahr der ersten verlässlichen Bevölkerungserhebung) 46.813 Einwohner gezählt hatte (258 je km²) verdoppelte die Zahl seiner Bewohner zwischen 1920 und 1940 – und noch einmal zwischen 1960 und 1980. Begonnen hatte das 20. Jahrhundert für das Städtchen an der Atlantikküste mit einer deutlichen Verlangsamung des wirtschaftlichen Aufschwungs. Neue Impulse brachte die Eröffnung des Hafens El Musel im Jahr 1907, der sich schon bald zum Motor der lokalen Wirtschaft entwickelte und zur Goldgräberstimmung in der gesamten Region führte. 1918 blieb Gijón von der großen Grippe-Epidemie, die in Spanien grausam wütete und weltweit über 40 Millionen Menschenleben forderte, weitgehend verschont: „Nur“ knapp 900 betrug der Verlust an Menschen, der rasch wettgemacht war, als 1920 die ersten großen Werften eröffneten und Arbeiter mit ihren Familien in Scharen aus dem ländlichen Umland in die prosperierende Stadt strömten. Während 1929 in New York die Börse crashte, bekam die asturische Region den nächsten Anschub: Man hatte vielversprechende Steinkohlevorkommen entdeckt und sprach bereits vom „spanischen Böhmen“ (wobei wohl eher Schlesien gemeint gewesen sein dürfte). Und nachdem 1935 endlich die erste Kohle aus der Mine "La Camocha" gefördert wurde, boten Bergwerke im Hinterland und Hüttenbetriebe in Gijón tausenden einstiger Landarbeiter aus ganz Spanien eine neue Perspektive. Weitere Arbeitsplätze schufen die Zement- (ab 1952) und die Kunstdüngerproduktion. Seit 2000 haben sich Wirtschaftswachstum und Bevölkerungszunahme in der einst aufsteigenden Stadt stark abgeschwächt. Deshalb dürften viele Immobilien-Investoren und Spekulanten auf Sand gebaut haben: Offiziell ist von knapp 12.000 unvermieteten Wohnungen und Büros im Raum Gijón die Rede! (Stand: Mitte 2006). -

(
http://muenchsteinach-kirche.de/mt24.htm): < Auszug aus einer Predigt zu Matthäus 7/24-27.> Was am Ende zählt und was nicht. Am Ende kommt Jesus. Nicht: Was wird am Ende sein, sondern wer wird am Ende sein. - das ist die Frage. Wenn alles zusammenbricht, was uns wertvoll ist, wofür wir uns einsetzen. Wer ist dann noch da.. Was trägt dann noch? Das ist die Frage, an der sich entscheidet, ob es auf ein Happy End hinausläuft, oder auf eine Tragödie: Worauf baue ich mein Leben auf? Worauf verlasse ich mich? Was sind die Werte und Worte, die Beziehungen auf die ich mich verlasse? - Worauf ist Ihr Leben aufgebaut? Da sind wir wieder bei den einstürzenden Gebäuden. Ob wir unser Leben auf Sand gebaut haben, oder auf festen Grund, das zeigt sich nicht bei schönem Wetter. Erst wenn der Sturm kommt, wenn es eng wird und kalt und einsam. Dann zeigt der Grund unseres Lebens seine Qualität. Weil es um nicht weniger geht, darum sollen das auch alle wissen: Gott wird das letzte Wort sprechen. Wer sich auf Gott verlässt, der baut sein Leben auf festen Grund. Auf einen Grund, der am Ende bestand haben wird.

(
www.kuhn-bauzentrum.de/): <Phraseme in der Werbung.> Willkommen im Kuhn Bauzentrum. Wer baut, denkt nicht nur an morgen, sondern plant für die Zukunft. Deshalb bieten wir unseren Kunden nicht nur Baustoffe, sondern auch eine fundierte Beratungskompetenz. Bei uns finden Sie nicht nur alles, was Sie zum soliden Bau Ihres Hauses brauchen, sondern auch qualifizierte Serviceleistungen. So informieren wir Sie beispielsweise über natürliche Baustoffe und ökologische Baukonzepte. Wir kalkulieren gemeinsam mit Ihnen Ihren Baustoffbedarf. Und wir liefern Ihre bestellten Materialien termingerecht zu Ihnen nach Hause. Eine Philosophie, die wir seit über 75 Jahren erfolgreich vertreten. Dass wir dabei nicht auf Sand gebaut haben, dokumentieren eine Vielzahl zufriedener Kunden.

-Diese Wendung ist biblischen Ursprungs. Matthäus 7/24-27.   Christus spricht: 24 Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute. 25 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, fiel es doch nicht ein; denn es war auf Fels gegründet. 26 Und wer diese meine Rede hört und tut sie nicht, der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand baute. 27 Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß.



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23.  sich (Dativ) den Schädel einrennen (ugs.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige Belege für dieses Phrasem. > < Vgl. F.12,10 >

mit seinem Eigensinn keinen Erfolg haben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.nachtkritik.de/index.php?option=com_content&task=view&id=200&Itemid=40 ): < Theaterkritik. Es finden sich in diesem Zitat weitere kursiv markierte Phraseme, die oft der Umgangssprache entnommen sind und auf das Substantiv reduziert wurden, wie z.B. "ein Weichei sein" oder "die beleidigte Leberwurst spielen". > Kabale und Liebe – Florian Fiedlers Schiller-Digest oder Alles nur geträumt? Die wahren Abenteuer sind im Kopf von Nikolaus Merck. Berlin, 24. Mai 2007.  Luise Miller wartet schon. Wenn die Zuschauer ihre Plätze einnehmen, sitzt sie auf einem weißen Abstelltisch. Wandert auf der Bühne umher. Schaut beseelt. Ein bescheidenes Mädchen im Jeanskleid, arm, gottesfürchtig, gar nicht anspruchsvoll. Ihr Pech, dass sie sich mit Ferdinand wirklich den falschen ausgesucht hat. Der ist ein rascher, leidenschaftlicher Gesell, bloß: ein bisschen sehr in sein Verliebtsein verliebt. Und: ein Weichei. Gegen seine Mama, die Präsidentin, lehnt er sich wohl auf, aber wenn Luises Papa im Kinderzimmer erscheint, dann muss der nur schweigen und schauen, schon zieht Ferdinand mit eingezogenem Schwanz ab. Florian Fiedler, seit dieser Spielzeit als Leiter der schmidtstraße12 des Frankfurter Schauspiels Nachfolger von Armin Petras, erzählt "Kabale und Liebe" ganz und gar aus der Perspektive Luises, die als Zeugin der Anklage dauernd auf der Spielstatt präsent bleibt. Die Bühne ist ein schwarzes Seelen- und Traumloch, das von einem Baustellen-Schwingtor verschlossen wird. Alles, was dahinter geschieht, lässt sich hoch oben an der verspiegelten Decke beobachten. Die Kluft zwischen Nadelstreif und Kunstleder. Nicht, dass dort Entscheidendes vorginge, nur gelegentlich malt eine Figur eine Zwischenüberschrift mit Rasierschaum auf den Boden. Das Wesentliche geschieht im Licht und viel ist es nicht. Fiedler reduziert Schillers ausgreifenden Vorwurf auf die Liebesgeschichte. Die als Soldaten ins Ausland verkauften Untertanen sind gestrichen, die unüberwindbaren Klassenschranken zwischen Bürgern und Adel auf die Kluft zwischen billig mafiösem Nadelstreif und Kunstlederjoppe verzwergt. Übrig bleiben Generationskonflikte als Klippen, an denen sich kindliche Brauseköpfe den Schädel einrennen. Nur, was heißt hier schon Brauseköpfe? Die Gesellschaft auf der Bühne des Gorki ist erschreckend durchschnittlich. Luise, bei Hanna Eichel ein kräftiges, ein wenig tapsiges Mädchen, dessen charakteristische Handbewegungen im verlegenen Haar-hinters-Ohr-Streichen und Haarspitzen-Eindrehen bestehen, hat noch die ärgsten Probleme. Ihr Papa (Robert Kuchenbuch) ist Trinker, und er liebt sie. Mehr und handgreiflicher als es statthaft wäre. Und sie liebt ihn wieder. Dieses schwierige Thema beutet die Aufführung jedoch nur als Oberflächenreiz aus. Knatsch auch im Hause Walter, wo anders als bei Schiller eine Präsidentin (Ruth Reinecke) die Anzughosen anhat. Mama will nur das Beste für den Sprössling, zum Beispiel die Karriere fördernde Heirat mit Lady Milford, der Mätresse des regierenden Herzogs. Ferdinand (Florian Stetter) wäre dem sicherlich nicht abgeneigt, zumal die Lady nur ein bisschen auf die Tränentube drücken muss und schon nähert er sich ihr mit Leidenschaft, aber er mag Mutters Art nicht, ihm die Frauen auszusuchen und gleichsam wie gebratene Tauben in den Mund zu stopfen. Bösartig ausschlagende Leberwurst. Und so geht das hin. Man tanzt ein bisschen, deklamiert Schiller-Verse, manchmal verbinden sie sich mit den Alltagskostümen, manchmal beißt sich das, Lady Milford (Hilke Altefrohne) übt glamouröse Posen. Wenn die Leidenschaften lodern, geht ein Cassetten-Recorder zu Bruch. Dass der Regisseur gerade mal 30 Jahre alt ist, sieht man der Aufführung weiß Gott nicht an. Von jugendlichem Überschwang keine Spur. Allenfalls spaßig wird sie gelegentlich an den Rändern. Der famose Ronald Kukulies spielt Wurm, den Zweitbewerber um Luises Liebe, mit einem gefährlichen Hang zur beleidigten und dann bösartig ausschlagenden Leberwurst. (...)

 

 

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24.  etwas aufs Spiel setzen
                       
etwas leichtsinnig einer Gefahr aussetzen; etwas riskieren (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.volkmar-weiss.de/krise.html): <Gedanken zur Bevölkerungsentwicklung in Europa, im Nahen Osten und in Nordafrika sowie zum Vergehen großer Staaten.> Die Völker Europas, die für das Entstehen ihrer Nationalstaaten einen hohen Preis gezahlt haben, stehen jetzt vor der Entscheidung, wie rasch und um welchen Preis sie ihre ethnisch relativ geschlossenen und christlich geprägten Nationalstaaten aufs Spiel setzen. Schrumpfende Bevölkerungen – und das sind mit Ausnahme der Albaner – jetzt alle europäischen Völker, besiedeln „Unterdruckgebiete“, auf die ein Einwanderungsdruck mit ständig wachsenden Kosten (für Grenzschutz, Asylbewerber usw.) ausgeübt wird. 1995 hatte die Europäische Union 375 Millionen Einwohner, der islamisch geprägte Nahe Osten und Nordafrika zusammen 313 Millionen. Nach der UN-Prognose (von 1996) soll 2050 die Zahl der EU-Einwohner auf 338 Millionen sinken, die im Nahen Osten und Nordafrika hingegen auf 661 Millionen steigen. Diese Prognose ist naiv, denn die ausgleichende Wanderungsbewegung ist bereits in vollem Gange. Der gegenwärtige Zustand in Mitteleuropa mit sinkenden Rüstungslasten und relativer politischer Ruhe und Stabilität ist eine Übergangszustand, der – wenn der gegenwärtige Trend nicht gebrochen wird - mittelfristig in einen Zustand mit schweren inneren und vielleicht auch damit zusammenhängenden äußeren Konflikten übergehen wird. Noch verbleiben einige wenige Jahre für Steuerungsmöglichkeiten. Gestatten wir uns noch einmal einen geschichtlichen Rundblick: Bei Vielvölkerreichen stand am Anfang in der Regel ein Staatsvolk, das die anderen Territorien erobert und sozial überschichtet hat. Rom, Spanien, Österreich, Rußland, England – die Liste ließe sich leicht verlängern. Gerät das tragende Staatsvolk demographisch – immer im Verhältnis zu den anderen Völkern im jeweiligen Reichsgebiet gesehen – auf den absteigenden Ast, so verliert es seinen führenden Einfluß in den Außenzentren, wo die Führung in immer stärkerem Maße an einheimische, aus dem näheren Umland in die zentralen Städte, zugewanderte Personen übergeht. Als die Russen in den letzten Jahrzehnten prozentual Jahr für Jahr gegenüber den mittelasiatischen und kaukasischen Völkern im Bevölkerungsanteil zurückgingen, kündigte sich die Auflösung der Sowjetunion an. Nicht anders bei den Serben in Jugoslawien. Auf lange Sicht ist nur eines sicher: Werden und Vergehen. Doch große Völker treten nicht einfach aus der Geschichte ab. Sie werden in neue Völker mit neuen Namen eingeschmolzen. Die spätrömische Gesellschaft war sicher in mehreren Provinzen und zuletzt auch im Zentrum eine multikulturelle. Die römische Staatsidee war so anziehend, daß Byzanz und das Erste Reich sich noch ein Jahrtausend später als Nachfolger betrachteten. Rom ist nicht einfach untergegangen, denn aus Römern wurden Italiener, Spanier, Portugiesen, Katalanen. Was wird aus den Deutschen, Tschechen und Ungarn werden?-

(
www.next-line.de/webcom/show_article.php/_c-8/_nr-5/i.html): < Ein Phrasem in der  Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken, indem es das Wesentliche des Beitrags zusammenfasst.> - JAZ - Deutscher Jugend-Arbeitsschutz-Preis. „Man darf seine Gesundheit nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen“. 15.2.2008 - Sie springt von 20 Meter hohen Klippen und macht mit Leichtigkeit einen Salto vom Fünf-Meter-Brett. Anna Bader ist zweifache Europameisterin im Klippenspringen und nun auch prominente Patin für den Deutschen Jugendarbeitsschutz-Preis. Erst im Juli 2007 hat Anna Bader zum zweiten Mal mit einem Sprung aus 15 Metern Höhe in Ponte Brolla, Schweiz, die internationalen Europameisterschaften im „Cliff Diving“ gewonnen. Ein gesundes Maß an Selbsteinschätzung ist der 24jährigen Studentin aus Mainz im Beruf und im Sport wichtig. „Man darf seine Gesundheit nicht leichtsinnig aufs Spiel setzten. Ich springe nur, wenn alle Bedingungen stimmen, aber niemals unter Druck oder um als mutig zu gelten." Mit dieser Überzeugung hat sie gerne die Patenschaft für den Deutschen Jugend-Arbeitsschutzpreis (JAZ) 2008 übernommen. „Egal, ob im Sport oder am Arbeitsplatz: Es ist wichtig, dass Menschen sich füreinander verantwortlich fühlen. Arbeitsschutz setzt hier einen Akzent." Der Deutsche Jugend-Arbeitsschutzpreis wird alle zwei Jahre an Jugendliche verliehen, die mit innovativen, praxisnahen Ideen für mehr Sicherheit und Gesundheit an ihrem Arbeitsplatz gesorgt haben. Der Preis wird von der Fachvereinigung Arbeitssicherheit (FASI) verliehen. Noch bis zum 31. Mai 2008 können sich Jugendliche bis 24 Jahren mit Projekten beteiligen. Anna Bader wird die Gewinner der diesjährigen Runde am 8. Oktober 2008 bei der Eröffnungsveranstaltung der „Arbeitsschutz aktuell" in Hamburg auszeichnen.-

(
www.faz.net/.../Doc~ECDCBBF563F8B4601A86144F4F05903C4~ATpl~Ecommon~Scontent.html):< Ein Phrasem in der  Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken, indem es das Wesentliche des Beitrags zusammenfasst.- Es geht hier einmal mehr um ein Rauchverbot -diesmal in Bayern - und um eine Lücke in dem  „Gesetz zum Schutz der Gesundheit“.> > -  Memmingen. Aufs Spiel gesetzt von Timo Frasch. 24. März 2008. Die Gäste der Memminger Pilsbar „Treff“ scheinen Anhänger des „Method Acting“ zu sein: Wie Robert de Niro, der einst 27 Kilogramm an Gewicht zulegte, um im Film „Raging Bull“ glaubhaft einen alternden Boxer spielen zu können, nehmen auch sie ihre Rollen in dem Laientheaterstück „Als man in Bayern noch ungeniert rauchen durfte“ so ernst, dass sie dafür sogar ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Sie könnten Zigarettenattrappen benutzen, nur zum Schein inhalieren oder Nebelmaschinen einsetzen. Aber nein: Die Mimen ziehen den Zigarettenrauch bis ins letzte Lungenbläschen, sie nehmen keine Rücksicht auf die Gäste, die neben ihnen sitzen, und vermeiden es, an die frische Luft zu gehen. Manche haben jahrelang für ihre Rolle geprobt: Kette geraucht, kaum Sport getrieben, den Husten ignoriert oder mit dem Rauchen aufgehört, um dann, vielleicht 27 Kilogramm schwerer, wieder damit anzufangen. In dem Stück, das auf eine Idee des Wirtes Robert Manz zurückgeht, aber ohne Textbuch auskommt und mithin von der Improvisation der Pilsbar-Gäste lebt, gibt es Routineraucher, Nachwuchshoffnungen, die schon Ornamente in die Luft blasen können, und solche, die in der Rolle des Nichtrauchers aufgehen, den es nicht stört, dass die anderen rauchen. Nur Zuschauer gibt es nicht. Das ganze Kneipenleben ist ein Spiel. Im bayerischen „Gesetz zum Schutz der Gesundheit“, das am 1. Januar in Kraft getreten ist und Tabula rasa mit der Raucherei machen will, sind nur drei Ausnahmen vom Verbot genannt: In privaten Wohnräumen darf geraucht werden, bei Vernehmungen (wenn es der Polizist, Staatsanwalt oder Ermittlungsrichter erlaubt) und „bei künstlerischen Darbietungen, bei denen das Rauchen als Teil der Darbietung Ausdruck der Kunstfreiheit ist“. Manz, ein früherer Polizeibeamter, hat den Gesetzgeber beim Wort genommen und kurzerhand aus seiner Kneipe ein Theater und aus dem rauchigen Treiben eine ständige Performance gemacht. Der Memminger Oberbürgermeister Ivo Holzinger (SPD), der Manz schon lange kennt, findet das „eine lustige und gar nicht so dumme Idee, die allerdings die Umgehung des Verbots fast auf der Stirn trägt“. Im Rathaus werde gegenwärtig geprüft, ob das Rauchen in der Pilsbar als Ordnungswidrigkeit zu behandeln ist. Für diesen Fall soll nach Angaben Holzingers das Bußgeld gerade so hoch angesetzt werden, dass Manz dagegen Einspruch bei Gericht einlegen kann. Dort würde auch darüber zu befinden sein, ob Joseph Beuys recht hatte mit seiner Behauptung, dass jeder Mensch ein Künstler sei. Text: F.A.Z.-

(
www.cducsu.de/.../TabID__6/SubTabID__7/InhaltTypID__1/InhaltID__9816/Inhalte.aspx): < Ein Phrasem in der  Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken, indem es das Wesentliche des Beitrags zusammenfasst.> Freitag, 9. Mai 2008.  Produktsicherheit darf die EU nicht aufs Spiel setzen. Spielzeugrichtlinie muss nachgebessert werden. Zur Plenardebatte über die Sicherheit von Spielzeugen, erklären die Verbraucherschutzbeauftragte der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Julia Klöckner MdB, und der zuständige Berichterstatter der CDU/CSU-Bundestagsfraktion im Wirtschaftsausschuss, Franz Obermeier MdB: Bei der Sicherheit von Kinderspielzeugen darf es keine Kompromisse geben. Der Schutz der Kinder vor giftigen Bestandteilen in Spielzeug muss Priorität haben. Ganz gleich, von wo Produkte auf unseren Markt kommen, sie müssen sicher sein.



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25.  etwas steht auf dem Spiel
           
in Gefahr sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.zeit.de/online/2008/20/china-erdbeben-politik-medien): < Ein Phrasem in der  Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken, indem es das Wesentliche des Beitrags zusammenfasst.- Für künftige Historiker dürfte diese Berichterstattung von großem Interesse sein, da zum ersten Mal in der Geschichte des kommunistischen Chinas ausführlich und ohne irgendwelche Beschönigung von einer Katastrophe berichtet wird. >-  Der Ruf steht auf dem Spiel  von Kristine Kupfer | © ZEIT online 14.5.2008 - 20:03 Uhr. Chinas staatliche Medien berichten erstmals in vollem Ausmaß über eine Katastrophe im eigenen Land. Und sie beschönigen dabei nichts. Mit jeder Stunde wird das Ausmaß des schweren Erdbebens in der Provinz Sichuan deutlicher. Nun liefern die staatlichen Medien das erste Video aus dem unmittelbaren Umkreis des Epizentrums, dem Kreis Wenchuan: Viele der einstöckigen, erdbraunen Häuser der Gemeinde Yingxiu sind in sich zusammengesackt. Straßen und Brücken in der Gebirgsregion sind zerstört. Vermutlich haben nur ein Drittel der rund 9000 Einwohner überlebt. Das schätzen die Rettungskräfte der Armee und der Militärpolizei aus Chengdu, die in den frühen Morgenstunden des Mittwochs die Gemeinde erreichten. Aufgrund besserer Wetterverhältnisse konnten Militärflugzeuge erstmals Wasserflaschen, Milch und Fertignudeln über den Unglücksorten abwerfen. Einige Hundert Verletzte sind per Hubschrauber abtransportiert worden. Die Berichte in den chinesischen Medien beschönigen nichts. Die Zahl derjenigen, die noch lebend unter den Trümmern geborgen werden können, ist gering. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldet regelmäßig neue Todeszahlen, aktuell sind es knapp 15.000 plus Zehntausende Verschüttete und Vermisste. Experten in einer Runde des staatlichen Senders CCTV 4 sprechen davon, dass die notwendigen Rettungskräfte und Ausrüstungsgegenstände nur sehr langsam in die am schwersten betroffenen Gebiete vordringen können. Es sei eine „sehr große Herausforderung“, die Überlebenden mit Nahrungsmitteln und Medizin zu versorgen. Es ist kühl im bergigen Sichuan, die Leute campieren in Behelfsunterkünften oder unter freiem Himmel. Premierminister Wen Jiabao reist durch die Erdbebenregion, tröstet und spricht Mut zu. Die Rettungskräfte feuert er an, um jedes einzelne Leben zu kämpfen. Zwischendurch ringt Chinas Regierungschef um Fassung. Er ist sichtlich bewegt. So auch die chinesische Bevölkerung. Bei CCTV 4 schaut Moderator Wang am Nachmittag plötzlich sekundenlang auf seine Unterlagen und schweigt. Vor Fernsehern in Restaurants und öffentlichen Gebäuden der Hauptstadt Peking bleiben immer wieder Menschen stehen oder sitzen. Sie starren auf die Bilder des Unglücks. Es ist das erste Mal, dass Chinas Medien eine Katastrophe in vollem Ausmaß in die Wohnzimmer seiner Bevölkerung transportiert. Niemals zuvor hat Chinas Führung so schnell und offen Informationen über ein Unglück verbreitet. Das Krisenmanagement zeigt, wie sehr sich China gewandelt hat. Die Ausmaße des dramatischen Erdbebens im nordchinesischen Tangshan 1976 hatte die damalige Führung lange Zeit vertuscht. Damals starben rund 240.000 Menschen.-

(
www.gfbv.de/pressemits.php?monat=08&jahr=2005&backlink=pressemits_archiv.php): <Negative Folgen der geplanten Privatisierung der Wälder in Sibirien.>  - Geplante Katastrophe: Privatisierung der Wälder in Russland bedroht sibirische Ureinwohner. Internationaler Tag der indigenen Völker (9. August). 08. August 2005. Die geplante Privatisierung der Wälder in Russland ist für die rund 200.000 Ureinwohner in Sibirien eine massive Bedrohung. Darauf hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) anlässlich des internationalen Tages der indigenen Völker am 9. August hingewiesen. "Das Überleben dieser rund 40 Ureinwohnervölker steht auf dem Spiel, wenn das russische Parlament – die Duma – am 19. September über den neuen Waldkodex für Russland entscheidet", warnt die Menschenrechtsorganisation. Er sieht vor, dass die Wälder in Parzellen aufgeteilt und diese dann meistbietend versteigert werden. Die neuen Besitzer erwerben so das Recht, die Flächen für bis zu 99 Jahre zu nutzen. Für die Indigenen, die zu den Ärmsten der Armen gehören, wäre dies eine Katastrophe.-

(
www.hanser.de/buch.asp?isbn=978-3-446-17691-1&area=Literatur): < Buchkritik>  Heribert Prantl, Deutschland - leicht entflammbar. Ermittlungen gegen die Bonner Politik. Heribert Prantl, Jurist und leitender innenpolitischer Redakteur der Süddeutschen Zeitung, bezieht Stellung zum politischen Geschehen in der Bundesrepublik. In seiner Bilanz kommt er zu einem harten Urteil: Deutsche Politik ist drauf und dran, die sozialen und liberalen Traditionen der Republik über Bord zu werfen. Die in der Verfassung verankerte Rechtsstaatlichkeit steht auf dem Spiel. Deutschland - leicht entflammbar erhielt den Geschwister-Scholl-Preis 1994.



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26.  ein Tanz auf dem Vulkan

unbekümmertes Verhalten in äußerst gefahrvoller Zeit (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.hannover.de/staatsoperhannover/spielplaene/extra/CABARET/index.html): < Musicalkritik. Das Leben in Berlin der 20er Jahre wird häufig mit einem "Tanz auf dem Vulkan "verglichen.> CABARET – Das Musical. Sommergastspiel der Bar jeder Vernunft (Berlin). Buch von Joe Masteroff nach dem Stück „Ich bin eine Kamera“ von John van Druten und nach den Erzählungen von Christopher Isherwood. Musik von John Kander Gesangstexte von Fred Ebb · Deutsche Übersetzung von Robert Gilbert. 12. Juli bis 26. Juli 2008. Vorstellungen täglich außer Montag um 19.30 Uhr. „Willkommen, Bienvenue, Welcome …“ Mit diesem Songtitel begrüßt die Staatsoper Hannover die Zuschauer zum diesjährigen Sommergastspiel: dem Erfolgs-Musical CABARET aus der Bar jeder Vernunft in Berlin. Basierend auf den Erlebnissen des englischen Schriftstellers Christopher Isherwood beschreibt das Musical den rauschhaften Tanz auf dem Vulkan im Berlin der Goldenen Zwanzigerjahre. Die Inszenierung des amerikanischen Starchoreographen und Regisseurs Vincent Paterson gehörte vom Herbst 2004 bis Anfang 2008 zu den absoluten Bühnenhighlights Berlins. 120.000 Besucher haben die mehr als 600 Vorstellungen gesehen. Nach einem Gastspiel im Deutschen Theater München kommt die Produktion aus der Hauptstadt im Juli 2008 nun auch nach Hannover. Den Anstoß zum Musical „Cabaret“ gab der Produzent und Regisseur Harold Prince, einer der innovativsten Köpfe des Broadway-Musicals. Mit Produktionen wie „West Side Story“ und „Anatevka“ hat er Musicalgeschichte geschrieben. Auf seine Anregung bearbeitete der Librettist und Autor Joe Masteroff das Schauspiel „I am a Camera“ von John van Druten, das auf der Grundlage von Christoph Isherwoods autobiographischen Romans „Goodbye to Berlin“ entstand. Prince und seine Autoren entfernten sich vom üblichen, geradlinig erzählenden Musical und sprangen stattdessen ständig zwischen der naturalistischen Handlung und den satirischen, grotesken Cabaret-Szenen hin und her. Wie ein symbolischer Mikrokosmos sollten die Szenen im Berliner Kit-Kat-Klub den Niedergang des deutschen Geistes kommentieren. Die Uraufführung von „Cabaret“ fand am 28. November 1966 im Broadhurst Theatre in New York statt. Die Stars waren Joel Grey als Conférencier und Lotte Lenya als Fräulein Schneider. Die Witwe Kurt Weills sorgte für die Authentizität der Berliner Atmosphäre und wurde in dieser Rolle triumphal gefeiert. Natürlich machte der große Erfolg auch Hollywood auf das Musical aufmerksam: 1972 wurde „Cabaret“ unter der Regie des berühmten Regisseurs und Choreographen Bob Fosse verfilmt. Liza Minelli als Sally Bowles ging in die Filmgeschichte ein. Noch heute, über vierzig Jahre nach der Uraufführung, ist der Klassiker „Cabaret“ ein Paradebeispiel dafür, was für anspruchsvolle und tief beeindruckende Werke das Musical, das moderne unterhaltende Musiktheater, hervorbringen kann.-

(
http://wissen.spiegel.de/wissen/dokument/dokument.html?id=14322038&top=SPIEGEL): < Ausführliche, sprachlich sehr anspruchsvolle Filmkritik eines Filmes von Steven Spielberg. In dem Zitat finden sich weitere, kursiv markierte Phraseme >  FILM Apokalypse juchhe. "1941". Spielfilm von Steven Spielberg; USA 1979; Farbe; 111 Minuten. Am 23. Februar 1942, knapp drei Monate nach dem Schock von Pearl Harbor, kreuzte vor der kalifornischen Küste ein japanisches U-Boot auf, gab ein paar Schüsse auf eine Raffinerie ab, zerstörte dabei einen Bürgersteig und verschwand wieder. Der harmlose Zwischenfall löste vaterländische Empörung, Kriegspanik und Invasions-Hysterien aus. Die Kalifornier eilten zu den Waffen, buddelten sich in ihren Blumenbeeten ein, mobilisierten die Bürgerwehr. 24 Stunden, kurz nach Pearl Harbor, schildert Steven Spielbergs Katastrophenkomödie "1941": ein höhnisches Slapstick-Massaker von pubertärer Zerstörungslust, oft geradezu ärgerlich albern, eine 40-Millionen-Dollar-Sahnetorte mitten ins sorgenvolle Antlitz der krisengeschüttelten Nation. Chaos in Los Angeles. Ein General weint verstohlen über Walt Disneys "Dumbo", während draußen, auf dem Hollywood-Boulevard, seine Soldaten mit dem Panzer auf die weihnachtlichen Dekorationen ballern und es seine Sekretärin, behaftet mit einem Sex-im-Cockpit-Komplex, hoch über der Stadt mit einem Leutnant treibt, in halsbrecherischen Loopings verfolgt von einem paranoiden Bruchpiloten. Derweil beschießen zwei ängstliche Beobachter aus einem Riesenrad und ein wackerer Patriot aus seinem Strandhaus erfolglos ein kaiserlich-japanisches U-Boot, das Hollywood vernichten will, aber nur den Pacific-Ocean-Vergnügungspark trifft, während im USO-Tanzpalast ein steppender Tellerwäscher und sein Nebenbuhler und die Jugend der Stadt zum Tralala der Andrew-Sisters ins Jitterbug-Delirium geraten und die Boys vom Heer den Boys von der Marine die Schädel einschlagen und ihre Massenprügelei auf den Boulevard verlegen, wo inzwischen Flak und Punktstrahler den Amokflug der zwei Flugzeuge aufs Korn nehmen, weil sie die, wie jene sich gegenseitig, für die Japsen halten ... Und so weiter. Laut und lustvoll, zwei Stunden lang, geht alles zu Bruch: das Haus am Strand und der Tanzpalast, die Flugzeuge und der Hollywood-Boulevard; das Riesenrad kullert bengalisch leuchtend ins Meer, der Panzer, eine Schneise orgiastischer Verwüstung quer durch die Stadt hinter sich lassend, ebenfalls. "1941" ist ein monströses Märchen, frenetisch lustig und garantiert jugendfrei; als einziger Toter ist ein grimmiger Nazi zu beklagen, der die japanischen "Söhne von Rashomon und Godzilla" und ihr ramponiertes U-Boot auf Vordermann bringen wollte. Virtuos zitiert, variiert und parodiert Spielberg, 32, Kriegs- und Katastrophenfilme, Musicals und berühmte Vorgänger: Stanley Kramers "Eine total total verrückte Welt" und H. C. Potters "Hellzapoppin", Altmans "M. A. S. H." und Kubricks "Dr. Seltsam", Lucas'' "Krieg der Sterne" und Schlesingers "Tag der Heuschrecke". Wenn in der Anfangsszene eine schöne Nackte baden geht und sich plötzlich das Periskop der verirrten Japaner zwischen ihre Schenkel bohrt, verulkt der Regisseur souverän den eigenen "Weißen Hai". Wenn in einer Art letzter Bastion vor Los Angeles bereits existentialistischer Kriegshorror herrscht, wenn grelles Entertainment in beklemmende Aggressivität umschlägt, dann denkt "1941" perfide den Operetten-Mystizismus von Coppolas "Apokalypse Now" zu Ende. Spielberg hat satirisches Talent und liebt es, den Amerikanern den Spiegel vorzuhalten. Seine vier Kinofilme "Sugarland Express", "Der weiße Hai", "Unheimliche Begegnung der dritten Art" und "1941" sind böse Psychogramme der Nation im Zerrspiegel von Krisen, Katastrophen, unkontrollierten Massenbewegungen. Doch der Start von "1941" letzten Dezember kollidierte so unglücklich mit den nationalistischen Aufwallungen über die Geiselnahme in Teheran, daß US-Kritiker die destruktive Farce brüsk ablehnten. Dafür gab es allerdings auch andere Gründe. "1941" ist leider weniger komisch als bombastisch, die Filmzitate bleiben der akzeptabelste Spaß des schrillen Spektakels. Man kommt nicht einmal dazu, sich über die faden Gags, die banale Handlung, die martialische Choreographie der ständigen Prügelorgien oder über die wie Comic-Figuren grimassierenden und krakeelenden Schauspieler zu ärgern, weil der Film mit furiosem Tempo, ständiger hysterischer Geschäftigkeit und immer neuen Materialschlachten jede Heiterkeit, jedes Amüsement sofort niederwalzt. Komik wird hier nicht aus Ideen, Überraschungen, den Typen, Situationen und Dialog-Pointen entwickelt, sondern wird von einer opulenten Maschinerie exekutiert und mit der eigenen Perfektion erstickt. Man staunt, aber man freut sich nicht. Ein Mißverständnis von 40 Millionen Dollar? Eher wohl ein Ausdruck der amerikanischen Kino-Gigantomanie. Ein vom Erfolg verwöhntes und von den Studios verzogenes Kind mit zuviel Taschengeld baut sich ein gigantisches Spielzeug (die berühmtesten Stuntmen, die kolossalsten Studiobauten, die besten Routiniers für Spezialeffekte) und zerdeppert es anschließend mit infernalischem Vergnügen. Das Hollywood der überkandidelten Technokratie und der Mammut-Etats, der "Star Wars", "Star Trek", "Superman" und "Apokalypse Now", liquidiert sich selber in einer letzten verrückten Volte und beschert sich, Apokalypse juchhe, seine eigene luxuriöse Höllenfahrt. Die Lust am Untergang als bumsfideler Tanz auf dem Vulkan vorm unvermeidlichen Ende: Das US-Kino antwortet auf Krisen und Terrorismus, wachsende Unsicherheiten und Kriegsängste mit grell illuminierten Zusammenbrüchen, betäubt sich mit Feuerwerk. Das hat, in der Hypertrophie von "1941", eine perverse Konsequenz und seine eigene morbide Faszination. Wolf Donner.

-Der französische Gesandte, Graf Salvandy, spielte auf einem Ball in Neapel, also in der Nähe des Vesuvs, im Jahre 1830 mit den Worten »nous dansons sur un volcan« (= wir tanzen auf einem Vulkan) auf die gefährliche politische Lage in Frankreich an. (Duden).

 

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