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F.1   GEWISSHEIT - GEWOHNHEIT - VERTRAUTHEIT - ROUTINE

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1.  jmdm. gehen die Augen auf (ugs.)

jmd. durchschaut plötzlich alles; jmd. erkennt Zusammenhänge, die er vorher nicht gesehen hat (Duden - Redewendungen, ³2008) < Das Phrasem scheint biblischen Ursprungs zu sein und wird daher häufig in religiösen Texten, wie z.B. Predigten verwendet.>


(www.himmelsboten.de/Engel/Kurzel/Katpv2.htm): < Bibelinterpretation> In der Bibel wird eine Schlüsselgeschichte von Adam und Eva, den "ersten Menschen", überliefert. Eine Geschichte, die alle Menschen meint, gleich wann oder wo sie in die Welt hineingeboren werden. Eva kennt Gottes Gebot genau. Sie weiß, dass es um Leben oder Tod geht. Und hört doch auf die Stimme des Versuchers: "Sein wie Gott...", "wissen, was gut und was böse ist"; das scheint ihr erstrebenswert. Sie isst die Frucht vom verbotenen Baum und gibt auch Adam zu essen. Adam und Eva gehen die Augen auf, sie erkennen ihre Erbärmlichkeit, ihre Schwäche. Sie verstecken sich vor Gott und fürchten ihn, der ihr Freund ist. Durch Eva, die Mutter aller Lebenden, werden alle ihre Nachkommen Teilhaber der Schuld. Ein schweres Erbe. Die Menschen wären verloren, wenn Gott sie nicht liebte und ihnen nicht treu bliebe.

(www.gegenstandpunkt.com/msz/html/84/84_1/krueger.htm): < Buchbesprechung> Hardy Krügers ("Junge Unrast" ) bohrendes Fragen trug ihm beizeiten das Wissen darüber ein, was gute Menschen am nötigsten haben: einen Staat mit erstklassiger Besetzung an der Spitze. Seine diesbezügliche Vertrauensseligkeit erleidet ihren ersten Schock durch die Mitteilung, daß der weiland Führer des Dritten Reiches diesen Namen womöglich gar nicht verdiente: "'Er besitzt keine Weisheit, Junge', flüsterte Florian. ‚Und ohne Weisheit hat ein Staatsmann auf lange Sicht auch nicht Erfolg. Ein Staat wiederum, ein Staat ohne einen weisen Führer an der Spitze... Was wird aus einem solchen Staat?'" (KR 162). Gemessen an diesem hohen Anspruch bleibt dem so Verhimmelten zwangsläufig die Blamage nicht erspart. Jung-Hardy, genannt Unrast, muß widerwillig den unglaublichen Leichtsinn zur Kenntnis nehmen, mit dem Hitler ausgerechnet durch Rüstung die Arbeitsplätze sichern wollte - ohne daran zu denken, daß dies letztlich nur durch Krieg finanzierbar ist. Da stellt sich doch der ganze Faschismus als bloßer "Scheinerfolg" heraus, und dem Volk gehen die Augen auf: "'Am Anfang stand das Volk geschlossen hinter Hitler. Bei der Machtergreifung gab es sieben Millionen Arbeitslose. Sechs Jahre später hatte jeder Arbeit und Brot. Das nennt man Erfolg. Richtig?' ‚Richtig.' ‚Falsch.'" (Aber nicht deshalb falsch, weil der "Erfolg" für Arbeitsdienstler mit täglicher Erbsensuppe auch nur im Vergleich mit noch weniger einer ist, sondern deswegen:) "'Die Vollbeschäftigung war nur durch Hitlers gewaltige Aufrüstung möglich geworden.... Aber so etwas führt zwangsläufig zum Krieg: Man muß Länder erobern, Völker versklaven, für sich arbeiten lassen. Denn schließlich muß ja irgendwer diese ganzen Tanks und Flugzeuge und Kanonen auch bezahlen...'" (KR 171).-

(
www.gkp.de/Keller/Keller2005.php): < Gebrauch des Phrasems in einem religiösen Text.> Texte von P. Albert Keller SJ aus dem Jahr 2005. Allerseelen . Der Ausdruck „Arme Seelen“ ist selbst ein armseliger Begriff. Arm sind diese Verstorbenen nämlich nicht, sondern ihres Heils gewiss. Aber müssen sie nicht ihre Sünden und Sündenstrafen im Fegefeuer durch Leid und Pein abbüßen? Dazu ist zweierlei zu bedenken: Erstens schafft Leid keine Sünde weg. Sünde ist nichts anderes als selbst verschuldete Liebesunfähigkeit, und allein dadurch, dass einer Qualen erduldet, wird er nicht zum Liebenden; vielmehr muss Gott ihm die erneute Liebesfähigkeit schenken. Die aber beseitigt das Leid, das die Sünde bringt. Der Mensch ist nämlich von Grund seines Herzens auf Liebe aus. Wenn er dazu nicht fähig ist, leidet er daran, weil er sich selbst dieser Fähigkeit beraubte und sich so verkrüppelt hat, da er an Dingen hängt, die er nicht bereit ist preiszugeben für Liebe, am Geld, an der Ehre, an der Gesundheit. Er wird verbittert, wenn er das verliert, denn daran hängt sein Herz; an seiner Firma, an seiner Karriere, an Wohlstand und dergleichen. Und der Tod nimmt ihm das alles. Nichts davon wird er mitnehmen. Keine Karriere, keine Gesundheit, keinen Besitz. Und das Sterben ist nicht nur ein „Augen zumachen“, im Tod gehen die Augen auf! Und dann begreift er, wofür er denn gelebt, sich zerstritten, sich aufgerieben hat: Für Schund! Und diese Erkenntnis ist schmerzlich, zu entdecken, wieviel Zeit und Mühe und Liebesverbindungen ich drangegeben habe, für letzten Endes nichts und wieder nichts. Und je mehr ich mein Herz verkehrt an die Welt gehängt habe, umso schmerzlicher ist dieses Losreißen. Dazu ist kein strafender und quälender Gott anzunehmen, sondern das ergibt sich von selbst.-



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2. Bescheid wissen [über jmdn./etwas]

Kenntnis von etwas haben, unterrichtet sein; etwas gut kennen; sich auskennen; über jmdn., etwas viel wissen oder informiert sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.misterinfo.de/publish/finanzen/steuer/mit-dem-steuerrechner-wissen-sie-garantiert-bescheid): < Praktischer Ratschlag zur Ermittlung seiner Steuern.> Mit dem Steuerrechner wissen Sie garantiert Bescheid. Wer bereits vorher über seine Steuersituation Bescheid wissen möchte, sollte einen Steuerrechner im Internet nutzen. Vorher wissen heißt Geld sparen! Sie haben einen neuen Job angenommen und würden nun gerne wissen, wie viel von Ihrem Bruttogehalt am Ende des Monats übrig bleibt. Man kann natürlich die erste Abrechnung abwarten und dann weiß man es ungefähr. Allerdings gibt es auch Möglichkeiten, dies vorher rauszufinden, indem man es berechnen lässt. Solche Berechnungen werden von so genannten Steuerrechnern übernommen, die im Internet zu Hauf angeboten werden.-

(
www.vz-bawue.de/link421331A.html): < Praktischer Ratschlag einer Verbraucherzentrale.> Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. 08.04.2008. Bescheid wissen über Leistungen, Kosten, Verträge Betreutes Wohnen im Alter. Hinter der Bezeichnung betreutes Wohnen verbergen sich in der Praxis ganz unterschiedliche Konzepte. Gemeinsam ist ihnen, dass Menschen in speziellen, alten gerechten Wohnungen je nach Bedarf unterstützende Dienstleistungen in Anspruch nehmen können. Der neu aufgelegte Ratgeber ‚Betreutes Wohnen’ der Verbraucherzentrale hilft, die Entscheidung zum betreuten Wohnen vorzubereiten und das passende Angebot zu wählen.-

(
www.federl.mobi/thomas-federl/veroffentlichungen/bucher/altersvorsorge):< Buchempfehlung zur Altersvorsorge.>  Altersvorsorge maßgeschneidert. Bescheid wissen und Vorteile nutzen von Thomas Federl. . Zusammen mit Robert Kronthaler - Verlag Markt und Technik - 2002: Das Buch und seine mediale Weiterentwicklung sind ein typisches Beispiel für angewandte Medi@gogik. Die Autoren beschreiben die gesetzliche, die landwirtschaftliche Rentenversicherung und die beamtenrechtliche Altersversorgung und deren jeweiligen Zusammenhang mit betrieblicher und privater Vorsorge sowie der so genannten Riester-Rente. Zu dem Buch gab es über mehrere Jahre eine Internetseite, die inzwischen eingestellt wurde, weil seit Januar 2007 ein neues Angebot unter der Überschrift "Altersvorsorge macht Schule" zur Verfügung steht.



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3.  etwas geht jmdm. in Fleisch und Blut über < Vgl. C.17,3 >

etwas wird jmdm. zur selbstverständlichen Gewohnheit; jmd. hat etwas schon so lange oder so oft getan, dass er es automatisch beherrscht oder tut (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.outdoor-hauschke.de/images/Anfaenger_sollten_taeglich_walken.pdf): <Empfehlungen und praktische Ratschläge für NW-Anfänger. Man sollte diese Sportart regelmäßig, d.h. täglich ausüben: Alles was der Mensch über mindestens vier Wochen täglich macht, das "geht ihm in Fleisch und Blut über".>. Nordic Walking Anfänger sollten täglich walken! Ein Trainingstipp von Andreas Butz, LaufCampus. Wie wird man aber zu einem wahren „Dauerläufer“, was ist das Erfolgsrezept? Die Lösung ist einfach: Sie sollten als Anfänger täglich walken! Alles was der Mensch über mindestens vier Wochen täglich macht, das geht ihm in Fleisch und Blut über. Er gewöhnt sich dran. Ohne lange zu überlegen macht er es, er braucht es einfach. Ein vielleicht ungewöhnliches Beispiel aus einem anderen, auch sehr menschlichem Bereich. Ein Mensch mit unregelmäßigem Stuhlgang, der irgendwann damit anfängt sich jeden Tag nach dem Frühstück auf die Toilette zu setzen, der wird schon bald immer morgens müssen. Der Organismus gewöhnt sich dran, er gehorcht den Befehlen des Willens. Und so wird es Ihnen als Walkinganfänger auch passieren. Stellen Sie sich die Sportschuhe direkt neben das Bett. Walken Sie jeden Morgen nach dem Aufwachen 30 bis 40 Minuten. Am Stück oder mit Gehpausen, auf dem Laufband oder draußen, alles ganz egal. Hauptsache langsam, ohne zu Schnaufen, dafür aber jeden Tag. Sie werden es spüren, bald brauchen Sie den täglichen Ausdauersport, Sie brauchen die tägliche Sauerstoffdusche, es entwickelt sich ein Verlangen, weil Sie sich einfach fitter fühlen – nach dem Walken. Und wenn Sie es schaffen, vier Wochen täglich zu walken, dann hören Sie nie wieder auf, selbst wenn Sie später auch mal den ein oder anderen Tag pausiert. Machen Sie es wie Hera Lind. Auch sie läuft täglich. Diesen und weitere Tipps finden Sie im Internet unter www.laufcampus.com eine der beliebtesten Seiten für Ausdauersportler im deutschsprachigen Internet.-

(
www.heinrich-schuetz-chor.de/Bilder/Japan041.pdf): < Reisebericht über Japan>. Andere Länder – andere Sitten! Dass man vor Betreten eines japanischen Hauses stets die Schuhe gegen bereitstehende Hausschuhe (Pantoffeln) eintauscht, geht ja schnell in Fleisch und Blut über. Dagegen darf eine Tatami-Matte (Reisstauden-Matte) nur mit Strümpfen oder barfuß betreten werden und vor jeder Toilette stehen eigene Toilettenschuhe zum Hineinschlüpfen bereit, die beim Verlassen wieder gegen die eigenen Hausschuhe zu tauschen sind. Aber aufgepasst: Sollte jemand in der Umgebung verstohlen lächeln, schnell auf die eigenen Füße schauen, falls man doch noch die falschen Schuhe an den Füßen hat. Ein Aufenthalt im Hotel hat auch seine Tücken! Hat man sich am Eingang der Straßenschuhe entledigt und muss nun in den wackeligen Pantoffeln sein umfangreiches Gepäck über die Treppe transportieren, kann das ein Balanceakt besonderer Art werden.-

(
www.lostdimension.de/wasist.htm): < Erläuterungen zu einem PC-Spiel.> WAS IST LOST DIMENSION? Lost Dimension ist ein völlig neues, eigenständiges Pen&Paper Rollenspielsystem, das in einer neuen Welt voller Abenteuer und Gefahr spielt. Bei der Ausarbeitung des Spiels habe ich besonders auf zwei Merkmale Wert gelegt. Einerseits wollte ich ein einfaches System, mit dem trotzdem viel möglich ist. Nervtötende Tabellen hasse ich nämlich. Ausserdem wollte ich ein System, bei dem man Kämpfe extrem cool und aufregend inszenieren kann. Deswegen haben alle Charaktere besondere Fähigkeiten und die Gabe, die Zeit zu verlangsamen, wobei extrem stilvolle Slowmotion-Szenen möglich sind. (...). Durchschreitet die von Dämonen geplagte Ruinenwelt oder begebt Euch in eine von zahlreichen Kuppelstädten, die durch korrupte Regierungen und Konzerne täglich neue Jobs für Söldner und Kopfgeldjäger bieten. Ein selbst ausgedachtes, simples Spielsystem bietet endlos viele Möglichkeiten und geht in nur wenigen Spielstunden in Fleisch und Blut über, womit lästige Tabellensucherei vollständig entfällt. Eine völlig neue Welt voller Abenteuer wartet.-

(
http://biginjapan.uboot.com/blog/BigInJapan/2008/02/06/Neues-von-der-Japanischen): < Reisebericht über Japan>      GANBATE (streng dich an!), wie der Japaner sagt! Aber ich bin auch froh, wenn ich mich bald daheim wieder komplett selbst verständigen kann und ich nicht in 50% der Fälle wie ein UFO angeguckt werde, wenn ich doch die falschen Worte gewählt habe mal wieder. Aber man merkt den Fortschritt und das ist das tolle. Als im letzten August die beiden Alphabete Hiragana und Katakana lernte, fiel mir das Schreiben noch sauschwer und ich brauchte ewig für einen Satz. Jetzt vermische ich das Buchstabenschreiben und die Hiragana teilweise sogar, wenn man zwischen den Sprachen hin und herspringt. Lustig ist auch, wie sehr wir uns schon Japanische Floskeln angewöhnt haben, das haben wir in Korea gemerkt, wo man besser nicht Japanisch spricht wegen der Besatzungshistorie. Man sagt mittlerweile ganz automatisch arigato = danke, doso = bitte, chotto matte = warte kurz, nochmal = mo ichi do onegaishimas, verzeihung = shitsure shimas, entschuldigung = sumimasen und so weiter...Genau wie das Verbeugen geht das irgendwann in Fleisch und Blut über.



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4.  festen Fuß fassen

(von Personen, Ideen usw.) sich nach einer geraumen Zeit in einer neuen Umgebung integrieren (und durchsetzen); sich einen festen Platz schaffen; sich nach einer gewissen Zeit an eine neue Umgebung gewöhnen; heimisch werden; festen Boden unter die Füße bekommen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.fortunecity.de/lindenpark/tannen/100/landschaft/mittelalterliche_geschichte.htm): <Phraseme in einem fachsprachlichen Text. Es handelt sich hier um die Ostkolonisation.> Mittelalterliche Geschichte. Die Geschichte der Slawen zwischen Oder und Elbe nach dem großen Slawenaufstand 983 ist nur schwierig zu erhellen. da es kaum Urkunden aus dieser Zeit gibt. Es gab auch Versuche, die Slawen unter einem Fürsten zu einen, die allerdings fehlschlagen. Wiederholt fielen auch deutsche Heere in das Gebiet ein. Anfang des 12. Jahrhunderts hatten deutsche Fürsten in dem Gebiet östlich der Elbe (gegenüber Magdeburg) bereits kleinere Herrschaften gebildet. Im Gefolge des Wendenkreuzzuges 1147 faßten deutsche Fürsten in der Prignitz und der Mittelmark Fuß, und gründeten auch dort kleinere Herrschaften. Der Askanier Albrecht der Bär erhielt durch Erbschaft und Schenkung das Havelland und die Zauche, die ihm zunächst durch den Sprewanenfürsten noch streitig gemacht wurden. Im Jahre 1157 eroberte Albrecht der Bär die Hevellerburg Brandenburg endgültig und konnte dadurch auch am Westrand des Teltow festen Fuß fassen. Die slawische Bevölkerung siedelte überwiegend in den Flußniederungen. Die Hochfläche des Teltow selber war weitgehend unbesiedelt. 1178 kam es zu einem letzten Versuch der slawischen Fürsten (Pommern und Sprewanen), die damals bereits christlich waren, das Gebiet zurückzuerobern. Im Zuge des "Pommerneinfalles" wurde, urkundlich bezeugt, das Kloster Zinna zerstört. Vermutlich wurden auch andere Teile des Landes Jüterbog und wahrscheinlich auch der Teltow davon betroffen. Im Gegenzug eroberten die Wettiner, die Markgrafen der Lausitz, wahrscheinlich schon um 1180, sicher aber vor 1200 das Herrschaftsgebiet der Sprewanen mit dem Hauptort Köpenick und stießen damit weit nach Norden bis auf den Barnim vor, das damals zum Sprewanenherrschafts- und Siedlungsgebiet gehörte.-

(
www.deutsche-schutzgebiete.de/marokkokrise.htm): <Phraseme in einem fachsprachlichen Text. Es handelt sich hier um den sogenannten "Panthersprung nach Agadir". Siehe auch hierzu http://de.wikipedia.org/wiki/Zweite_Marokkokrise.> Die Marokkokrise, ursächlich durch französische Annexionspläne heraufbeschworen, endet mit einer diplomatischen Niederlage Deutschlands. Reichskanzler Bülow äußerte am 5. April 1906 über die Ziele der deutschen Marokkopolitik vor dem Reichstag: "Wir wollten nicht in Marokko selbst festen Fuß fassen; denn darin hätte eher eine Schwächung als eine Stärkung unserer Stellung gelegen. Wir wollten auch älteren politischen und historisch begründeten Ansprüchen Spaniens oder Frankreichs keinen schikanösen oder überhaupt keinen Widerstand entgegensetzen, solange die deutsche Rechte und Interessen geschont und geachtet werden. Wir wollten uns auch nicht an England reiben, weil dieses in seinem Vertrag vom April 1904 eine Annäherung an Frankreich vollzogen hatte. [...] Was wir wollen, war, zu bekunden, dass das Deutsche Reich sich nicht als quantité négligeable (unbedeutende Masse) behandeln lässt, dass die Basis eines internationalen Vertrages nicht ohne Zustimmung der Signaturmächte verrückt werden darf, dass in einem so mächtigen, selbstständigen, an zwei Welthandelsstraßen gelegenen Wirtschaftsgebiete die Tür für die Freiheit des fremden Wettbewerbs offen gehalten werden soll." Kaiser Wilhelm II. 1911:" Die elende Marokko-Affäre muss zum Abschluss gebracht werden, schnell und endgültig. Es ist nichts zu machen, französisch wird es doch. Also mit Anstand aus der Affäre heraus!" Sir Eyre Crowe, Abteilungsleiter im britischen Außenministerium, notierte kurz nach dem "Panthersprung nach Agadir", am 3. Juli 1911: "Die Tatsache, dass Deutschland den Sprung gemacht hat, muss der Annahme Raum geben, dass es sich jetzt in der Lage glaubt, der Gefahr einer französisch-britischen Gegnerschaft zu trotzen. [...] Wenn sich [...] erweisen sollte, dass dem so ist, so stehen wir nun einer dringenden und unmittelbaren Gefahr gegenüber, für die gerüstet zu sein von vitaler Bedeutung ist."-

(
www.zeit.de/1951/26/Der-Staat-nimmt-auch-das-taegliche-Brot): <Ein Deutschpole möchte 1947 nach Polen zurückkehren, um dort wieder "Fuß zu fassen".> Der Staat nimmt auch das tägliche Brot von Karl Kowalski | © DIE ZEIT, 28.06.1951, Nr. 26. I. Stadt und Land im heutigen Polen. Von einem Land jenseits des Eisernen Vorhangs, von Polen, erzählt unser Bericht. Der Verfasser des Berichtes war weder Funktionär noch General, noch irgendein anderer Amtsträger im östlichen Lager. Er macht deshalb keine „Enthüllungen". Er ist nur ein Mann, der seine Heimat liebt, und seine Heimat ist Polen. Er ist Deutschpole, in Westpreußen aufgewachsen, der Krieg verschlägt ihn nach Deutschland, und als die Waffen ruhen, will er wieder nach Hause. Er fährt, obwohl Ihn seine Freunde warnen. Er ist vier Jahre drüben geblieben und jetzt wieder zurückgekommen. Er hat es in seiner alten Heimat nicht ausgehalten. (...). Im Herbst 1947 reiste ich mit einem der ersten Transporte aus Deutschland. Unsere Verpflegung während der Fahrt war kümmerlich, der Empfang in Stettin zwar korrekt, aber kühl. Zwei Tage blieb ich in Stettin zur Erledigung der Einreiseformalitäten — am dritten Tage drückte man mir eine Freifahrkarte nach Gnesen in die Hand: dort hatten meine Schwester Maria und mein Schwager Josef einen Hof; bei ihnen wollte ich die ersten Wochen in meiner alten Heimat verbringen und mit ihrer Hilfe wieder festen Fuß fassen.

-Die Wendung meint eigentlich, einen festen Stand für die Füße erlangen, was z.B. eine wichtige Voraussetzung für einen Kampf ist. (Duden).




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5. etwas ist gang und gäbe < Vgl. G.8,4 >

allgemein üblich sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.focus.de/sport/doping/freizeitsport_aid_62308.html): < Zum Dopingproblem im Amateursport.> 03.06.07, 11:14 | Freizeitsport. Hunderttausende nehmen Dopingmittel. Auch bei Amateuren sind Dopingmittel wie EPO, Testosteron oder Anabolika weit verbreitet. Ärzte berichten von zahlreichen Nachfragen ihrer Patienten. Illegale Leistungssteigerung via Spritze. Nach Schätzung des Sportmediziners Klaus Gerlach dopen weitaus mehr als 200 000 Hobby-Athleten. „Manche geben bis zu 3500 Euro pro Monat für Sechs-Wochen-Kuren aus“, sagte der Mannschaftsarzt der Fußballer des FSV Mainz 05 zu FOCUS. „Doping im Amateursport ist gang und gäbe“, bestätigte der Geschäftsführer des Zentrums für präventive Dopingforschung der Sporthochschule in Köln, Hans Geyer.-

(
www.spiegel.de/spiegel/0,1518,545593,00.html): < Zur Lage in China vor den olympischen Spielen. Das Phrasem 'in Ketten" in der Überschrift des Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken. Der Artikel enthält weitere Phrasem. Sippenhaft ist in China "gang und  gäbe". - Vgl. weiter unten den Beitrag zur "Kinderarbeit".> 07. April 2008. Olympia in Ketten von Rüdiger Falksohn, Detlef Hacke, Andreas Lorenz, Gerhard Pfeil, Jan Puhl und Wieland Wagner. In Peking wollte sich China als weltgewandter und toleranter Gastgeber der Spiele präsentieren. Doch das Sportfest ist schon heute ein PR-Desaster. Die Unterdrückung in Tibet und die Kampagne gegen Oppositionelle zeigen: Die jüngste Großmacht bleibt ein Polizeistaat alter Schule. (...). Dabei sah bis dahin so vieles rosig aus für die Weltmacht im Wartestand. Mit seinen Wolkenkratzern und schicken Flughäfen, mit seinen Repräsentanten, die sich auf internationalen Märkten und Messen so vertraut bewegen wie im Nudelrestaurant vor der Haustür, die sich in Investmentfonds und Rohstoffmultis einkaufen, wirkt China mittlerweile wie ein moderner kapitalistischer Staat. Noch nie ging es den Bürgern so gut wie heute, sie dürfen reich werden, verreisen, sich ein Apartment kaufen, in Harvard studieren und all das tun, wovon sie vor 30 Jahren nicht zu träumen wagten. Querköpfe aber riskieren schwere Strafen. Der KP steht ein ausgeklügeltes System aus Staatsfarmen und psychiatrischen Kliniken, Umerziehungs- und Arbeitslagern, Gefängnissen und "Rechtsschulen" zur Verfügung, in denen die Kommunisten unbequeme Geister verschwinden lassen. Im vorolympischen China wird nach Berichten von Opfern auf Polizeiwachen noch immer geprügelt und gefoltert. Das Recht, wenn es denn überhaupt vorhanden ist, wird gebeugt und gedehnt. Sippenhaft, wie im Fall Hu Jias, dessen Frau Zeng Jinyan unter ständiger Bewachung lebt, ist gang und gäbe. Richter braucht es nicht, um Kleinkriminelle, Prostituierte, Drogenabhängige oder Anhänger verbotener religiöser Organisationen wie Falun Gong bis zu vier Jahre in Umerziehungslager zu stecken. Das darf die Polizei entscheiden. Derzeit sitzen über 300.000 Häftlinge in insgesamt 310 solcher Camps. Es braucht auch keinen Richter, wenn die Beamten meinen, der Delinquent müsse noch ein Jahr länger bleiben, weil er nicht genug Reue gezeigt habe.-

(
www.oeko-net.de/kommune/kommune05-03/Alissjut.htm): < Sprachlich anspruchsvoller Beitrag zur gesellschaftlichen Veränderung in Russland.> Larissa Lissjutkina, Gorkis radikale Erben. Die Umbrüche der russischen Gesellschaft und die Entwicklung ihrer Literaturen. (...). In der Kulturperspektive sieht der Soziologe Boris Dubin die Inflation der Autoritäten, die Fragmentierung des Wertekonsenses und die Ausdifferenzierung der Konsummatrix: »Heute kann man über extreme Zersplitterung und Zermürbung der Bildungsschicht sprechen, insbesondere im Vergleich mit der Periode Ende der Achtziger-, Anfang der Neunzigerjahre. Weiter macht sich die Verringerung der Distanz zwischen den ehemaligen sozialen Schichten bemerkbar (vor allem geht es dabei um die Achse Bildung – Zivilisiertheit – Lebensstil) sowie der Verlust an Statussymbolen höherer sozialer Schichten gegenüber den unteren Schichten und die sinkende Attraktivität des »Zentrums« für die »Peripherie« der Gesellschaft. Den russischen Statistiken kann man leider nicht entnehmen, auf welchem Platz das Verlagswesen als Industriebranche steht. Auch der Umfang des Kapitals ist nicht bekannt, die Finanzkontrolle steckt hier noch in den Kinderschuhen, und die Verschleierung der realen Wirtschaftssituation durch Steuerhinterziehung ist gang und gäbe. Wie auch immer, das Verlagswesen als Branche hat alle Wirtschaftskrisen der Übergangszeit erfolgreich überstanden. Die Skeptiker meinen, der Preis dafür sei die Kommerzialisierung der einst so anspruchsvollen russischen Literatur: eine steile Absenkung ihrer Qualität, Degradierung auf das Niveau des banalsten Massengeschmacks, Übernahme des schlimmsten Sex-and-Crime-Angebots aus dem Westen. Der erste Blick auf das Gedruckte mag diese Meinung bestätigen. In der Tat fallen als Erstes die poppigen Glanzcover mit Blut, Waffen und nacktem Fleisch ins Auge. Hemmungslos offen wird auf der eleganten Arbat-Straße ein dicker Band mit dem frisch übersetzten „Mein Kampf“ ausgelegt, der nun so ganz »postmodern« zwischen Pornoheften und Sammelbänden mit Predigten der orthodoxen Kirchenväter seinen Platz gefunden hat.-

(
www.leibi.de/takaoe/s98_08.htm): <Kritischer Bericht zur wirtschaftlichen Lage in China. Vgl. weiter oben den Beitrag zur 'Sippenhaft'.> Gewerkschaftliche Entwicklungen sind sehr unterentwickelt. In China gibt es eine Staatsgewerkschaft mit Zwangsmitgliedschaft. Als Interessensvertretung spielt sie keine Rolle. Unabhängige Gewerkschaften sind in China verboten. Gefahr besteht, daß die gewerkschaftlichen Rechte und die Lohnmäßigung als Lösung angesehen werden. Die ArbeiterInnenströme vom Land in die Städte sind ungebrochen. Die Weltbank sollte hier normalerweise darauf drängen, daß eine (freie) Interessenvertretung stattfinden kann. Arbeitsvermittlungsprogramme gerade in China laufen finanziert von staatlicher Stelle in geringem Umfang an. Kinderarbeit ist oftmals gang und gäbe. Feldarbeit der Kinder ist „normal", Teppichproduktion und Sextourismus. Gefahr der weiteren Zunahme vorhanden. Je ärmer das Land, je größer ist die Gefahr des Einsatzes von Kinderarbeit. Schulen haben wenig finanzielle Mittel, LehrerInnen sind schlecht bezahlt. Es gibt oft auch Schulfabriken, also Schulen, in denen produziert wird. In China gibt es weiterhin Umerziehungslager und Zwangsarbeitslager. Umerziehung durch Arbeit, Einweisung bis zu 3 Jahre. Produziert wird dort auf für den Export. So heißt es inoffiziell, daß Fußbälle dort hergestellt werden. Eine Arbeitslagereinweisung erfolgt durch Gerichtsbeschluß. Solche Arbeitslager-Arbeiter werden oft auch im Straßenbau und Eisenbahngleisbau eingesetzt. Genaue Zahlen gibt es nicht. Die Lager sind oft profitorientiert, am Jahresende muß Gewinn stehen, Marktwirtschaft in Reinform - Arbeitslager als Profitcenter organisiert. Die Produkte werden so sehr billig hergestellt.
 
-Die Wörter »gang« und »gäbe« sind Verbaladjektive zu »gehen« bzw. »geben«, sie bedeuten »Kurs oder Wert habend« (eigentlich »was gehen, umlaufen kann«) und »im Umlauf befindlich« (eigentlich »was gegeben werden kann«) von Münzen und Waren. (Duden).



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6. sich in ausgefahrenen Gleisen bewegen

ohne Neuerungen weitergehen, nichts Neues bieten; einfallslos, unselbständig handeln (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.soundwords.de/artikeldr.asp?id=990): < Bibelinterpretation> - Eph. 6,18: zu aller Zeit betend mit allem Gebet und Flehen in dem Geiste ... Es handelt sich um eine sehr notwendige und erfolgreiche Waffe, denn Satan zittert, wenn er den schwächsten Gläubigen auf den Knien sieht. Beachten wir die Anweisung "zu aller Zeit". Wir müssen die Waffe sowohl in Zeiten der Freude wie der Anfeindung, des Wohlergehens wie der Krankheit, des Ausruhens wie der Tätigkeit, am Arbeitsplatz wie auch zu Hause stets zur Hand haben; denn jeder Zustand, jede Zeit birgt ihre besonderen Gefahren in sich. Wir müssen "mit allem Gebet" bereit sein, denn verschiedene Notlagen erfordern verschiedene Gebete. Bestehen unsere Gebete immer wieder aus den gleichen Worten, so ist die Gefahr groß, dass wir uns in "ausgefahrenen Gleisen" bewegen, ohne die Bedürfnisse des Augenblicks erfasst zu haben. Unsere Gebete sind eine Form geworden. Denken wir an den Hilferuf des Petrus, als er im Wasser versank! Da ging es ihm nicht um eine "Gebetsform". Auch das Flehen gehört dazu. Das Gebet soll anhaltend sein; das "Flehen" gilt für Zeiten besonderer Not. Das Gebet drückt unsere Abhängigkeit von Gott aus; das Flehen ist der Ruf der Seele nach Seiner Hilfe in Notlagen.-

(
www.parlament.ch/ab/data/d/n/4508/153619/d_n_4508_153619_153658.htm): < Wortspiel: Die schweizerische Eisenbahngesellschaft SBB und das Phrasem "sich in ausgefahrenen Gleisen ebwegen">                                                    Auch nach dem Gespräch mit Herrn Bundesrat Leuenberger ist die GPK der Meinung, die Bahnreform müsse dringend beschleunigt werden. Die Übergangsphase sollte man zielgerichteter für zukunftsgerichtete Reformen nutzen. 1. Zur Ausgangslage: Die schwierige Konjunkturlage und die Verschiebung der Märkte macht gemäss Bericht auch den SBB Sorgen. Als Beispiel wurde das starke Absinken der Produktion in der norditalienischen Stahlindustrie genannt; oder die PTT im Inland, die zu den grössten Auftraggebern gehören, verlangen heute kostengünstige, zeitgerechte Transporte. Die Marktöffnung mit dezentralen Produktionsstätten führten zu neuen, sich rasch verändernden Güterströmen. Wer das nicht wahrhaben will, wer sich in ausgefahrenen Gleisen bewegen will, an dem wird diese Entwicklung vorbeigehen. Da hilft es nichts mehr, wenn wir als Parlament zur Kenntnis nehmen müssen, warum die Ziele nicht erreicht wurden oder warum man 454 Millionen Franken weniger investierte als budgetiert, wie das im Jahre 1996 geschehen ist. Hier besteht nach unserer Auffassung Handlungsbedarf.-

(
www.theinquirer.de/2008/03/31/konsolen_sterben_in_5_10_jahren_aus.html): < Fachsprachlicher Bericht mit vereinzelten Phrasemen.> „Konsolen sterben in 5 – 10 Jahren aus“ Sagt Sandy Duncan, der für Microsoft das Xbox-Geschäft in Europa aufgebaut hat von Bernd Kling. Montag 31 März 2008, 12:15. Duncan war über 15 Jahre bei Microsoft, bevor er das Social-Games-Network Yoyo Games mitbegründete. Zu seinen Aufgaben gehörte die Leitung des europäischen Xbox-Geschäfts. Er sieht sich selbst als Hardcore-Gamer, der Videospiele im Blut habe. Dennoch glaubt er, die Spielekonsolen hätten ihre Zukunft bereits hinter sich: „Es ist die Technologie, die diese Industrie im wesentlichen voranbringt. Ich denke, eigenständige Spielekonsolen ebenso wie Gaming-Handhelds werden in den nächsten 5 bis 10 Jahren aussterben. Das Geschäftsmodell ist sehr riskant, und die mit der Entwicklung neuer Hardware verbundenen Kosten sind unglaublich hoch.“ Das bedeute das Aus für das Gerät, das nur spielen wolle und könne. Konvergenz und Virtualisierung sollen es ablösen: „Es gibt definitiv eine ‘Konvergenz’ mit anderen Geräten wie Set-Top-Boxen. Es gibt keinen besonderen technischen Unterschied zwischen einigen Festplatten-Videorekordern und zum Beispiel einer Xbox 360. Tatsächlich glaube ich nicht, dass wir in 5 bis 10 Jahren überhaupt noch eine Box unter dem TV-Gerät sehen. Denn das meiste Zeug wird ‘virtualisiert’ sein als Web-Services vom Content-Anbieter.“ Das erzwinge eine radikale Veränderung des Geschäftsmodells für Game-Publisher. Das Konzept des ‘Cloud Computing’ auf Spiele und insbesondere MMORGS angewandt, so müsse man sich das vorstellen. Computing-Power, Speicherplatz und hohe Bandbreite seien da – man denke nur an die Anzahl der Leute, die gleichzeitig über Xbox Live spielen. Es eröffne überwältigende neue Perspektiven für eine Branche, die sich seit rund 10 Jahren in ausgefahrenen Gleisen bewege.



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7.  wissen, was die Glocke (21) /Stunde (2340) /Uhr (26) geschlagen hat (ugs.) < Die Zahlenangaben beziehen sich auf die Belege im Internet am 1. 5. 2008 und machen deutlich, dass Varianten eines Phrasems nicht problemlos ausgetauscht werden können. > < Vgl. C.18,8 >

über etwas Unangenehmes, das bevorsteht, Bescheid wissen und mit den Konsequenzen rechnen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.mlwerke.de/me/me02/me02_611.htm): < Literarischer Beleg.> Seitenzahlen verweisen auf: Karl Marx - Friedrich Engels - Werke, Band 2, S. 610 – 624, Dietz Verlag, Berlin/DDR 1972. Friedrich Engels, Das Fest der Nationen in London. (Zur Feier der Errichtung der französischen Republik, 22. September 1792.). Aus: "Rheinische Jahrbücher zur gesellschaftlichen Reform", 1846, Zweiter Band, S. 1-19. Geschrieben Ende 1845. "Was gehen uns die Nationen an? Was geht uns die französische Republik an? Sind nicht die Nationen längst begriffen, haben sie nicht alle ihre Stelle von uns angewiesen erhalten, haben wir nicht die Deutschen im theoretischen, die Franzosen im politischen Fach, die Engländer in der bürgerlichen Gesellschaft untergebracht? Und vollends die französische Republik! Was ist bei einer Entwicklungsstufe zu feiern, die längst überwunden ist, die sich durch ihre eignen Konsequenzen aufgehoben hat! Wenn ihr uns etwas aus England berichten wollt, entwickelt lieber die neueste Phase, in die das sozialistische Prinzip getreten ist, erzählt uns, ob noch immer der einseitige englische Sozialismus nicht einsieht, wie tief er unter unsrer prinzipiellen Höhe steht, wie er nur auf die Stelle eines Momentes, und zwar eines aufgehobenen Momentes, Anspruch machen kann!" Ruhig, liebes Deutschland. Die Nationen und die französische Republik gehen uns sehr viel an. Die Fraternisierung der Nationen, wie sie jetzt überall durch die extreme, proletarische Partei gegenüber dem alten naturwüchsigen Nationalegoismus und dem heuchlerischen, privategoistischen Kosmopolitismus der Handelsfreiheit vollzogen wird, ist mehr wert als sämtliche deutsche Theorien über den wahren Sozialismus. Die Fraternisierung der Nationen unter der Fahne der modernen Demokratie, wie sie von der französischen Revolution ausgegangen, im französischen Kommunismus und englischen Chartismus sich entwickelt hat, zeigt, daß die Massen und ihre Repräsentanten besser wissen, was die Glocke geschlagen hat, als die deutsche Theorie.-

(
www.allianz.com/de/allianz_gruppe/presse/news/engagement_news/umwelt/news_2007-01-25.html): < Große Versicherungsgesellschaften sollten die Bevölkerung über die Folgen der Klimaerwärmung informieren, damit jeder weiß "was die Stunde geschlagen hat".>  Was kann die Finanzwirtschaft, was können Versicherer wie die Allianz tun?- (Antwort): S.: Zwei Dinge: "Avoiding the unmanageable and managing the unavoidable." Das heißt, wir müssen versuchen, die Klimaerwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Alles was unter dieser Marke bleibt, ist wahrscheinlich noch einigermaßen beherrschbar. Dafür bedarf es vor allem massiver Informationspolitik. Die Zivilgesellschaft muss einfach wissen, was die Stunde geschlagen hat. Die Allianz sollte an dieser Bewusstseinsbildung sehr entschlossen beteiligt sein. Aber, und das ist die zweite Seite, selbst wenn wir die Zwei-Grad-Linie halten können, werden wir gravierende Umweltveränderungen bekommen und große negative Auswirkungen auf Natur und Kultur. Da müssen die Versicherungsgesellschaften mit ihren Mechanismen helfen, die schlimmsten Folgen aufzufangen. Aber ausgerechnet dort, wo die Auswirkungen am schwerwiegendsten sein werden - in Afrika, Lateinamerika, Südostasien - da stehen den meisten Menschen keine Mittel zur Verfügung, um sich adäquat zu versichern oder es gibt gar keine Versicherungsmechanismen. Was kann die globale Versicherungswirtschaft tun, um das Risiko hier aufzufangen? Das ist eher eine Frage an Sie. Die Initiativen der Allianz für Mikro-Versicherungen und Mikro-Kredite in Indonesien und Indien sind in diesem Zusammenhang ein lobenswertes Beispiel. Davon brauchen wir mehr.-

(
www.tesionline.com/intl/thesis.jsp?idt=10574): < Zur Sensibilität von Kabarettisten, die früher als andere Zeitgenossen die politische Lage eines Landes erfassen. Das Zitat enthält mehrere Phraseme in konzentrierter Form.>  Friedrich Hollaender : Das deutsche Kabarett vor und nach dem zweiten Weltkrieg. Marilisa Rivis, Università degli Studi di Trento, 2003-04. Volker Kühn nel suo commento all’autobiografia di Hollaender dà di essi la seguente definizione: “Kabarettisten sind gute Chronisten. Sie haben den Finger am Puls der Zeit, nehmen seismographisch Stimmungen und Entwicklungen auf, stehen mit dem Zeitgeist auf du und du, schlürfen Aktualität und spucken sie als Pointe wieder aus. Sie wissen, was die Uhr geschlagen hat und machen sich ihren eigenen Reim darauf. Daß dabei zumeist ein Lacher rauskommt, zuweilen einer, der im Hals stecken bleibt, gehört zum Metier dieser rabenschwarzen Zunft.“



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8. der Groschen fällt [bei jmdm.] (ugs.)

jmd. begreift, versteht etwas endlich, wovon die Rede ist (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://community.rabeneltern.org/thread.php?postid=134448): (Blogger-Kommentar): Er 'hilft' Besuchermädchen z. B. nicht auf dem Klo. Wie immer hier im Forum: Ich lerne nie aus. ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, dass irgendjemand das seltsam, geschweige denn erschreckend finden könnte, dass mein Mann Besuchermädchen den Po abwischt. Mit unseren Nachbarn ist ja abgesprochen, dass unsere Tochter während der Geburt des Kleinen zu ihnen rübergeht, falls es ihr zuhause zuviel wird. Die Eltern wissen, dass sie noch bei uns im Bett schläft und haben mir deshalb angeboten, dass der Vater dann auf dem Sofa schläft und unsere Tochter zur Mama mit rein krabbelt. Ich habe geguckt wie ein Auto und dachte, es wäre ihnen zu dritt zu eng. Jetzt frage ich mich, ob sie denken, ich würde ihrem Mann zutrauen unser Kind zu missbrauchen. Schrecklicher Gedanke, vor allem hätte ich vielleicht etwas dazu sagen sollen, aber der Groschen fällt bei mir echt jetzt erst...A. mit Tochter (10/03) und Sohn (01/08).-

(
http://dip.bundestag.de/btp/13/071/13080071.06): < Idiolektale Modifizierung des Phrasems.>  Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 13/80 vom 18.01.1996, Seite: 07106. noch: Klaus-Jürgen Warnick. Sie müssen sich das einmal vorstellen: Ein notarieller Vertrag wurde am 14. Juni 1990 unterzeichnet. Am 15. Juni wurde bei der Gemeinde die Bezahlung vorgenommen. Dieser Fall fällt ins Sachenrecht. -- Ich kenne auch einen anderen Fall: Am 15. wurde der Vertrag geschlossen, am 14. allerdings schon bezahlt. Dies fällt nicht ins Sachenrecht. Das ist völliger Unsinn und völlig willkürlich. Das Schuldrechtsänderungsgesetz muß geändert werden. Es kann nicht sein, daß ein Nutzer nicht entschädigt wird, wenn er sein Nutzungsrecht aus finanziellen Gründen aufgeben muß. Das widerläuft dem gesamten Schuldrechtsänderungsgesetz. Die Nutzungsentgeltverordnung muß deswegen dringend geändert werden. (...). Ich hoffe, daß wir hier einige Zugeständnisse bekommen. Ich habe das Gefühl, der Groschen fällt bei vielen Politikern in Bonn nur zehntelpfennigweise, aber manchmal fällt er wenigstens. Ich hoffe auch hier, daß es uns noch gelingt, Veränderungen durchzusetzen.-

(
www.auto-treff.com/bmw/vb/showthread/t-149257.html): <Logger-Kommentar.> Original geschrieben von B.: - Warum kann man in Finnland gewinnbringend Handys produzieren, in D nicht? - Warum mussten (frühere) Siemens-Handys so sche*sse sein? - Warum kann man in D keine LCD-Fernseher bauen? - Warum kann man in D kein (Beispiel aus der Vergangenheit) Faxgerät bauen? (Antwort): Weil bei uns kaum einer der Großen ein Risiko wagt und wenn Produkte "erfunden" werden, glaubt bei uns keiner an einen Erfolg. Bei den ganzen bekannten Negativbeispielen, die es gibt ( Fax, MP3 Technik undundund), muß man sich echt wundern, dass bisher bei keinem der Groschen gefallen ist.-

(
www.emotionstraining.com/03_buecher/feedbacks.htm): < Positiver persönlicher Kommentar eines Seminarteilnhemers> - Feedbacks. Hier habe ich ein paar Feedbacks von Seminarteilnehmern zusammengestellt: Endlich zu Hause angekommen: Was habe ich nicht alles in der Vergangenheit ausprobiert, um mich zu einem besseren Menschen zu machen? Ich habe sämtliche Klassiker der Buchgeschichte gelesen, ob Dr. Joseph Murphy, Anthony Robbins, Brian Tracey, Napoleon Hill und wie Sie nicht alle heißen. In Seminaren wurde mir beigebracht, wie ich Autosuggestionen und Affirmationen an mir anwende. Ich lernte Körpersprache lesen, über Biostrukturanalyse den Gegenüber besser einschätzen können, mit Face Reading die Potenziale eines Menschen entdecken. Doch dieses Wissen hat mich nicht wirklich weitergebracht. Ich hatte viele Puzzle-Teile , aber kein Bild. Meine tatsächliche Überzeugung tief in mir war, dass ich durch das ganze Wissen ein besserer Mensch werde und dann glücklich bin. Ich war im September 2006 bei Thomas auf einem Glücksseminar in Grünstadt. Dort erst ist bei mir der Groschen gefallen. Mit relativ einfachen Techniken wurden meine Ängste und Zweifel ins Gegenteil umgekehrt. Alles, was Autosuggestion und Affirmationen in jahrelanger Übung nicht geschafft haben, wurde an einem Wochenende gerade gebogen. Seit diesem Seminar passieren plötzlich Dinge, die vorher undenkbar für mich waren: - Ich werde ständig darauf angesprochen, was sich bei mir verändert hat (muss wohl an meinem Dauergrinsgesicht liegen). - Innerhalb von 48 Stunden habe ich die Flirt- und Komplimentedosis von Frauen erhalten, die mir sonst auf 3-4 Jahre verteilt entgegengebracht wurde. - Ich konnte eine „alte, aber sinnlose Liebe“ endlich loslassen, ohne in tiefe Depressionen zu fallen – vorher absolut undenkbar. - Fast gleichzeitig habe ich eine Frau kennengelernt, die meinem Idealbild von einer Partnerin sehr, sehr nahekommt. - Das einige Zeit angespannte Verhältnis zu meinem Vater hat sich extrem verbessert. - Ich erlebe ständig die ganzen Facetten der möglichen Glücksgefühle – der totale Wahnsinn!!! Das Ganze und noch einiges mehr hat sich in nur 6 Tagen abgespielt und bedeutet für mich tief greifende Veränderungen in meinem Leben. Es hat sich einfach endlich alles zum Positiven gewandelt. In mir ist ein Gefühl entstanden, als ob ich nach einer langen Odyssee endlich zu Hause angekommen bin. Ich bin eins mit mir selbst. Lieber Thomas, vielen Dank für deine Hilfestellung! Liebe Grüße Fr.

-Die Wendung geht von der Vorstellung aus, dass der Mechanismus eines Automaten erst ausgelöst wird, wenn der Groschen gefallen ist. (Duden).



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9.  etwas liegt klar auf der Hand < Bei diesem Phrasem steht “etwas“ häufig für „Vorteil“, „Nutzen“ usw.. >

etwas ist offenkundig (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.eidam-und-partner.de/Interkulturelles-Management): < Werbung eines Anbieters für Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching und Consulting.>  Über uns: Eidam & Partner. Die Auslands-Experten. Ihr kompetenter Anbieter in Sachen Interkulturelles Training, Interkulturelles Coaching und Consulting. Mit mehr als 70 Zielländern verbinden wir die Kompetenz vieler Trainer zu einem der größten interkulturellen Anbieter weltweit. Ihr Vorteil dabei liegt klar auf der Hand: In Eidam & Partner finden Sie einen Dienstleister, der die komplette interkulturelle Themenbreite in sich vereint. So decken Sie die gesamte Auslandsvorbereitung Ihres Unternehmens mit nur einem starken Partner ab. Da standardisierte Lösungen nur selten die gewünschten Resultate bringen, legen wir besonderen Wert auf die Individualität unserer Kunden. Unsere Leistungen werden exakt auf Ihre Wünsche und Bedürfnisse abgestimmt. Somit erhalten Sie ein Angebot, das ebenso individuell wie effektiv ist.-

(
www.studenten-welt.de/jobsuche.html): < Tipps für Jobsuchende.>  Übergeordnete Suchmaschinen, so genannte Meta-Jobsuchmaschinen indizieren die Daten von Jobbörsen und bereiten die Daten für den Internetuser quasi komprimiert zur eigenen Recherche an. Der Vorteil liegt klar auf der Hand: Zeitersparnis! Wer alle Daten auf einmal erhält muss nicht unterschiedliche Webseiten absurfen. Um nicht von der Fülle der Daten zu erschlagen werden und nicht weiter zu kommen, machen diese Meta-Suchmaschinen gerade dann Sinn, wenn Angebote für den Traumjob recht spärlich gesät sind. Während sich im amerikanischen Markt große Meta-Jobsuchmaschinen längst etabliert haben, sind sie in Europa noch auf dem Vormarsch. Typische Beispiele: Jobrobot, JOBworld, Jobrapido.-

(www.gesis.org/information/sowinet/sowiPlus/Gesellschaft/index.htm): < Eigenwillige Überlegungen zum demographischen Wandel in Deutschland. Die Frage bleibt jedoch unbeantwortet, wer all die sozialen Einrichtungen bezahlen soll, wenn die steuerzahlende Bevölkerung drastisch zurückgeht.> Der demographische Wandel in Deutschland. Die Kassandrarufe, die zur Zeit in Deutschland aus allen Richtungen ertönen, klingen im Zusammenspiel wie ein großes Katzengejammer. Während aus der einen Ecke das baldige Aussterben der deutschen Gesellschaft heraufbeschworen wird, ertönt aus der anderen Ecke die Klage über die zunehmende Alterung der Bevölkerung, die die sozialen Sicherungssysteme belastet und uns direkt in den kollektiven Bankrott führt. Die Fakten lassen sich schließlich nicht ignorieren: Während die Lebenserwartung von Jahr zu Jahr kontinuierlich steigt, hat sich die Geburtenrate seit dreißig Jahren auf einem derart niedrigen Niveau eingependelt, dass die Zahl der jährlich Verstorbenen die der Neugeborenen übersteigt. Die Konsequenz liegt klar auf der Hand: Von Jahr zu Jahr leben weniger Menschen in Deutschland. Doch ist dieser Trend wirklich derart besorgniserregend? Ist es zwingend notwendig, dass rund 231 Menschen auf einem Quadratkilometer leben? Oder würden sich nicht auch die 225 verbliebenen Menschen über ein wenig mehr Platz freuen? Betrachtet man die Szenerie aus anderer Perspektive, so verwandeln sich die Schreckensvisionen in utopische Karikaturen. Eine geringere Bevölkerungsgröße macht Schluss mit Wohnungsmangel, Plattenbauten und Autobahnstaus. Eine niedrige Geburtenrate entleert die heillos überfüllten Klassenzimmer wie von selbst und bietet vielen Eltern die längst vertan geglaubte Chance auf die seltenen Kindergartenplätze, die dann gar nicht mehr so selten sind. Die Kinder können in kleineren, geschrumpften Städten auf ausladenden Grünflächen toben, und wenn sie alt genug sind, aus einem Überangebot an Lehrstellen und Studienplätzen ihre berufliche Zukunft wählen. Vielleicht ist es ihnen gar vergönnt, den erfolgreichen Abschluss mit den Urgroßeltern zu feiern, die sich trotz ihrer 125 Jahre bester Gesundheit erfreuen. Wenn die Zukunft so rosig aussieht, wieso spricht dann niemand davon? Oder gibt es diese Stimmen und sie werden bloß von den lauten Schreckensvisionären übertönt? Und wenn es sie gibt, kann man sie wirklich ernst nehmen? Oder werden die eingangs erwähnten Kassandrarufe ihrem Namen gerecht und warnen vor realen Gefahren?



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10.  nicht von der Hand zu weisen sein < Vgl. E.9,8 >

offenkundig, nicht zu verkennen sein, sich nicht ausschließen lassen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.heinzfischer.at/online/page.php?P=30870&PHPSESSID=ff93892c0e0b4c394aecdcaffa2cf03c): <Bawaf-Skandal in Österreich.> SPÖ.18.07.2006. Grasser im Bawag-Sumpf. Wie tief steckt Grasser im Bawag-Sumpf? Wie gut kennt der Minister den Finanzjongleur Flöttl? Was haben die beiden bei ihren Treffen bzw. im gemeinsamen Yachturlaub besprochen? Den Richtlinien seiner eigenen Anti-Korruptionsbroschüre würde der Minister jedenfalls nicht gerecht werden. Es gibt Tatsachen, die sich nicht von der Hand weisen lassen. Dazu gehören die Funktionen von Karl Heinz Grasser. Er ist seit Februar 2000 Finanzminister und damit auch oberster Leiter der Bankenaufsicht. Er hat den Hauptverdächtigen im Bawag-Skandal, Wolfgang Flöttl, am 1. Dezember 2000 in New York getroffen; am selben Tag, als der Auftrag an die Bankenaufsicht erging, die Bawag zu prüfen und sieben Tage bevor Flöttl dem damaligen Bawag-Generaldirektor Elsner in London gestand, abermals Hunderte Millionen Euro verzockt zu haben. Eine weitere Tatsache ist, dass die Nationalbank den für die Bawag katastrophalen Prüfbericht am 22. Mai 2001 an das Finanzministerium weiter leitete, wo bereits alle relevanten Gesetzesübertretungen und Missstände aufgelistet waren.-

(
www.heise.de/newsticker/meldung/99032:) <Filter im Internet sind problemlos.> 15.11.2007: Europaratsempfehlung zu Internet-Filtern geplant. Der Trend in diese Richtung habe sich in den vergangenen Jahren drastisch verstärkt. Während dies aber Eltern und Erzieher nicht aus der Verantwortung etwa für das Wohl der Kinder entlasse, bedeute es gleichzeitig eine Abkehr vom offenen Internet. Zudem sei das Risiko nicht von der Hand zu weisen, dass es nicht bei dem Filterauftrag für Kinderpornographie bliebe, warnt Hutty. Die wiederholten Forderungen von EU-Kommissar Franco Frattini, Bombenbauanleitungen zu ächten, hätten sich zwar in den inzwischen veröffentlichten Vorschlägen des Kommissars nicht in dieser Form wiedergefunden, Hutty fürchtet aber, dass hier nach dem Motto vom steten Tropfen, der den Stein höhle, noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. Anspruch auf den Einsatz des Filters für ihre Zwecke, also zur Bekämpfung von nicht-lizenziertem Tausch und illegalen Kopien von Musik, habe der Verband der Musikindustrie IFPI erhoben, berichtete Hutty.



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11.  (etwas ist) hieb- und stichfest

gut begründet und deshalb unwiderlegbar (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.notar-gergaut.de/vorsorge.html): < Das Phrasem in der Überschrift eienes Beitrags soll das Interesse des Lesers wecken.>  Juristisch hieb- und stichfest. Der Notar unterstützt dabei, eine vollständige und unangreifbare Vorsorgevollmacht zu erstellen. Sie enthält verbindliche Regelungen für den Fall, daß man wegen körperlicher oder geistiger Einschränkungen nicht mehr fähig ist, eigene Entscheidungen sicher zu fällen. Die bevollmächtigte Person erhält für diesen Fall konkrete Handlungsanweisungen und Entscheidungsrichtlinien: Wo möchte man wohnen, wenn die eigene Wohnung nicht mehr die richtige Umgebung ist? Wer kümmert sich um die Bankangelegenheiten? Welche Personen dürfen vom Arzt über den gesundheitlichen Zustand informiert werden? Der Gesetzgeber verlangt auf diese Fragen klare Antworten – die Vorsorgevollmacht gibt sie. Der Notar hilft dabei, daß keine wesentlichen Punkte unberücksichtigt bleiben. Er unterstützt bei der Auswahl der – richtigen – Vertrauenspersonen, klärt unparteiisch die Erwartungen des Vollmachtgebers und stellt durch die Beurkundung die Gültigkeit der Vollmacht sicher.-

(
www.nzz.ch/nachrichten/sport/eishockey/thomas_renggli_eishockey_wm_kanada_1.724917.html): <Interessanter Beitrag zur unterschiedlichen Größe von Eishockeyfeldern in Europa und in Nordamerika. Weshalb die Eisfläche auf dem Weg nach Europa vier Meter breiter wurde, "konnte allerdings niemand hieb- und stichfest erklären". >  3. Mai 2008, 17:30, NZZ Online. Herr Renggli, weshalb sind die Eishockeyfelder in Europa grösser als in Kanada? Peter Honegger, Gossau ZH. «So einfach Ihre Frage auch scheint, an der A-Weltmeisterschaft in Québec brachte sie selbst den höchsten Funktionär dieser Sportart, den Präsidenten des Internationalen Verbandes (IIHF), René Fasel, in einen Argumentationsnotstand. Der Freiburger lieferte (augenzwinkernd allerdings) zunächst eine Antwort mit wirtschaftlichem Hintergrund: «In Nordamerika sind die Rinks vier Meter schmaler, weil so mehr Platz für weitere Sitzplätze der teuersten Kategorie zur Verfügung steht». Die Erklärung hinkt allerdings schon deshalb, weil gleichzeitig auch die Banden (und damit die Werbeflächen) kürzer werden. Also schickte Fasel seinen Mediendirektor Szymon Szemberg auf Wahrheitssuche. Und der Schwede rollte die Sache von der anderen Atlantikseite her auf. Denn das erste Indoor-Eisfeld der Welt, der Victoria-Skating-Rink, öffnete am 24. Dezember 1862 in Montreal seine Tore. Dort fanden am 3. März 1875 das erste historisch festgehaltene Spiel unter Dach und 1894 die erste Stanley-Cup-Partie statt. Die Masse dieser Natureisbahn betrugen 200 x 85 Fuss – was exakt den noch heute in Nordamerika üblichen Verhältnissen (umgerechnet 60 x 26 Meter) entspricht. Ihnen lag erstaunlicherweise kein konkreter Plan, sondern ein infrastruktureller Sachzwang zugrunde. Denn der Standort des Victoria-Rinks befand sich zwischen Drummond- und Stanley-Street und war damit aus städtebaulichen Gründen festgelegt. Weshalb die Eisfläche auf dem Weg nach Europa vier Meter breiter wurde, konnte allerdings niemand hieb- und stichfest erklären. Szemberg geht davon aus, dass es sich um einen «kosmetischen» Eingriff handelte, weil man auf der Suche nach einer verbindlichen Grösse 60 x 30 Meter als logischer empfunden habe als 60 x 26 Meter. Auf die Frage, ob die IIHF eine Angleichung an die nordamerikanischen Masse in Erwägung ziehe, gab Fasel eine klare Antwort: «Nein sicher nicht – denn das würde allein deshalb wenig Sinn machen, weil andere Eissportarten nicht mehr in den selben Stadien ausgetragen werden könnten.» Von dieser Tatsache sind übrigens die Olympischen Spiele in Vancouver 2010 betroffen, wo das Eishockeyturnier in nordamerikanischen Rinks stattfindet, die Eiskunstläufer und Shorttrack-Athleten hingegen in Hallen mit europäischen Relationen um die Medaillen kämpfen werden.»-

(
http://jugare.de/print23.htm): < Mit Hilfe der üblichen Methoden der empirischen Sozialforschung wie Verifikation und Reliabilitätsprüfung lassen sich Antisemitismus nicht "hieb- und stichfest nachzuweisen".> Antisemitismus als Teil der politischen Kultur Deutschlands. Jenseits des Ressentiments ist es tatsächlich schwierig, Antisemitismus hieb- und stichfest nachzuweisen, geschweige denn drastisch zu beweisen. Die üblichen Methoden der empirischen Sozialforschung wie Verifikation und Reliabilitätsprüfung erweisen sich schnell als kaum anwendbar. So sollten die ProbandInnen des Sigmund-Freud-Instituts zur Behauptung: „Ich kann es gut verstehen, dass manchen Leuten Juden unangenehm sind“ Stellung beziehen. 36% der Deutschen fanden diese Äußerung verständlich. Auf die Frage „Die Juden sind daran schuld, dass wir so große Weltkonflikte haben, reagierte jeder Fünfte positiv “ (Sigmund-Freud-Institut 2002). Ließe sich aus diesem Ergebnis das Ausmaß des Antisemitismus ableiten? Könnte man ohne Willkür behaupten, man habe von 20-36% Antisemiten in Deutschland im Jahr 2002 auszugehen? Wenn nicht, wäre es der Fall, wenn weitere fünf wissenschaftliche Institute auf vergleichbare Ergebnisse kämen?-

(
http://de.answers.yahoo.com/question/index?qid=20070905132052AAcB9AW): <Zur Etymologie dGelöste Frage: Woher stammt die Redewendung "Hieb- und Stichfest" ? Beste Antwort - Ausgewählt vom Fragesteller. Hieb- und stichfest, dieser Ausdruck bezieht sich auf die Rüstungen der Ritter, die hieb- und stichfest waren, d.h. sie konnten von Schwerthieben und Lanzenstichen nicht durchdrungen werden. Anders dann die bequemeren Kettenhemden, die waren nicht mehr unbedingt hieb- und stichfest.





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12.  etwas ist ein alter Hut (ugs.) < Vgl. G.10,5  >

sagt man von etwas, das längst nichts Neues mehr darstellt, auch wenn es als Neuigkeit vorgebracht wird (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dccv.de/.../forumsarchiv/komplementaermedizin/homoeopathie-neue-erklaerung-fuer-wirksamkeit/): < Bloggerkommentar zur Wirksamkeit der Homöopathie.> Homöopathie: Neue Erklärung für Wirksamkeit: (1. Kommentar): "Die Homöopathie ist ein alter Hut und schon längst als Blödsinn und Schwindel entlarvt." - (2. Kommentar): Wenn dem so ist, verwundert es mich doch, dass sie nicht schon lange verteufelt und verdammt wurde, sondern im Gegenteil immer mehr Anhänger findet - auch unter seriösen Medizinern. - (3. Kommentar): Auch Piraten gibt es noch auf den Weltmeeren und sie haben Zulauf. Piraterie muß demnach ein hochseriöses Geschäft sein.-

(
www.dw-world.de/dw/article/0,2144,589654,00.html): < Sendung zu Redewendungen mit dem Substantiv "Hut". > Sprecherin: Jahrelang galt Mallorca als das beliebteste Reiseziel der Deutschen. Die Flüge dorthin sind günstig, das Wetter ist selten schlecht, und von Deutschland aus ist man innerhalb von zwei Stunden bereits am Urlaubsziel. Doch seit einiger Zeit bleiben viele Hotel-Betten auf der balearischen Insel frei.- Monika Schmitz: "Mallorca kennen so viele. Ist ein alter Hut, ja. Und das Wetter ist ja jetzt auch woanders schön. Zum Beispiel auf den Kanaren. Viele möchten dahin, weil es da ja nie so richtig heiß wird. Der Atlantik ist im Sommer zwar etwas kühler, aber der sorgt dann wenigstens für Abkühlung. Das Mittelmeer ist ja auch im Sommer viel wärmer geworden, und was ist dann noch Abkühlung, wenn das Wasser 25 Grad warm ist?" Sprecher: Kulturgeschichtlich bedeutsam waren – und sind es teilweise noch heute – Kopfbedeckungen und die Funktionen, die man ihnen beimisst. Im öffentlichen wie privaten Leben ist der Hut ein Zeichen von Herrschaft und sozialem Prestige. Eine Fülle von Redensarten hat sich um ihn entwickelt. Oft steht dabei der Hut bildlich für den Kopf, etwa, wenn man jemandem was auf den Hut oder Deckel gibt, er also eins auf den Hut kriegt, das heißt getadelt wird. Ein alter Hut ist etwas Altbekanntes, das als Neuigkeit vorgebracht wird.-

(
www.heise.de/tp/r4/artikel/18/18113/1.html): <Manche technische Neuheit stellt nicht immerNeues dar.> Alte Musik in neuen Schachteln. Alfred Krüger 17.08.2004. Kundenfang per Doppelpack: Die Musikindustrie will mit so genannten Dual-Discs verlorenes Terrain zurückgewinnen Die Dual-Disc ist ein alter Hut. Die Dual-Disc ist eine doppelseitig beschichtete Hybrid-CD/DVD und von der Idee her eigentlich ein alter Hut. Als Flip-Disc gibt es sie bereits seit gut vier Jahren im guten Einzelhandel. Bislang sahen die musikindustriellen Marktstrategen in dieser Kombischeibe kein großes wirtschaftliches Potenzial. Die Flip-Disc fristete ein unbeachtetes Dasein als Nischenprodukt für Sammler und Musikfreaks. Erst die hohen Verkaufszahlen der Doppelpacks aus CD und DVD brachten die US-amerikanischen Musikindustriellen auf den Hybrid-Geschmack.



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13. jmdm. in die Karten sehen/schauen/... (ugs.:) gucken < Es finden sich im Deutschen zahlreiche Phraseme, die dem Kartenspiel entnommen sind. Siehe hierzu alphabetischer Index der Redewendungen.>

jmds. geheime Absichten, Pläne erkennen; herausbekommen, welche Pläne und Absichten jmd. hat (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.zeit.de/1980/39/Strauss-laesst-sich-nicht-in-die-Karten-sehen):< Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Es handelt sich hier um einen zeitlich schon weit zurückliegenden Beitrag, der noch weitere Phraseme enthält.>  Strauß läßt sich nicht in die Karten sehen von Carl-Christian Kaiser | © DIE ZEIT, 19.09.1980 Nr. 39. Nach einem Wahlsieg hätte der Kanzlerkandidat freie Hand bei der Besetzung der Ministerposten. Viele Politiker der CDU/CSU fühlen sich berufen, nur wenige wären auserwählt. Das mögliche „Unions-Kabinett" gleicht noch einem, Puzzle. Ein ungewöhnlich positives Echo habe das von Bundeskanzler Strauß, Vizekanzler Stoltenberg und Arbeitsminister Blüm gemeinsam vorgelegte Programm „Aufschwung nach sozialem Maß" gefunden, schreibt der CSU- Abgeordnete Hans Klein in einem Szenario, in dem er sich und anderen ausmalt, wie herrlich es wohl werden würde, wenn die Union zum Ziele käme. Mag in dem Prospekt des Strauß- Vertrauten Klein, der zum Bonner Wahlkampfbüro des Kanzlerkandidaten zählt, die Imagination auch üppig blühen — ganz zufällig und willkürlich ist es nicht, wenn da ein Arbeitsminister Blüm auftaucht. Denn manche, die sich mit Franz Josef Strauß ein wenig auskennen, halten durchaus dafür, daß er den Vorsitzenden der Sozialausschüsse, als ehrliche Haut und umgänglichen Menschen, mehr schätzt denn Heiner Geißler, die andere denkbare Unions-Besetzung für das Sozial- und Arbeitsressort.-

(
http://schmidt.devlib.org/suchmaschinen.html): <Betreiber von Suchmaschinen hüten ihre Betriebsgeheimnisse und "lassen sich nicht in die Karten sehen".> Tatsächlich werden noch weitere Informationen gespeichert, wie eben die bereits angesprochenen Metadaten oder die Formatierung der Wörter. Diejenigen Begriffe, mit denen auf ein anderes Dokument verwiesen wird, tauchen eventuell ebenfalls im Index für dieses Dokument auf. Allerdings sind diese Details nicht nur von Suchmaschine zu Suchmaschine unterschiedlich, sie sind darüber hinaus undokumentiert. Die Betreiber der Suchmaschinen wollen sich nicht in die Karten sehen lassen. In der Praxis werden nicht nur für einzelne Wörter sondern auch für Phrasen Indexpaare angelegt.-

(
www.thenextsteps.de/offenetrainings.htm): < Werbung für ein Fortbildungsseminar. Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> Offene und Inhouse Seminare. Dem „Gegner“ in die Karten schauen! Profitable Verhandlungsführung gemeinsam mit Einkäufern und Verkäufern. Im Seminar treffen Sie Ihre "Gegner". Ja wirklich: Einkäufer und Verkäufer aus der Praxis starten gemeinsam in diese Veranstaltung. Schöpfen Sie unvermutete Gewinnpotentiale durch den richtigen Umgang mit der anderen Seite. Im Seminar lernen Sie die Denkweise, Strategien und Tricks Ihrer Verhandlungs-"Gegner" kennen. Sie üben, durch die Brille des Gegenüber zu verhandeln und kommen partnerschaftlich zu noch mehr Erfolg. Wir zeigen Ihnen, wie Sie faire und unfaire Taktiken der "Gegner" geschickt kontern. Im Seminar begleiten Sie zwei Trainer aus der Praxis! Franziska Brandt- Biesler ergänzt als Profi auf der Verkaufsseite den Erfahrungsschatz von Urs Altmannsberger.-

(
www.contentmanager.de/magazin/news_h30076_nero_siemens_und_die_schaeffler_gruppe_lassen.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> 11.03.2008, Schema GmbH: Nero, Siemens und die Schaeffler Gruppe lassen sich in die Karten schauen. Mit Anwenderbeispielen namhafter Unternehmen wie der Nero AG, der Pilz GmbH, der Schaeffler Gruppe und von Siemens Building Technologies fand das diesjährige Usergroup-Treffen der SCHEMA GmbH erneut großen Beifall bei den Teilnehmern. Die Referenten zeigten, wie sie mit Hilfe des XML-basierten Redaktions- und Content Management Systems SCHEMA ST4 ihre Handbücher sowie die technischen Bedienungs- und Wartungsanleitungen leserfreundlich und effizient erstellen. Diskutiert wurde auch die Frage, welche Hausaufgaben international agierende Unternehmen machen müssen, um ihre technischen Produktinformationen zeitnah und mit gleichbleibend hoher Qualität übersetzen zu können. Die Vorschau auf die neue Version 3.0 von SCHEMA ST4 rundete das Programm ab. (...) Für den Anwender schreiben. "Auch Fachleute wollen nicht nur trockene Zahlen und Daten in Bedienungsanleitungen und Produktkatalogen, sondern Fakten, die leserfreundlich aufbereitet sind", rät Joachim Tüns, Technischer Redakteur der SCHAEFFLER KG. Für die Erstellung der umfangreichen, mehrsprachigen Kataloge setzt das Unternehmen das Redaktionssystem SCHEMA ST4 ein. Die Redakteure erstellen, pflegen und verwalten damit alle Inhalte, Informationen und Grafiken. In einem zentralen Datenpool stehen dann die Texte und Bilder für die Kataloge und Druckschriften zur Verfügung. "Die Basis für leserfreundliche Texte bilden im Grunde gut recherchierte und aufbereitete Informationen", erklärt Joachim Tüns weiter. (...).

(
www.horizont.net/aktuell/marketing/pages/protected/show-74288.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> 25.01.2008. Lidl lässt sich von Kabel Eins in die Karten schauen. Neue Offenheit? Zum ersten Mal in seiner Geschichte gewährt der traditionell extrem verschwiegene Discounter Lidl einem TV-Team Einblicke in sein Firmengeschehen. Zu sehen sind die Resultate am Dienstag, 29. Januar, um 22.15 Uhr im Wissensmagazin "Abenteuer Leben" bei Kabel Eins. Das TV-Team konnte in den Firmenzentralen von Neckarsulm und Anzing bei München drehen und zeigt neben Produktion, Logistik und Qualitätskontrollen auch Einstellungsgespräche mit künftigen Mitarbeitern. Außerdem begleitet die Reportage Mitarbeiter und Manager beim Aufbau einer Filiale im Münchner Westen.-

(
www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,533241,00.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> 05. Februar 2008. HILFSORGANISATION UNICEF. "Man will sich nicht in die Karten gucken lassen" von Annett Meiritz . Unicef Deutschland sammelt jährlich rund hundert Millionen für arme Kinder. Doch wenn es um die Offenlegung ihrer Geldflüsse geht, ist die Organisation weit weniger engagiert, kritisieren Experten. Der Imageschaden ist immens - auch die Kanzlerin ist besorgt.
 


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14.  sich (Dativ) über etwas klar (1170) /im klaren (94 300) sein < Die Zahlen beziehen sich auf die am 6. Mai 2008 im Internet gefundenen Belege. >

deutlich erkennen; wissen, welche Folgen eine Entscheidung oder Tätigkeit haben wird (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.echo-muenster.de/node/24221):Der ödp Kreisverband Münster sieht in der Musikhallen-Debatte eine demokratische Chance solide Haushaltsstrukturen klarzustellen. Die beiden ödp-Politiker glauben an die Münsteraner Bürgerinnen und Bürger, die ihrer Meinung nach erkannt haben, dass die Grenzen der Machbarkeit ausgereizt sind. „Seid jeher versucht die Wirtschaft mit der Macht des Geldes auf die Politik einzuwirken, wie jetzt wieder sehr deutlich wird“, so der Ratsherr weiter. „Die Stadtverschuldung mit fast 800 Millionen Euro ist Mahnung genug. Eine Last die unsere Kinder und Enkel in unserer lebenswerten Stadt noch Jahrzehnte lang abzahlen müssen. Jeder der hier mit NEIN stimmt, muss sich über die Folgen im Klaren sein“, betont zudem die Kreisvorsitzende weiter. Nach Angaben der ödp wurden nachweislich bisher in keiner Stadt in NRW mit einer neu erbauten Musikhalle erhöhte wirtschaftliche Investitionen getätigt.-

(
www.svz.de/lokales/schwerin/artikeldetails/article/217/heftige-spar-debatte-erwartet.html): SCHWERIN. Heftige Spar-Debatte erwartet. 16. April 2008. Heftige und kontroverse Diskussionen zum Haushaltssicherungskonzept erwartet der Fraktionsvorsitzende der Linken, Gerd Böttger. "Wer die Zuschüsse für den Nahverkehr, den Zoo und die Musikschulen kürzen will, muss sich über die Konsequenzen im Klaren sein, kritisierte Böttger. Er bedauere, dass die Stadt nicht der Empfehlung des Landesrechnungshofes gefolgt sei, neben der Anhebung der Grundsteuer B auch eine Erhöhung der Gewerbesteuer vorzuschlagen, um die Einnahmesituation Schwerins zu verbessern. "Das ist für uns eine Frage der Verteilungsgerechtigkeit", so Böttger.-

(
www.kaninchenmarkt.de/kaninchenmarkt_kaninchenzucht.htm): Bevor man mit der Kaninchenzucht beginnt, sollte man sich über eins klar sein, wie viel Platz habe ich, wie groß baue ich den Stall, (eine Mindest-Anzahl von Buchten sollte man haben ), wie sieht es futtermäßig aus, wohin mit dem Mist, welche Rasse möchte ich züchten und das Wichtigste, was verträgt mein Geldbeutel. Wenn man die genannten Fragen mit sich geklärt hat, kann es beginnen. Eines sei noch gesagt, ein Züchter oder der es werden möchte, darf bei Niederlagen oder Fehlschlägen nicht gleich die Flinte ins Korn werfen! Zuerst wird der passende Stall für die gewünschte Kaninchenrasse erbaut. Dann wird Futter besorgt und nun versucht man von einem Züchter Zuchttiere zu bekommen. Am besten ist es, wenn man mit 1,2 anfängt. Das heißt 1,0 = männlich ( Rammler ) 0,1 = weiblich ( Häsin ). Jeder Tierhalter oder Züchter muss sich der hohen Verantwortung und das Wohl der ihm anvertrauten Schützlinge (" lebenden Tiere") bewusst sein. Lebende Kaninchen sind kein Spielzeug für Kinder! Eine Überbesetzung im Stall sollte tunlichst vermieden werden, denn dann ist die Gefahr für eine Krankheit oder der Ausbruch einer solchen vorprogrammiert.



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15. klipp und klar (ugs.)
                       
unmissverständlich, klar und deutlich (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.wien.gv.at/vtx/rk?SEITE=020080425013):<Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Es handelt sich hier um einen Redewettbewerb.>- Klipp und klar ausgedrückt. In den Kategorien Klassische Rede, Neues Sprachrohr und Spontanrede behandeln die SchülerInnen Themen wie "Koma und high, bin ich dann frei?", "Landleben - Randleben" oder "Ich blogge, also bin ich" - in der Klassischen Rede präsentieren die TeilnehmerInnen ihre Gedanken zu vorgegebenen Themen, während sie bei der Spontanrede bereits nach kurzer Vorbereitungszeit zu einem Thema Stellung nehmen. In der Kategorie Neues Sprachrohr sind SprachkünstlerInnen am Werk. Reden präsentiert in Versform, als Kurzkabarett oder mit Musikbegleitung. Bewertet werden die Reden von einer Fachjury, die den Aufbau und den Inhalt, die Originalität sowie die Sprache, Mimik und Gestik genau unter die Lupe nimmt. Veranstalter des Redewettbewerbs sind wienXtra, MA 13- Fachbereich Jugend sowie das Kuratorium "Österreichischer Jugendredewettbewerb". wienXtra ist eine Impuls gebende Stelle der Kinder- und Jugendarbeit, die für die Stadt Wien und in Kooperation mit der MA 13-Fachbereich Jugend arbeitet. wienXtra veranstaltet und koordiniert viele attraktive Freizeitaktionen. Außerdem gibt es ein breites Info-, Beratungs- und Bildungsservice für Familien, Jugendliche und in der außerschulischen Kinder- und Jugendszene tätige Menschen. www.wienXtra.at -

(
www.come-on.de/halver.php): <Bericht von einer Kabarett-Veranstaltung.> Knebel hat alles im Blick und meckert. Uwe Lyko begeistert als Herbert Knebel. "Ossi" als Extra-Bonbon in der AFG-Aula. 04.05.2008 18:00 • Von Yvonne Pfannschmidt. Herbert Knebel? Das ist doch der mit der dicken Hornbrille, der Helmut-Schmidt-Mütze, dem Second-Hand-Outfit und dem Ruhrpott-Slang. Klar, wer kennt sie nicht, die satirische Kunstfigur des Kabarettisten Uwe Lyko, die sich über jeden und alles so schön aufregen kann, daherredet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, und mit den überspitzten Alltagsgeschichten dem Publikum hier und dort zu einem Wiedererkennungsgefühl verhilft. Alles, was der Rentner mit seinem derben Malocher-Charme unter die Lupe nimmt, das hat Knebel am Freitagabend einem begeisterten Publikum in der ausverkauften Aula des Anne-Frank-Gymnasiums klipp und klar gemacht.

-Die seit dem 18. Jh. bezeugte Formel ist aus dem Niederdeutschen ins Hochdeutsche übernommen. Das niederdeutsche »klipp« bedeutet eigentlich »passend« und gehört zu »klippen« (= passen), das wie das Verb »klappen« lautnachahmenden Ursprungs ist. (Duden).



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16. jmdm. geht ein Licht auf (ugs.)

jmd. versteht, durchschaut plötzlich etwas, was er vorher nicht verstanden hat   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dradio.de/dlf/sendungen/hintergrundpolitik/595808/): < Einer berufstätigen Mutter "geht plötzlich ein Licht auf" und sie ändert ihr Leben. Der Beitrag enthält noch weitere, kursiv markierte Phraseme. > 17.02.2007. Die Geburtenrate in den USA ist mit 2,07 Kindern innerhalb der OECD rekordverdächtig. Die Rolle der Familie in den USA von Maya Dähne. Legosteine und Laster, Barbiepuppen, Bücherberge und Bauklötze. Die Küche der Familie Blaine kurz vor dem Abendessen. Willkommen im Chaos, lacht Sheila und versucht, ihre drei Töchter samt Hund in den Spielkeller zu bugsieren. Die Blaines sind eine typische amerikanische Mittelklassefamilie. Drei Kinder, zwei Autos, ein Einfamilienhaus, Klettergerüst, Sandspielzeug und Schaukel im Garten. (...). (Sheila Blaine): Es gibt so viele Karriere- und Jobmöglichkeiten wie nie zuvor für Mütter, aber gleichzeitig ist auch der gesellschaftliche Druck gewachsen, eine Mutter zu sein. Die Frauen heute sind ständig hin- und hergerissen zwischen Karriere und Kind.- Genau deshalb hat Catherine Clifford beschlossen, ihren Job an den Nagel zu hängen. Nach Jahren, in denen sie einen Teilzeitjob hatte und Babysitter sich die Klinke in die Hand gaben, um ihre drei Kinder zu versorgen, hat sie entschieden, ganz zu Hause zu bleiben.- (Sheila Blaine):: Mir ging plötzlich ein Licht auf, und ich merkte: Es geht jetzt nicht mehr um mich. Es geht im Moment nur darum, was mein Kind braucht. Das Leben kreist nicht mehr um mich selbst, ich bin nicht mehr der Mittelpunkt. Zumindest solange die Kinder klein sind, geht es in erster Linie um sie. - Catherine Clifford, deren Essay im Buch "Mommy Wars" den Titel "Mother Superior", Übermutter, trägt, sagt, sie liebe ihr Leben als so genannte "stay at home mom". Ihr Ideal - das selbstlose Mutterdasein - ist Karrierefrauen wie Leslie Morgan Steiner ein Gräuel.- (Sheila Blaine): Die USA bieten ideale Voraussetzungen für arbeitende Frauen. Aber es ist nicht unbedingt das Paradies für arbeitende Mütter. Dieses Land ist so schizophren. Als Mutter - egal ob als Karrierefrau oder Hausfrau, bekommst du von Politik und Gesellschaft ständig das Gefühl vermittelt, dass nichts, was du tust, richtig ist.-

(
http://silverblick.wordpress.com/): < Ein Politiker betreibt Manöverkritik. Nach der Wahl kommt er zu einigen Einsichten.> Verspätete Erleuchtung! …verdammte Energiesparlampen… Februar 3, 2008 by silverblick. Roland Koch, Schmuckstück der Hessischen CDU, zeigt sich nach der Wahl nachdenklich. Sein Wahlkampf habe wohl einige Wähler irritiert. Wir erinnern uns an dieser Stelle an Kochs Äußerungen zum Thema Jugendkriminalität, die eine Forderung härterer Strafen für jugendliche Kriminelle beinhaltete. Außerdem sprach er sich dafür aus, jugendliche - nennen wir es - Nichtgermanen schneller auszuweisen. Nach der Wahl ging Koch dann ein Licht auf. Er hat offenbar einen Fehler gemacht, wie er in einem FAZ-Interview zugibt: “Dass ich Teile der Wähler, die der Union zugeneigt sind, irritiert habe, weil sie glauben konnten, dass ein Thema nur zu Wahlkampfzwecken genutzt wurde, hat mir persönlich geschadet, und es hat auch der CDU geschadet.” Sie konnten glauben, er würde das Thema Jugendkriminalität für Wahlkampfzwecke ausschlachten. Ja, das konnten sie wohl. Aber wenn das der Fall gewesen wäre, hätten die Medien doch entsprechend reagiert, nicht wahr? Das Witzige ist bloß, das er die Wähler, die der Union nicht zugeneigt sind, ganz und gar nicht irritiert hat. Nicht einmal besonders überrascht. Als hätte Koch schon einmal ähnliche Äußerungen zu ähnlichen Anlässen gemacht. Hmm… Wie auch immer die Koalitionsverhandlungen ausgehen sollten - Koch will eigentlich weiter regieren, auch ohne Mehrheit. Das ist ja nur menschlich. Die meisten würden auch weiterreden, auch wenn Tausende sagen: “Halt die Klappe” Oh, noch etwas Persönliches: Bitte, bitte, bitte streichen Sie alle das Wort “Verbalinjurien” aus ihrem Wortschatz. Ich meine: Wen glauben Sie da zu vertreten? Deprimierte Lateinschüler oder Don Quijote? Oh mein Gott, er hat mir den Fehdehandschuh in mein “vultus”, vielmehr vultum, geworfen (oder soll ich iecit sagen?). Veröffentlicht in BilDung, Gut zu wissen, PoliTik .

-Diese Wendung ist wohl auf die Bibel zurückzuführen, auf »Licht« im Sinne von »Erleuchtung, Erkenntnis« (vgl. z. B. Matth. 4, 16). (Duden).



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17. da beißt die Maus keinen Faden ab (ugs.)

das ist unabänderlich, dagegen ist nichts zu machen   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.swr.de/swr4/bw/giessbert/-/id=258208/nid=258208/did=1143430/1nmxw0q/index.html): <Zur Etymologie dieses Phrasems.> Lexikon - Von A bis Z. Die Maus und der Faden. Täglich benutzen wir Redensarten, ohne zu wissen, woher sie eigentlich kommen. Zum Beispiel "Da beißt die Maus keinen Faden ab" – will heißen: das steht fest, daran ist nicht zu rütteln. Maus ohne Faden. Diese uralte Redensart stammt wohl nicht von einem Änderungsschneider, der einem Kunden versichert, dass seinem Anzug bei ihm nichts passieren werde. Nein, die Maus und der Faden haben mit dem Bauernkalender und der Heiligen Gertrud von Nivelles zu tun. Am 17. März ist Gertrudentag - nach dem bäuerlichen Kalender der Beginn des Frühlings. Ab diesem Tag wurden die Winterarbeiten im Haus eingestellt. Es ging wieder hinaus auf die Felder und in den Garten. Wenn am Gertrudentag noch gesponnen würde, so der Volksglaube, dann werde der Flachs von den Mäusen zerfressen, der Faden abgebissen. "Gertrud mit der Maus, treibt die Spinnerinnen raus", so hieß einer der mittelalterlichen Bauernsprüche. Und auf vielen Bildern wird die Heilige Gertrud mit Spindel und Mäusen dargestellt. Die fromme Äbtissin aus Belgien war übrigens nicht nur für das Ende des Winters zuständig. Sie wurde auch angerufen, wenn Nagetiere die Ernte bedrohten. Der Sage nach hat die Heilige im 7. Jahrhundert mal ganze Landstriche ihrer Heimat durch ihr Gebet von einer Ratten- und Mäuseplage befreit. (Karl-Albrecht Immel).-

(
http://hr.bistumlimburg.de/termine/2006_06_02_1409.shtml):  <Zur Etymologie dieses Phrasems.>  Da beißt die Maus keinen Faden ab von Bezirksdekan Peter Kollas. „Da beißt die Maus keinen Faden ab!“ - Der Spruch mit der Maus und dem Faden geht ursprünglich auf eine in ganz Europa gebrauchte Mausefalle zurück, bei der die Maus einen Faden abbeißen musste, um an den Köder und damit zugleich an ihr Lebensen-de zu kommen. Biss die Maus den Faden nicht ab, dann hatte der Mäusefänger Pech, er musste es hinnehmen und er musste sich etwas anderes überlegen. „Da beißt die Maus keinen Faden ab!“ - Gemeint ist mit dieser Redewendung noch heute: Da ist nichts zu machen. Das ist nun einmal so! Also bleibt dir nichts anderes übrig, als es zu akzeptieren. Von Kindheit an ist mir diese Redensart vertraut. „Da beißt die Maus keinen Faden ab!“ aus dem Munde eines Erwachsenen bedeutete immer: Jetzt gibt es kein „zurück“ mehr. Da musst du durch, wenn du dich nicht blamieren willst. Es gibt doch die Situationen, wo wir uns für ein Vorhaben entschieden haben. Das Ganze ist gut geplant und vorbereitet. Eigentlich kann da nichts schief gehen. Eigent-lich! Aber dann kommt es doch ganz anders! Eine ganz wichtige Person fällt aus, und das Vorhaben lässt sich nicht so verwirklichen, wie ursprünglich geplant. Und dann wird überlegt und überlegt, wie das ganze Projekt doch noch zu retten ist. Doch irgendwann ist klar: So geht es nicht! „Da beißt die Maus keinen Faden ab!“ Da ist wirklich nichts zu machen. Soll ich jetzt die Brocken hinschmeißen - dann war alles um-sonst. Vielleicht gibt es ja noch einen anderen Weg! Keiner von uns liebt Sackgassen, bei denen uns nichts anderes übrigbleibt als umzukehren. Und doch ist die Umkehr oft die einzige Möglichkeit, um wieder auf eine Kreuzung zu kommen, die mir viele Möglichkeiten eröffnet. Vergangene Woche bekam ich wieder einmal Besuch von einem jungen Mann, der zehn Jahre seines Lebens als Obdachloser auf der Straße lebte. Bis vor zwei Jahren war er für mich ein hoffnungsloser Fall, dem einfach nicht zu helfen ist. Wie gesagt: Bis vor zwei Jahren! Doch dann nahm er von heute auf morgen das Angebot einer Wohnung an und seither lebt er in geordneten Bahnen! „Dir ist nicht mehr zu helfen“, das hatte ich ihm immer wieder gesagt, wenn er im Winter durchgefroren an meiner Haustür stand. Er hat mich eines Besseren belehrt: „Da beißt die Maus keinen Faden ab!“ - Oft gibt es doch den anderen Weg!-

(
http://forum.computerbetrug.de/showthread.php?t=44555): <Internetprobleme.>  AW: Die "Muli Suche" wird immer profesioneller. Webseiten sind geduldig , noch viel geduldiger als Papier und wesentlich flüchtiger. Was da steht hat nicht den geringsten Wert. Impressumspflicht besteht nur in Deutschland. Registriert ist die Domain in Rußland, da beißt die Maus keinen Faden ab. "Das kann doch nicht sein, dass der Bürger, der sich gesetzmäßig verhält, sich wie ein Idiot vorkommen muss." (Roman Herzog)

-Für die Entstehung dieser Redewendung bieten sich mehrere Erklärungsmöglichkeiten an. Sie ließe sich auf die Fabel vom Löwen und der Maus beziehen, in der die Maus das Schicksal des gefangenen Löwen wendet, indem sie das Netz zernagt. Sie könnte auch aus dem alten Volksglauben herrühren, daß man im Frühjahr keine Winterarbeit verrichten, also auch nicht mehr spinnen soll. Den Frauen, die das trotzdem tun, beißen zur Strafe die Mäuse den Spinnfaden durch - nur wer sich unbeirrt an den Brauch hält, dem »beißt die Maus keinen Faden ab«. (Duden).



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18.  den Nagel auf den Kopf treffen (ugs.)

den Kernpunkt einer Sache (in einer Äußerung) erfassen; das Wesentliche einer Sache erkennen und sagen   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://ralphsnutzloseswissen.blog.de/2008/01/24/den_nagel_auf_den_kopf_getroffen~3527344):< Zur Etymologie und zur Volksetymologie des Phrasems.- So ganz 'nutzlos' ist eigentlich solches Wissen doch gar nicht!>  Den Nagel auf den Kopf getroffen. von Ralphs @ 2008-01-24 – 12:00:11. Es gibt Redewendungen, die sind so was von klar! Da muss man nicht viel erklären, die Bedeutung macht keine Schwierigkeiten und die Herkunft ist auch nicht schwer. Wer den Nagel auf den Kopf getroffen hat, der hat es genau auf den Punkt gebracht, hat es also genau richtig gemacht/formuliert/gesagt/getroffen/...Jeder, der schon einmal versucht hat einen großen Nagel in ein Brett zu schlagen und sich dabei kräftig auf den Finger gehauen hat, der weiß, dass es nicht immer so leicht ist, den Nagel auf den Kopf zu treffen; man liegt auch oft genug (nicht nur sprichwörtlich) daneben! Aber was würdet ihr sagen, wenn ich euch erzähle, das man sich dabei auch täuschen kann? Die Herkunft ist oft nicht so klar, wie sie scheint. Volkstümlich nimmt man dann meist eine eigene Herkunft an, was dann folgerichtig Volksetymologie genannt wird. Aber zurück zum Nagel, bei dem es beim Aufdemkopftreffen nicht um handwerkliche Tätigkeiten des Zimmermanns geht. Die Wendung stammt vielmehr aus dem Schießsport mit Pfeil und Bogen. Früher waren die Zielscheiben durch einen Nagel im Zentrum befestigt. Traf man also exakt ins Zentrum/ ins Schwarze, traf man genau den Kopf des Nagels. Das Ergebnis, der Pfeil prallte ab. Daher kommt die Wendung für besonders treffende Formulierungen, den Nagel auf den Kopf treffen.-

(
www.volkerpispers.de/index.php?id=9&entry=1620): <Positiver Kommentar zu einer Sendung des Kabarettisten Volker Pispers.> Der Kabarettist Volker Pispers. - Gästebuch- (Kommentar): S. P. Sonntag, 31.10.2004. Ich habe Ihre Sendung auch gestern nur durch Zufall entdeckt, beim Zappen. Ich muss sagen, dass Sie mit jedem Satz den Nagel auf den Kopf treffen. Das einzige, was schade an der ganzen Sache ist, dass sie wirklich Recht haben!!! Die Sendung war echt Klasse, freue mich auch schon auf die nexte (sic).IMMER WEITER SO.-

(
www.ingenieurkarriere.de/bewerberservice/karrieremagazin/heikomell/heikomellrecherche.asp?number=1965 ):<Positiver Kommentar zu einer Zeitschrift, die mit ihren Beiträgen zur Karriereplanung "den Nagel auf den Kopf trifft".>  Leitend im großen oder "Boss" im kleinen Haus? Frage: Seit langem lese ich Ihre "Karriereberatung". War ich anfangs sehr kritisch gegenüber Ihren Erklärungen, kann ich nach fast zwanzig Berufsjahren sagen, dass Ihre Beiträge den "Nagel auf den Kopf" treffen: eine Pflichtlektüre für alle, welche sich dem Thema Karriere verschrieben haben. Ihre Hintergrundinformationen, Erklärungen und Ratschläge verwende ich nicht nur für mich, sondern vielfach bei Personalgesprächen mit meinen Mitarbeitern. Mein bisheriges Berufsleben hat sich positiv entwickelt: Ich bin Leitender Angestellter bei einem großen Unternehmen mit P&L-Verant­wortung und ich genieße das Vertrauen meiner Führungskräfte. Details entnehmen Sie bitte meinem beigefügten Lebenslauf. Ich wurde angesprochen, um die Aufgabe des Vorstandsvorsitzenden eines kleinen Unternehmens zu übernehmen. Dieses Unternehmen hat seinen Schwerpunkt in der gleichen Industrie, in der ich momentan tätig bin und die Aktien werden öffentlich gehandelt. An dieser Aufgabe würde mich reizen, dass ich hier mein "eigenes" Unternehmen leiten könnte und mich mit allen Belangen eines Aktienunternehmens auseinandersetzen könnte. Kann es im Hinblick auf die weitere Karriereentwicklung überhaupt zielführend sein, ein solch kleines Unternehmen zu übernehmen?-

(
www.solades.de/texter-werbetexte-schreibservice.html): <In der Werbung wird sehr oft mit Phrasemen gearbeitet.> Werbetexte, Slogans, Webseitentexte – Der Dolmetscher Ihrer Ideen. Wir kreieren jegliche Art von Texten, von der Vertextung Ihrer Webseite und Ihrer Werbeartikel, über Werbebriefe mit Magnetcharakter, bis zur Entwicklung fesselnder Slogans und Produkt- wie Firmennamen, die den Nagel auf den Kopf treffen. Wir schreiben Ihre Rede, setzen einen Geschäftsbericht auf, erstellen eine Produktbeschreibung oder eine Anleitung. Wenn es um Worte geht, sind wir zur Stelle... egal, in welchem Kontext diese stehen sollen.



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19.  auf Nummer Sicher gehen (ugs.)

sich in jeder Hinsicht absichern; kein Risiko eingehen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.tagesspiegel.de/wirtschaft/Verbraucher-Altersvorsorge-Riester-Rente;art131,2320813): < Das Phrasem im Titel eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken. - Von dem Eigennamen 'Riester' ist hier das Verb 'riestern' abgeleitet.> Altersvorsorge. Auf Nummer sicher gehen: die Riester-Rente. Auch wenn sie einen schwierigen Start hatte, die Riester-Rente ist eine Bank bei der Altersvorsorge. Schon bei relativ geringen Einzahlungen gibt der Staat ordentlich was dazu. Doch für wen lohnt sich die Riester-Rente wirklich? 28.6.2007 17:30 Uhr Von Sylvia Bontrup. Riestern kann jeder, der in der gesetzlichen Rentenversicherung pflichtversichert ist, ob Arbeitnehmer, Arbeitslose, Beamte, geringfügig Beschäftigte, die auf die Versicherungsfreiheit verzichtet haben, Berufssoldaten, Wehr- und Zivildienstleistende oder Kindererziehende. Um die volle Förderung vom Staat zu erhalten muss ein Mindesteigenbeitrag in den Riester-Vertrag eingezahlt werden. Doch Riester lohnt sich nicht nur für kinderreiche Familien mit niedrigem oder mittlerem Einkommen, auch Besserverdiener können von der Förderung profitieren, da sie neben der Zulage eine Steuerersparnis über den Sonderausgabenabzug geltend machen können. Dazu genügt es, mit der jährlichen Steuererklärung die Anlage AV einzureichen, auf der das Bruttoeinkommen, sowie die getätigten Beiträge in einen Riester-Vertrag erklärt werden. Wer 2007 den Maximalbeitrag von 1.575,-EUR in seine Riester-Rente einzahlt und mit 30 % Einkommenssteuern belastet ist, spart 472,50 EUR im Jahr, da der jährliche Beitrag zu 100% geltend gemacht werden kann. -

(
www.stmugv.bayern.de/aktuell/presse/detailansicht.htm?tid=13429): < Das Phrasem im Titel eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken.> Pressemitteilung. 07. Dezember 2007. Nr. 345/07. Bernhard: Beim Bezahlen auf Nummer Sicher gehen - Vorauszahlung bei teuren Online-Käufen vermeiden. Bei teuren Online-Käufen sollte man bei der Bezahlung auf Nummer Sicher gehen und diese über paypal, Lastschrifteneinzug oder Treuhandkonto abwickeln. Darauf wies Verbraucherschutzminister Otmar Bernhard heute in München hin. Bernhard: 'Weihnachtsgeschenke im rund um die Uhr geöffneten online-shop kaufen, dabei Preise vergleichen und ein Schnäppchen ergattern wird immer beliebter. Ist die Ware im Voraus bezahlt und wird dann aber nicht geliefert, ist der Streit vorprogrammiert.' Um rechtliche Auseinandersetzungen über die Rückerstattung des bezahlten Kaufpreises von vorneherein zu vermeiden, empfiehlt Bernhard vor allem bei teuren Waren sichere Zahlungsmethoden zu verwenden oder die Ware gleich selbst beim Verkäufer abzuholen, zu prüfen und dann bar zu bezahlen. Während eine Überweisung nicht mehr rückgängig gemacht werden kann, ist beim Lastschrifteinzug meist eine Rückabwicklung innerhalb einer bestimmten Zeit über das Kreditinstitut möglich. Über Systeme, wie z.B. PayPal, können Zahlungen von Internetgeschäften außerdem unter Geheimhaltung der Bankverbindungsdaten durchführen. Wenn PayPal bei einem Kauf bei eBay verwenden, wird der Einkauf für den Käufer sogar für bis zu 500 Euro abgesichert. Bei nicht versandter oder stark von der Beschreibung abweichender Ware erstattet PayPal dem Käufer den Kaufpreis. Die Bezahlung von besonders teuren Waren sollte am besten über ein Treuhandkonto abgewickelt werden. Zwar entstehen hierbei zusätzliche Kosten, es wird aber auch ein großes Plus an Sicherheit geleistet, da ein neutraler Dritter über die Zahlung wacht. Weitere Infos unter http://www.vis.bayern.de/ Stichwort: 'Internetauktionen - Tipps für Käufer'; bei Fragen zu einem konkreten Sachverhalt sich an die Verbraucherzentrale Bayern oder den Verbraucherservice Bayern wenden.-

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www.wissenschaft.de/wissenschaft/news/257506.html): < Das Phrasem im Titel eines Beitrages soll das Interesse des Lesers wecken. Es handelt sich hier um die Zusammenfassung eines wissenschaftlichen Beitrages.> 4.09.2005 – Mathematik. Lieber auf Nummer Sicher gehen als Millionär werden. Die Quizshow "Wer wird Millionär?" dient Wirtschaftswissenschaftlern als Modell für das Risikoverhalten von Investoren. Etwa zwei Drittel der Kandidaten der Quizshow Wer wird Millionär? verfahren nach dem Motto "Lieber einen Spatz in der Hand als eine Taube auf dem Dach" und steigen mit dem bereits erspielten Geld vorzeitig aus dem Quiz aus. Das ist ein Ergebnis, das Roger Hartley von der Universität Manchester zusammen mit zwei Kollegen bei der Auswertung der Daten von 515 Kandidaten der britischen Version der Quizshow gewonnen hat. Des weiteren fanden die Wirtschaftswissenschaftler, dass das Risikoverhalten eines Kandidaten bei kleinen und großen Gewinnen mit dem gleichen mathematischen Gesetz beschrieben werden kann. Dass es überhaupt auf sinnvolle Weise möglich ist, menschliches Risikoverhalten mit mathematischen Gesetzen zu beschreiben, bewiesen John von Neumann (1903 – 1957) und Oskar Morgenstern (1902 – 1976) bereits im Jahr 1944. Sie zeigten, dass sich das Risikoverhalten von Menschen, die bei ihren Entscheidungen ein Mindestmaß an Rationalität walten lassen, mittels einer so genannten Nutzenfunktion beschreiben lässt. Die Parameter dieser Nutzenfunktion hängen von der persönlichen Risikobereitschaft der jeweiligen Person ab. Ein Beispiel: Jemandem wird ein Glücksspiel angeboten. Mit einem Münzwurf soll entschieden werden, ob er 1000 € bekommt oder 1000 € bezahlen muss. Eine Spielernatur wird sich vielleicht auf diese Bedingungen einlassen, ein vorsichtiger Mensch eher nicht. Bietet man dem Vorsichtigen aber stattdessen als möglichen Gewinn 10.000 € an – bei unverändertem möglichem Verlust von 1000 € und unveränderter Gewinnchance von 50 Prozent – dann wird er das Spiel aufgrund seiner persönlichen Kosten-Nutzen-Analyse vielleicht doch wagen. In den vergangenen Jahren haben Wirtschaftswissenschaftler zunehmend Zweifel daran geäußert, dass das Risikoverhalten eines Menschen unabhängig von den infrage stehenden Geldbeträgen durch eine einzige Nutzenfunktion beschrieben werden kann. Für die von den Forschern untersuchten 515 Kandidaten von "Wer wird Millionär?" ist das jedoch der Fall: Die Kandidaten verhielten sich genauso, wie es die Theorie vorhersagt. Außerdem ergab die Analyse der Wirtschaftswissenschaftler, dass der Publikumsjoker für die Spieler so wertvoll ist wie der Telefonjoker und der Fifty-Fifty-Joker zusammen. Die beiden letzten liegen etwa gleichauf. Aus Untersuchungen wie der vorliegenden erhoffen sich die Wissenschaftler Erkenntnisse über viele verschiedenartige Bereiche, bei denen menschliches Risikoverhalten eine Rolle spielt. Dazu gehören beispielsweise die Frage nach der Investitionsbereitschaft an der Börse oder der Wunsch nach Sicherheit durch den Abschluss einer Versicherung. Originalarbeit der Forscher: Roger Hartley, Gauthier Lanot, Ian Walker, "Who Really Wants to be a Millionaire? Estimates of Risk Aversion from Gameshow Data".



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20.  seine Pappenheimer kennen (ugs.)

bestimmte Menschen mit ihren Schwächen genau kennen und daher wissen, was man von ihnen zu erwarten hat; die Eigenschaften, besonders die Schwächen anderer genau kennen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://de.wikipedia.org/wiki/Pappenheim): <Zur Etymologie und zur Bedeutungsveränderung des Phrasems.> Bekannt ist der Name der Stadt vor allem durch den Ausspruch: „Ich kenne meine Pappenheimer.“ Das Zitat geht zurück auf Schillers Drama „Wallensteins Tod“ (III, 15), in dem der Feldherr Wallenstein sagt: „Daran erkenn’ ich meine Pappenheimer“. Er sagt dies anerkennend zu einer Abordnung der Pappenheimer Kürassiere, die ihn fragen, ob das Gerücht über Verhandlungen mit den Schweden wahr sei. Heute besagt der Ausspruch eher etwas Abwertendes und bedeutet eher „Spitzbuben“.

(
www.abendblatt.de/daten/2006/06/24/578130.html): < Bericht über die erfolgreiche Arbeit eines Ordnungsdienstes in Harburg. Da die Bezirksebene überschaubar ist, lernt der Ordnungsdienst sehr schnell "seine Pappenheimer" kennen.>  Sie machen Harburg sauberer. Bezirksamt: Zwei Frauen und sechs Männer sind im Einsatz. Seit Jahresbeginn sorgt der Bezirksordnungsdienst (BOD) für mehr Sauberkeit. Aber noch gibt es viele Schmuddelecken von Jochen Gipp. Harburg. Auf den ersten Blick sehen sie aus wie Polizisten. Sie tragen auch Uniformen der Angestellten im Polizei-Außendienst - allerdings ohne Polizei-Aufdruck, haben auch fast deren Kompetenz, gehören seit Jahresbeginn aber nicht mehr zur Innenbehörde, sondern zu den Bezirksämtern und sind dort als "Bezirklicher Ordnungsdienst" (BOD) statt zuvor "Städtischer Ordnungsdienst" angesiedelt. Zwei Frauen und sechs Männer zählt der Harburger BOD. Bezirksamtsleiter Torsten Meinberg freut sich bereits über eine erste positive Zwischenbilanz, denn dem Hauptziel - mehr Sauberkeit in Harburg - kommt man immer näher. Das ließ sich auch jüngst im Abendblatt aus der Bilanz der Hamburger Stadtreinigung herauslesen, die feststellte, daß immer weniger Hamburger ihren Müll sorglos auf die Straße werfen. 45 000 Tonnen waren vergangenes Jahr eingesammelt worden. Ein Jahr zuvor waren es noch 7000 Tonnen mehr. Der Harburger BOD meldete im ersten Halbjahr 322 Verschmutzungen an die Stadtreinigung, leitete auch 220 Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen Verschmutzer ein. 47 Bürger hatten Beschwerden beim BOD, Telefon 428 71-2250, eingereicht. Meinberg: "Die Dezentralisierung des Ordnungsdienstes in die Bezirke ist die richtige Entscheidung gewesen. Ich wünsche mir, daß alle Harburger sich bei uns melden, wenn ihnen Mißstände auffallen. Die Kollegen können dann schnell reagieren, weil sie ja vor Ort sind." Das bestätigte auch Badreddine Garbers, der gestern zusammen mit seinem Kollegen Peter Funk auf Streife im Phoenix-Viertel und auf dem Alten Harburger Friedhof war. "Früher waren wir im gesamten Stadtgebiet im Einsatz. Die Bezirksebene ist überschaubarer, man lernt da auch schnell seine Pappenheimer kennen. Bei einigen genügt eine mündliche Verwarnung. Wer dann noch mal auffällt, gegen den wird ein Ordnungswidrigkeitsverfahren eingeleitet." Und Peter Funk stellt fest, daß zu Beginn des BOD neun von zehn Hundehaltern ihren Hund unangeleint über den Alten Harburger Friedhof laufen ließen. Funk: "Jetzt sind es neun von zehn Hunden, die angeleint sind." Und auch an das Taubenfütterverbot werde sich zunehmend gehalten. Aber die Streife durch das Phoenix-Viertel führt auch immer wieder zu Schmuddelecken. Immer noch stellen Bewohner ihren Sperrmüll einfach an den Straßenrand. Wer erwischt wird, muß bezahlen.-

(
www.sonntagsblatt-online.de/news/2006/09/36kw/060908-16.htm): <Bei einem neuen Modellprojekt 'Staatsanwalt vor Ort' steht ein erfahrener Jugendstaatsanwalt in den Räumen des Amtsgerichtes als Ansprechpartner für Polizei, Jugendrichter und Jugendgerichtshilfe wie für sonstige Institutionen zur Verfügung. Der Staatsanwalt hat nun direkten Kontakt mit den jugendlichen Delinquenten und lernt sehr schnell "seine Pappenheimer" kennen.>  -Staatsanwalt in Remscheid vor Ort. Modellprojekt zur Bekämpfung von Jugendkriminalität. (Red.) Die Bekämpfung von Jugendkriminalität ist seit langem ein besonderes Anliegen der Staatsanwaltschaft Wuppertal. Dazu gehört nicht nur eine Verurteilung des Straftäters, sondern auch die Einwirkung auf die Jugendlichen mit erzieherischen Mitteln, um weitere Taten zu verhindern. In Remscheid wurden bereits vor fünf Jahren die sogenannten "Diversionstage" eingerichtet. Hier kann besonders bei Ersttätern oder mittelschweren Delikten ein förmlicher Strafprozess umgangen werden, indem gegen den Jugendlichen erzieherische Maßnahmen verhängt werden. Der junge Delinquent wird gemeinsam mit den Erziehungsberechtigten durch den Staatsanwalt zur Polizei bestellt, wo dann in geeignet erscheinenden Fällen eine erzieherische Maßnahme verhängt wird. Ein Beispiel hierfür ist die Ableistung von gemeinnützigen Arbeiten. Gleichzeitig wird von der weiteren Strafverfolgung abgesehen. Auf diese Weise sind in Remscheid in 52 Terminen rund 1.200 Jugendstrafverfahren bearbeitet worden. Erste Befunde weisen aus, dass 95 Prozent der Jugendlichen nicht wieder polizeilich in Erscheinung getreten sind. Eine weitere Maßnahme ist das Modellprojekt "Staatsanwalt vor Ort". Ein besonders erfahrener Jugendstaatsanwalt versieht seinen Dienst nun überwiegend in den Räumen des Amtsgerichtes Remscheid. Damit steht er als Ansprechpartner für Polizei, Jugendrichter und Jugendgerichtshilfe wie für sonstige Institutionen zur Verfügung. Der Staatsanwalt lernt innerhalb kürzester Zeit seine "Pappenheimer" kennen und kann unmittelbar handeln. Besondere Vorteile verspricht sich die Staatsanwaltschaft durch diese neue Position im Rahmen des "Bergischen Intensivtäterkonzepts", das zur Zeit gemeinsam mit der Polizei, der Jugendgerichtshilfe und der Amtsgerichte entwickelt wird. RSB-Archiv. 08.09.2006 © Ronsdorfer Sonntagsblatt 2006.- 



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21. im Recht sein

(in einem Streitfall) das Richtige geäußert, getan o. ä. haben (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.versicherungs-pol.de/rechtsschutz.htm): < Kritische Kommentare eines Versicherten zur Rechtsschutzversicherung.>   Braucht man eine Rechtsschutzversicherung? Also ich möchte hier keinen Abgesang auf diese Versicherungsart einleiten. Aber eines muss man schon einmal sagen: kaum eine andere Versicherungsart kennt so viele extra mit zu versichernde Teile und damit auch so viele Ausschlüsse wie die Rechtschutzversicherung. Wer nicht das komplette Paket nimmt, der kann im Schadensfall schön dumm da stehen. Und das komplette Paket ist oft richtig teuer. Das muss man sich überlegen. Was mich am meisten stört und auf mich fast schon paradox wirkt: verspricht ein Rechtsstreit keine "hinreichende Aussicht auf Erfolg", dann tritt die Versicherung normalerweise von vorne herein nicht ein. Das heißt für mich im Umkehrschluss: die Rechtsschutz tritt vor allem dann ein, wenn der Erfolg für den Versicherten gewiss ist. Das muss man fast schon so sehen. Und da wir in einem Rechtsstaat leben, muss sich jeder diese Frage stellen: brauche ich eine Rechtsschutzversicherung wirklich, wenn ich im Recht bin? Wenn ich im Recht bin, bekomme ich Recht (theoretisch zumindest). Und bin ich im Recht, muss die Gegenseite zahlen. Bin ich nicht im Recht, dann muss ich zahlen. Aber dann steigt die Versicherung oft schon vor dem Rechtsstreit aus, und ich stehe sowieso alleine da. Was bleibt, sind die Fälle, wo der gesunde Menschenverstand zwar sagt, dass der Versicherte im Recht sein muss - wo aber ein Gericht zu einem jener kläglichen anderslautenden Urteile kommt. Dann und nur dann hat man die Versicherung an seiner Seite, weil sie vom Erfolg überzeugt war, aber ein Gericht gegen den Versicherten gesprochen hat. Und dann zahlt die Versicherung (aber auch nur bis zur vereinbarten Deckungssumme). Was mittlerweile auch nicht zu verachten ist, ist die Tendenz, dass chronische Streithansel kaum noch versichert werden. Denn keiner möchte gerne Versicherte, die permanent auf Kosten der Versicherung streiten. Als Fazit bleibt auf jeden Fall: wer unbedingt meint, eine Rechtsschutzversicherung zu brauchen, der sollte den Vertrag vor Unterschrift gut durchlesen, dann nochmal, dann nochmal usw. Und zwar so lange, bis er den kompletten Inhalt verstanden hat und genau weiss, welchen Versicherungsumfang er gewählt hat und ob der Umfang für ihn Sinn macht bzw. die für ihn wirklich wichtigen Module drin sind. Nicht immer ist ein großes Paket auch das beste. Wer viel mit dem Auto unterwegs ist, für den kann eine Verkehrsrechtsschutzpolice sinnvoll sein. Immer sinnvoll ist eine Prüfung, ob man eine Versicherung mit Selbstbehalt wählt. Allgemein wird dazu geraten, einen Jahresvertrag abzuschließen. Dann kommt man bei Beitragserhöhungen monatlich raus.-

(
www.123recht.net/JahresStromabrechnung__f85814.html): <Bloggeranfrage> JahresStromabrechnung. Hallo! Wer kann mir helfen? Heute stand ein Mitarbeiter der Stadtwerke vor mir und wollte mir den STROM ABSTELLEN!!!?!! Ich habe bis heute weder eine Jahresabrechnung noch eine Mahnung über diese erhalten. Die behaupten, mir diese zugestellt zu haben und da ich die ja bis heute nicht bezahlt habe, wollen die mir spätestens am Donnerstag den Strom abstellen!!! Die müssen mir doch nachweisen können, dass ich das Schreiben erhalten habe?? Die ganzen Mahn- und Inkassogebühren muss ich doch wohl nicht zahlen??? - (Antwort): So weit ich weiß ist kein Unternehmen verpflichtet zu Mahnen. Ich schließe mich meinem Vorredner an und vereinbare eine Ratenzahlung oder bezahle schnellstens. Selbst wenn du im Recht sein würdest, sitzt du erstmal ohne Strom da. A.-

(
www.vatersein.de/Forum-topic-12821-start-msg132521.html): <Bloggeranfrage> Guten Tag alle Zusammen, Vorgeschichte: Im Rahmen des laufenden Verbundverfahrens will meine Frau jetzt eine Klage auf Nachscheidungsunterhalt einreichen. Eingereicht hat die Frau hierzu bereits die Prozesskostenhilfe mit der Aufforderung an mich meine Erwerbseinkünfte vom 21.3.2007 bis 28.02.2008 offenzulegen. Fakt: Ich habe mit meiner Frau zusammen einen Ehevertrag vor Jahren bei einem Notar gemacht. Der Ehevertrag war nicht meine Idee, aber meine Frau wollte einige Vermögenswerte absichern, dem ich auch ohne weiteres zustimmte. Der Notar hatte jedoch auch in den Vertrag mitaufgenommen, dass ich keinen Unterhalt an die Ehefrau zahlen muss, wenn die Ehe geschieden wird. Für die 3 Kinder zahle ich bereits seit meinen Auszug am Juli 2006 den vollen Kindesunterhalt. Für den Kindesunterhalt habe ich bei dem Jugendamt eine Urkunde unterschrieben. Frage: Ich habe natürlich auch schon bemerkt dass die Uhren bei Scheidungsangelegenheiten für den Mann sich etwas anders drehen. Jedoch wie kann es sein, dass das Gericht einem Antrag auf Prozesskostenhilfe für die Frau entgegen nimmt, obwohl der Ehevertrag offiziell besteht, und in dem klar steht, dass ich keinen Unterhalt nach der Scheidung bezahlen muss. Mein Rechtsanwalt meint ich muss meine Erwerbseinünfte offenlegen. Ich meine nein. Mit welcher Anspruchsgrundlage bei dieser Konstellation? Falls ich im "Recht" sein sollte, wie kann ich dieses Ansinnen meiner Frau zurückweisen? Vielen lieben Dank vorab auf eine Reaktion zu meinem Thema. P.

 

 

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22. von Rechts wegen

eigentlich; wenn alles seine Richtigkeit hätte; wie es das Recht regelt (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.airax.com/de/cgv.php): < Nähere Angaben zu den AGB bei Bestellungen.> ALLGEMEINES. Unsere Verkäufe unterliegen den vorliegenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen, die vor allen Einkaufsbedingungen überwiegen, außer bei formeller und ausdrücklicher Ausnahmeregelung unsererseits. Jede Bestellung hat von Rechts wegen die vollständige Annahme der vorliegenden Geschäftsbedingungen zur Folge. Diese können durch gegenteilige Bestimmungen auf den Bestellscheinen des Käufers oder in seinen Geschäftsbedingungen nicht abgeändert werden. Die Tatsache, dass der Verkäufer zu einem bestimmten Zeitpunkt irgendeine der vorliegenden Klauseln nicht geltend macht, kann nicht als Verzicht auf die spätere Geltendmachung einer der besagten Bedingungen ausgelegt werden.-

(
www.gero-p-weishaupt.com/?Kirchenrecht:Sie_fragen_Ich_antworte:Strafbestimmungen):  <Bloggeranfrage an einen Kirchenrechtler und ausführliche Antwort des Juristen.> Frage: Ab wann ist man bei Vornahme einer Abtreibung automatisch exkommuniziert? - Antwort: Im Kirchenrecht unterscheidet man zwei Arten der Strafverhängung: Eine Strafe kann entweder gerichtlich bzw. über den Verwaltungsweg erklärt und auferlegt werden oder von selbst, das heißt von Rechts wegen eintreten. Erste nennt man Spruchstrafe (poena ferendae sententiae), letztere Tatstrafe (poena latae sententiae). Diese wird so angedroht, daß sie mit der Begehung der Straftat eintritt. Der Täter spricht also mit Begehung der Tat sein eigenes Urteil. Die kirchliche Gemeinschaft weiß unter Umständen noch nicht, daß durch ihn eine Straftat verübt worden ist. Dennoch ist der Täter in seinem Gewissen (forum internum = innere Gewissensbereich) verplichtet, die Wirkungen der Strafe an sich selbst zu vollziehen. Der Eintritt der Strafe kann aber im nachhinein noch von der zuständigen kirchlichen Autorität im äußeren Rechtsbereich (forum externum) festgestellt werden. Ist jemand von Rechts wegen exkommuniziert, dann ist er mit Vollendung der Straftat aus der Kirche ausgeschlossen. Welche Rechtsfolgen hat das? Der Betroffene darf nicht mehr aktiv teilnehmen an der Feier der Eucharistie und anderen gottesdienstlichen Feiern. Er darf keine Sakramente und Sakramentalien spenden bzw. empfangen. Die Ausübung von kirchlichen Ämtern ist ihm untersagt (vgl. Can. 1331 §1). Wenn die Exkommunikation verhängt oder festgestellt worden ist, also im forum externum (äußerer Rechtsbereich) bekannt ist, dann ist auch die Straftat bekannt. Dies hat weitere, für den Täter erschwerende Rechtsfolgen. In diesem Falle muß der Täter nämlich von liturgischen Handlungen ferngehalten werden. Ihm ist der Gebrauch von voher gewährten Privilegien untersagt. Er ist zudem unfähig, Ämter, Würden und andere Dienste in der Kirche (bei Laien etwa die Dienste des Meßdieners, Lektors, Akolyten, des außerordentlichen Kommunionspenders, des Kantors, Organisten, Kirchenvorstandmitglieds oder der Pfarrsekretärin etc.) zu erlangen (vgl. can. 1331 §2). Die Exkommunikation als Tatstrafe, d.h. die durch Begehung der Straftat von selbst bzw. von Rechts wegen eintretende Strafe, wird in folgenden sieben Fällen im Kirchlichen Gesetzbuch (CIC/1983) angedroht: – Apostasie, Häresie und Schisma (can. 1364); – Verunehrung der heiligen (konsekrierten) Gestalten (can. 1367); – Gewalt gegen den Papst (can. 1370 §1); – Absolution des Mitschuldigen an einer Sünde gegen das sechste Gebot, die zwischen dem Beichtvater und dem Pönitenten begangen worden ist (sog. Absolutio complicis: can. 1378); – Bischofsweihe ohne päpstliches Mandat (can. 1382); – Verletzung des Beichtgeheimnisses (can. 1388); – mit Erfolg durchgeführte Abtreibung (can. 1398). Die Kirche schützt das ungeborene Leben auch dadurch, daß sie Abtreibung mit der Exkommunikation bestraft. Diese tritt automatisch, also durch die beabsichtigte und mit Erfolg durchgeführte Abtreibung, ein. Die Tat gilt dabei als vollendet, wenn die bestehende Schwangerschaft beendet worden ist. Damit kommt aber schon eine strafrechtliche Einschränkung ins Spiel: Nur die Vollendung des Abbruchs, nicht der Versuch einer Abtreibung führt zur Exkommunikation.



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23. mit sich (selbst) ins reine kommen/im reinen sein

Klarheit über etwas, eine bestimmte Einstellung zu etwas gewinnen, haben   (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.elfenbein-verlag.de/eisenhau.htm): <Kurzer Auszug aus einem -offensichtlich nicht besonders philogynen - Roman.> Gregor Eisenhauer: »Mein skrupelloses Sexleben auf Ibiza«, Roman. 1998. Elfenbein Verlag. Textauszug: Frauen helfen im Leben auch nicht weiter. Eigentlich lenken sie nur ab. Man muß mit sich selbst ins reine kommen. Das ist das wichtigste. Man muß mit sich selbst im reinen sein. Da können Frauen nicht helfen, weil sie nichts von Männern verstehn. Das ist der Punkt. Sie verstehn nichts von Männern. Würden sie was von Männern verstehn, hätten sie nicht dauernd Ärger mit ihnen. Und ich mit Frauen. Die alle was von mir wollen, obwohl sie erst mal mit sich selbst ins reine kommen sollten. Das wars doch. Deswegen war es auch nicht meine Schuld gewesen. Wenn die Mädels Hilfe brauchen, dann ist das ihre Sache, nicht meine. Ich bin als Mann nur ein Mann und kein Seelsorger. Oder Couchsitzer, oder Familienvater. Und als Mann ist es mir ganz egal, was die von mir denken. Da bin ich skrupellos. Wie nur jeder andere auch. Die einen sinds, die andern nicht. Ich bins nun mal. Und ich hab kein schlechtes Gewissen dabei. Warum sollte ich? Frauenherzen sind wie Kieselsteine. Es gibt einfach zu viele davon. -

(
www.offenergottesdienst.ch/SERIE/Take_Aways/10__Marz/10__marz.html ): <Zitat aus einer Predigt.> Wieder ein ganzer Mensch werden - Mit sich selbst ins Reine kommen. Glücklich sind alle, denen Gott ihre Sünden vergeben und ihre Schuld zugedeckt hat! Glücklich ist der Mensch, dem Gott seine Sünden nicht anrechnet, und der mit Gott kein falsches Spiel treibt! Psalm 32,1-2. A) Auswirkungen, wenn ich mich mit mir ins Reine komme: § Ich gewinne ein grösseres Selbstvertrauen, § Meine Beziehungen verbessern sich, § Ich habe bessere Zukunftsaussichten, B) Wie komme ich mit mir ins Reine?-

(
www.studgen.uni-mainz.de/ws0203/schwerp2/expose/claussen.htm):  <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> Im Rahmen des Themenschwerpunktes WAS IST GLÜCK? lädt das Studium generale zu folgendem Vortrag ein: Dr. Johann Hinrich Claussen (Hamburg), "Mit sich selbst im reinen sein und Gott zum Freund haben". Das Glück des aufgeklärten Protestantismus. Dienstag, 21. Januar 2003, 18.15 Uhr. Hörsaal N 3 (Muschel). Der Protestantismus hat es schwer mit dem Glück. Die gebräuchlichste und umfassendste Erfüllungskategorie unserer Sprache ist für ihn allem Anschein nach kein Thema. Schuld und Rechtfertigung, Wort Gottes und Offenbarung, Gewissen und Verantwortung - das scheinen ›richtige‹ Themen für die evangelische Kirche und Theologie zu sein. Aber Glück? Dürfen Protestanten glücklich sein? Und, wenn sie es denn dürften, können sie es auch? Es gab nur eine Strömung protestantischer Theologie und Frömmigkeit, die den Glücksbegriff ins Zentrum ihres Nachdenkens und ihrer praktischen Arbeit gestellt hat: die deutsche Aufklärungstheologie des 18. Jahrhunderts. Sie läutete eine neue Epoche ein und wurde doch selbst schnell wieder vergessen. Zu Unrecht, denn gerade ihre Gedanken über das Glück, über sein Verhältnis zu Ethik und Religion, bestimmen immer noch die Art, wie moderne Protestanten ihr Leben zu verstehen und zu gestalten suchen, damit es als glücklich gelten kann.



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24.  fest im Sattel sitzen

eine sichere, ungefährdete Position innehaben, aus der einen niemand verdrängen kann (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.extremnews.com/nachrichten/politik/bd291207f8ae348): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Der Bericht enthält noch weitere, kursive markierte Phraseme.> Verein zur Rettung bayerischer Wirtshauskultur: CSU darf nicht wieder fest im Sattel sitzen von Thorsten Schmitt — veröffentlicht 06.05.2008 06:52. Der "Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur" (VEBWK) sieht sich "auf gutem Weg", mitgliedermäßig so stark wie die seit Jahrzehnten allein regierende CSU im Freistaat zu werden. Heinrich Kohlhuber, Landesgeschäftsführer des Vereins, verwies im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) darauf, dass die aktuelle Mitgliederzahl "bei 69 929 liegt". Zwar hat die CSU, bei sinkender Tendenz, noch rund 170 000 Mitglieder, aber in ihrer Gründungs- und Aufbauphase zählte die CSU ebenfalls nur rund 70 000 Mitglieder. Der Verein, der "zur Rettung der kleinen Wirte" gegen das Rauchverbot in Kneipen, Bars und Gaststätten kämpft, sei "der am schnellsten wachsende Verein Bayerns", meinte Kohlhuber. "Die CSU hat die Bodenhaftung verloren", beklagte Kohlhuber. Nach 30 Jahren treuer CSU-Wahl stehe für ihn fest: "Auf Landesebene sind die unwählbar geworden." Zwar gebe es Korrekturen beim Nichtraucher-Gesetz, "nachdem die CSU die Kommunalwahl im März verloren hat und allgemein die Umfrageergebnisse im Keller sind", so Kohlhuber. "Aber das darf man denen nicht über Nacht gleich wieder verzeihen, sonst erleben wir die nächsten fünf Jahre die gleiche Arroganz der Macht". Bei der CSU müsse "ein anderes Denken und andere Köpfe her". Für Erwin Huber und Günther Beckstein, "die mit ein paar anderen Edmund Stoiber gemeuchelt haben, haben sich dessen Schuhe als viel zu groß erwiesen". Die CSU dürfe jedenfalls "nicht wieder fest im Sattel sitzen", das sei auch ein Ziel der "Bewegung von unten gegen die da oben", die der VEBWK repräsentiere.Quelle: Leipziger Volkszeitung.-

(
www.faz.net/.../Doc~E1EAA177F34DE4ABEB88EAC70B400A087~ATpl~Ecommon~Scontent.html): <Das Phrasem "fest im Sattel sitzen" wird ergänzt durch eine verständliche idiolektale Neubildung "jmdn aus dem Sattel fegen". Das Zitat enthält außerdem noch mehrere andere 'journalistische' Phraseme.> Rhein-Main-Zeitung. Vor dem SPD-Parteitag. Noch sitzt Andrea Ypsilanti fest im Sattel von Ralf Euler und Claus Peter Müller. 28. März 2008. Die Geschichte hat das Zeug zu einem spannenden Entwicklungsroman. „Andrea Ypsilantis Lehrjahre, oder: Wie die hessische SPD es schaffte, einen Wahlerfolg binnen sechs Wochen in eine nahezu vernichtende Niederlage zu verwandeln“. Doch noch bevor dieses für Politstrategen überaus interessante Werk erschienen ist, hat die sozialdemokratische Landesvorsitzende und Fraktionschefin im Landtag bereits die Vorarbeiten für den zweiten Band aufgenommen: „Andrea Ypsilanti – Aufstieg, Absturz und Wiedergeburt“. Tatsächlich hält die Fünfzigjährige, die ihre Partei am 27. Januar aus dem Tal der Tränen bis fast auf den Gipfel der Macht geführt hat, die Zügel in der SPD noch fest in der Hand. Andere hätte der Sturm der Entrüstung nach einem ähnlichen Debakel wie dem gescheiterten Versuch, eine von der Linkspartei tolerierte rot-grüne Minderheitsregierung aufzustellen, aus dem Sattel gefegt. Auch die Delegierten des Sonderparteitags am Samstag in Hanau werden der Parteichefin aller Voraussicht nach den Rücken stärken. (...). Dass Ypsilanti bereit gewesen sei, für die Abwahl Roland Kochs einen Wortbruch in Kauf zu nehmen und gemeinsame Sache mit der Partei „Die Linke“ zu machen, sei angesichts dieses großen strategischen Ziels und der Hoffnung auf eine sozialere Politik in Hessen entschuldbar, hießt es in weiten Teilen der Partei. Dass das Experiment am Ende schrecklich schiefgegangen sei, hätten vor allem andere zu verantworten: die Abgeordnete Dagmar Metzger, die es vorgezogen habe, bei der entscheidenden Fraktionssitzung im Skiurlaub zu sein, und der stellvertretende Partei- und Fraktionschef Jürgen Walter, der Ypsilanti bewusst ins offene Messer habe laufen lassen. -

(
www.fest-im-sattel.de/buch.php): <Das Phrasem als Titel eines Buches soll das Interesse des Lesers wecken.> Jens-Uwe Meyer. FEST IM SATTEL. Insider Strategien zur Jobsicherung, Campus Verlag GmbH, 15. März 2007 · kartoniert · 224 Seiten, EUR [D] 17,90 · ISBN 3593382385: Wie alle, die in Unternehmen arbeiten, habe ich Entlassungen jahrelang nur von der Seite der Betroffenen erlebt. Wenn – wieder einmal – ein neuer Chef kam, der die Firma neu organisierte und Mitarbeiter entließ, habe ich mich gefragt: Was kann ich tun, damit es mich nicht trifft? Dann wurde ich Manager und bekam von den Gesellschaftern des Radiosenders den Auftrag, rund ein Viertel der Belegschaft zu entlassen. Plötzlich war ich derjenige, der über das berufliche und damit auch das persönliche Schicksal anderer zu entscheiden hat. Ich habe angefangen, intensiv darüber nachzudenken, wie ich eigentlich meine Auswahl getroffen habe und warum das Bild, das unterschiedliche Menschen in der Führungsebene von Mitarbeiter haben, so stark voneinander abweicht. Glauben Sie, dass Vorgesetzte alles über ihre Mitarbeiter wissen? Vergessen Sie das: Häufig sind es nicht mehr als Klischeevorstellungen, die Ihr Chef von Ihnen hat. Glauben Sie, dass Beurteilungen objektiv sind? Das Gegenteil ist der Fall. Bei der Mitarbeiterbeurteilung gilt das Prinzip: Drei Vorgesetzte, vier Meinungen. Und glauben Sie, dass Ihr Chef Sie wirklich zu schätzen weiß? Dann werden Sie erstaunt sein zu lesen, was Chefs wirklich für Qualität halten. In diesem Buch erfahren Sie die Innensicht einer Führungskraft auf Mitarbeiter kennen, mit der Sie sich im Unternehmen so positionieren können, dass Sie auch in Zeiten von Umstrukturierungen fest im Sattel sitzen. (...). Vorsicht Kompetenzfalle! Was hilft Ihnen Fachkompetenz, wenn Ihr Chef sie nicht erkennt? Was bringen Ihre Qualitäten dort, wo Ihr Chef sie nicht braucht? In einem Unternehmen kommt es nicht nur darauf an, wie kompetent Sie sind. Es kommt vor allem darauf an, wie viel Kompetenz Ihr Chef Ihnen zuspricht bzw. zusprechen will. Um fest im Sattel zu sitzen, müssen Sie herausfinden, was für Ihren Vorgesetzten wirklich wertvoll ist und woran Ihr Chef Sie wirklich misst.-

(
www.gerd-langguth.de/artikel/rhenischer_merkur_interview_langguth_merkel.htm): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Der Bericht enthält noch weitere, kursive markierte Phraseme.Rheinischer Merkur Nr. 41, 13. Oktober 2005. FRAGEN AN Gerd Langguth: „Sie sitzt nur so lange fest im Sattel, wie sie Erfolg hat“.Der Weg für Angela Merkel ins Kanzleramt ist frei. Welchen Stempel wird sie dem Amt aufdrücken? Bei ihr wird das Herausragende sein, dass sie wegen ihrer gesamtdeutschen Sozialisation die deutsche Einheit geradezu verkörpert. Weiterhin will sie keine reine Generalistin sein. Denn sie hat die Tendenz, sich auch um die Details der Politik zu kümmern. Das spielt insbesondere bei internationalen Verhandlungen eine Rolle. Sie wird sich also nicht über den Tisch ziehen lassen – wie seinerzeit auf EU-Ebene Gerhard Schröder beim Agrarkompromiss von Jacques Chirac. Gleichzeitig könnte diese Eigenschaft jedoch auch zu Problemen bei der Zusammenarbeit mit der SPD führen, die sich bekanntermaßen „auf gleicher Augenhöhe“ mit der Union sieht. (...).(Frage): Nach wie vor wird sie von vielen Spitzenpolitikern der CDU/CSU mehr geduldet als geliebt. Welche Rolle wird das spielen?- (Antwort): Geliebt zu werden ist für einen Politiker schwer, aber sie wird respektiert. Besonders für Merkel gilt: Sie wird nur so lange fest im Sattel sitzen, wie sie Erfolg hat. Bleibt dieser aus, werden es Unions-Granden wagen, an ihrem Stuhl zu sägen.



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25.  sich im Sattel halten

sich (in seiner Position) behaupten; in einer hohen Stellung die Macht behalten (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.wirhabenalternativen.de/spip.php?article55):<Kritischer Bericht zum Problem der Eliten in der Demokratie und ihre Ablösung.> An den Grenzen des Widerstands. Freitag 11. Januar 2008 von Gerold Schwarz: Demokratieabbau. Parlamentarische Demokratie und Gewaltenteilung waren die historische Konsequenz auf die zuvor meist gewaltsame Ablösung der vorherigen Eliten. Dieser Ablösungsprozess sollte zukünftig mittels demokratischer Wahlen gewaltfrei durchgeführt werden. Vermutlich aufgrund der bedeutenden Vorteile, die diese Gesellschaftsform im Vergleich zu Feudalismus oder zur blanken Despotie mit sich brachte, haben sich daher in den wichtigsten Industrieländern parlamentarische Demokratien durchgesetzt. Nunmehr belegen allerdings sämtliche Umfragen derzeit einen dramatischen Legitimationszerfall der gegenwärtigen Eliten. Sowohl die wirtschaftlichen als auch die politischen Eliten befinden sich im öffentlichen Ansehen nur noch unwesentlich oberhalb von gewöhnlichen Verbrechern, und oftmals gelingt den Eliten noch nicht einmal das. Obwohl diese Situation in Deutschland aufgrund der hierzulande außergewöhnlich dreisten Eliten ganz besonders extrem ist, fällt die Wertschätzung der Eliten in anderen europäischen Ländern nur unwesentlich freundlicher aus. Das demokratische Drehbuch sieht an dieser Stelle eigentlich eine erneute Ablösung der abgewirtschafteten Eliten vor, allerdings sorgt das himmelschreiende und europaweite Demokratiedefizit dafür, dass Wahlen hier keine Abhilfe mehr schaffen können. Dieses Ventil wurde durch zahlreiche neoliberale Reformen geschlossen, um den Einfluss gesellschaftlicher Mehrheitsentscheidungen auf den Entscheidungsspielraum der Eliten so weit es irgend geht auszuschließen. Dies ist ebenfalls wesentliches Politikziel des Neoliberalismus’, und die intellektuellen Vordenker dieser Ideologie lassen keinen Zweifel daran, dass Neoliberalismus und Demokratie letztlich unvereinbar sind. So können sich aufgrund verbauter Auswechselmechanismen weiterhin Eliten im Sattel halten, deren Zeit in funktionierenden Demokratien schon längst abgelaufen wäre. Allerdings ist dies ganz offensichtlich nur zum Preis zunehmender Gewaltanwendung möglich. Dies ist die prototypische Ausgangskonstellation sämtlicher bewaffneter Binnenauseinandersetzungen der letzten Jahrtausende, von den römischen Bürgerkriegen über den 30-jährigen Krieg bis mindestens zum 1. Weltkrieg.-

(
www.2bd-blog.ch/?p=842): <Phrasemreicher Beitrag zu einem sehr umstrittenen Politiker der Schweiz.> 12, Dezember 2007. Bundesratswahlen: Blocher wird Mitglied der CVP. Ja, was soll er denn sonst tun? Als Sprengkandidat gegen Schwaller innerhalb der CVP… In der Minderheit stehend, muss man sich halt nach der Decke strecken…Im Ernst: Ich erinnere mich noch gut an die Zeit kurz vor Blochers Wahl in den Bundesrat. Blocher hätte alles getan, um ins Zentrum der Macht zu gelangen. Die absolute Macht im eigenen Unternehmen ist nichts im Vergleich zur (wen möglich absoluten) politischen Macht. Eine Million Menschen sagen, dass sie einen mögen. Das ist ein so hohes Mass an Sicherheit, dass niemand merken wird, wie schlecht man sich selber findet. Dazu gibt es nichts Vergleichbares. Erst als Blocher drin war im Bundesrat und merkte, dass dieser ein schwaches Gremium war, das seinen Manipulationen nichts entgegen zu setzen hatte, begann wieder sein altes Spiel. Und natürlich der nächste angestrebte Schritt: Die absolute Macht. Nun, die ist in der Schweiz so einfach nicht zu erhalten. Und dafür hat Blocher nun einen ersten Tritt gegen das Schienbein gekriegt. Daran wird er mit jeder Garantie persönlich sehr beissen. Es wäre möglich, dass er nun abrutschen würde in die Vergessenheit – ein befreiendes Szenario. Aber das Land Schweiz wird ihn wohl auf irgendeine Weise im Sattel halten. Und er wird sich erholen und schliesslich das alte Spiel so gut es eben geht, wieder aufnehmen. Vielleicht schon heute. Für die kleinen Buben der SVP sind die Ereignisse der letzten Wochen (Ständeratsniederlagen von zwei ihrer wichtigsten Exponenten und nun Blochers Niederlage) nach den triumphalen Wahlen im Herbst herbe Niederlagen. Und hinter deren Geschrei und Drohen steckt nur Luft. Es sei denn, eben: Wir halten sie aus lauter Angst vor dem bellenden Hund (die beissen eben bekanntlich nicht!) an der Macht.-

(
www.heise.de/ct/02/13/044/): <Phrasemreicher Bericht von einer Aktionärsversammlung.>- c't 13/2002, S. 44: Unternehmen. Torge Löding, Der Telecom-Teufelskreis. Tumulte bei der Deutschen Telekom und eine schallende Ohrfeige für MobilCom-Chef Schmid. (...). Kein Analyst kann wirklich erklären, warum sich der Wert der Telekom-Aktie auf dem Weg zum Mittelpunkt der Erde befindet. Das Beispiel des deutschen Telecom-Unternehmens MobilCom macht allerdings deutlich, wohin die Krise der Telcos führt: zu einer schlimmeren Krise der Telcos. Weniger Glück hatte der CEO des Telecom-Konzerns MobilCom Gerhard Schmid. Ihm wurde auf der Hauptversammlung seines Konzerns die Entlastung mit überwältigender Mehrheit verweigert. Im Vorstands-Sattel halten konnte sich der einstige Visionär der New Economy bis Redaktionsschluss allerdings trotz eines Verlustes vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen in Höhe von 65,5 Millionen Euro in 2001. Abgewatscht wurde er nicht nur aufgrund des Ergebnisses - so tiefrot wie der Teppich auf der Aktionärsversammlung -, sondern vielmehr in Folge des MobilCom-Hauskrachs mit dem Partner France Telecom. Bereits seit Februar wollen die Franzosen die Mehrheit an dem Unternehmen aus Büdelsdorf übernehmen. Im Laufe des Streits um die Höhe der weiteren UMTS-Investitionen hatte Schmid bereits vor Wochen erklärt, er werde ein Angebot aus Paris annehmen.



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26.  jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen < Die Vergangenheitsform „jmdm. fiel es wie Schuppen von den Augen“ ist häufiger belegt im Internet (20 800) als die Präsensform „jmdm. fällt es wie Schuppen von den Augen“ (15 200). Die Zahlenangaben zu den Belegen fanden sich am 4. 11. 2008 mit Hilfe der Suchmaschine Google im Internet.>

jmdm. wird etwas plötzlich klar; jmd. erkennt plötzlich, wie jmd., etwas wirklich ist (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.evangelium.de/1262.0.html): < Die Bekehrung Saulus zum christlichen Glauben. Ursprung des Phrasems.> Paulus wird Christ: der erste internationale Missionar ca. 33-45 n.Chr. Wie wird man Christ? Man begegnet Jesus Christus und folgt ihm nach. Bei den Menschen der Generation Jesu war dies ganz real zu finden: viele hatten ja Jesus persönlich gesehen. Aber schon die erste Generation nach Jesus mußte auf diese leibliche Begegnung verzichten. Bis auf wenige Ausnahmen kommt der Glaube aus dem weitergegebenen Wort von Jesus. Bei "Saulus", der später Paulus genannt wurde, war dies anders. Seine Bekehrung zum christlichen Glauben kam durch eine Begegnung mit dem auferstandenen Jesus selbst. Hören wir uns das im Original an, wie es in der Apostelgeschichte (9, 18) beschrieben wird: Paulus aber schnaubte noch mit Drohen und Morden gegen die Jünger des Herrn und ging zum Hohenpriester 2 und bat ihn um Briefe nach Damaskus an die Synagogen, damit er Anhänger des neuen Weges, Männer und Frauen, wenn er sie dort fände, gefesselt nach Jerusalem führe. 3 Als er aber auf dem Wege war und in die Nähe von Damaskus kam, umleuchtete ihn plötzlich ein Licht vom Himmel; 4 und er fiel auf die Erde und hörte eine Stimme, die sprach zu ihm: Saul, Saul, was verfolgst du mich? 5 Er aber sprach: Herr, wer bist du? Der sprach: Ich bin Jesus, den du verfolgst. 6 Steh auf und geh in die Stadt; da wird man dir sagen, was du tun sollst. 7 Die Männer aber, die seine Gefährten waren, standen sprachlos da; denn sie hörten zwar die Stimme, aber sahen niemanden. 8 Saulus aber richtete sich auf von der Erde; und als er seine Augen aufschlug, sah er nichts. Sie nahmen ihn aber bei der Hand und führten ihn nach Damaskus; 9 und er konnte drei Tage nicht sehen und aß nicht und trank nicht. 10 Es war aber ein Jünger in Damaskus mit Namen Hananias; dem erschien der Herr und sprach: Hananias! Und er sprach: Hier bin ich, Herr. 11 Der Herr sprach zu ihm: Steh auf und geh in die Straße, die die Gerade heißt, und frage in dem Haus des Judas nach einem Mann mit Namen Saulus von Tarsus. Denn siehe, er betet 12 und hat in einer Erscheinung einen Mann gesehen mit Namen Hananias, der zu ihm hereinkam und die Hand auf ihn legte, damit er wieder sehend werde. 13 Hananias aber antwortete: Herr, ich habe von vielen gehört über diesen Mann, wieviel Böses er deinen Heiligen in Jerusalem angetan hat; 14 und hier hat er Vollmacht von den Hohenpriestern, alle gefangenzunehmen, die deinen Namen anrufen. 15 Doch der Herr sprach zu ihm: Geh nur hin; denn dieser ist mein auserwähltes Werkzeug, daß er meinen Namen trage vor Heiden und vor Könige und vor das Volk Israel. 16 Ich will ihm zeigen, wieviel er leiden muß um meines Namens willen. 17 Und Hananias ging hin und kam in das Haus und legte die Hände auf ihn und sprach: Lieber Bruder Saul, der Herr hat mich gesandt, Jesus, der dir auf dem Wege hierher erschienen ist, daß du wieder sehend und mit dem heiligen Geist erfüllt werdest. 18 Und sogleich fiel es von seinen Augen wie Schuppen, und er wurde wieder sehend; und er stand auf, ließ sich taufen 19 und nahm Speise zu sich und stärkte sich.-

(
www.apachefriends.org/f/viewtopic.php?t=28646&sid=de130453c01e2a2750238f94ea6d46f7): <IT-Spezialisten überraschen immer wieder durch den vielseitigen Gebrauch von Phrasemen.> 22. February 2008 15:39. (W.): Könnte natürlich auch ein Firewall Problem sein. Oder steht sogar was im "error_log"? -(Antwort): Und mir fiel es wie Schuppen von den Augen !!!! Natürlich, die bescheuerte Firewall hatte ich ganz vergessen. Port freigegeben und funktioniert 1a. ERGO: Apache kann auf mehrere Port hören. DANKE W.-

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http://schaltwerk.mtb-news.de/20060721/ssh-brute-force-attacke-schreck-am-morgen/): <IT-Spezialisten überraschen immer wieder durch den vielseitigen Gebrauch von Phrasemen.> SSH Brute Force Attacke: Schreck am Morgen. Man hatte also die Vermutung, dass von einer unserer Maschinen in großem Stil SSH-Brute-Force-Attacken gefahren werden - das Tool könnte eventuell über eine Sicherheitslücke in alten PHP-Skripten auf die Maschine gekommen sein. Ich war etwas verwundert - meiner Meinung nach hätte ich so etwas durchaus mitbekommen. Nach weiteren Nachfragen nannte man uns eine IP-Adresse eines vermutlich angegriffenen Rechners. Plötzlich fiel es wie Schuppen von den Augen: Es handelte sich dabei um einen von unseren Servern, welcher allerdings in einem anderen Rechenzentrum steht.-

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www.schachmatt.de/schach/topic/schachlernen-mit-tv_1807.html): <Bloggeranfrage zu Schach-DVDs.> C., 27.03.2005, 20:25. Hallo Leute, ich sehe super gern die wenigen Schachsendungen im TV, die das deutsche Fernsehen hergibt. Des Weiteren bin ich bislang ein absoluter "Buch-Lerner", sprich ich besitze zum Erlernen von Eröffnungen, Mittelspiel usw. ausschließlich Bücher und keine einzige Software. Neulich fiel es mir wie Schuppen von den Augen, als ich in einer Werbe-Broschüre sah, dass man diese beiden Aspekte miteinandern kombinieren kann. Eröffnungslernen mit Großmeister via DVD-Player und TV! Für viele von Euch vielleicht ein alter Hut, aber ich kam bislang nie auf die Idee, dass so etwas überhaupt existiert (lebe ich hinterm Mond?). Hat Jemand von Euch Erfahrungen mit Schach-DVDs? Ist dieser Markt überhaupt gut gedeckt, oder handelt es sich um die angeprisenen DVDs um Ringeltäubchen? Falls nein würde mich DVDs zum Mittelspiel und zu den Eröffnungen Französisch, Spanisch und Nimzo-Indisch interessieren. Nach Möglichkeit auf Deutsch oder mindestens mit deutschem Untertitel! Analysen von bekannten Partien fände ich auch interessant...habe gesehen, dass es da etwas mit Helmut Pfleger gibt. Würde mich über Infos freuen. Viele Grüße C.-

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www.philippuskirche.de/Predigt/P20030119.html): < Auszug aus einer Predigt.> Martin Luther, auch er wächst auf mit dem Bild eines Gottes, der alles sieht und weiß und mit den Menschen seiner Zeit nimmt er an, dass Gott am Ende des menschlichen Lebens als Richter stehen wird. Luther wird Mönch, er möchte alles tun, um ein Leben zu führen, für das ihn Gott am Ende nur belohnen nicht bestrafen kann. Er betet, er fastet, er arbeitet bis zur Erschöpfung, er ist ein guter Mönch. Ein Mensch sieht was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. Vergeblich, Luther findet keine Ruhe, er fühlt es sehr deutlich: Ich bin nur ein Mensch. Immer werde ich Fehler machen, nie wird mein Herz ohne Makel sein. Lange denkt Luther so, lange quält er sich. Doch eines Tages als er seine Bibel liest, ist es dann soweit: Luther fällt es wie Schuppen von den Augen, er begreift etwas Neues. Es wird ihm klar: Gott sieht mein Herz an, aber er sieht es nicht als Richter, sondern liebend und verzeihend an. Luther versteht: Gott sieht alles, was in meinem Herzen ist, meine Gefühle und Gedanken, er sieht meine Freude und Trauer, Wut und Scham, Hilflosigkeit und Hass, er sieht den Stolz meines Herzens, meine Überheblichkeit und auch das andere, mein Mitleid, die Verzagtheit meines Herzens, meine Hoffnungen, meine Begehrlichkeiten, meine Ängste. Gott sieht alles und er freut sich über das Gute und verzeiht mir das Schlechte. Beim Lesen des Römerbriefes wird es klar, danach erschließt sich ihm das ganze neue Testament noch einmal ganz neu.-

(
www.bawue.gruene-fraktion.de/cms/default/rubrik/11/11538.html): < Nicht ganz ernst gemeinter Aufruf zu einer Castingshow 'Deutschland sucht den Supergrünenbundesvorsitzenden'. Bei dem Gedanken an die zahlreichen Castingsshows im Fernsehen, "fällt es dem Autor wie Schuppen von den Augen" und er kommt auf diese ungewöhnliche Idee.> B. schrieb am 3.3. Reinhard Bütikofer wird auf dem nächsten Parteitag nicht mehr kandidieren. Aber ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht. So steht es zumindest in der Presse. Tja, was machen? Ist das Ende der Doppelspitze nahe? Schliddern (sic) die Grünen in einen führungslosen Taumel? Steht uns das Kanzlerkandidatenproblem der SPD auch ins Haus? Als Grüner möchte man sich im Zimmer verkriechen, den Fernseher laut anstellen und sich seicht berieseln lassen, wenn es helfen würde, diese tristen Zukunftsvisionen auszusperren… allerdings verheißt ein Blick ins Fernsehprogramm gefühlte 6.000 Castingshows. Muss das sein? Doch plötzlich fällt es mir wie Schuppen von den Augen. Was wir brauchen ist eine Castingshow. Deutschland sucht den Supergrünenbundesvorsitzenden. Bürgernähe, Interaktion, Presserummel, all das und noch viel mehr könnte man auf einen Schlag haben. Das wäre auch mal was gegen Politikverdrossenheit. Populismus? Ach was, das ist nur ein anderes Wort für Neid. Mal sehen, wen nehmen wir in die Jury? Auf jeden Fall Westerwelle. Das muss einfach sein. Warum? Na da können Kandidaten gleich einmal ein Feindbild aufbauen. Das ist ungemein wichtig. Wen noch? Hmmm… Joschka Fischer? Nein, der kostet inzwischen zu viel. Claudia Roth? Bruce (Gib mir competition baby!)? Beck (welchen, überlass ich euch)? Oder jemand ganz anderen? Meldet euch, liebe Leser, Vorschläge werden angenommen und für den originellsten gibt es einen kleinen Preis. Euer B.



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27.  ins Schwarze treffen < Vgl. F.8,23 >

das Richtige erkennen; genau das Richtige sagen, raten oder tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.werbepraxis-aktuell.de/wbp_sa/links.html?katid=53): < Aus der Werbebranche. Phrasem spielen in diesem Bereich eine große Rolle und werden daher auch immer wieder von Phraseologen in Artikeln oder Dissertationen untersucht.>  Absolventen des Kompakt-Kurs Werbetexten stellen sich vor: Kornelia Schwaben-Beicht: VERFÜHREN Sie Ihre Kunden mit WORTEN ... VERKAUFEN Sie mit MAILINGS, die mitten ins Schwarze treffen... ERREGEN Sie mit HEADLINES auf den ersten Blick die Aufmerksamkeit ... FESSELN Sie durch RESPONSE-ANGEBOTE, denen niemand so leicht widerstehen kann... (http://www.responsewerbung.de; http://www.newsbrief.de)-

(
www.living-coach.de/seminare-sinn.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Der Blick fürs Ganze: Mit Lösungen ins Schwarze treffen – das (höhere) Ziel im Blick. Sie wissen schon viel, aber die augenscheinlichen Lösungen fühlen sich noch nicht stimmig an. Ist da nicht noch mehr drin? Höchstwahrscheinlich. Thomas Göller zeigt den Weg zur "vollen" Lösung: Welche natürlichen Prinzipien in unserem System wirken, wie Sie diese für sich nutzen, und was Sie beachten sollten. Sie erkennen beschränkende Glaubenssätze und lernen, sie gezielt umzuwandeln. Sie erlangen eine neue Sichtweise der Dinge, den Blick für den höheren Sinn und Ihre Aufgabe in diesem "Spiel". Denn: Um den Kern zu treffen, bedarf es des Blicks fürs Ganze.(...). Im Anschluß an die Seminare, gibt es die Möglichkeit für Follow-Up-Coachings im Team oder als individuelles Einzelcoaching. -

(
www.mvregio.de/pressestimmen/59577.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> Parteienforscher Walter: "Beck hat ins Schwarze getroffen". 10.10.2007: Hamburg/Die Zeit/MVregio Der Göttinger Parteienforscher Franz Walter analysiert in einem Interview mit ZEIT online den innerparteilichen Streit der SPD. Der Erfolg, den Parteichef Beck in seiner Auseinandersetzung mit Arbeitsminister Müntefering erfahre, der an der Agenda-Politik Schröders festhält, zeige, wie unpopulär die Agenda 2010 innerhalb der SPD tatsächlich war, so Walter. "Viele Deutungseliten und Leitartikler haben immer noch nicht begriffen, welche elementaren Ängste Hartz IV und die Agenda 2010 auch in der Mittelschicht geweckt haben. Es besteht eine große Kluft zwischen der Berliner oder Hamburger Meinungselite und dem Rest der Gesellschaft", sagt Walter, der auch Autor mehrerer Standardwerke zur Sozialdemokratie ist. Beck habe sich das zunutze gemacht. Dessen Strategie sei nun, diese Kluft zu thematisieren. Aber trotz seines momentanen Erfolgs verletze auch Beck das klassisch sozialdemokratische Gerechtigkeitsgefühl, warnt Walter: "Man kann einen Sozialstaat nicht nach der aktuellen Kassenlage ausrichten! Der Sozialstaat braucht Stabilität und Verlässlichkeit, er basiert auf dem Prinzip Vertrauen. (...).-

(
www.fnweb.de/nachrichten/kultur/20080426_srv0000002498549.html): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> - Genau ins Schwarze getroffen. Mit der Auswahl des Festspiel-Programms in der 15. Spielzeit haben Vorstand der Clingenburg Festspiele und Intendant offensichtlich genau ins Schwarze getroffen. Denn die Nachfrage nach Eintrittskarten für die Eigenproduktionen "Evita" und das Kinderstück "Das kleine Gespenst" von Otfried Preußler sowie die Gastspiele ist nach Aussage der Vorverkaufsstelle in der Tourist Information in Klingenberg sehr groß.-

(
www.heise.de/newsticker/Erster-Anti-Spam-Kongress-trifft-ins-Schwarze--/meldung/37056): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> 22.05.2003 16:56. Erster Anti-Spam-Kongress "trifft ins Schwarze". Man habe mit der Veranstaltung "voll ins Schwarze getroffen", freute sich Sven Karge vom Verband der deutschen Internetwirtschaft eco. In der Tat fand der am gestrigen Mittwoch bei Usingen abgehaltene 1. Anti-Spam-Kongress mehr Resonanz als vom Veranstalter erwartet. Offenbar sei der Bedarf riesig, "diesem großen Ärgernis endlich aktiv zu begegnen". Rund 120 Teilnehmer hörten sich Vorträge an, die sich aus verschiedenen Perspektiven des Themas Spam annahmen. Auch der Heise Zeitschriften Verlag war bei der Veranstaltung mit von der Partie: Verlags-Justiziar Joerg Heidrich erläuterte seine Einschätzung über rechtliche Möglichkeiten zur Spam-Bekämpfung. Bert Ungerer, Redakteur der Zeitschrift iX, stellte anhand eines selbst erstellten E-Mail-Filters die Möglichkeiten von E-Mail-Header-Analysen zur Diskussion. In ihren Vorträgen signalisierten Vertreter von E-Mail-Providern Bereitschaft, im Kampf gegen unerwünschte Mails künftig kooperieren zu wollen. Malte Pollmann von Lycos Europe schlug beispielsweise vor, dass die Anbieter ihre Blacklists untereinander austauschen könnten, um die Effizienz der Filter zu erhöhen.
 
-In dieser Wendung ist mit dem »Schwarzen« eigentlich das schwarze Zentrum einer Zielscheibe gemeint. (Duden).



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28. etwas (schon) in der Tasche haben (ugs.) < Bei diesem Phrasem bezieht sich “etwas“ zumeist auf ein angestrebtes Ziel und ist daher positiv konnotiert, wie z.B. Vertrag, Abschluss, Auftrag, Zusage, Abitur, Promotion, Sieg usw.) >

etwas mit Sicherheit bekommen werden; etwas schon haben (Duden - Redewendungen, ³2008)

(
www.rbb-online.de/_/kontraste/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_2733837.html): <Kommentar eines Meinungsforschers zur Politik von Angela Merkel.> Angela Merkel - Superstar ohne Substanz? Sendung vom 16. Juni 2005, Autor: Marcus Weller und Axel Svehla. Angela Merkel ist beliebt wie nie zuvor. Doch nicht wegen ihrer politischen Ziele, denn was genau sie will, dazu äußert sich Frau Merkel nicht. Trotzdem wird die Kanzlerkandidatin der Union in den Medien zur Hoffnung der Nation stilisiert. Ein Aufstieg ohne Inhalte. Merkel profitiert vor allem von der Enttäuschung über Rot-Grün. Marcus Weller und Axel Svehla über einen Superstar ohne Substanz.- (Kommentar): Prof. Klaus Kocks, Meinungsforscher: “Wenn Sie den Sieg schon in der Tasche haben oder meinen, in der Tasche zu haben, sollten Sie ihn nicht unnötig durch unnötige Ehrlichkeiten gefährden, ich glaube, das ist die momentane Logik.“ „Wir sehen neue Bilder von den Politikern und glauben dann die Politiker seien neu. Das war so als wir bei Herrn Schröder plötzlich nicht mehr den JUSO gesehen haben, sondern den staatstragenden Ablöser von Kohl. Das ist jetzt bei Frau Merkel so, wo sie nicht mehr die schlecht gekleidete Pressesprecherin von Herrn de Maiziere ist, sondern die neue Kanzlerin. Die Bilder haben einen Sog, eine Trugkraft, der wir folgen.“ -

(
www.wdr.de/): <Sportbericht> Duisburg und Bielefeld optimistisch. Duisburg geht nach dem Sieg gegen Leverkusen beflügelt in das Abstiegsduell gegen Nürnberg. Bielefeld rechnet sich gute Chancen gegen die Bayern aus, die die Meisterschaft schon in der Tasche haben. [sport.ARD.de].-

(
www.studienwahl.de/index.aspx?anzeige=0&f=0_0_0_0_0_0_0_7_content_01.aspx): <Berusfempfehlungen> Ausbildungsintegrierende Studiengänge ermöglichen einen regulären Ausbildungsabschluss (z.B. als Bankkaufmann/-kauffrau neben dem Studium zum/zur Diplom-Kaufmann/Kauffrau oder als Betonbauer/in neben dem Studium des Bauingenieurwesens), der in vielen Studiengängen eine Abschlussprüfung vor der IHK vorsieht. An Fachhochschulen werden derzeit zirka 240 Studiengänge dieser Art angeboten. Wer ein solches Studium an Berufsakademien absolvieren will, muss den Ausbildungsvertrag schon in der Tasche haben. Die Bewerbung läuft also über ein Unternehmen. Da die Studienplätze sehr begehrt sind (siehe Berufschancen und Verdienst), sollten Sie schon ein Jahr vor dem angestrebten Ausbildungsbeginn mit Ihrer Bewerbungsaktion starten. Vom Unternehmen erhält der Studierende die übliche Ausbildungsvergütung, die je nach Ausbildungsgang zwischen 300 und 1.500 Euro liegt.-

(
www.telekom.com/dtag/cms/content/dt/de/28022;jsessionid=6C1EA800D7EEEF31A2E2B1D5F38C8F25): <Berusfempfehlungen> Werkstudenten. Studieren und arbeiten. Die Deutsche Telekom bietet interessante Aufgaben für alle, die das Vordiplom schon in der Tasche haben. Schauen Sie doch mal rein. Schon während des Studiums praktische Erfahrungen sammeln – als Werkstudent bei der Deutschen Telekom. Sie haben Ihr Vordiplom bereits absolviert und möchten Ihr Wissen praktisch anwenden? Dann sind Sie bei uns genau richtig. Gewinnen Sie einen ersten Eindruck von einem Weltkonzern und seinen strategischen Geschäftsfeldern. Von Anfang an eigenverantwortlich Aufgaben übernehmen in einem der interessantesten Zukunftsmärkte – bei uns ist es möglich. Ein Praktikum als Werkstudent dauert mindestens drei Monate und wird angemessen vergütet. Welche Stellen für Werkstudenten/innen wir gerade im Angebot haben, erfahren Sie hier im Internet unter „Jobsuche“.



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29. reinen Tisch machen mit etwas (ugs.) < Vgl. E.43,10 >

eine Angelegenheit bereinigen, alles in Ordnung bringen; klare Verhältnisse schaffen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.ksta.de/html/artikel/1200142228984.shtml): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken. Der Beitrag enthält weitere, kursiv gekennzeichnete Phraeme.> Kölner Stadt-Anzeiger: "Der „Professor“ gab die Betrügereien zu" von  BENJAMIN JESCHOR, 23.01.08. Euskirchen / Bonn - „Ich will in meinem Leben reinen Tisch machen.“ Mit einem überraschenden Geständnis begann gestern vor dem Bonner Landgericht das Betrugsverfahren gegen den 55 Jahre alten Günther F. (alle Namen geändert) aus Euskirchen. Teilweise mit tränenerstickter Stimme und nervös zuckenden Augen räumte der gelernte Schreiner ein, ein Ehepaar und mehrere Bekannte um ihr Erspartes gebracht zu haben. Laut Anklage kam es zwischen September 2003 und März 2006 in 40 Fällen zum gewerbsmäßigen Betrug. Opfer wurden demnach vor allem die Eheleute Schmidt. Wie der momentan bereits aufgrund einer Vorstrafe in Haft sitzende Beschuldigte gestand, gaukelte er ihnen vor, bei einer Auslandsadoption behilflich sein zu können. Die Familie kenne er seit etwa zehn Jahren von gemeinsamen Treffen bei den Zeugen Jehovas: „Das war ein ganz enges Verhältnis.“ Offenbar wollte Frau Schmidt zwei Neffen aus ihrer südkoreanischen Heimat adoptieren. Günther F. gab nach eigenen Worten zunächst vor, mit dem Generalkonsul für Südkorea in Kontakt zu stehen. Für die Beantragung der Aufenthaltserlaubnis der Kinder brauche er 6000 Euro. Die wurden anscheinend genauso bereitwillig gezahlt wie immer weitere Forderungen des Angeklagten: Mal waren es 4500 Euro, die angeblich das Jugendamt verlange, dann standen 5000 Euro für die Vormundschaft an. Auf diese Weise sollen die Adoptionswilligen innerhalb von zweieinhalb Jahren mehr als 150 000 Euro an den Mann verloren haben. Ein „Teufelskreis“. Doch nicht nur das Ehepaar Schmidt verlor sein Geld an den vorbestraften Betrüger. Drei Bekannte sollen dem Paar weiteres Bargeld geliehen haben, das dann offenbar an Günther F. floss. Eines dieser Opfer soll zudem mehrere tausend Euro an den Beschuldigten gezahlt haben - ebenfalls für die Abwicklung eines Adoptionsvorgangs. Der Gesamtschaden beläuft sich laut Anklage auf mehr als 218 500 Euro. Für Günther F. ist sein Verhalten heute nicht mehr erklärbar. Er sei in einen „Teufelskreis“ hineingeraten und nicht wieder herausgekommen: „Die Sache ist völlig aus dem Ruder gelaufen.“ Zunächst habe er wirklich helfen wollen, doch dann steigerte sich der Schreiner nach eigenen Worten in diese Rolle hinein: „Ich glaubte fast selber daran.“ Er, der sich in seinem Leben immer als Versager gefühlt habe, hatte anscheinend Angst davor, „meinen Status und mein Ansehen einzubüßen“. Auch, dass er sich als Richter, Professor und Doktor ausgegeben habe, räumte der Beschuldigte ein. Als Motiv für die immer neuen erfundenen Zahlungsgründe nannte der Schreiner zudem seine finanziellen Schwierigkeiten. „Die Schulden wuchsen mir über den Kopf“, und von seinen Gläubigern habe er sich „an die Wand gedrückt“ gefühlt. „Ich möchte mich aufrichtig für diese verwerflichen Taten entschuldigen“, so der Angeklagte.-

(
www.landvolk.net/142.htm): <Das Phrasem in der Überschrift soll das Interesse des Lesers wecken.> Schlag auf Schlag. EU-Agrarkommissar Franz-Fischler will offenbar vor seinem Rückzug aus der Politik reinen Tisch machen. Mit seinem Vorschlag, alle Subventionen für Agrarexporte abzuschaffen, soll die WTO-Runde wieder Schwung erhalten. In der Tat haben die Vorschläge etwas Bestechendes, doch behutsames Vorgehen ist gefragt, meint Gabi von der Brelie, stellvertretende Chefredakteurin beim Landvolk.-

(
www.herner-netz.de/Lokale-Termine/Schauspielhaus-Bochum/schauspielhaus-bochum.html): <Inhaltsangabe eines Theaterstückes.>  Neil LaBute, Some Girl(s). Schauspielhaus Bochum, Theater unter Tage: Ich will hier was erledigen. Etwas geradebiegen oder, weißt du? in Ordnung bringen.“ Ein Mann (Martin Rentzsch) will reinen Tisch machen mit den bisher vier wichtigsten Frauen in seinem Leben. Die er schnöde sitzen gelassen hat, vor zwei, fünf oder fünfzehn Jahren. Denn der Mittdreißiger, inzwischen ein etablierter Hochschullehrer und als „New Yorker“-Autor Mitarbeiter des einflußreichsten US- Kultur-Magazins, bereitet sich auf den Stand der Ehe mit der um zehn Jahre jüngeren Alex vor. Und da soll nichts zurückbleiben aus der wildbewegten Vergangenheit..
.
-Die Wendung bezieht sich wohl auf den Schreib- oder Arbeitstisch, auf dem bei Arbeitsschluß keine Rechnungen, Schriftstücke usw. oder Werkzeuge liegen sollen. (Duden).



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30.  etwas ist ein alter Zopf (ugs.)   < Vgl. G.10,12 >

etwas ist eine völlig veraltete Einrichtung, Idee, Sache (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.kreuz.net/article.6950.html): < Das Phrasem "etwas uner den Teppich kehren" wird hier in einer interessanten idiolektalen Modifizierung "nicht mehr unter dem Teppich bleiben" verwendet.???> - Freitag, 4. April 2008 16:09. Der Zölibat ist kompletter Irrsinn. Bevor die Gender-Mainstreamer den Zölibat noch als eigenes Geschlecht definieren, sollten wir die Sache stoppen. Von einem Ex-Priester für das ‘Vatican Magazine’.(kreuz.net) Unfaßbar – es gibt junge Leute, die sagen ja zum Zölibat! Das finde ich großartig. Hoffentlich schenkt uns Gott viele solcher moderner Helden. Hoffentlich, hoffentlich werden all diejenigen abgeschreckt und vertrieben, die vor Jahren aus welchen Gründen auch immer ins Priesteramt gekommen sind und zur Zeit die Kirche von innen heraus zerstören. Es ist so viel Unglaubliches passiert. Fast möchte man sagen: Wir können nur noch Heilige gebrauchen. Nun, wo die Dinge Gott sei Dank nicht mehr unter dem Teppich bleiben, kommen sie wieder aus den Löchern, die wackeren Streiter eines besseren Christentums. Der Zölibat ist ein alter Zopf, sagen die Ewigmodernen. Er ist ein einziger Krampf, sagen die Pragmatiker. Er ist ein Residuum der Weltflucht, sagen die Historiker. Er ist ein typischer Beweis für katholischen Haß auf die Lust, sagen die Hedonisten. Er ist eine krankmachende, perverse, unerfüllbare Forderung, sagen die Psychologen. Es ist ohnehin alles egal, sagen die Postmodernen. Er ist die scheußliche Fratze der Männerherrschaft, sagen die Feministinnen. Bevor die Gender-Mainstreamer den Zölibat noch als eigenes Geschlecht definieren, sollten wir die Sache stoppen. Es ist nicht zu bestreiten, daß all die Kritiker recht haben. Der Zölibat ist kompletter Irrsinn. Allerdings nur für zehn, vielleicht zwanzig Prozent der derzeitigen Priester. Für den Rest ist es das, was er für gute Priester immer war: Liebe und der Weg zu Gott. Daß zehn bis zwanzig Prozent der Priester nämlich keine Priester sind, obwohl sie so tun, sich so kleiden, ihre Gehälter empfangen und ihre Würdigungen kassieren, merkt man langsam – und zwar nicht nur in Wien, St. Pölten, Boston, St. Louis, Regensburg und Rom. Man spürt es in den Gemeinden, wo die Seele überkocht, weil es viel zu viele Kleriker gibt, die Wasser predigen und Wein trinken, Priester, die eine oder mehrere erotische Beziehung laufen haben, Geistliche, die in bürgerlichem Wohlleben ersaufen, Pfarrer, die ihren Passionen nachgehen und Gott einen guten Mann sein lassen. „Wenn das die Leute wüßten“ – hörte ich letzthin einen Priester – einen von den wirklichen – sagen. Keine Sorge, sie wissen es. Die Leute sind doch nicht blöd. (...). Der Beitrag erschien ursprünglich im ‘Vatican Magazine’.-

(
www.alchemia.de/Alchem_4.htm): < Das Phrasem "etwas ist ein alter Zopf" wird in Verbindung gebracht mit dem Phrasem "alte Zöpfe abschneiden", das wiederum idiolektal variiert wird "Wir haben schon eine ganze Menge alter Verbindungszöpfe abgeschnitten". Vgl. hierzu die etymologischen Erklärungen des Dudens.>  Alchemia - was ist denn das? Wir hätten uns auch anders nennen können, als wir vor 45 Jahren beschlossen, einen Freundeskreis für's Leben zu gründen. Zum Beispiel "Vereinigung von Studenten zur Pflege freiheitlicher, freundschaftlicher und wissenschaftlicher Interessen außerhalb des Lehrbetriebs". Das erschien uns zu lang und da wir uns damals alle für die Chemie entschieden hatten, nannten wir uns einfach Alchemia. Mittlerweile sind wir nicht mehr nur auf die Chemie beschränkt - in unseren Reihen finden sich die unterschiedlichsten Fachrichtungen. Studentenverbindungen sind altmodisch und politisch rechtsstehend! ...werden Sie jetzt vielleicht sagen. Wir jedenfalls nicht! Wir haben schon eine ganze Menge alter Verbindungszöpfe abgeschnitten. Im Gegensatz zu vielen anderen studentischen Verbindungen nehmen wir auch Frauen als Vollmitglieder auf. Wir sind an keiner politischen oder religiösen Richtung orientiert und daher absolut unparteilich und überkonfessionell. Unser Wahlspruch lautet "Freiheit, Freundschaft, Wissenschaft". Jeder kann und soll mit eigenen Ideen, Fähigkeiten, Eigenschaften und Überzeugungen das Verbindungsleben mitgestalten. Andererseits stehen den Verbindungsangehörigen diverse Hilfen für die Ausbildung zur Verfügung. Das Tragen von Verbindungsfarben ist ein alter Zopf, wie bei einem Trachtenverein - was soll denn das heute noch! Aber ein wenig Tradition sollte schon sein. Und vor allem: Farbe tragen und zeigen heißt, sich einer Idee solidarisch zu erklären. Unsere Farben sind übrigens violett, weiß und gold. Viele sagen: "In einer Verbindung wird viel gesoffen und gegröhlt, und dann das mit der Narbe im Gesicht!" Ob nichts oder viel getrunken wird liegt ganz im Ermessen des Einzelnen. Bei uns wird niemand gezwungen mehr zu trinken als er will. Mensuren schlagen, also studentisches Fechten, wird bei uns nicht betrieben. Freunde habe ich genug! Das mag wohl sein. Aber können Sie diese Freunde im Studium und später im Beruf wirkungsvoll unterstützen? Nach dem Studium ist sowieso alles vorbei! Wir meinen, daß es dann erst richtig los geht! Jetzt ist es wichtig Freunde zu haben, die schon lange im Leben und im Beruf stehen und ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wenn Sie jetzt diese Vorurteile abziehen, was bleibt dann? Eine Vereinigung in der ein wissenschaftliches und kulturelles Programm geboten wird, Sie eine berufliche Starthilfe bekommen können, Sie immer einen Ansprechpartner finden werden und in der es gesellig zugeht.-

(
www.schiffer.at/publications/promotionsrede.htm ): < Die beiden bekannten Phraseme mit "Zopf" werden in diesem Beitrag verwendet. 1. "einen alten Zopf/alte Zöpfe abschneiden und 2. "etwas ist ein alter Zopf". Vgl. hierzu die etymologischen Erklärungen des Dudens.> Die Rolle der Absolventen als Bindeglied zwischen Universität und Öffentlichkeit. Rede zur Sponsions- und Promotionsfeier der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät der Johannes Kepler Universität Linz am 3. Juli 1997. Stefan Schiffer. (...). Und damit komme ich zu meinem Hauptanliegen, der Präsentation der Arbeiten von Absolventen in der Öffentlichkeit. Präsentation von Dissertationen und Diplomarbeiten. Dissertationen müssen zu den Spitzenleistungen einer Universität gehören und auch Diplomarbeiten sollen gehaltvoll sein. Ich bin überzeugt davon, daß an dieser Universität viele exzellente Dissertationen und Diplomarbeiten geschrieben wurden, aber weiß die Öffentlichkeit davon? Vor einigen Jahren wurde eine Veranstaltung ins Leben gerufen, die sowohl bei den Instituten als auch in der Öffentlichkeit ein positives Echo hervorrief - die Präsentation von Forschungsergebnissen. Bei dieser frei zugänglichen Veranstaltung zeigen Wissenschaftler über mehrere Tage hinweg, mit welchen Problemen sie sich auseinandersetzen und zu welchen Ergebnissen sie gelangt sind. Das ist ein guter Anfang, aber zuwenig. Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, und vermutlich auch ein Interesse daran, beispielsweise alle Dissertationen im Rahmen einer institutionalisierten Veranstaltung vorgestellt zu bekommen und dazu Stellung nehmen zu dürfen. Die Verteidigung einer Dissertation, wie eine solche Veranstaltung bezeichnet wird, ist in vielen Ländern üblich, in Österreich aber nicht. Der akademische Grad eines Doktors der technischen Wissenschaft wurde mir heute deshalb verliehen, weil ich erstens eine Dissertation verfaßt und zweitens das Rigorosum, das ist die mündliche Doktorprüfung, bestanden habe. Dieses Rigorosum ist ein alter Zopf, der dringend abgeschnitten gehört und durch Zeitgemäßeres ersetzt werden muß. Ich schlage statt des Rigorosums "Dissertationstage" vor. Etwa zwei Wochen vor jedem Promotionstermin, d.h. viermal im Jahr, sollten die Doktoranden aller Fakultäten verpflichtet sein, ihre Dissertation im Rahmen eines Kolloquiums zu präsentieren und zu verteidigen. Eingeladen wären dazu nicht nur Angehörige der Universität, sondern auch die Öffentlichkeit, insbesondere Experten aus der Praxis. Alle Teilnehmer wären berechtigt, Fragen zur Dissertation an den Kandidaten zu richten, allerdings nicht in Form einer Prüfung, sondern in Form eines offenen Disputs. Eine ebenfalls anwesende Doktoratskommission hätte nicht über eine Note zu befinden, sondern darüber, ob der Kandidat sein Fach beherrscht. Eine Note gäbe es ausschließlich für die schriftliche Arbeit. Durch ein solches Vorgehen wäre die Öffentlichkeit viel stärker als bisher in das wissenschaftliche Geschehen an der Universität einbezogen, und die Präsentation vor Praktikern sollte für die Doktoranden ein Ansporn sein, den Zusammenhang von Theorie und Praxis überzeugend darzustellen. Als positiver Nebeneffekt könnte sich anschließend so manches Karrieregespräch ergeben. Aus diesen Gründen sollten auch Diplomanden, die ausgezeichnete Diplomarbeiten verfaßt haben, eingeladen sein, ihre Arbeiten im Rahmen der Dissertationstage vorzustellen.-

-In dieser und der folgenden Wendung steht »Zopf« für Überholtes, nicht mehr Zeitgemäßes. Nach der Französischen Revolution wurde die Mode des 18. Jahrhunderts, nach der Männer (Perücken mit) Zopf trugen, nur noch von Konservativen beibehalten; daher galt der Zopf in späterer Zeit als Sinnbild für Rückständigkeit. (Duden).

 

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