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C.15   EIGENSINN - RECHTHABEREI - STURHEIT

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1. etwas auf Biegen und (195 000) /oder (5 040) Brechen tun  < Vgl. C.1,1 > < Die Variante mit „oder“ ist im Internet – wie die Zahlenangaben vom 9. 10. 2008 belegen - vergleichsweise selten belegt. >

etwas unter allen Umständen, um jeden Preis tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


(Tagesspiegel, 11.9.2003): Sarrazin will BVG-Mitarbeitern das Gehalt kürzen. Die BVG rollt immer tiefer in die roten Zahlen – und der Streit um ihre Zukunft verschärft sich dramatisch: So will Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) nun offenbar die Löhne und Gehälter der rund 12 600 Mitarbeiter des Berliner Verkehrsbetriebes auf Biegen und Brechen kürzen.

(
Betrieb & Praxis (Archiv) - IG Metall ITK. www.igmetall-itk.de/index.php?article_id=720): < Pressemitteilung.> - T-Systems: Klarer Rechtsverstoß. Auf Biegen und Brechen versucht T-Systems seine Beschäftigten, die das Unternehmen aus verschiedenen Gesellschaften übernommen hat, in neue Arbeitsverträge zu zwingen. Darin sieht die IG Metall einen klaren Rechtsverstoß.

(http://www.cdu-fraktion.berlin.de/Initiativen/Muendliche-Anfragen/Schule-Bildung/%28offset%29/42): < Das Phrasem in der Überschrift eines Beitrages soll die spontane Neugier des Lesers wecken und zum Weiterlesen einladen. Es enthält in nuce das Wesentliche des Beitrages.> - Mündliche Anfragen zum Thema Schule, Bildung. Sascha Steuer, CDU. Formalismus statt Realismus: Senat will flexible Schulanfangsphase auf Biegen und Brechen einführen. Abgeordnetenhaus BERLIN 16. Wahlperiode
Drucksache 16/ 10 100


Der Erfolg von Berlin war möglich, weil wichtige Mitgliedstaaten, nicht zuletzt Deutschland, darauf verzichtet haben, nationale Maximalpositionen auf Biegen oder Brechen durchzusetzen. Sie haben vielmehr der Weiterentwicklung Europas den Vorrang eingeräumt. (Rede von Staatsminister Günter Verheugen, 23. April 1999).

(

Wir fuhren 100 km/h, na und?- www.dk-content.de/boote-magazin/pdf-archiv/auto.../aut12991.pdf): - < Ein Testfahrer berichtet.> -  Mit dem Gespann auf der Autobahn waren wir mit 80 km/h, wie üblich, auf die rechte Fahrspur verdammt. Alles was Räder hatte, überholte uns. Der BMW zog mit Tempomat bergauf, bergab immer seine 80 km/h durch. Dann kam Überholverbot für Lkw. Innerhalb einer viertel Stunde hatten wir 14 Laster hinter uns und vor uns freie Fahrt. Wir waren für die Lkw eindeutig ein Verkehrshindernis. Nach dem Überholverbot Ende zogen alle Lkw an uns vorbei. Bei den Überholvorgängen der Lkw kam es öfter zu kritischen Situationen, da die Lkw-Fahrer manchmal auf Biegen oder Brechen überholten und dann sehr kurz vor unserem Gespann einscherten. Wir mussten deshalb manchmal stark in die Bremsen steigen. Aus den Reaktionen der Lkw-Fahrer war deutlich der Frust zu spüren, hinter einem so langsamen Gespann herzufahren.

(Gaukeleien contra Tatsachen - ein Leserbrief. www.schofeg.de/leserbrief.html): < Phrasemreicher Leserbrief  zur Arbeit der Schornsteinfeger.> - - Die Öffentlichkeitsarbeit lässt man sich natürlich was kosten. Jährlich zahlen die Schornsteinfeger Baden-Württembergs knapp 3 Mill. DM an ihre Innung. Während üblicherweise Handwerksmeister ehrenamtlich in den Innungen tätig sind, sind bei den Schornsteinfegern 7 Meister von der Arbeit freigestellt. Dass diese nicht Däumchen drehen, liegt auf der Hand! Jedenfalls halten Beamte des Wirtschaftsministeriums und der Landratsämter den Schornsteinfegern auf Biegen oder Brechen die Stange.



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2.  jmdn. stößt der Bock (fam.) < Im Internet fanden sich nur sehr wenige authentische Textbelege, obwohl das Phrasem in repräsentativen Wörterbüchern der deutschen Gegenwartssprache kommentarlos als familiäre Redewendung erwähnt wird. Dieses offensichtlich veraltete Phrasem ist fast nur in Wörterbuchbelegen nachgewiesen, wie z. B. in dem DWDS (http://retro.dwds.de/?woerterbuch=1&qu=aufsto%C3%9Fen): /bildl./ salopp jmdn. stößt der Bock (jmd. ist störrisch; jmd. schluchzt ununterbrochen) >

jmd. ist störrisch, trotzig (Duden - Redewendungen, ³2008); 1.(ein Kind weint trotzig [um etwas durchzusetzen]. 2. jmd. ist störrisch (DUW 1989/2007); (bes. von Kindern) er ist trotzig, aufsässig (WAHRIG 1980).

(www.payer.de/religionskritik/karikaturen133.htm): Ostpreußische Kapuziner-Predigt. -- In: Kladderadatsch. -- Jg. 46, Nr. 50. -- S. 198. -- 1893-12-10.- (Gehalten von einem Königsberger Konsitorialrat):- Heisa! jucheisa! Dudeldumdei!/ Wer tanzt dort? Pastoren sind auch dabei?/ Seid ihr die Lehrer von frommen Christen?/Seid ihr Gaukler? Seid ihr Equilibristen?/ Statt ehrbar zu gehn in Talar und Bäffchen,/Hopst ihr herum wie die Jahrmarkts-Äffchen!/Wo last ihr von Moses und den Propheten,/Dass sie sich nach Strauß und Millöcker drehten?/Zerschlug nicht Moses das Kalb von Golde,/Dass keiner mehr den Walzer drum rum tanzen sollte?/Ihr aber folgt nicht den heiligen Schriften/Und lasst euch durch weltliche Lust vergiften./Wo blieb eure Binde, der lange Rock?/Treibt euch der Teufel? Stößt euch der Bock?/Lackstiefel und Claque sind euer Geschmack,/Tragt lieber den Schniepel als die Bibel,/Drin tanzt ihr der geistlichen Würde beraubt,/Wie Herodias Kind um des Täufers Haupt!/Mit Kartenspielen und Zechgelage/Macht den Tag ihr zur Nacht und die Nacht zum Tage,/ (...).

 

(Woher komt die Redewendung "ich habe kein Bock mehr" Also www.cosmiq.de/)‎ <Bloggerkommentar.> - Man sagte früher auch zum Jugendlichen wenn er bockig war " dich stößt wohl der Bock" ich denke daher kommt es ,keine Lust mehr oder keinen Bock mehr haben'.

 


 

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3. einen Bock haben (fam.) < Im Internet wurden nur vereinzelte Belege mit dieser Bedeutung gefunden.>
störrisch, trotzig sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


Na, hast du noch einen Bock? - Wenn unser Junge einen Bock hat, lassen wir ihn einfach gehen. (Duden). -

(
http://musik.ciao.de/Pechvogel_und_Gluckskind_Oper_fur_Kinder): < Bericht von einer Kinderoperaufführung.> - Filipina Carmela Henoch spielte die Prinzessin Glückskind, eine sehr kindliche Person. Ich glaube, die Prinzessin war erst 14, also genau richtig. Sie erinnerte mich in manchen Szenen an meine Kinder, wenn diese mal einen Bock haben. Sie rollte sich zusammen, sozusagen, den Körper zur Faust geballt, und plärrte los, so dass es verblüffend echt wirkte. -

(
www.nickles.de/c/s/10-0003-489-5.htm): < Forumsbeitrag eines PC-Spezialisten.> - Jedes Testprogramm kann einen Bock haben! Tritt eine Merkwürdigkeit auf, dann also immer weitere Tests mit anderen Programmen fahren.



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4. sich (Dativ) nicht die Butter vom Brot nehmen lassen (ugs.)

sich nichts gefallen lassen; sich nicht benachteiligen lassen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.meinung-live.de): < Forumsbeitrag.> - Poldi erfolgreich bei Bayern? Podolski ist wieder einer der jungen, unreifen Spieler die bei Bayern "die sportliche Herrausforderung" suchen und in Wirklichkeit das Geld meinen. Wie erfolgreich kann ein 20-jähriger im Haifischbecken FC Bayern sein, ohne gleich "gefressen" und demoralisiert zu werden? Da gibt es Spieler vom Kaliber Makaay, die sich sicher nicht die Butter vom Brot nehmen lassen werden. Die Begründung von Podolski ist so falsch und unfair, wie seine wochenlange Hinhaltetaktik den Kölner Fans gegenüber. Er sagt, er hat dem FC Köln alles zu verdanken und verlässt jetzt als "Ratte" das sinkende Schiff. Tolle Einstellung für einen Nationalspieler. Aber damit passt er schon zum FC Bayern.

(Das Parlament,Nr. 42 / 17.10.2005; Karl -Otto Sattler: „Mandat zwischen Plenarsaal und Panzerfahrzeug. Rudolf Bindig zieht Bilanz seiner Arbeit für den Europarat“. Im Europarat hat der altgediente Volksvertreter eines schätzen gelernt: "Man ist Teil eines Netzwerks von Abgeordneten überall auf dem Kontinent. In dieser großen europäischen Familie entsteht ein gewisses Gemeinschaftsgefühl". Aber Bindig kapriziert sich nicht nur auf persönliche Reminiszenzen, ihn treibt der Staatenbund bis zuletzt vor allem politisch um. Und da sorgt er sich um dessen künftige Rolle auf der internationalen Bühne: Der Europarat, der "in schwieriges Fahrwasser" geraten werde, dürfe sich von Brüssel nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Denn die EU, auf 25 Mitgliedsländer angewachsen, entpuppt sich zusehends als Konkurrent und mischt sich nun auch in die historische Mission Straßburgs ein - den Kampf für Menschenrechte und demokratische Rechtsstaatlichkeit. Jetzt plant Brüssel sogar die Errichtung einer eigenen "Grundrechts-Agentur" mit 100 Mitarbeitern. Das fuchst Bindig: "Der Europarat muss sich auf die Hinterbeine stellen und sich gegenüber der EU behaupten", so Bindig. Da sei auch der bei der Herbstsitzung des Parlaments gewählte neue Menschenrechtskommissar Thomas Hammarberg (Schweden) gefordert.-

(
www.perspektive-mittelstand.de/Pressedienst/): < Pressemitteilung.> - Wendelin Wiedeking versteht sein Geschäft. 1992 wurde er Vorstandschef von Porsche und hat das Zuffenhausener Nobelunternehmen wieder auf die Erfolgsspur gebracht. Dem promovierten Maschinenbauingenieur wird also niemand unterstellen, er habe keine Ahnung von der Automobilbranche. Darüber hinaus ist der gebürtige Westfale aber auch ein glänzender PR-Manager in eigener Sache, der sich eben nicht nur zu seinem Kerngeschäft öffentlich äußert, sondern auch keine politischen Themen auslässt. So erreicht man maximale Aufmerksamkeit für das eigene Unternehmen und die eigene Person. (...). In jedem erfolgreichen Wirtschaftslenker steckt auch ein kleiner Politiker. Zumindest besteht der Ehrgeiz bei Managern und Unternehmern, Ratschläge für die richtigen Reformen zu erteilen. So verkehrt ist dieser Gedanke ja auch nicht, denn wer einen international operierenden Konzern führen kann, der hat selbstverständlich das nötige Rüstzeug, um in der Politik zu reüssieren. Wiedeking fordert von den Politikern, wieder eine positive Vision zu entwickeln: „Schaffen Sie Aufbruchstimmung statt Depressionsgenörgel.“ Außerdem plädiert er für eine zügige Reform des Föderalismus und eine Reduzierung der Zahl der Bundesländer sowie eine Streichung von Subventionen (Wiedeking verweist gern und häufig darauf, dass sein Unternehmen auf millionenschwere Finanzspritzen freiwillig verzichtet hat). Zudem sollten sich die deutschen Interessenvertreter in Brüssel nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. Die Forderung nach einer besseren Förderung von Forschung, Bildung und Entwicklung und dem Abbau der Bürokratie runden das Sechs-Punkte-Programm ab.



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5. seinen Dickkopf aufsetzen (ugs.)

trotzen, auf seinem Willen beharren (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.dw-world.de/dw/article): < Mecklenburgische Dickköpfigkeit wirkt sich sogar auf die Aussprache des Landesnamens aus.> - Spätestens jetzt müssen wir uns dem sprichwörtlichen Dickkopf der Mecklenburger zuwenden. Der Ausdruck Dickkopf hat dabei nichts mit dem Schädelumfang oder der Hutgröße zu tun. Er bezeichnet vielmehr einen eigensinnigen, halsstarrigen Menschen, der sich so leicht nicht von einer liebgewordenen Meinung oder gar einer alten Gewohnheit abbringen lässt. Solche Dickköpfigkeit haben die Mecklenburger im Verlauf ihrer Geschichte schon oft bewiesen. Hier ein Paradebeispiel: 1835 wollte der Großherzog wissen, wie der Name seines Landes richtig laute: "Meklenburg" (mit langem "e" und nachfolgendem einfachen "k") oder "Mecklenburg" (mit "ck" nach voraufgehendem kurzen "e"). Ein sprachwissenschaftliches Gutachten entschied sich für die zweite Version. Von nun an schrieb sich der Landesname offiziell mit "ck". Die Mecklenburger aber setzten ihren Dickkopf auf und sprachen weiter ein langes "e". Sie drangen damit durch, auch gegen den Duden! Denn im eklatanten Widerspruch zu seinen eigenen Regeln, fordert dieses Wörterbuch bis heute "Mecklenburg" – langes "e" vor nachfolgendem "ck"! Unglaublich: Mecklenburgs Dickkopf hat gesiegt – und mit ihm das Alltagsdeutsch. Im niederdeutschen Dialekt allerdings. - Vgl. hierzu aber auch http://de.wikipedia.org/wiki/Dehnungszeichen .

(
http://www.kenny-bika.de/urlaube/daenemark03/03daenemark.htm. ): - < Sommer 2003 in Dänemark. Der Familienhund greift zur Feder und berichtet.> - Aber ich hatte mich zu früh gefreut. Mein Frauchen übernahm das Kommando und ging mutig ins Wasser. Da sie natürlich auch keine nassen Schuhe haben wollte, hängte sie sich diese um den Hals. Aber was sollte ich tun, etwa meine Pfoten um den Hals hängen ? Brrrrrrhhh, irgendwie fand ich das nicht toll - schnell wieder raus aus dem Wasser. Doch Frauchen setzte wieder ihren Dickkopf auf, sie wollte noch nicht aus dem Wasser. Ganz im Gegenteil, sie ging noch weiter rein. Dabei müsste sie eigentlich bemerkt haben, dass mittlerweile selbst ihre Hose nass wurde. Komischerweise störte sie das gar nicht. Als sie immer weiter in's Wasser ging, wurde mir das allmählich unheimlich - die will doch wohl nicht aus Verzweiflung ... ? Nun blieb mir nichts anderes übrig, als hinterher zu gehen und mein Frauchen zu retten.



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6. sich (Dativ) etwas in den Kopf setzen

etwas unbedingt tun, haben, durchsetzen wollen; fest entschlossen sein, etwas zu tun (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.alzheimer.lu/de/praktinfos): < Ratschläge für Alzheimerpatienten.> - Achten Sie auf seinen Medikamenten- und Alkoholkonsum. Drogen wirken auf das Nervensystem und können die Gehirnfunktionen weiter beeinträchtigen. Auch Appetitmangel und falsche Ernährung können das psychische Befinden beeinträchtigen. Vergessliche Menschen können auch sehr misstrauisch sein. So verdächtigen sie z.B. oft andere des Diebstahls. Sie können sich fixe Ideen in den Kopf setzen, die sie sich um keinen Preis ausreden lassen. Manchmal kommt es auch zu Halluzinationen. Sie hören, sehen, fühlen oder riechen Dinge, die nicht vorhanden sind. -

(
www.Abendblatt.de; 17.Sept. 2007): < Die Verschiedenheit der Menschen erklärt auch die Verschiedenheit ihrer fixen Vorstellungen.> - Es ist manchmal schon abenteuerlich, was Menschen sich so alles in den Kopf setzen können. Der Eine möchte unbedingt einmal eine Bierflaschen-Sammlung mit Tausenden von Exemplaren sein eigen nennen. Und ist deshalb unablässig auf Entdecker-Tour. Die andere hat keinen größeren Wunsch, als endlich einmal den größten Kürbis der Region in ihrem Garten präsentieren zu können. Kein Aufwand wird da gescheut, um dieses Ziel zu erreichen. Ob nun aber Bierflasche oder Kürbis - Zufriedenheit stellt sich nicht eher ein, bis das ersehnte Ziel wirklich erreicht ist. Erst dann kann und darf gelten: Nun hat die liebe Seele endlich Ruh .-

(
http://pyka.org/ueberuns.htm): < Wenn Hundezüchter unbedingt eine bestimmte Rasse züchten wollen,...> - Wir haben in den 60ern zehn Jahre Deutsche Doggen gezüchtet, dann kam ein Rottweiler dazu. Nach dem Aussterben der Deutschen Dogge verlagerte sich die Zucht auf Rottweiler, welche auch zehn Jahre dauerte. 1985 kam mein Mann von der Montage zurück und schwärmte von einer Bordeauxdogge, die er in Berlin kennenlernte. Kein Mensch kannte zum damaligen Zeitpunkt diese Rasse. Es gab noch ca. 400 Hunde auf der ganzen Welt. Er zeigte mir ein Bild. Aber, wenn Männer sich etwas in den Kopf setzen... So fuhren wir mit Campinganhänger und zwei Rottweilern nach Frankreich, die Devise lautete: "Mal gucken", zu Madame Lepage - Zwinger du Bois des Cauvelles - und da saß sie dann.



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7.  mit dem Kopf durch die Wand (rennen) wollen (ugs.)

sein Vorhaben trotz offensichtlich unüberwindbarer Hindernisse (gewaltsam) durchsetzen wollen; Unmögliches erzwingen wollen (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=38&kapitel=75&cHash=8add383abaruhe418): < Literarischer Beleg.> - Alexis Willibald (1798 – 1871): »Der in Frankreich war ein anderer. Oh, die gepuderten Ehrenmänner! Gute Deutsche, sangen sie Claudius' Rheinweinlied, und die Augen gingen ihnen über, aber – aber nachher sah ich sie anders. Die Verhältnisse waren ja auch anders. Solange es ging, war es gut, was aber nicht mehr geht, ist nicht mehr gut. Man muss nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen wollen. Wer nicht beizeiten nachgibt, hat nachher das Zusehen. Und im Grunde genommen, was ist es denn, was ein guter Bürger braucht? Ruhe und Ordnung, Handel und Wandel. Dafür zahlt er seine Steuern. Was kümmert's ihn, an wen!« »Sind die Krämer die Nation?« »Wenn du Pöbel, Alltagsseelen und Kaufleute davon nimmst, was bleibt vom Volk? -

(
www.politikforum.de/forum/archive): < Forumsbeitrag.> - Sicher hängt es auch vom Charakter ab, wie oft man "mit dem Kopf durch die Wand rennen" will oder "Risikobereitschaft" hat. Doch wenn man sich öfter mit Menschen auseinandersetzen muss, so kennt man den einen oder anderen Schleichweg, wie man Sachen mit weniger Risiko erreicht oder einfach den Weg um die Mauer herum findet. Klingt wahrscheinlich ein bisschen eigenartig, aber besser kann ich es nicht beschreiben. Später kommt sicher noch hinzu, dass man merkt, das der eigene Körper nicht alles ewig mitmacht und man sich überlegen muss, ob man sich manches zumutet, was früher einfach kein Problem gewesen wäre.

< Horoskope enthalten immer zahlreiche Phraseme.> - Dies ist eine Zeit der Belastung. Klagen Sie nicht über den Stress; er ist notwendig, um uns zu stärken - so wie der Herbstwind, der tote Äste aus den Bäumen fegt. Haben Sie Schwierigkeiten mit Ihrer Umwelt, so fragen Sie sich, wie Sie besseren Zugang zu den Mitmenschen finden, indem Sie selbst Ihr Verhalten ändern. Haben Sie anderen Misserfolg, so entwickeln Sie eine neue Taktik. Haben Sie auf das falsche Pferd gesetzt, so widmen Sie Ihre verbliebene Kraft einem neuen Ziel. Nicht mit dem Kopf durch die Wand rennen!



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8. einen dicken/harten Schädel haben (ugs.)

eigensinnig, unbeugsam sein (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
http://www.dic.academic.ru/dic.nsf/ger_enc/42068): < Zur Etymologie und zum Gebrauch des Phrasems.> - Einen dicken (auch: harten) Schädel haben. Mit dieser umgangssprachlichen Wendung bezieht man sich auf eine Person, die eigensinnig, unnachgiebig ist: Der Parteivorsitzende hat einen verdammt dicken Schädel. Sie hatte schon als Kind einen harten Schädel, und sie hat sich noch immer durchgesetzt.-

(http://www.cinema.de/film/der-grosse-preis,1293937.html): („Der große Preis“, Australien 1984). < Inhaltsangabe eines Films.> - Unerbittlich trainiert Joe Lucas seinen Lieblingssohn Adam für einen kräftezehrenden Wettstreit. Es geht um den mit 20 000 Dollar dotierten "Großen Preis" von Coolangatta. Wenn an der Gold Coast, der goldenen Küste bei Brisbane, am Coolangatta-Strand die großen Wettbewerbe ausgetragen werden, bei denen die besten Athleten aus dem ganzen Land und unzählige Zuschauer dabei sind, wird von einem "Kampf der Giganten" gesprochen. Laufen, Schwimmen, Surfski und Paddeln mit einem so genannten Malibubrett werden zu einem fünf bis sechs Stunden-Rennen zusammengefasst, das als das härteste Rennen der Welt gilt. Eine australische Spezialität, bei der dem Sieger nicht nur eine hohe Preissumme winkt, er gewinnt auch eine enorme Popularität. Das war auch Joe Lucas' (Nick Tate) Ziel vor vielen Jahren. Doch gereicht hat es für ihn nie. Nun hat Joe Lucas seinen ganzen Ehrgeiz auf seine beiden Söhne Adam (Colin Friels) und Steve (Joss McWilliam) gerichtet. Einem von ihnen soll das Championat, das ihm versagt blieb, zuteil werden. Besessen von dieser Idee trainiert er Adam und Steve mit äußerster Härte, hetzt sie über die Rennstrecke bis zur totalen Erschöpfung. Adam könnte es schaffen. Steve dagegen interessiert sich seiner Meinung nach zu sehr für seine Musik und die Tänzerin Kerry (Josephine Smulders). Die Familie Lucas wird fortan von einem tiefen Konflikt zerrissen, denn für Joe Lucas zählt nur noch Adam, Steve dagegen straft er mit Missachtung. Er taugt gerade mal als "Schrittmacher" für seinen Bruder. Steve aber hat einen genauso harten Schädel wie sein Vater. Und so starten überraschend zum Großen Preis zwei Lucas-Brüder.Ein besonders auf junge Leute zugeschnittener Film mit eindrucksvoll fotografierten Sport-, Tanz- und Landschaftsaufnahmen, flotter Musik und sympathischen Darstellern. Durch die authentische Einbeziehung der australischen Sportspezialität gewinnt der rasante Film an zusätzlichem Schauwert.

(http://www.halle.de/de/Rathaus-Stadtrat/Aktuelles-Presse/Nachrichten/?NewsID=12176) (
Ehrenbürgerschaft für Peter Sodann - Halle (Saale) : - Der Stadtrat hat mit Beschluss vom 27. April 2005 Peter Sodann das Ehrenbürgerrecht der Stadt Halle (Saale) verliehen. (Laudatio von Oberbürgermeisterin Ingrid Häußler für den neuen Ehrenbürger der Stadt Halle (Saale), Peter Sodann): „Peter Sodann hat sich mit dem Aufbau des neuen theaters (!) und der Kulturinsel in herausragender Weise um das kulturelle und damit soziale Wohl der Stadt Halle (Saale) verdient gemacht. Dazu brauchte es vor 1989 Mut, Beharrlichkeit, ein starkes Kreuz und einen “harten Schädel“. Und es brauchte engagierte, tatkräftige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Kolleginnen und Kollegen, die nicht nur Theater spielen konnten, sondern auch handwerkliche Fähigkeiten entwickelten. Die Geburt der Kulturinsel aus dem Geiste der Kunst war gleichsam selbst ein Werk der Kunst – und ein Kunststück. Das neue theater (!), welches sein 25jähriges Bestehen begeht, hat sich die Herzen der Hallenserinnen und Hallenser erobert und ist zu einem nicht mehr wegzudenkenden kulturellen Zentrum der Stadt geworden. In seiner Art ist es einzigartig in der Bundesrepublik und seine Ausstrahlung hat dank Peter Sodann die Stadtgrenzen längst überschritten.



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9. (immer) das letzte Wort haben (wollen/müssen)

so lange immer wieder etwas erwidern, bis der andere nichts mehr sagt; unbedingt zeigen wollen, daß man recht hat (Duden - Redewendungen, ³2008)


(
www.schlosshofspiele-roth.de):  < Und hier ein Auszug aus einer wichtigen Textpassage... Guten Tag, ich bin Frau Dr. Mahlzahn vom Volksverein für ethische Gesundheit, Buchautorin, Anstandsdame und Gouvernante in den besten Kreisen unserer Gesellschaft. Ich zitiere aus meinem Büchlein für Frauen und Mütter, dem ich den Titel gegeben habe: „Das häusliche Glück“ > - Noch ein Wort zur Herrschsucht und zur Rechthaberei: Der Mann ist das Haupt und muss als Herr im Hause von seiner Frau geachtet werden. Immer das letzte Wort haben wollen, ist ein hässlicher Charakterzug bei jeder Frau. Es zeugt von Eigensinn und Trotz. Vermeide sogar den Schein von Herrschsucht. Auf diese Weise kommst du schneller zum Ziel und erlangst Einfluss auf deinen Mann.
 

„Die Kunst, Recht zu behalten“ von Arthur Schopenhauer, 2007. < Buchbesprechung.- Siehe hierzu auch unter Arthur Schopenhauer und Eristische Dialektik. > -  Für alle, die immer das letzte Wort haben wollen, gibt es Arthur Schopenhauers "Die Kunst, Recht zu behalten", auch Eristische Dialektik" genannt. Der große Philosoph (1788-1860) hinterließ in seinem Nachlass die berühmten "38 Kunstgriffe" rhetorische Tricks, in denen man bei Diskussionen die Gegner außer Gefecht setzen kann - egal, ob man selbst recht hat oder nicht. Diese sorgfältig editierte Neuausgabe bietet eine geistreiche und zeitlose Lektüre - bestens auch dafür geeignet, unfaire Argumentationen bei anderen zu entlarven. -

(
www.tellerdreher.net/index.php?/archives/29-Das-Superweib.html): < Kritischer Kommentar einer Frau zu den Superfrauen.- Siehe hierzu auch unter Eva Herman.> - Das Superweib. Und ich meine mit diesem Titel nicht das Buch von Hera Lind ( Hera Lind). Warum müssen manche Frauen den Männern nacheifern? Können Frauen nicht Frauen bleiben? Muss eine Frau unbedingt Karriere machen? Muss sie Berge erklimmen gehen, Motorradtouren mitfahren, Autos reparieren können, nur um akzeptiert zu werden? Haben solche Frauen kein Selbstbewusstsein? Sollte eine Frau nicht feminin bleiben? Rennen Männer, auf Dauer gesehen, vor solchen Frauen weg, weil sie diese als ewige Konkurrenz betrachten? Ich mag keine "Mannsweiber", die immer das letzte Wort haben müssen, vor allem in einer Beziehung! Die immer meinen, sie müssten jedem Mann die Stirn bieten. Nein, ich finde das sehr beängstigend. Wie sieht das aus der Sicht der Männer aus? Kommt sich ein Mann nicht verarscht vor, sich von solchen Frauen herumschubsen zu lassen? Ich weiß es nicht? Auch wenn ich jetzt bei vielen vielleicht auf Widerstand stoße, aber ich kann Eva Hermann's Aussage ein Stück weit nachvollziehen und gehe sogar soweit zu behaupten, dass sie damit in meinen Augen recht hat: Frauen sollten öfter mal den Mund halten!

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